Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ich dachte mir, es wäre mal schön einen Thread zu haben wo wir über die größten Pleiten (der letzten Jahre) reden. Natürlich ist mir klar, dass es schon immer große Box Office Enttäuschungen gab, doch habe ich das Gefühl, dass sich diese in den letzten Jahren häufen und immer gravierender werden. Seien es die diversen Disney Filme die aus Anti-Woke Gründen gefloppt sind, mehr und mehr Comicverfilmungen, oder auch andere Blockbuster die überraschend schlecht abgeschnitten haben. Ich frage mich immer mehr, wie die Studios das überleben, zumal wenn man der alten Weisheit, dass ein Film mindestens das 2-3fache seines Budgets einspielen muss, glauben schenkt.

Aktuellstes und wohl krassestes Beispiel aller Zeiten ist der zweite Aquaman. Von 1.2 Milliarden bei Teil 1 sind jetzt noch etwas 340 Mio übrig (und viel wird nicht mehr dazu kommen)

Andere Beispiele:

- Fast X: 700 Mio (frühere Teile kamen auf 1.5 Mrd
- Mission Impossible DR1: 567 Mio (nach knapp 800 Mio beim Vorgänger)
- MCU: The Marvels (205 Mio) Eternals (402 Mio), Shang-Chi (432 Mio), Ant-Man 2 (476 Mio),- hier liegt der Richtwert eigentlich bei 800+ Mio
- DC: Black Adam (393), The Flash (271), Aquaman 2 (~350), Blue Beetle (130), Shazam (134)
- Disney Live: Dumbo (350 Mio), Maleficient 2 (491 Mio), Cruella (233 Mio), 102 Dalmatians (183 Mio) - auch hier gibt es Richtwerte von 1 Mrd
- The Hunger Games 2023 (328): frühere Filme haben hier das 2 bis 3 fache eingespielt
- Star Trek (JJA): keiner der FIlme war ein großer Hit
- Indiana Jones 5 (383) nach 800 des Vorgängers
Zuletzt geändert von danielcc am 10. Januar 2024 13:06, insgesamt 2-mal geändert.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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danielcc hat geschrieben: 9. Januar 2024 14:56 Seien es die diversen Disney Filme die aus Anti-Woke Gründen gefloppt sind
Ich bezweifle, dass "Arielle", "Indiana Jones 5", "The Marvels" etc. aus "Anti-Woke Gründen" gefloppt sind. Irgendwelche Stinker in den Sozialen Netzwerken mögen gerne "Go Woke, Go Broke" rufen, aber da parallel dieses Jahr "Barbie" ein riesiger Erfolg war (und "woker" als Barbie wird es nicht), greift das viel zu kurz.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Das glaube ich auch nicht. Mir geht das woke Getue auch ganz gehörig auf die Nerven, aber ich habe a) diese Filme im Kino geschaut und b) mich an ganz anderen Dingen gestört. Barbie wiederum fand ich c) gar nicht so schlecht ;).

Für Indy ist die Zeit schlicht vorbei. Für das ältere Publikum ist er durch und das jüngere interessiert sich nicht dafür bzw. hat nicht diesen nostalgischen Background. Dazu ist der Film höchst mittelmäßig, hat einen mürrischen Helden im Rentenalter, ein bis zwei überflüssige Figuren und keine sonderlich herausragenden Actionszenen.

The Marvels ist a) ein schlechter Film, weil mit unsympathischen Heldinnen bevölkert, ohne relevante Story und mit teilweise Blödeleien zum Fremdschämen. Er ist b) ein weiteres Symptom / Opfer der momentan nicht weg zu diskutierenden Superhelden-Müdigkeit, der aus dem langjährigen Overkill, der zunehmenden Ideenlosigkeit und schlicht der Abstinenz sympathischer / charismatischer Protagonisten rührt.

Mir anti-woke hat das alles recht wenig zu tun.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Bei Filmen, die ins Kino kommen ist es immer eigentlich für ein Studio und auch das Kino selbst ein Risiko, bei dem es entweder "Hit" or "Miss" lauten kann - und die Analysen natürlich für jedes einzelne Filmprojekt sehr komplex sein können. Hier ist es dann bereits beim Pitch einer Idee mit oder ohne Drehbuch eine "Trial and Error"-Situation, weil zwar Marktanalysen eine Nachfrage nach dem oder dem Projekt ergeben können, es aber nicht sicher ist, ob die Leute dafür auch bereit sind ins Kino zu gehen oder einen Abruf im Streaming vorzunehmen. Ein weiteres Risiko sehe ich in entstehenden Produktionshöllen, bei denen unterschiedlichste kreative Differenzen und nicht einkalkulierte Faktoren die Produktionskosten in die Höhe schießen lassen, obwohl man die Projekte sicherlich auch mit wesentlich weniger Produktionskosten hätte finanzieren können. Das sorgt dann natürlich auf der Konsumentenseite dazu, dass aufgrund einer selbst verschuldeten Explosion der Produktionskosten viel mehr ins Kino gehen müssen, um das Projekt gegen zu finanzieren. Wenn dann auch noch auf der Kritikerseite und auch auf der Zuschauerseite nach dem Release eher negative Mundpropaganda folgt, beeinflusst ein qualitativer Flop auch mal den wirtschaftlichen Misserfolg eines Projekts. Wenn dann auch noch eine künstlich aufgebauschte und absolut nicht notwendige Debatte darüber ob ein Filmprojekt nun "zu woke" und "zu divers" ist geführt wird, kann das auch noch für weitere Trotz- und Boykottreaktionen führen - und den Fokus davon lenken, dass wir es einfach mit einem Projekt zu tun haben, bei dem keine wirklichen Erfolgsaussichten aus marktwirtschaftlicher und qualitativer Sicht zu erwarten waren. Und selbst mit dem Patenrezept ran zu gehen, effektive Midbudget-Blockbuster zu produzieren ist da auch "Hit" or "Miss". Bestes Beispiel hierfür der effektive Sci-Fi-Thriller "The Creator", der mit 80 Millionen USD Budget nur 104 Millionen USD Box-Office gemacht hat.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 9. Januar 2024 19:05 Ich bezweifle, dass "Arielle", "Indiana Jones 5", "The Marvels" etc. aus "Anti-Woke Gründen" gefloppt sind. Irgendwelche Stinker in den Sozialen Netzwerken mögen gerne "Go Woke, Go Broke" rufen, aber da parallel dieses Jahr "Barbie" ein riesiger Erfolg war (und "woker" als Barbie wird es nicht), greift das viel zu kurz.
Diese Darstellung greift aber wiederum auch zu kurz. Denn es macht schon einen Unterschied, ob du wie bei "Arielle" schon Wochen vor dem Kinostart einen Social Media Shitstorm hast, worauf zahlreiche Menschen den Film boykotieren, oder ob du wie Barbie, deine Feministische Kampagne bis zum Kinostart aus der breiten Öffentlichkeit raus halten kannst, bzw. dein Marketing bewusst anders aufbaust. Als das bei Barbie breiter bekannt wurde, gab es längst den Barbeinheimer-Hype und die, die versucht haben Barbie dann ins schlechte Licht zu rücken, sind schlichtweg nicht mehr gehört worden.
Außerdem handelt es sich bei Barbie um eine neue, eigene Idee und nicht um eine schlechtere, erweiterte 1:1 Realverfilmung eines bereits bestehenden und mit Nostalgie verbundenen Zeichentrickfilms. Auch das macht einen großen Unterschied aus.
Disney hat aktuell definitiv den "Woke-Ruf" was ihnen auch finanziell gerade in den USA auf jeden Fall schadet.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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dernamenlose hat geschrieben: 10. Januar 2024 10:54 Disney hat aktuell definitiv den "Woke-Ruf" was ihnen auch finanziell gerade in den USA auf jeden Fall schadet.
Was ist an "Arielle" denn woke? Die Hautfarbe der Hauptdarstellerin?
Genauso könnte ich sagen, dass "Arielle" nun mal DER Disney-Film der klassischen Ära ist, der mittlerweile am härtesten von Feministen kritisch beäugt wird (da "eine Frau für die Liebe eines Mannes ihre Stimme abgibt") und jetzt behaupten, Disney sei von der Woke-Bubble boykottiert worden.

Ich sehe nicht, dass "Arielle" einem Kulturkampf zum Opfer gefallen ist. Ich sehe einen fehlenden Event-Charakter in den Trailern (die generell für ihre sehr üble CGI-Optik kritisiert wurden), ich sehe eine Publikumsüberdrüssigkeit an Franchise-Filmen und Remakes, ich sehe durchwachsene Kritiken und keinerlei Begeisterung im Netz für die Qualität des Films und ich sehe den Umstand, dass nach Pandemie und mitten in einer Inflation Blockbuster absurde Summen angenommen haben, die einen Erfolg generell immer unwahrscheinlicher und härter machen, zumal das Publikum sich immer mehr auf 2-3 Eventfilme im Jahr versteift.

Im Jahr von "Barbie" fällt es mir extrem schwer, eine anti-woke Ausrichtung am Box Office zu erkennen. Selbst wenn die Trailer das geheimgehalten haben (was ich nicht unbedingt finde), dann hätte es ja einen größeren Backlash geben müssen und der hätte dann auch das Box Office betroffen. Aber davon war nichts zu spüren.

Zum Thread-Thema: Indy 5 hat zwischen 300-400 Millionen USD gekostet. M:I 7 kommt auf eine ähnliche Summe. Auch Arielle hat locker über 250 Millionen USD gekostet. Die Studios brauchen sich dann auch nicht wundern, wenn immer mehr Filme floppen, sollten das die neuen Standardsummen werden. Auch wenn mir bewusst ist, dass die Pandemie etc. in diese absurden Kosten mit reingespielt haben.
Samedi hat geschrieben: 10. Januar 2024 12:07 Nur eine kleine Frage zum Titel: Ist ein (Mega-)Flop wirklich ein Blockbuster?

Ein Blockbuster ist doch per Definition eher das Gegenteil.
Bevor du klugscheißerst, lies mal bitte "The Long Tail" von Chris Anderson, der sehr schön ausführt, warum der Begriff mittlerweile längst für Filme genutzt wird, die einen Blockbuster-Status (also einen großen Erfolg) anvisieren, selbst wenn sie ihn nicht erreichen. Man spricht in der Filmwissenschaft auch unlängst von einer "Blockbuster Mentality".

Daniels Thread-Titel ist einwandfrei – also bitte keinen alternativen Gegen-Thread mit anderem Titel eröffnen. :wink: Besten Dank!
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Die Leute sind auch ein Stück weit des seriellen Charakters überdrüssig. Ähnlich wie mit den Superhelden - auf die ja noch dazu das Serielle zutrifft - hat man es hiermit übertrieben. Dazu kommen noch jede Woche gefühlt 10 Fließbandserien auf Netflix und co. Und der serielle Charakter wiederum ist ein Markenzeichen von Franchises.

M:I würde ich nicht einmal als Flop bewerten, schon gar nciht als Megaflop. Er wurde von Barbenheimer zermalmt, das passiert ganz sicher kein zweites Mal. Auch das durch die Pandemie ausufernde Budget war eine Ausnahmesituation.

Indy passt da schon viel eher ins trübe Bild und sicher auch Transformers. Wobei ersterer wiederum spezielle Problemfaktoren hatte. Ein mürrischer Rentner als Hauptfigur, ein neunmalkluger und eher unsympathischer weiblicher Sidekick ohne dramaturgischen Wert, eine altmodische Inszenierung mit viel zu künstlichem Look, ein entweder zu altes oder zu junges Publikum, ein trotz seines Einspiels ungeliebter Vorgängerfilm etc.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 10. Januar 2024 14:53 also bitte keinen alternativen Gegen-Thread mit anderem Titel eröffnen.
Der Thread ist ja eine super Idee, denn das Thema ist überaus interessant.

Trotzdem darf man natürlich darüber diskutieren, welche Filme man als Blockbuster bezeichnet und welche nicht.

Generell jeden Film als Blockbuster zu bezeichnen, bei dem sich die Produzenten einen BO-Erfolg wünschen würden, das würde meiner Meinung nach den Rahmen sprengen.

Alternativ zum Blockbuster finde ich "Popcorn-Kino" einen guten Begriff, der sich dadurch auch nicht nur aufs BO-Ergebnis beschränkt.

Andere mögliche Begriffe wären "Star-Kino" oder "A-Filme".

Aber unabhängig von einer speziellen Filmkategorie, scheinen sich ja vor allem die Studios zu verkalkulieren, die eben offenbar selbst nicht mehr wissen, wie man erfolgreiche Blockbuster produziert.

Und auch das Kopieren von bisher erfolgreichen Stoffen bzw. die Fortsetzung innerhalb bestehender Universen führt oft nicht mehr zum gewünschten Ziel.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 10. Januar 2024 14:53 Was ist an "Arielle" denn woke? Die Hautfarbe der Hauptdarstellerin?
Das war zumindest einer der Kritikpunkte, die schon viele Monate vor Kinostart immer und immer wieder wiederholt wurden. Daran haben sich sehr viele gestört. Ähnlich wie es jetzt auch bei Schneewittchen passiert, wobei ich es bei Arielle stärker wahrgenommen habe (und es selbst bei Schneewittchen deutlich problematischer sehe).
Casino Hille hat geschrieben: 10. Januar 2024 14:53 Ich sehe nicht, dass "Arielle" einem Kulturkampf zum Opfer gefallen ist. Ich sehe einen fehlenden Event-Charakter in den Trailern (die generell für ihre sehr üble CGI-Optik kritisiert wurden), ich sehe eine Publikumsüberdrüssigkeit an Franchise-Filmen und Remakes, ich sehe durchwachsene Kritiken und keinerlei Begeisterung im Netz für die Qualität des Films und ich sehe den Umstand, dass nach Pandemie und mitten in einer Inflation Blockbuster absurde Summen angenommen haben, die einen Erfolg generell immer unwahrscheinlicher und härter machen, zumal das Publikum sich immer mehr auf 2-3 Eventfilme im Jahr versteift.
Das kommt natürlich alles noch dazu. Wie so häufig kann das Scheitern des Films nicht nur auf einen Punkt zurückgeführt werden. Aber diesen Kulturkampf gab es definitiv. Das hab selbst ich mitbekommen, obwohl ich nur Youtube nutze und andere Social Media Plattformen meide. Aber gerade in den USA gab es diesen Kulturkampf definitiv. Speziell in Bezug auf diesen Film, aber auch generell in Bezug auf Disney. Teilweise kann man da wirklich schon von Kampagnen gegen die Filme reden. Ich mag und kann das inhaltlich nicht wirklich bewerten, weil ich die Filme seltenst gesehen habe und entsprechend orientierten Kanälen nicht folge. Aber dass Disney sich in diesem Punkt gut als Sündenbock oder Ventil für Wut eignet ist offensichtlich. Abseits von meinem Desinteresse für die meisten ihrer Filme und dem wofür ihre Filme im vergangenen Jahrzehnt (filmisch) standen hat sich es Disney letztes Jahr definitiv auch mit mir verscherzt, als sie den weiteren Druck von zwei völlig unbedenkliche Don Rosa Geschichten (zweitbeliebtester Duck-Zeichner) untersagt haben und so eine sich gerade in der Veröffentlichung befindliche Gesamtedition seines Werkes unvollständig zu Ende gebracht werden musste.
Casino Hille hat geschrieben: 10. Januar 2024 14:53 Im Jahr von "Barbie" fällt es mir extrem schwer, eine anti-woke Ausrichtung am Box Office zu erkennen. Selbst wenn die Trailer das geheimgehalten haben (was ich nicht unbedingt finde), dann hätte es ja einen größeren Backlash geben müssen und der hätte dann auch das Box Office betroffen. Aber davon war nichts zu spüren.
Nö, wenn es bereits einen Hype gibt, fällt es sehr viel schwerer nochmal eine schlechte Stimmung zu erzeugen, vor allem wenn der Film dann auch noch so viel Spaß macht (Und das hat er den meisten, selbst mir, obwohl ich ihn per se nicht gut fand). Und es ist ja nicht so, dass es niemanden gäbe der hinter einer einer feministischen Message stehen könnte. Arielle wird aber wegen einer dunkelhäutigen Hauptdarstellerin niemals diese Zielgruppe ins Kino locken, inhaltlich wird das ja überhaupt nicht unterstützt. Und einer der Hauptkritikpunkte (ob man den nun teilt oder nicht) ist doch "Macht nicht unsere Kindheitsfiguren durch eure Message kaputt". Das kann man Barbie aber schlecht vorwerfen, da gab es bisher ja keinen Film zu und von der Besetzung hält sich der Film sehr gut an die "Vorlage". Auch Barbie kann man kritisieren (hast du ja auch gemacht), muss das aber mit ein bisschen mehr Substanz tun. Bei Arielle und vielen anderen Disney-Entscheidungen in den letzten Jahren fällt eine simple Kritik schon deutlich leichter.
vodkamartini hat geschrieben: 10. Januar 2024 15:13 M:I würde ich nicht einmal als Flop bewerten, schon gar nciht als Megaflop. Er wurde von Barbenheimer zermalmt, das passiert ganz sicher kein zweites Mal. Auch das durch die Pandemie ausufernde Budget war eine Ausnahmesituation.
Dazu kommt noch der Faktor China. Hollywoodfilme tun sich in China derzeit ja generell schwer, bei MI:DR war das aber besonders gravierend. Ungefähr die Hälfte des im Vergleich zum Vorgänger fehlenden Box Office liegt an China. In vielen Ländern hat der Film besser abgeschnitten als Fallout oder zumindest ähnlich.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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dernamenlose hat geschrieben: 10. Januar 2024 16:53
Casino Hille hat geschrieben: 10. Januar 2024 14:53 Was ist an "Arielle" denn woke? Die Hautfarbe der Hauptdarstellerin?
Das war zumindest einer der Kritikpunkte, die schon viele Monate vor Kinostart immer und immer wieder wiederholt wurden. Daran haben sich sehr viele gestört. Ähnlich wie es jetzt auch bei Schneewittchen passiert, wobei ich es bei Arielle stärker wahrgenommen habe (und es selbst bei Schneewittchen deutlich problematischer sehe).
Ich sag ja nicht, dass das kein Kritikpunkt war. Ich hab bei Bekanntgabe der Castingentscheidung auch mit den Augen gerollt (wenngleich die Darstellerin letztlich das einzig halbwegs vernünftige an dem Quatschfilm war). Wenn wir das alleine als "Woke" zählen = okay. Für mich hat das erstmal mit "woke" nichts zu tun.

Aber wenn wir das als Teil davon sehen, okay, dann war "Wokeness" zumindest ein Teilgrund für den schlechter laufenden "Arielle" – obwohl wir umgekehrt nicht wissen können, ob es nicht genauso auch größere Publikumsteile an eher "woken" Zuschauen gab, die alleine deswegen den Film im Kino gesehen und unterstützt haben. "Black Panther" wurde auch zum Hit, weil sehr viel mehr schwarze Zuschauer in die Kinos strömten als sonst bei Marvel der Fall. Und ja, der Vergleich hinkt, aber halt nur ein bisschen.

Der Kulturkampf, der in den USA sehr stark geprügelt wird und immer mehr auch hier landet, mag seine Auswirkungen haben, aber der allein macht noch keine Filme zu Flops – das war eigentlich der Kern meiner Aussagen. Mag sein, dass es dann bei "Arielle" ein kleinerer Teil der Begründung ist, aber ich schätze ihn dennoch kleiner ein als die anderen genannten.
dernamenlose hat geschrieben: 10. Januar 2024 16:53 Nö, wenn es bereits einen Hype gibt, fällt es sehr viel schwerer nochmal eine schlechte Stimmung zu erzeugen, vor allem wenn der Film dann auch noch so viel Spaß macht (Und das hat er den meisten, selbst mir, obwohl ich ihn per se nicht gut fand).
Gerade Filme, die mit großem Hype im Kino starten, haben auch eine entsprechende Fallhöhe. Wenn das Produkt dann nicht einen überwiegenden Teil des Publikums zufriedenstellt, kann das sehr schnell ins Gegenteil kippen. Das ist bei "Barbie" nicht passiert, obwohl die anti-woke-Gruppierung sicher ihr Interesse daran gehabt hätte.
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