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von Maibaum
Agent
Frankenheimer in den 60ern, das ist für mich auch so ein gemischtes Vergnügen.
Er hat da seine besten Filme gemacht, aber die Beiden die heute als seine Besten gelten geben mir nicht so viel. The Manchurian Candidate, sein klar geschätztester Film, hat mich nicht so wirklich überzeugt (6/10), und Seconds ist zwar die Art von Flop die wegen seiner abgedrehten Inszenierung heute Kultpotential hat, aber ich fand ihn eher prätentiös und teils langweilig (5/10). Und ich glaube die schönste Szene des Films (die Weinstampfszene) fehlt auch in der Fassung die ich gesehen habe, oder war nur stark verkürzt drin.
Sein intensivster Film ist für mich jedenfalls der eher unbekannte The Gypsy Moths, und das wäre auch sein einziger Film der auf 9/10 kommen könnte. Was auch bedeutet daß Frankenheimer keiner der ganz Großen war.
The Train gefällt mir recht gut, aber ich denke daß der ursprünglich Regisseur, der von Lancaster gefeuerte Arthur Penn, da mehr raus geholt hätte. Ich habe ich kürzlich noch mal geschaut, und fand ihn etwas weniger gelungen als ich ihn in Erinnerung hatte (7/10).
Seven Days in May war mit einem sehr interessanten Stoff zu theaterhaft (6/10) und Grand Prix zu mainstreamig (4/10).
Gelungen sind noch 2 weitere Filme mit seinem damaligen Lieblingsschauspieler Burt Lancaster The Young Savages (8/10) und Birdman of Alcatraz (7,5/10).
Ab den 70ern sind seine Filme durchweg weniger gelungen, und sein wohl populärster Film seitdem Ronin hat mich leider auch nicht so wirklich überzeugt, die Action war nur ok und die Charaktere auf eine negative Art zu klischeehaft (6/10). Da hat mir Reindeer Games mehr Spaß gemacht (7/10)
Immerhin, nachdem er zwischenzeitlich total abgestürzt war, hat er noch ein hübsches Comeback hinbekommen.