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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2056
Maibaum hat geschrieben: 27. April 2024 12:28 Ja, es stimmt ja auch daß es für den Film besser ist Grant mehr in der Handlung zu haben, das kritisiere ich ja auch gar nicht, nur wie sie das gemacht haben in Bezug auf die Handlung, das passt nicht. Bond soll ja die Dings-Maschine stehlen, aber Grant bringt ihn unnötig in Gefahr, und muß ihm sogar noch retten zwischendurch. Jedenfalls wenn man mal drüber nachdenkt was er (und Klebb ebenso) da macht in Istanbul, dann gefährdet er dadurch sinnloserweise die Spectre Mission. Wenn er den Fahrer nicht getötet hätte, dann wäre alles viel reibungsloser verlaufen, aber dann hätte Grant auch viel weniger zu tun gehabt.
Es ist etwas kontraproduktiv, da hast du Recht.
Andererseits kommt dieses Motiv später auch immer wieder vor, dass Bonds Gegner zwei Parteien (Engländer/Russen oder Amerikaner/Russen) gegeneinader aufstacheln möchte und bestenfalls zu einem Krieg zwingen möchte. Egal ob das nun Blofeld oder Stromberg ist.
Maibaum hat geschrieben: 27. April 2024 12:28 Auch die Einfügung von gleich 2 Action Szenen nach den Zug Szenen, ist vom Handlungsaufbau her schlecht gelöst. Da beginnt die "Action um der Action willen" bei Bond, aber es ist nicht in die Handlung integriert, sondern dran gepappt.
Hmmm..das empfinde ich nicht so. SPECTRE verfolgt Bond, Bond versucht zu entkommen, Bond benutzt die Fluchtroute von SPECTRE (LKW, Boot), SPECTRE kennt diese natürlich und versucht zweimal auf dieser Route Bond und die Lektor doch noch zu erwischen und scheitert zweimal...und schließlich ein drittes Malin Form von Klebb. Passt für mich...ausser die Ausführung der Bootsequenz, wie schon erwähnt.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2057
Habe gerade die Beiträge der letzten Monate hier nachgeholt. Lustigerweise ist mir da vieles nie so aufgefallen, aber wenn es einem einmal klar wird, dann bemerkt man doch, wie hirnrissig das Finale ist. Ich habe die Sache mit den Brotkrumen und dem "Wenn der Premier davon erfährt, sind wir am zensiert" immer so verstanden, dass Q Silva von Skyfall WEG locken soll. Mallory sagt ja auch etwas von einer "falschen Fährte". Und Bond ist dann auf Skyfall konsterniert, als Silva doch auftaucht. Alles andere wäre ja auch absolut hirnrissig, ich konnte mir einfach nie vorstellen, dass Silva AKTIV nach Schottland gelockt werden soll.

Aber siehe da: Doch, genau das ist der Plan. Ich war wohl zu naiv. das macht alles echt eine ganze Spur absurder, wie hier auf den letzten Seiten sehr schön ausgebreitet wurde...
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2058
Das muss so gemeint gewesen sein, dass Silva bewusst nach Schottland gelock wird, die Szenen im Vorfeld der Schlacht zeigen ja gerade, dass Bond, Kincade und M sich auf eine Schlacht mit Silva vorbereiten, und Bond deshalb nach Skyfall fährt, weil er dort ein großes Waffenarsenal vermutet, ihn also in Skyfall sehen will. Und auf der Fahrt nach Schottland heisst es etwas in Richtung:
M: "Wohin fahren wir?"
Bond: "In die Vergangenheit. Dahin, wo wir im Vorteil sind."
Das lässt nach meinem Verständnis auch nur den Schluss zu, dass Bond Silva nach Skyfall locken will, weil er sich dort eben im Vorteil in der Schlacht gegen Silva sieht. Auch die Szenen zwischen der Vorbereitung (die Bomben werden im Haus platziert und man rüstet sich mit Waffen aus) und dem Auftauchen von Silvas Leuten wirken so, dass Bond darauf wartet, dass Silva endlich erscheint.

Damals im Kino habe ich mich aber auch schon gewundert warum Bond erst das Fahrzeug wechselt (der Dienstwagen hat einen Sender) und Q ihn auf Bonds Wunsch doch gezielt nach Skyfall lockt. Ich hatte das erst so verstanden, dass SILVA den Wagen nicht orten können soll. Aber weiteren Verlauf des Filmes wurde mir klar, dass sich das wohl nur auf den britischen Geheimdienst bezieht. Bond sagt auch zu Q, dass NUR Silva die Spur finden könnnen soll (ist nicht offziell, von den Briten soll niemand davon erfahren. Deshalb auch "Was ist, wen der PM es herausfindet? Dann sind wir am zensiert.").

Auf der Karte in der Szene mit Q und Tanner sieht man auch, dass Q eine Spur nordwärts, nach Schottland, legt.

Das mit der "falschen Fährte" ergibt insoweit Sinn, dass es für Silva nicht so ausshen sollte, dass man sich dort mit Waffen verschanzt hat und auf ihn wartet, ihm also eine Falle gestellt hat. Für ihn sollte es so aussehen, dass Bond und M keine Ahnung davon hätten, dass evtl. Silva hier auftaucht, um sich M zu schnappen und sich Bond und M deshalb auch nicht auf das Duell vorbereitet haben. Deshalb sagt Q auch etwas von "kleine Brotkrümel könnte er übersehen, zu große und er riecht die Lunte" (also er merkt, dass man ihm eine Falle gestellt hat und ihn bewusst nhach Schottland ins Verderben locken will).

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2059
Ich mage mir letztens Skyfall angesehen. Ich mag den Film schon ganz gerne. So herausragend, wie der damals gelobt wurde, finde ich den aber nicht. Vieles dauert mir einfach zu lange. Wie lange dauern die Szenen beim MI6? Wie lange geht hingegen in den anderen Filmen das M/Q-Briefing? Ohnehin können die Filme mal wieder etwas kürzer werden.

Ich denke, der Film wurde damals auch so positiv aufgenommen, da das Thema Bond durch das 50. Jubiläum, und Olympia viel Aufmerksamkeit erlangte. Außerdem gab es endlich al wieder einen "richtigen Bondfilm" nach dem etwas ungewöhnlichen und von vielen nicht als bondig aufgefassten Vorgänger. Auch CR war in einigen Dingen kein typischer Bondfilm, Q und Moneypenny waren schon ganze zehn Jahre nicht mehr dabei. Ganz neutral, ohne die vielen äußeren Faktoren, sehe ich den Film heute nicht mehr als so überragend an wie er damals gehyped wurde.

Den oben kritisierten Showdown finde ich ganz ok. Ich finde aber schon, dass der Film gegen Ende etwas abbaut. Den Höhepunkt sehe ich in Macao und den anschließenden London-Szenen. Aus Silvas Insel hätte man noch mehr rausholen können. Bond schießt Silvas Leute nieder, dann tauchen die Helis auf und man denkt, jetzt geht es richtig los mit der Action und was passiert dann? Schnitt, London.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2062
Naja, weil sonst Moneypenny nicht Bond erschießen könnte, ist doch logisch. Aber ja, dass da fröhlich der halbe Zug auseinanderfällt und trotzdem weiterfährt, ist mir auch immer sauer aufgestoßen.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2064
Casino Hille hat geschrieben: Heute 12:56 Fairerweise scheint im Orient-Express in FRWL auch niemand zu hören, dass sich Bond und Red Grant gegenseitig auf brutalste Art und Weise die Backenzähne neu sortieren.
Muss am Zug liegen, Poirot hat da auch einen zwölffachen Mord direkt nebenan verpennt.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2065
Casino Hille hat geschrieben: Heute 12:56 Fairerweise scheint im Orient-Express in FRWL auch niemand zu hören, dass sich Bond und Red Grant gegenseitig auf brutalste Art und Weise die Backenzähne neu sortieren. Manchmal ist das bei Bond einfach so.
Da beschränkt sich der Kampf aber auch nur auf ein Abteil hinter verschlossenen Türen, während in SF und SP da ja öffentlich und für alle ersichtlich der halbe Zug auseinandergenommen wird. Finde ich jetzt nicht ganz vergleichbar. Davon abgesehen ist das Auseinandernehmen des Hotelzimmers in SP mitten in der NAcht ohne Konsequenzen nochmals einen ganzen Ticken unglaubwürdiger als ein Kampf in einem Zugabteil während dem man auch die ganze Zeit weitere Geräusche wie das Klackern der Schienen hört.
You have this nasty habit of surviving

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2066
Agent 1770 hat geschrieben: Heute 14:42 Finde ich jetzt nicht ganz vergleichbar.
Ist es auch nicht. Ich wollte nur darauf hinaus, dass sie bei Bond halt gerne mal solche Sachen ignorieren, sofern es das Spektakel weiter begünstigt. Bei SF und SP mag man da teilweise über das Ziel hinausschießen, sicher!
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2067
In FYEO findet öffentlich in einem Wintersportgebiet eine Verfolgungsjagd statt (inkl. Nutzung einer öffentlich zugänglichen Skisprungschanze).
- der Betrieb drumherum geht aber normal weiter - selbst wenn Motorräder auf den Pisten unterwegs sind.
Im realen Leben würde das Gebiet sofort geräumt werden, und 100 Meter weiter würde kein Skikurs für Anfänger stattfinden etc.

Solche Szenen und Momente gibt es in jedem Bondfilm.
Heißt in Bond-Logik: wenn jemand eine Straße weiter lebt, bekommt er von Explosionen oder Schießereien in der Nachbarstraße nichts mit, bis Bond und Co. auch bei ihm auftauchen.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2068
Invincible1958 hat geschrieben: Heute 15:28 Solche Szenen und Momente gibt es in jedem Bondfilm.
Genau, aber sicherlich ist es in einem Film überzeugender als im anderen. Und die Craig-Filme haben da - wie auch in anderen Disziplinen - das große Problem, dass sie sich selbst und ihre Handlungswelt ernster nehmen als die Eskapismus-Jungsfantasien der Vergangenheit und deshalb auch an einem anderen Standard gemessen werden. In Spectre stößt es mir zum Beispiel auch sauer auf, dass in der PTS beim Tag der Toten in Mexico-City ein ganzer Wohnblock in die Luft fliegt und auf einen anderen drauffällt, aber die Parade direkt nebenan sich wohl nicht groß daran stört.

Die Herausforderung ist immer, Spektakel so einzubinden, dass die Illusion nicht gebrochen wird.
Bei der Zugszene in SF funktioniert das für mich. Bei der Explosion in SP geht es aber völlig daneben.
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