Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 19:48 Für Daniel Day-Lewis interessiert sich auch dann keine Sau, wenn er auf Social Media aktiv wäre. Gibt es einen überschätzteren Schauspieler auf der Welt?

Was hat denn Social Media Aktivität mit Schauspielkunst zu tun?

Viele Schauspieler, die sich mit SoMe im Gespräch halten, würden keine Drehbücher mehr zugeschickt bekommen, wenn sie 5 Jahre komplett stumm und wie vom Erdboden verschluckt wären.
DDL hingegen schon.

Unabhängig davon, dass er inzwischen im Ruhestand ist.

Mein Beitrag bezog sich darauf, dass es sich viele nicht leisten können NUR alle 5 Jahre medial aufzutauchen, weil sonst die Karriere vorbei wäre.
Und dazu gehören nunmal auch Leute wie Carano. Und dann müssen solche Leute halt überlegen, ob und was sie öffentlich sagen.

Zudem bräuchte Lucasfilm nichtmal so einen Grund, um sie in weiterern Staffel nicht wieder zu besetzen.
Außer sie hatte schon einen Vertrag dafür.
Aber dem scheint nicht so zu sein.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 19:48 Es ist schon kurios, wie affig dieser Medienzirkus geworden ist und wie schnell deine Karriere vorbei sein kann, weil du als Promi etwas aussprichst, was in den USA ein Haufen an Menschen denken und mit weniger Öffentlichkeit genauso sagen.

Natürlich sagen das tausende Leute jeden Tag.
Aber es geht bei Jobs in der Öffentlichkeit ja immer um die berüchtigte "Vorbildfunktion". Und das wissen die Leute, die "Macht" haben.
Der Müllmann wäre seinen Job wahrscheinlich nicht los, wenn er das gleiche getweetet hätte.

Invincible1958 hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:17 Aber es geht bei Jobs in der Öffentlichkeit ja immer um die berüchtigte "Vorbildfunktion". Und das wissen die Leute, die "Macht" haben.

Ja, aber die Leute, die die Macht haben, entscheiden dann eben auch, welche Meinungsäußerungen eine Vorbildfunktion erfüllen und welche nicht. Pedro Pascal hat bei Disney nichts zu befürchten, obwohl er Trump-Anhänger in einem Posting mit Konföderierten und Nationalsozialisten gleichgesetzt hat – was man genauso als Verharmlosung des Holocausts oder der Nazi-Ära bezeichnen könnte, wenn man wollte. Quelle: https://www.piratesandprincesses.net/wp ... -nazis.jpg

Das ist dann in letzter Konsequenz wirklich nicht mehr weit weg von einer Cancel Culture, die immer schnell herbei geschrien wird. Es hat halt einen üblen Beigeschmack, wenn Ausschreitungen in die eine Richtung ohne Konsequenz bleiben und in die andere Richtung verpönt sind. Aber da war Hollywood schon immer selbstgefällig, und Carano hätte das wissen müssen.

Invincible1958 hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:17 Was hat denn Social Media Aktivität mit Schauspielkunst zu tun?

Nix, aber Daniel Day-Lewis ist der breiten Masse völlig egal, weil der in Filmen mitwirkt, für die sich der Mainstream kaum interessiert. Klar, eine Social Media Abstinenz kann er sich leisten, da er in Hollywood in den Köpfen der Studiobosse eine etablierte Größe ist. Aber er ist auch keiner, der kommerziell ist, der also beim breiten Publikum im Gespräch bleiben muss, um relevant zu sein und seinen Kram zu verkaufen – weil er das oder so nicht ist.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:24 Daniel Day-Lewis ist der breiten Masse völlig egal, weil der in Filmen mitwirkt, für die sich der Mainstream kaum interessiert.

Wie kann er dann deiner Meinung nach der überschätzteste Schauspieler der Welt sein?

Überschätzt sind doch eher die Stars, die jeder kennt und die in jedem Film rumhüpfen.

Überschätzt gemessen an der Reputation, die er im Filmgeschäft und unter Filmfans, Nerds, Cineasten etc. genießt. Und dann ist das natürlich nur meine Meinung, die ja keiner teilen muss. Aber Daniel Day-Lewis ist sicherlich ein guter Schauspieler, und sogar zu sehr guten Leistungen fähig (klasse ist er in "Gangs of New York" und "There Will Be Blood", aber der große Hype um ihn ist dann zu extrem, gemessen daran, wie wenig er letztlich gedreht hat – und gemessen daran, dass er nur in einem Bruchteil seiner Filme auf diesem hohen Niveau spielt). Aber wie gesagt, alles nur meine Sichtweise. Ich halte ja auch Tom Hardy für brutal überschätzt. Ist alles subjektiv.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:38 Ich halte ja auch Tom Hardy für brutal überschätzt.

Da stimme ich dir übrigens zu.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:38 Daniel Day-Lewis ist sicherlich ein guter Schauspieler, und sogar zu sehr guten Leistungen fähig (klasse ist er in "Gangs of New York" und "There Will Be Blood", aber der große Hype um ihn ist dann zu extrem, gemessen daran, wie wenig er letztlich gedreht hat – und gemessen daran, dass er nur in einem Bruchteil seiner Filme auf diesem hohen Niveau spielt).

In welchem Filmen spielt DDL deiner Meinung nach denn nicht so gut? Bis auf "Jack & Rose" hab ich die letzten 20 Jahre alle Filme mit ihm gesehen und ich fand ihn in allen Filmen super.

Samedi hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:45 In welchem Filmen spielt DDL deiner Meinung nach denn nicht so gut?

Darauf antworte ich dir noch, weitere Reaktionen aber dann bitte per PN ausfechten, wenn das für dich okay ist. Wir sollten hier insgesamt immer das Thema "Star Wars" zumindest einigermaßen im Blick haben.

In den letzten 20 Jahren hat der ja nur super wenig gedreht. In "Gangs of New York" und "There Will Be Blood" spielt er wie gesagt sehr stark, aber drum herum ist dann nicht viel. "The Ballad of Jack and Rose" ist eine okaye Leistung seinerseits, seinen "Lincoln" spielt er ohne Charisma und ohne große Ausstrahlung, auch en Protagonisten in "Phantom Thread" spielt er letztlich in Ordnung, aber das hätten dutzende andere genauso gut oder besser gespielt. In "Nine" passt er kaum zur Rolle, was nicht seine Schuld ist, aber ihn ebenfalls nicht super aussehen lässt.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:51 weitere Reaktionen aber dann bitte per PN ausfechten, wenn das für dich okay ist.

Geht klar.

Zum Thema "The Mandalorian":

Hier wird die Reise denke ich eh in andere Welten gehen, wo Cara Dune sowieso nicht mehr vorkommen würde.

Es gibt aber in der Serie noch so viele andere interessante Figuren, dass man da auch ohne sie noch sehr viel machen kann.

Ja, der Verlust von Cara Dune ist generell verschmerzbar, weil außer Mando selbst niemand wirklich elementar für die Serie ist. Aber Cara wäre sicherlich ein Charakter gewesen, den man wiederkehrend hätte nutzen wollen. Das Spin-Off soll es ja wohl trotzdem noch geben, nur dann eben ohne ihre Figur.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 22:01 Das Spin-Off soll es ja wohl trotzdem noch geben, nur dann eben ohne ihre Figur.

Meinst du damit eigentlich "Rangers of the New Republic"? Ich dachte, dass dafür noch gar keine Schauspieler bestätigt waren.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:24

Invincible1958 hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:17 Aber es geht bei Jobs in der Öffentlichkeit ja immer um die berüchtigte "Vorbildfunktion". Und das wissen die Leute, die "Macht" haben.

Ja, aber die Leute, die die Macht haben, entscheiden dann eben auch, welche Meinungsäußerungen eine Vorbildfunktion erfüllen und welche nicht.

Ich meinte mit "Leute, die Macht haben", die Schauspieler, die durch ihr Gefolge Meinungen beeinflussen können.
Auch Carano hat diese Macht. Deshalb ist eine politische Aussage von ihr schwerwiegender als von dem von mir genannten Müllmann, der nur 3 Follower hat.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:24

Invincible1958 hat geschrieben: 11. Februar 2021 21:17 Was hat denn Social Media Aktivität mit Schauspielkunst zu tun?

Nix, aber Daniel Day-Lewis ist der breiten Masse völlig egal, weil der in Filmen mitwirkt, für die sich der Mainstream kaum interessiert. Klar, eine Social Media Abstinenz kann er sich leisten, da er in Hollywood in den Köpfen der Studiobosse eine etablierte Größe ist. Aber er ist auch keiner, der kommerziell ist, der also beim breiten Publikum im Gespräch bleiben muss, um relevant zu sein und seinen Kram zu verkaufen – weil er das oder so nicht ist.

Yep. Als Schauspieler wäre genau das mein Ziel.
Müsste ich den Mainstream ständig bespaßen, um relevant zu sein, dann würde das ja nicht meine Liebe zur Schauspielerei beschränken.
Ich mag Leute, die gerne Schauspieler sind und gut darin.
Leute, die gerne "Star" sind, sind mir suspekt.

Invincible1958 hat geschrieben: 11. Februar 2021 23:09 Ich meinte mit "Leute, die Macht haben", die Schauspieler, die durch ihr Gefolge Meinungen beeinflussen können.
Auch Carano hat diese Macht. Deshalb ist eine politische Aussage von ihr schwerwiegender als von dem von mir genannten Müllmann, der nur 3 Follower hat.

Ich sag's ja nur ungerne, aber: Das ist genau das, was ich auch gesagt habe. Und ich habe kein Problem damit, dass die Meinung bekannter Leute mehr Gewicht hat und mehr Gewicht medial bekommt als die eines Ottonormalverbrauchers. Genauso wenig stört es mich, wenn Frau Carano mit den Konsequenzen ihrer Handlungen leben wird müssen. Schwierig wird es für mich, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn also Gina Carano medial durchs Dorf getrieben wird, weil sie unpassende Holocaust-Vergleiche macht, aber parallel ihr "The Mandalorian"-Kollege Pedro Pascal nichts zu befürchten hat, wenn er unpassende Holocaust-Vergleiche postet. Einen besonders üblen Beigeschmack hat das ganze dann noch, wenn die zwei Postings sich nur dahingehend unterscheiden, ob sie aus Sicht der Republikaner oder der Demokraten verfasst sind.

Wie mehrfach gesagt: Den ganzen Zirkus in den USA finde ich reichlich lächerlich, aber ein doppelmoralisches Messen mit zweierlei Maß hat einen unschönen Geschmack. Erst recht in diesem Falle, wo doch das Maushaus nun wirklich der allerletzte Hollywood-Konzern ist, der in irgendeiner Form eine Moralstellung einnehmen kann, nachdem man 2020 in "Mulan" noch mit den Schergen des chinesischen Regimes kooperiert hat. Das wirkt auf mich schlicht unglaubwürdig.

Casino Hille hat geschrieben: 12. Februar 2021 01:13Schwierig wird es für mich, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn also Gina Carano medial durchs Dorf getrieben wird, weil sie unpassende Holocaust-Vergleiche macht, aber parallel ihr "The Mandalorian"-Kollege Pedro Pascal nichts zu befürchten hat, wenn er unpassende Holocaust-Vergleiche postet.

Ich hab die Debatte um Pedro Pascal jetzt nicht verfolgt. Hat er denn wirklich was vom Holocaust geschrieben?

Es gab ja auch keine Debatte um Pedro Pascal, also konntest du nichts verfolgen. Genau das habe ich geschrieben.

Deine Frage beantwortet folgender Link:


Hinzu kommt ein Instagram-Post seinerseits, der Trump-Supporter mit Konföderierten und Nazis gleichsetzt:
https://www.thesun.co.uk/tvandshowbiz/1 ... s-to-nazis

Der Post ist schon von 2018.

Casino Hille hat geschrieben: 12. Februar 2021 01:58 Hinzu kommt ein Instagram-Post seinerseits, der Trump-Supporter mit Konföderierten und Nazis gleichsetzt:
https://www.thesun.co.uk/tvandshowbiz/1 ... s-to-nazis

Die Trump-Anhänger setzen sich ja selbst mit Nazis und Konföderierten gleich bzw. scheinen kein Problem mit ihnen zu haben.

Der von dir verlinkte Sun-Artikel belegt das ja auch.

Für Trump selbst gilt das ja offenbar auch.

Und der andere Post aus meinem Beitrag ist im September 2020 gemacht worden. Mir geht es gar nicht darum, Pedro Pascal zu verurteilen. Mich nerven nur doppelmoralische Standards, die im Hause Disney regelmäßig an der Tagesordnung stehen. Die Entlassung von James Gunn damals war ein besonders trauriges Beispiel und wurde nach lange andauernden Protesten zum Glück rückgängig gemacht.