dernamenlose hat geschrieben: 12. Februar 2021 11:55
Caranos Post mit "Sie setzt Republikaner und Juden im dritten Reich gleich" ist schlichtweg falsch und gießt noch mehr Öl als nötig ins Feuer. Genau genommen vergleicht sie nämlich das Verhalten der Demokraten mit dem der Nazis VOR(!) dem Holocaust. An keiner Stelle schreibt sie, dass es Trump Fans oder Republikanern heute so ginge wie Juden im dritten Reich (zumindest nicht in dem Post, der im Sun-Artikel gezeigt wird). Ihre Aussagen bleiben dadurch natürlich verharmlosend und extrem einseitig, schließlich ignoriert sie, dass der vielleicht größte Spalter der Nation ihr favorisierter Präsident ist. Aber eine antisemitische Einstellung ist zumindest diesem Post nicht im geringsten zu entnehmen.
Das mag für sich genommen alles richtig sein. Ich denke es ist trotzdem klar, dass solche Postings enorm unreflektiert sind und sie die NS-Zeit damit verharmlost, was für mich persönlich ein eindeutiges No-Go ist! Aber es stimmt, wenn man es ganz genau nimmt, ist schon bei der Berichterstattung nicht unbedingt mehr Neutralität gegeben, was dann absurderweise das Argument sogar unterstützt, welches Carano mit ihrem Post wohl machen wollte. Sehr unglücklich und unsauber gearbeitet. Und ja, die Verallgemeinerung von Pascal ist da mindestens auf demselben Level. Die USA unter Trump 2020 ist in keinster Weise mit dem Deutschen Reich 1945 gleichzusetzen. Wer das tut, gehört dringend zurück in den Geschichtsunterricht gesetzt.
Letztlich geht es bei solchen Entscheidungen Kontra Carano und Pro Pascal nicht um eine tatsächliche Moral nach außen, sondern um das liebe Geld. Disney scheint zu befürchten, dass eine Weiterverpflichtung von Carano unkommerziell wäre, während es bei Pascal diese Bedenken nicht gibt. Wir reden schließlich von denselben Leuten, die einen kurzen, einsekündigen Kuss zweier Frauen in "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" schon lange vor Kinostart als Zugeständnis an die LGBTQIA+ Community beworben haben, ihn dann aber für das chinesische Regime dort wieder aus dem Film entfernten. So wichtig hatte man es dann mit dem Repräsentationsgedanken auch nicht. Und wir reden von denselben Verantwortlichen, die nach unzähligen rassistischen und sexistischen Angriffen auf Social Media gegen die Schauspielerin vietnamesischer Abstammung Kelly Marie Tran (Rose in den neuen "Star Wars"-Filmen) damit reagiert haben, ihren Part im nächsten Film auf unter 2 Minuten Leinwandzeit zusammenzukürzen.