Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

16
Maibaum hat geschrieben: 29. Januar 2024 17:11 Aber andere brauchen das vielleicht schon um es zu verstehen ...
Was verleitet dich zu der Annahme? Und wieso sollte ich mir als erwachsener Mann von milchbärtigen Postkolonialismus-Studenten die Welt erklären lassen?
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

17
AnatolGogol hat geschrieben: 29. Januar 2024 17:43 Es ist halt wesentlich einfacher sich überlegen über frühere "Verfehlungen" zu echauffieren, als konkret aktuelle Missstände anzugehen. Wie Hille schon richtig anführte wird das heutige gesellschaftliche Verhalten in einigen Jahren/Jahrzehnten genau so missbilligend von zukünftigen Generation seziert werden. Und ja, vermutlich auch die aktuelle Angewohnheit alles unter einer selbst definierten Idealmoral beurteilen zu wollen. Und noch ein Wort bezüglich "es ist eine Meinung": ja, genau das ist es, dummerweise sind die selbsternannten Moralmissionare aber oft nun überhaupt nicht bereit von ihrer Ansicht abweichende Meinungen als solche zu akzeptieren.
Ja, wie das wahrscheinlich die meisten Menschen so tun, aber man muß ja erst Mal selber anfangen andere Meinungen zu akzeptieren, egal ob andere das auch tun.
Ich sehe hier in der Heftigkeit der Gegenargumentation weniger ein Nachdenken über das Gesagte, als ein angestrebtes Verbieten der Gegenmeinung mit wüsten Beschimpfungen und Unterstellungen.
In den weiteren Passagen die ich mir angehört habe habe ich jetzt noch keine feministische Kampfpropaganda entdeckt, dafür ein weiblicher Bond Fan, deren sicht auf Bond stehen gelassen wurden.

Bis lang sehe ich hier nur viel Lärm um wenig.

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

19
Es macht wie so oft wenig Sinn mit dir, Maibaum, zu diskutieren, wenn du wie du selbst sagst, das Ganze gar nicht gehört hast.
Ich habe mich bewusst NICHT pauschal über die GEZ geärgert sondern genau das Gegenteil getan.
Ich habe auch nicht behauptet, dass das von Frauen ist, aber wenn du es gehört hättest, wüsstest du dass fast nur Frauen zu Wort kommen, die dann auch noch klar machen, dass sie den Film nicht ganz gesehen haben, die Reihe nicht richtig kennen, und überhaupt scheinbar wenig Spaß im Leben haben.

Um nur ein paar der Dummheiten aufzuzählen:

- Da wird so getan, als ob die Schwarzen per se böse seien, dabei ist das bewusst weder in LALD der Fall, noch wird erwähnt, dass es bei X Bondfilmen gerade mal einen schwarzen Bösewicht gab.
- Es wird gezeigt, wie furchtbar Bond sich ggü Japanern verhält, aber es wird nicht erwähnt, dass Bond gerade dort damals ein riesen Held war
- Es wird kein einziges Mal erwähnt, dass Bond alle Bösewichte gleichermaßen abschätzig behandelt. Es ist Bond völlig egal wer welche Farbe, Rasse sonst was hat
- Es wird auch ständig so getan als gebe es die thematisierten Klischees gar nicht. Aber Voodoo etc. sind Realität. Teilweise noch heute.
- Man hätte ja auch mal erwähnen können, dass Bond wie keine Serie weltweiten Erfolg hat. Ganz offensichtlich haben alle "verunglimpften" Völker viel weniger Probleme mit Bond als diese "Ethnologen".
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

20
Maibaum hat geschrieben: 29. Januar 2024 20:20 Ich sehe hier in der Heftigkeit der Gegenargumentation weniger ein Nachdenken über das Gesagte, als ein angestrebtes Verbieten der Gegenmeinung mit wüsten Beschimpfungen und Unterstellungen.
Nicht wirklich. Ihre Meinung können die Damen gerne haben, sie liegen mit vielem auch nicht unbedingt falsch oder richtig, aber die Art und Weise, in der sie sich äußern, rangiert zwischen wenig intelligent (eben weil da teils wüst Sachen durcheinander geworfen werden, und grundsätzlich jedes kulturelle Stereotyp erstmal direkt rassistisch ist) und selbstentlarvend (spätestens bei den Passagen, bei denen klar wird, dass nicht mal alle von ihnen sich tatsächlich die betreffenden Filme in voller Länge angesehen haben, sondern über einzelne Szenen kontextlos urteilen).

Das sollte man kritisieren dürfen und ich verstehe Daniel durchaus, wenn er sagt: Öffentlich rechtlich bezahlte Journalisten sollten einen besseren Beitrag abliefern können. Der muss auch gar nicht positiver mit Bond umgehen, er darf sogar gerne noch härter mit den Filmen ins Gericht. Nur eben bitte etwas sauberer in Ausdruck und Recherche.
AnatolGogol hat geschrieben: 29. Januar 2024 17:43 Es ist halt wesentlich einfacher sich überlegen über frühere "Verfehlungen" zu echauffieren, als konkret aktuelle Missstände anzugehen.
Ein sehr guter Punkt: Die teils heftigeren Gegenreaktionen, die Maibaum anspricht, resultieren im Teil ja auch aus der gefühlten moralischen Überlegenheit, die bei dem Beitrag durchweg mitschwingt, und damit natürlich provoziert. Zumal man sich nicht zu schade ist, jedes politisch aufgeladene Buzzwort der letzten paar Jahre mitzunehmen, und den Bond-Filmen sogar attestiert, sie würden "sämtliche Ängste des weißen Mannes" aufgreifen, was - wenig überraschend - argumentativ nicht vernünftig erläutert wird.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

21
Journalistisch sauber wäre es gewesen:
- Besser zu recherchieren
- Gegen-Meinungen zu Wort kommen zu lassen
- Das Ganze EINZUORDNEN anstatt der Serie pauschal schlimme Verfehlungen vorzuwerfen

Die Off Kommentare die offenbar von Bond selbst stammen sollen sind dann auch noch ganz perfide manipulativ. Wenn der Beitrag endlich zu den FIlmen kommt, in denen man etwas verbessert hat, lässt er diese Entwicklung durch den Bondkommentator noch veralbern, als würde das alles so Bond gar nicht mehr gefallen, weil der sich nur in der alten, kolonialistischen Zeit mit Stereotypen und Rassismus wohl fühle
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

22
Hier auch zwei Beispiele von den ÖRs die zeigen dass es auch ganz anders, sachlicher, ausgewogener, und mit einem angemessenen Augenzwinkern geht.

https://www.ardaudiothek.de/episode/rad ... /94528008/
(gerade hier ist spannend wie anders man hier auf die ausgewogenen, sich entwickelnden Bösewicht-Bilder schaut)

https://www.ardaudiothek.de/episode/wdr ... /12307101/
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

23
Maibaum hat geschrieben: 29. Januar 2024 15:45 Nun gut, aber solche Stereotypen sind doch letztendlich rassistisch geprägt. Ich fand schon als Jugendlciher daß man bei Bond vieles hätte intelligenter machen können, ohne daß das den Unterhaltungswert für mich geschmälert hätte.

Ich finde wir haben heute doch mehr Freiheiten auf Dinge zu blicken, man ist heute entspannter was solche Klischees und Stereotypen betrifft, man kann sie auch einfach mit einem postmodernen Blick akzeptieren. Aber ignorieren kann ich das nicht was ich erkenne.
Und wenn es jemanden sauer aufstößt, was solls, das gehört zum Spiel.
Vielleicht hätte man das schon ab und zu intelligenter machen können, manche Szenen aus Seans und Rogers Zeiten stören auch mich. Andererseits sind das Abenteuer/Actionfilme und keine Reiseführer oder Reportagen, die uns tiefer in die Kultur und Gepflogenheiten eines Landes einführen sollen oder können.
Bond muss seine Mission in 120 Minuten beendet haben, da kann das jeweilige Land und seine Bewohner nur stereotyp dargestellt werden, s. wir nehmen bekannte Drehorte, z.B. er ist in Kairo, in Abu Simbel und im Tempel von Karnak (TSWLM), geographisch schon unmöglich.
Wir kriegen eben nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Land zu sehen.

Beispiel Moonraker: Bond muss nach Rio de Janeiro.
Wofür ist Rio bekannt?
1.Karneval
2.Zuckerhut
3.Christus-Statue

Brav klappert Bond alle drei Orte ab.

Manche Szenen muss man einfach akzeptieren und das unangenehme Gefühl kurz ertragen, aber im Großen und Ganzen geht es noch. Hauptsache die Story an sich funktioniert, ist stimmig und damit auch in der heutigen zeit interessant und kurzweilig.:D

P.S. Ich schaue gerne alte Filmklassiker aus den 40ern, 50ern oder 60ern, die meisten sind okay-gut oder sehr gut, aber manche kannst du echt in die Tonne treten. Dabei ist mMn. weniger die Sprache, der teilweise offene Rassismus oder Sexismus das Problem, sondern häufig sind die Darstellung von familiären Beziehungen, sei Mann-Frau oder Eltern-Kind, persönlichen Beziehungen oder geschäftlichen Beziehungen (Chef-Angestellten, Chef-Sekretärin, etc.), oder die Witze und komischen Situationen, befremdlich und altbacken.
Das entspricht einfach nicht mehr den modernen (ab 1990) Sehgewohnheiten.

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

24
danielcc hat geschrieben: 30. Januar 2024 10:46 Journalistisch sauber wäre es gewesen:
- Besser zu recherchieren
- Gegen-Meinungen zu Wort kommen zu lassen
- Das Ganze EINZUORDNEN anstatt der Serie pauschal schlimme Verfehlungen vorzuwerfen

Die Off Kommentare die offenbar von Bond selbst stammen sollen sind dann auch noch ganz perfide manipulativ. Wenn der Beitrag endlich zu den FIlmen kommt, in denen man etwas verbessert hat, lässt er diese Entwicklung durch den Bondkommentator noch veralbern, als würde das alles so Bond gar nicht mehr gefallen, weil der sich nur in der alten, kolonialistischen Zeit mit Stereotypen und Rassismus wohl fühle
Absolut. Außerdem wäre es besser gewesen anfänglich
a) den Kontext und die Entstehungszeit zu thematisieren,
b) gewisse Thematiken wie Exotik, Reisen/(Sehnsüchte), etc., und das anhand einzelner Beispiele aus der Serie zu zeigen und gegebenenfalls zu problematisieren.
Und nicht jeden Film nacheinander oberflächlich abzuklappern.

c) Die Frage, was ein Spielfilm überhaupt leisten kann und will, wurde überhaupt nicht gestellt.

Das Beispiel mit dem Parcours-Typ in CR ist doch völlig bescheuert. Das hat nix mit kultureller Aneignung zu tun, sondern die Produzenten haben eine Verfolgungsjagd inszenieren müssen, die natürlich was neues sein sollte (in 44 Jahren hat Bond schon extrem viele Dinge vorgeführt), die modern und hipp sein sollte. Der Radiobeitrag nennt es "inkorporieren", dabei hat Bond doch schon immer Elemente der aktuellen Popkultur aufgegriffen und gezeigt.

Fazit: Insgesamt ein inhaltlich und fachlich enttäuschender Beitrag. :evil:

P.S. Krass, dass diese Parade am Dia de los Muertos erst seit dem Bondfilm dort entstanden ist. Das hätte ich nicht gedacht.

Re: Ganz üble Wokeness Doku vom DLF zu Bond

25
Ja spätestens bei der Parcours Sache war ich auch total raus. Da habe ich nur noch gedacht , die ticken nicht richtig
Nüchtern betrachtet ist ein Film immer ein Kind seiner Zeit, muss vereinfachen, zeigt gewisse Stereotype. Daraus kann man natürlich keine Doku machen. Spannender wäre daher gewesen zu zeigen, wo Bond aus diesem Kontext ausbricht. Bondfilm zeigen doch eher MEHR von einem Land, LALD macht sich viel Mühe die Schwarzen NICHT nur als Bösewichte zu zeigen, Bondfilme haben einen wahnsinnigen positiven EInfluss darauf, wie man Länder wahrnimmt (inkl steigendem Tourismus), oder redet doch darüber wie Bond in QOS das Girl mal nicht erobert,...
"It's been a long time - and finally, here we are"