Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht

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Wir sehen eine Hand, die behutsam das Thermostat einer Duschapparatur bedient. Wasser kommt aus dem Hahn und befüllt eine äußerst schicke, glänzende Wanne. Die Kamera fährt den Arm entlang, er ist mit mehreren blauen Flecken übersät und endet auf dem Gesicht von Octavia. Sie hat nur ein sommerliches, sehr schlichtes Kleid an, und legt gerade ihre Ohrringe ab. Sie schaut auf die Wanne und dann in die entgegengesetzte Richtung. Was genau sie anschaut, wissen wir nicht, ihr Gesicht ist kaum zu lesen. Aber ein leichtes, sehr zögerliches Lächeln tut sich auf. Da klopft es laut und sie schaut aufgeschreckt zur Tür. Schnell dreht sie den Hahn aus, blickt hastig in den Spiegel und kontrolliert ihr Aussehen, dann verlässt sie das Bad, schließt die Tür hinter sich und eilt durch ein wunderschönes, üppig möbliertes Zimmer zur Eingangstür ihres Appartements. Sie öffnet und vor ihr steht – „James? Aber wie kommst du…?“

„Skarre sollte sein Personal besser bezahlen. Der Rezeptionist hat mir für drei Scheine gesagt, welches der Zimmer deines ist“, spricht 007 und schließt die Tür hinter sich. Dann überfällt Octavia ihn gewissermaßen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Bond muss sie beinahe von sich drücken. „Hör zu, wir haben nicht viel Zeit. Pack dein nötigstes zusammen, wir reisen ab.“ Er geht an Octavia vorbei und öffnet ihren Kleiderschrank. „Abreisen? Wir? Wohin denn?“ Bond nimmt ein paar Kleider raus, wirft sie hinter sich auf das Sofa, und erklärt: „Hauptsache erstmal raus aus diesem Land. Und dann so schnell es geht nach London.“ Er wirft ein weiteres Kleid hinter sich, aber Octavia fängt es. „London? James, Liebling, nun sag mir bitte was los ist. Du machst mir ja Angst.“

Bond hält inne und sieht die Flecken auf Octavias Arm. „Dieses Schwein…“, murmelt er. Dann schaut er ihr in die Augen, atmet tief ein und erklärt: „Ich bin nicht allein hier vor Ort. Eine Kollegin von mir ist ebenfalls an Skarre dran. Du hast sie an dem Abend hier im Yachtclub gesehen.“ „Deine flüchtige Bekanntschaft“, schlussfolgert Octavia. Bond erklärt, dass das eine kleine Notlüge war und führt dann weiter aus, er sei bis eben mit dieser Frau noch in Skarres Serverfarm gewesen und habe dort Beweise für kriminelle Aktivitäten gefunden, die ihn für immer aus den Verkehr ziehen würden. „Was für Beweise?“, will Octavia wissen, aber Bond erklärt sofort weiter, dass es nicht lange dauern wird, ehe Skarre den Diebstahl der sensiblen Informationen bemerkt und sich zusammenreimen wird, wer dafür verantwortlich ist. Octavia müsse jetzt mitkommen. „James, Skarre hat überall hier vor Ort Beamte bestochen. Wenn ich plötzlich am Flughafen auftauche, wird er alarmiert und man hält uns auf.“ Bond muss keine Sekunde überlegen: „Vergiss den Flughafen. Ich habe meiner Kollegin gesagt, dass wir uns in weniger als einer Stunde bei Miguel Gallo treffen. Er kann uns helfen, das Land zu verlassen.“

„Sehr interessant, Mr. Bond“, ertönt eine Stimme, die Badezimmer-Tür springt auf und Malin Skarre erscheint. „Wirklich sehr interessant.“ Sofort hat Bond seine Walther gezogen und zielt auf den unbewaffneten Mann. „Und da denkt man, man könne seinem Spirituosen-Mann vertrauen.“ „Skarre, Ich…“, stammelt Bond verwirrt. „Stecken Sie die Waffe weg, Bond, Sie werden doch wohl keinen Unbewaffneten erschießen.“ Bonds Gesichtszüge verhärten sich. „Ich habe Leute schon für weniger umge…“, da bricht er mitten im Wort ab und sackt mit einem Mal leblos zusammen. Die Kamera wendet sich leicht und wir sehen, dass Octavia den Moment der Irritation genutzt hat, um einen Elektroschocker hervorzuholen. Sie sammelt Bonds Walther ein und wirft sie Skarre zu. „Gib Torres Bescheid“, sagt Skarre, „er muss sofort ein paar Männer losschicken.“

Wieder öffnet sich eine Tür, jetzt ist es aber Ruby, die das Hotelzimmer von Bond betritt. Sie braucht nur wenige Sekunden, um den Koffer auf dem Bett ausfindig zu machen, den sie für Bond holen soll. Sie öffnet ihn und legt die Festplatte mit den Informationen über Skarres Verbrechen hinein. Dabei betrachtet sie den restlichen Inhalt des Koffers und bemerkt, dass eines fehlt: „Der verdammte Kamm“, stöhnt sie auf und geht in das kleine Badezimmer. Da liegt er, Bond hatte ihn am Morgen noch für seine Frisur benutzt. Sie hebt ihn auf, schaut ihn genauer an und bemerkt etwas, das ihr zuvor noch gar nicht aufgefallen war. Der Kamm hat auf einer Seite ganz oben links und rechts je einen kleinen platinfarbenen Punkt. Just in dem Moment bricht jemand die Tür zum Hotelzimmer auf. Blitzschnell verschwindet Ruby hinter der Badezimmertür im toten Winkel und beobachtet durch den Spiegel über dem Waschbecken, wie zwei bewaffnete Männer das Zimmer betreten.

„Sie ist nicht hier“, grummelt einer der beiden in sein Walkie-Talkie. „Das Bad“, raunt ihm der andere zu. Wir sehen, wie Ruby den Kamm in ihrem Busen verstaut, sich dann an sich herunterbeugt und zu ihren Füßen greift. Einer der beiden Männer im Zimmer, ein recht großer Hüne, geht mit gezogener Waffe voran ins Bad. Als er halb in der Tür steht, knallt ihm die Tür entgegen und verpasst ihm einen herben Schlag. Ruby schlägt mit ihrer linken Hand auf die Waffe und der Hüne lässt sie fallen, dann schellt sie um die Ecke und rammt ihm mit der anderen Hand den spitzen Absatz ihres Schuhs in den Hals. Sein Kollege eröffnet das Feuer, doch Ruby nutzt den Badezimmer-Angreifer als menschliches Schutzschild. Der Mann kassiert zwei Treffer, dann schubst Ruby ihn in seinen Kollegen. Sie hechtet zum Bett, schließt den Koffer, und verpasst dem noch lebenden Attentäter einen heftigen Schlag ins Gesicht. Der geht zu Boden, kommt aber an seine Waffe und schießt auf Ruby. Sie hält den Koffer schützend vor sich. Die Kugel prallt vom Q-Koffer ab und tötet den Schützen.

Ein harter Schnitt zeigt Bond, der eine kleine Ladung Wasser ins Gesicht bekommt. Er wurde mittlerweile auf die Couch von Octavias Zimmer gesetzt, und hat Handschellen an. Etwas benommen sieht er, dass Mr. Block mittlerweile ebenfalls zu Skarre und Octavia gekommen ist, und da hat er auch schon dessen Faust im Gesicht. „Dreckiger Spitzel“, schimpft der Ex-Wasserballer. „Tut mir so leid, James“, sagt Octavia mit spöttischem Ton in der Stimme. Bond guckt zu ihr wie ein geprügelter Hund. „Nehmen Sie es nicht persönlich, Mr. Bond. Sie hat ihre Rolle ganz wunderbar gespielt, da bin ich sicher. Jeder wäre darauf reingefallen“, erklärt Skarre, und Bond kassiert noch einen Hieb von Block. „Block, bitte. Mr. Bond hat gerade schon genug, dass ihm den Kopf zerbricht.“ Bond beachtet Skarre gar nicht und sieht nur zu Octavia: „Also du und er? Von Anfang an“, sagt er bitter. „Von Anfang an“, ist ihre Antwort.

Jetzt dreht sich Bond zu Block: „Dann war es wohl kein Zufall, dass sie damals in Skarres Büro in London aufgetaucht sind. Ich sollte da schon in die Falle gehen.“ „Ganz recht“, unterbricht ihn Skarre, „Mr. Bond, aber als Sie uns entwischt sind und schließlich hier wieder auftauchten, mussten wir erstmal herausfinden, wie viel Sie schon wissen und wie viel Ihre Auftraggeber, ich würde bei Ihren Fähigkeiten mal auf den MI6 tippen, in Erfahrung gebracht haben. Und natürlich … mit wem Sie kooperieren.“ Bond versucht, wieder die Oberhand zu gewinnen und setzt seinen provokanten Blick auf. „Tja, anders als Sie, Malin, arbeite ich nicht mit Diktatoren und Warlords zusammen und ermögliche es, Revoluzzer blutig niederstrecken zu lassen.“ Skarre kann darüber nur lachen: „Nun tun Sie bloß nicht so, als würden Sie nicht für König und Vaterland mit jedem – oder sollte ich besser sagen – mit jeder ins Bett gehen.“ Octavia und Skarre sehen sich verstohlen an, dann küssen sie sich intensiv. Er fässt sie dabei grob am Arm an, sie kratzt mit ihren Fingernägeln an seinem Hinterkopf. Mit einer Mischung aus Missgunst und Verachtung beobachtet Bond das bizarre „Schauspiel“.

„Und jetzt, Skarre? Ich hab meine Leute doch längst informiert, die große Präsentation Ihrer App wird ein einziger Reinfall und Sie sehen die Welt in wenigen Stunden nur noch durch Gitterstäbe.“ Skarre wendet sich von seiner Geliebten ab und geht ganz nah an Bond ran: „Glatte Lüge, Engländer. Sie hätten nicht riskiert, irgendwelche Schritte gegen mich einzuleiten, ohne zu wissen, ob die arme unschuldige Miss Wilde in Sicherheit ist.“ Bond erkennt, dass sein Bluff keinen Sinn hat. „Um Ihre Freundin und diese Ratte Gallo werden wir uns kümmern. Und mit Ihnen wird sich noch einmal mein roter Engel da drüben vergnügen dürfen…“, Octavia ergänzt: „Obwohl das Vergnügen dieses Mal wohl eher einseitig sein wird.“

Bond giftet zurück: „Worauf du dich verlassen kannst. Na, immerhin, ich muss sagen, Skarre. Man muss schon eine einmalige Art von Soziopath sein, um die kompromittierenden Beweise gegen einen erst aufwendig aus dem Weltall zu holen und sie dann als Trophäe auf den eigenen Servern abzuspeichern.“ Er blickt rüber zu Octavia: „Ihr zwei verdient einander.“ Skarre geht in Richtung Tür. „Ich habe nicht die Absicht, mir weiter Ihren gekränkten Stolz anzuhören, Bond. Ich muss die Welt in ein neues digitales Zeitalter überführen.“ Er öffnet die Tür und zwei weitere muskulöse Sicherheitsmänner treten ein. „Sie werden das leider nicht mehr miterleben.“ „Skarre“, sagt Bond unbeherrscht: „fühlen Sie sich nicht zu sicher. Wenn ich schon zur Hölle fahre, dann werden meine Leute dafür sorgen, dass wir uns bald dort wiedersehen.“ Skarre lacht auf: „Das ist doch ein Wort.“ Dann stülpt einer der Sicherheitsmänner Bond einen Sack über den Kopf, und die Szene endet abrupt.
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