Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht

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Wir sehen eine Hand, die behutsam das Thermostat einer Duschapparatur bedient. Wasser kommt aus dem Hahn und befüllt eine äußerst schicke, glänzende Wanne. Die Kamera fährt den Arm entlang, er ist mit mehreren blauen Flecken übersät und endet auf dem Gesicht von Octavia. Sie hat nur ein sommerliches, sehr schlichtes Kleid an, und legt gerade ihre Ohrringe ab. Sie schaut auf die Wanne und dann in die entgegengesetzte Richtung. Was genau sie anschaut, wissen wir nicht, ihr Gesicht ist kaum zu lesen. Aber ein leichtes, sehr zögerliches Lächeln tut sich auf. Da klopft es laut und sie schaut aufgeschreckt zur Tür. Schnell dreht sie den Hahn aus, blickt hastig in den Spiegel und kontrolliert ihr Aussehen, dann verlässt sie das Bad, schließt die Tür hinter sich und eilt durch ein wunderschönes, üppig möbliertes Zimmer zur Eingangstür ihres Appartements. Sie öffnet und vor ihr steht – „James? Aber wie kommst du…?“

„Skarre sollte sein Personal besser bezahlen. Der Rezeptionist hat mir für drei Scheine gesagt, welches der Zimmer deines ist“, spricht 007 und schließt die Tür hinter sich. Dann überfällt Octavia ihn gewissermaßen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Bond muss sie beinahe von sich drücken. „Hör zu, wir haben nicht viel Zeit. Pack dein nötigstes zusammen, wir reisen ab.“ Er geht an Octavia vorbei und öffnet ihren Kleiderschrank. „Abreisen? Wir? Wohin denn?“ Bond nimmt ein paar Kleider raus, wirft sie hinter sich auf das Sofa, und erklärt: „Hauptsache erstmal raus aus diesem Land. Und dann so schnell es geht nach London.“ Er wirft ein weiteres Kleid hinter sich, aber Octavia fängt es. „London? James, Liebling, nun sag mir bitte was los ist. Du machst mir ja Angst.“

Bond hält inne und sieht die Flecken auf Octavias Arm. „Dieses Schwein…“, murmelt er. Dann schaut er ihr in die Augen, atmet tief ein und erklärt: „Ich bin nicht allein hier vor Ort. Eine Kollegin von mir ist ebenfalls an Skarre dran. Du hast sie an dem Abend hier im Yachtclub gesehen.“ „Deine flüchtige Bekanntschaft“, schlussfolgert Octavia. Bond erklärt, dass das eine kleine Notlüge war und führt dann weiter aus, er sei bis eben mit dieser Frau noch in Skarres Serverfarm gewesen und habe dort Beweise für kriminelle Aktivitäten gefunden, die ihn für immer aus den Verkehr ziehen würden. „Was für Beweise?“, will Octavia wissen, aber Bond erklärt sofort weiter, dass es nicht lange dauern wird, ehe Skarre den Diebstahl der sensiblen Informationen bemerkt und sich zusammenreimen wird, wer dafür verantwortlich ist. Octavia müsse jetzt mitkommen. „James, Skarre hat überall hier vor Ort Beamte bestochen. Wenn ich plötzlich am Flughafen auftauche, wird er alarmiert und man hält uns auf.“ Bond muss keine Sekunde überlegen: „Vergiss den Flughafen. Ich habe meiner Kollegin gesagt, dass wir uns in weniger als einer Stunde bei Miguel Gallo treffen. Er kann uns helfen, das Land zu verlassen.“

„Sehr interessant, Mr. Bond“, ertönt eine Stimme, die Badezimmer-Tür springt auf und Malin Skarre erscheint. „Wirklich sehr interessant.“ Sofort hat Bond seine Walther gezogen und zielt auf den unbewaffneten Mann. „Und da denkt man, man könne seinem Spirituosen-Mann vertrauen.“ „Skarre, Ich…“, stammelt Bond verwirrt. „Stecken Sie die Waffe weg, Bond, Sie werden doch wohl keinen Unbewaffneten erschießen.“ Bonds Gesichtszüge verhärten sich. „Ich habe Leute schon für weniger umge…“, da bricht er mitten im Wort ab und sackt mit einem Mal leblos zusammen. Die Kamera wendet sich leicht und wir sehen, dass Octavia den Moment der Irritation genutzt hat, um einen Elektroschocker hervorzuholen. Sie sammelt Bonds Walther ein und wirft sie Skarre zu. „Gib Torres Bescheid“, sagt Skarre, „er muss sofort ein paar Männer losschicken.“

Wieder öffnet sich eine Tür, jetzt ist es aber Ruby, die das Hotelzimmer von Bond betritt. Sie braucht nur wenige Sekunden, um den Koffer auf dem Bett ausfindig zu machen, den sie für Bond holen soll. Sie öffnet ihn und legt die Festplatte mit den Informationen über Skarres Verbrechen hinein. Dabei betrachtet sie den restlichen Inhalt des Koffers und bemerkt, dass eines fehlt: „Der verdammte Kamm“, stöhnt sie auf und geht in das kleine Badezimmer. Da liegt er, Bond hatte ihn am Morgen noch für seine Frisur benutzt. Sie hebt ihn auf, schaut ihn genauer an und bemerkt etwas, das ihr zuvor noch gar nicht aufgefallen war. Der Kamm hat auf einer Seite ganz oben links und rechts je einen kleinen platinfarbenen Punkt. Just in dem Moment bricht jemand die Tür zum Hotelzimmer auf. Blitzschnell verschwindet Ruby hinter der Badezimmertür im toten Winkel und beobachtet durch den Spiegel über dem Waschbecken, wie zwei bewaffnete Männer das Zimmer betreten.

„Sie ist nicht hier“, grummelt einer der beiden in sein Walkie-Talkie. „Das Bad“, raunt ihm der andere zu. Wir sehen, wie Ruby den Kamm in ihrem Busen verstaut, sich dann an sich herunterbeugt und zu ihren Füßen greift. Einer der beiden Männer im Zimmer, ein recht großer Hüne, geht mit gezogener Waffe voran ins Bad. Als er halb in der Tür steht, knallt ihm die Tür entgegen und verpasst ihm einen herben Schlag. Ruby schlägt mit ihrer linken Hand auf die Waffe und der Hüne lässt sie fallen, dann schellt sie um die Ecke und rammt ihm mit der anderen Hand den spitzen Absatz ihres Schuhs in den Hals. Sein Kollege eröffnet das Feuer, doch Ruby nutzt den Badezimmer-Angreifer als menschliches Schutzschild. Der Mann kassiert zwei Treffer, dann schubst Ruby ihn in seinen Kollegen. Sie hechtet zum Bett, schließt den Koffer, und verpasst dem noch lebenden Attentäter einen heftigen Schlag ins Gesicht. Der geht zu Boden, kommt aber an seine Waffe und schießt auf Ruby. Sie hält den Koffer schützend vor sich. Die Kugel prallt vom Q-Koffer ab und tötet den Schützen.

Ein harter Schnitt zeigt Bond, der eine kleine Ladung Wasser ins Gesicht bekommt. Er wurde mittlerweile auf die Couch von Octavias Zimmer gesetzt, und hat Handschellen an. Etwas benommen sieht er, dass Mr. Block mittlerweile ebenfalls zu Skarre und Octavia gekommen ist, und da hat er auch schon dessen Faust im Gesicht. „Dreckiger Spitzel“, schimpft der Ex-Wasserballer. „Tut mir so leid, James“, sagt Octavia mit spöttischem Ton in der Stimme. Bond guckt zu ihr wie ein geprügelter Hund. „Nehmen Sie es nicht persönlich, Mr. Bond. Sie hat ihre Rolle ganz wunderbar gespielt, da bin ich sicher. Jeder wäre darauf reingefallen“, erklärt Skarre, und Bond kassiert noch einen Hieb von Block. „Block, bitte. Mr. Bond hat gerade schon genug, dass ihm den Kopf zerbricht.“ Bond beachtet Skarre gar nicht und sieht nur zu Octavia: „Also du und er? Von Anfang an“, sagt er bitter. „Von Anfang an“, ist ihre Antwort.

Jetzt dreht sich Bond zu Block: „Dann war es wohl kein Zufall, dass sie damals in Skarres Büro in London aufgetaucht sind. Ich sollte da schon in die Falle gehen.“ „Ganz recht“, unterbricht ihn Skarre, „Mr. Bond, aber als Sie uns entwischt sind und schließlich hier wieder auftauchten, mussten wir erstmal herausfinden, wie viel Sie schon wissen und wie viel Ihre Auftraggeber, ich würde bei Ihren Fähigkeiten mal auf den MI6 tippen, in Erfahrung gebracht haben. Und natürlich … mit wem Sie kooperieren.“ Bond versucht, wieder die Oberhand zu gewinnen und setzt seinen provokanten Blick auf. „Tja, anders als Sie, Malin, arbeite ich nicht mit Diktatoren und Warlords zusammen und ermögliche es, Revoluzzer blutig niederstrecken zu lassen.“ Skarre kann darüber nur lachen: „Nun tun Sie bloß nicht so, als würden Sie nicht für König und Vaterland mit jedem – oder sollte ich besser sagen – mit jeder ins Bett gehen.“ Octavia und Skarre sehen sich verstohlen an, dann küssen sie sich intensiv. Er fässt sie dabei grob am Arm an, sie kratzt mit ihren Fingernägeln an seinem Hinterkopf. Mit einer Mischung aus Missgunst und Verachtung beobachtet Bond das bizarre „Schauspiel“.

„Und jetzt, Skarre? Ich hab meine Leute doch längst informiert, die große Präsentation Ihrer App wird ein einziger Reinfall und Sie sehen die Welt in wenigen Stunden nur noch durch Gitterstäbe.“ Skarre wendet sich von seiner Geliebten ab und geht ganz nah an Bond ran: „Glatte Lüge, Engländer. Sie hätten nicht riskiert, irgendwelche Schritte gegen mich einzuleiten, ohne zu wissen, ob die arme unschuldige Miss Wilde in Sicherheit ist.“ Bond erkennt, dass sein Bluff keinen Sinn hat. „Um Ihre Freundin und diese Ratte Gallo werden wir uns kümmern. Und mit Ihnen wird sich noch einmal mein roter Engel da drüben vergnügen dürfen…“, Octavia ergänzt: „Obwohl das Vergnügen dieses Mal wohl eher einseitig sein wird.“

Bond giftet zurück: „Worauf du dich verlassen kannst. Na, immerhin, ich muss sagen, Skarre. Man muss schon eine einmalige Art von Soziopath sein, um die kompromittierenden Beweise gegen einen erst aufwendig aus dem Weltall zu holen und sie dann als Trophäe auf den eigenen Servern abzuspeichern.“ Er blickt rüber zu Octavia: „Ihr zwei verdient einander.“ Skarre geht in Richtung Tür. „Ich habe nicht die Absicht, mir weiter Ihren gekränkten Stolz anzuhören, Bond. Ich muss die Welt in ein neues digitales Zeitalter überführen.“ Er öffnet die Tür und zwei weitere muskulöse Sicherheitsmänner treten ein. „Sie werden das leider nicht mehr miterleben.“ „Skarre“, sagt Bond unbeherrscht: „fühlen Sie sich nicht zu sicher. Wenn ich schon zur Hölle fahre, dann werden meine Leute dafür sorgen, dass wir uns bald dort wiedersehen.“ Skarre lacht auf: „Das ist doch ein Wort.“ Dann stülpt einer der Sicherheitsmänner Bond einen Sack über den Kopf, und die Szene endet abrupt.
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Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht

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Ein Mann läuft Patrouille. Die Kamera fokussiert dessen Hand. Wir sehen, dass der Zeige- und Mittelfinger böse Narben aufweisen. Es ist Kominsky, der Mann, den Bond in Skarres Büro in London noch mit einem Tacker bearbeitet hat. Er überquert einen Platz in Richtung des Spirituosengeschäfts von Miguel Gallo. Als er von rechts ein Rascheln vernimmt und zu seiner Waffe greifen will, ist es längst zu spät: Ruby steht hinter ihm. Mit einem Tritt in seine Kniekehle geht Kominsky ein Stück zu Boden. Ruby nimmt seine Hand mit den vernarbten Fingern und verdreht ihm diese auf den Rücken, wir hören das Handgelenk brechen. Blitzschnell donnert sie ihm Bonds Koffer ins Gesicht und befördert Kominsky ins Land der Träume.

Mit seiner Waffe im Anschlag schleicht sie durch das Spirituosengeschäft und erreicht das Hinterzimmer, in dem sich drei Männer befinden. Gallo sitzt in der Mitte des Raumes an einen Stuhl gefesselt, er ist voller Blut. Er wurde gefoltert. Ruby fackelt nicht lange: Sie rennt auf einen der Männer zu, der mit dem Rücken zu ihr steht. Noch im Rennen feuert sie drei Schüsse auf einen der beiden anderen Männer ab, sie trifft tödlich. Dann springt sie hoch und reißt die Füße nach vorne, sodass sie ihrem Gegenüber mit Anlauf die Beine in den Rücken rammt. Während sie auf ihren Rücken fällt, feuert sie in der Luft zwei weitere Schüsse ab und tötet den anderen Mann. Kaum liegt sie, wendet sie ihren Körper auch schon auf die Seite und platziert den letzten Schuss im Kopf des Mannes, den sie zu Boden getreten hat. Dann steht sie auf und geht zum gefolterten Gallo.

„Miguel, wo ha…?“ Sie stockt. Gallo hat schwere Verletzungen. Er wird nicht mehr lange leben. „Ru…“, stößt er hervor. „Miguel, wo ist James? Haben die gesagt, wo sie ihn hingebracht haben?“ Mit aller Kraft, die er noch hat, deutet Miguel ein Kopfschütteln an. „Die haben mich im Hotel erwartet und im Yachtclub war ich schon, da ist niemand mehr. Miguel, wo könnten die Bond hingebracht haben?“ Bei Miguel regt sich nur noch wenig. „Viejo“, murmelt er mit letzter Kraft. „Viejo…“, dann ist es vorbei. Ruby schließt ihm bedrückt die Augen. Langsam richtet sie sich auf und sieht auf dem Tisch eine Flasche Mamajuana von Gallos Eigenmarke stehen. Sie geht auf die Flasche zu, öffnet sie und will einen Schluck nehmen, als ihr Blick auf der Hinterwand des Zimmers verweilt. Dort hängt eine Karte von Santo Domingo und Umgebung. Eingezeichnet sind u.a. Sehenswürdigkeiten und besondere Stätten. Die Kamera zoomt auf einen Bereich weit außerhalb der Stadt: es ist die Goldmine, von der Miguel Bond erzählt hatte. Während die Kamera heranzoomt, lesen wir darunter den Schriftzug: „Pueblo Viejo Mine“.

Das Heranzoomen erschafft einen weichen Übergang für eine Panoramaaufnahme der Goldmine. Es ist ein gewaltiger industrieller Komplex, eingebettet zwischen grünen Hügeln und einer riesigen, abgestuften Baugrube, ein Labyrinth aus Lagerhallen, Baumaschinen, Förderanlagen und dazwischen immer wieder kreisrunde Wasserbecken. Die Anlage scheint an diesem Tag beinahe wie ausgestorben. Nur eine Kolonne von schwarzen Jeeps fährt über das Gelände auf eines der abgelegeneren Gebäude zu, einem kleineren Teil der Mine mit zwei riesigen Schornsteinen auf dem Dach. Heraus steigen mehrere muskulöse Schlägertypen, Octavia Wilde und mit einem Sack über dem Kopf und in Handschellen gelegt, James Bond. Sie betreten den Komplex, und Bond wird der Sack abgenommen. „Na, wie findest du meinen Zweitwohnsitz, James?“, fragt Octavia vergnügt. Bond schenkt ihr nur einen verächtlichen Blick. „Die Pueblo-Viejo-Mine besteht seit 1975, sie ist die ergiebigste Goldmine Lateinamerikas“, belehrt ihn Octavia und klingt dabei wie einst bei der Führung durch Skarres Komplex in London. „Wegen der schwächelnden Goldpreise Ende des letzten Jahrhunderts musste die Mine damals aufgegeben werden, 13 Jahre lang stand sie still.“

Sie führen Bond durch das Gebäude, eine Treppe hinauf und durch einen langen Gang mit mehreren Abzweigungen. Ganz geradeheraus kommen sie auf eine Brücke, die knapp unter der Decke der Halle verläuft. Bond sieht sich um. Mehrere Meter unter ihm sieht er allerlei Apparaturen, Förderbänder, verschiedene Fahrzeuge wie Gabelstapler und gepanzerte Wagen, und dann erkennt er, worauf sie zu gehen: Der Gang endet über einem mehrere Meter großen Behälter aus Edelstahl, der Reagenzglas-förmig aufgebaut und nach oben geöffnet ist. Es ist ein gewaltiger Schmelztiegel, größer als alles, was Bond bislang gesehen hat. „Das Herzstück der Anlage“, schließt Octavia ihren Vortrag und bleibt auf halber Strecke stehen. Bond wird von zwei Muskelpaketen hochgehoben. Direkt neben der Brücke verläuft eine Deckenschiene, die aussieht, als wolle man den größten Vorhang der Welt an ihr befestigen. Bonds Hände und Füße werden jeweils in eine kleine, elektronische Lasche verpackt. Mit dem Rücken nach unten, und mehrere Meter über dem Boden, hängt er nun von der Decke, als hätten ihn ein paar Höhlenmenschen übers Feuer gehängt.

Octavia stellt sich an ein Kontrollpanel. Bond sieht sich panisch um. Die Deckenschiene verläuft bis über den Schmelztiegel. „Ein goldener Geheimagent, ganz für mich“, bestätigt Octavia seine schreckliche Vermutung. „Ganz recht, James, in dem Behältnis dort ist flüssiges Gold. Und genau da wirst du auch gleich sein.“ Bond dreht den Kopf, aber es ist zwecklos. Aus den metallischen Befestigungen wird er weder seine Hände noch Füße befreien können. „Du fragst dich sicher, warum Skarre sich in diese Anlage eingekauft hat“, fängt Octavia wieder an, doch Bond denkt gar nicht daran, sie ausreden zu lassen: „Euer Lithografiesystem in London“, schlussfolgert er. „Das Gold verwendet ihr als leitfähiges Material für die Herstellung von Verbindungen und Schaltungen auf euren Mikrochips.“ Octavia grinst diabolisch: „Ich liebe es, wenn du so sexy sprichst, James“, sagt sie und schreitet an den Rand der Brücke. Bond hängt nun direkt neben ihr. Als wäre er Spider-Man und sie Mary Jane, drückt sie ihm einen umgedrehten Kuss auf.

„Ganz genau, James. Hier in dieser Mine gewinnen wir das Gold für unsere Chips, jedenfalls solange wir noch können. Diese Mine trägt vielleicht noch fünf Jahre lang Gold, dann werden wir umziehen müssen.“ Bond lacht hämisch auf: „Also ist alles hier nicht nur wahnsinnig leer, sondern auch wertloser als es aussieht. Ganz wie die Besitzerin.“ Octavias Blick verhärtet sich kurz. Mit einer Handbewegung weist sie ihre Männer an, sich in den Korridor, der zur Brücke führte, zurückzuziehen. „Sei kein schlechter Verlierer, James. Du bist nicht der Erste, der meinem Charme erliegt.“ Bond keift zurück: „Und bin ich der Erste, der auf deine aufgemalten Blessuren reinfällt?“ Octavia findet ihr Lächeln wieder: „Oh, die sind echt. Und sie sind wirklich von Malin.“ Sie nähert sich Bond. „Was soll ich sagen? Ich mag es eben etwas rauer.“ „Kleiner Vorschlag“, erwidert 007, „Hol mich von dieser Schiene runter und dann zeig ich dir, wie rau ich sein kann.“

Unten vor dem Gebäude nähert sich ein Leih-Roller der Mine. Ruby sieht die schwarzen Jeeps von weitem, steigt ab und nähert sich in einem kleinen Bogen der Mine. Als sie gerade an den Wagen vorbei ins Innere schleichen will, fallen ein paar Schüsse. Ein Wachposten hat sie von weitem entdeckt und das Feuer eröffnet. Sie zieht ihre Waffe, geht hinter einem der Wagen in Deckung und feuert zurück. Es sind drei Angreifer. Zwei davon erledigt sie, dann geht ihr die Munition aus. Mit Bonds Koffer als Deckung flüchtet sie in das Gebäude, hebt im Laufen eine Metallstange auf und geht hinter einem Stapel Kisten in Deckung. Der dritte Wachmann kommt ihr nach. Sie schlecht um den Stapel herum und attackiert ihn von hinten mit der Stange. Dabei löst sich noch ein Schuss, dann schlägt sie den Mann erfolgreich nieder. Sie hebt seine Waffe auf und kontrolliert: Munition leer. Dann bemerkt sie, dass weiter hinten im Raum die Tür zu einer Treppe offensteht, die offenbar in die Nebenhalle führt.

„Ohne mich werdet ihr die Beweise gegen Skarre nie finden“, sagt Bond, noch immer in derselben Position hängend. „Ach, die Festplatte ist bei der kleinen kanadischen Schlampe, deiner Freundin Ruby“, kontert Octavia kalt. „Wir finden sie. Und selbst wenn sie uns entwischt und die Aufnahmen veröffentlicht: Wir haben die Pressemitteilung längst fertig, in der explizit erklärt wird, es handle sich um KI-generiertes Material von Malins Geschäftsfeinden, die ihn diskreditieren wollen.“ Bond verengt die Augen zu Schlitzen: „Ein Restzweifel wird bleiben, vor allem bei den Kunden eurer App.“ Octavia geht rüber zu einer kleinen Schalttafel mit drei Knöpfen: „Sei dir sicher, James, dass das nicht mehr deine Sorge sein wird. Schau hier: Wenn ich auf den grünen Knopf drücke“, erklärt sie, „setze ich die Schiene in Bewegung und bringe dich über dem Schmelztiegel in Position. Mit dem roten Knopf öffne ich deine Hände und mit dem gelben Knopf deine Füße. Und dann heißt es: Bye-Bye-Bond.“ Sie lacht, als sie seinen Nachnamen ausspricht. „Da fällt mir gerade auf, nein, wie poetisch. Wusstest du, dass man die goldenen Drähte in unseren Chips auch ‚Bond-Draht‘ nennt? Es muss Schicksal…“ „Wenn du“, unterbricht Bond sie, „mit deinem Exkurs fertig bist“, nun wird er laut: „drück endlich auf den verdammten Knopf! Bringen wir es hinter uns.“ Gesagt, getan. Die Schiene setzt sich in Bewegung.

Ruby hat die Treppe erklommen und steht vor einer Tür. Sie schaut durch ein kleines Fenster und sieht dahinter den Gang, der zur Brücke führt. In ihm stehen die Wachmänner von Octavia. Da ihr die Waffen ausgehen, öffnet Ruby verzweifelt Bonds Koffer. Darin sind aber bloß ein paar Klamotten, sowie sein Föhn, ein Parfüm-Spray und ein … Rasierer? Echt jetzt? Dafür hat Bond sie ins Hotel geschickt? Dummerweise öffnet sich genau in diesem Moment die Tür und einer der Männer steht vor ihr. „Was willst du denn?“, ruft er und greift nach dem Elektrorasierer in ihrer Hand. Beide reißen eine Sekunde daran, wodurch sich der Kopfumsatz um 45 Grad dreht. Ruby kommt an den Knopf, der das Gerät einschaltet und schlagartig schießen mindestens 800.000 Volt durch den Körper ihres Gegenübers, der plump zu Boden geht.

Für drei Sekunden sind die anderen Männer im Flur und Ruby alle gleichermaßen irritiert. Dann greifen die Herren nach ihren Waffen und Ruby klappt den Koffer auf und hält ihn vor sich. Sie macht mehrere Schritte auf die Männer zu, die Kugeln prallen am Koffer ab, und Ruby rammt den vordersten Angreifer mit Wucht zu Boden. Mit dem geöffneten Koffer vor ihrer Nase fällt ihr etwas auf: der festgebundene Föhn ist ungewöhnlich lang gebogen. Es wird doch wohl nicht…? Schnell zieht sie daran, hält ihn vor sich in den Gang und schaltet ihn ein. Sofort feuert sie eine Ladung gestreuter Schrotmunition in den Raum und tötet vier Männer mit einem Schuss. Nur einer am Ende des Ganges steht noch, wurde aber ebenfalls leicht getroffen. Seine Waffe ist hinüber. Er stürmt schreiend auf Ruby zu, die entsetzt feststellt, dass der Föhn nur eine einzige Ladung innehatte. Mit einem gekonnten Tritt auf Kopfhöhe landet sie den ersten Treffer, doch ein Schlinger ihres Gegenübers versetzt auch ihr einen herben Schlag. Sie geht zu Boden und greift nach einem von Bonds Gürteln, seine Wäsche liegt mittlerweile im ganzen Flur verteilt.

Mit dem Gürtel drischt sie auf ihren Angreifer ein, der beim vierten Schlag das andere Endstück jedoch mit der Hand fängt und ihr so den Gürtel aus der Hand reißt. Dann stürzt er sich auf sie und beginnt, sie zu würgen. Sie versucht, ihn mit Schlägen ins Gesicht loszuwerden, doch er ist ihr körperlich weit überlegen. Mit ihrer Hand tastet sie am Boden entlang und bekommt das Parfüm-Spray zu fassen. Sie hält es dem Mann über ihr an den Kopf und pustet ihm ins Auge. Sofort lockert er den Griff und sie kann ihn von sich stoßen. Sie springt auf und dreht sich um, um weiterzukämpfen. Da sieht sie, dass der Mann ein paar Mal zuckt und dann regungslos liegenbleibt. Schockiert schaut sie auf das Parfüm in ihrer Hand. Just in dem Moment stürmen durch die Tür, durch die sie in den Korridor gekommen war, vier weitere Männer. Geistesgegenwärtig wirft sie denen das Parfüm zu. Es geht zu Boden, zersplittert und das Nervengas im Inneren wird freigesetzt. Sie dreht sich um, rennt durch die Tür am anderen Ende und schließt den Korridor hinter sich.

Jetzt steht sie aber auf der Brücke und Octavia direkt vor ihr. Sie verpasst ihr einen Faustschlag. Ruby kippt und droht, von der Brücke zu fallen und mehrere Meter nach unten auf den Hallenboden zu stürzen. Sie sieht Bond an der Schiene hängen, die ihn jetzt fast direkt über den Schmelztiegel gefahren hat. Dann tritt sie Octavia gegen ihr Schienbein und landet einen Fausttreffer. Bond spürt bereits die immense Hitze des flüssigen Goldes unter sich und sein Gesicht verzerrt sich vor Schmerz. Octavia und Ruby tauschen ein paar Schläge aus, nach einem davon geht Octavia kurz zu Boden. „RUBY, DIE KNÖPFE“, brüllt James, und Ruby eilt zur Schalttafel. „Erst den Grünen!“, schreit Bond. Sie drückt ihn und die Schiene stoppt. Da ist Octavia wieder auf den Beinen und stürzt auf Ruby, die im Fallen den roten Knopf erwischt und so Bonds Hände löst. Sein Oberkörper saust mit einem Mal nach unten und er hängt nur noch an seinen Füßen befestigt über dem Gold. Er schreit kurz vor Schmerz, dann beginnt er zu schwingen und stemmt in einer körperlichen Meisterleistung seinen Körper ruckartig nach. Mit den Händen ergreift er die Schiene.

Octavia liegt auf Ruby und schlägt ihr ins Gesicht, doch Ruby winkelt die Beine an und stößt Octavia von sich weg. Dann springt sie auf. „GELB!“, schreit Bond. Sofort drückt Ruby den entsprechenden Knopf und Bonds Füße sind frei. Unten in der Halle beim Schmelztiegel sind mittlerweile zwei weitere Wachleute erschienen und eröffnen von unten das Feuer. Ruby geht hinter der Schaltzentrale in Deckung. Octavia springt auf und schreit: „Ihr Idioten! Wollt ihr mich umbringen?“ Die Zeit hat Bond genutzt, um sich zwei Meter nach vorne zu hangeln und auf die Brücke zu springen. Er greift Octavia von hinten. Die rammt ihm ihren Ellbogen in den Magen, doch Bond kann ihr hinten aus der Hose ihren alten Revolver rausziehen und wirft ihn Ruby zu. Die eröffnet das Feuer auf die Wachmänner unten in der Halle. Octavia schlägt Bond erneut in die Magengrube, doch der kann sie am Arm packen, über seine Schulter werfen und verpasst ihr noch einen saftigen Tritt. Der reicht aus, damit sie von der Brücke fällt. Sie landet jedoch nicht im Schmelztiegel, sondern knallt mit der Hüfte an dessen oberen Rand. Es ertönt ein lautes Knack-Geräusch und sie wirbelt leblos an der Außenseite herunter und schlägt tot neben den Wachmännern auf, von denen Ruby grade den Zweiten erschossen hat.

„Geht es dir gut?“, fragt Bond und fasst Ruby vorsichtig ins Gesicht. „Alles okay, James. Gallo ist tot, die haben ihn erwischt“, erklärt sie. Dann guckt sie an ihm vorbei. „Wo ist Octavia?“ Bond zieht die Augenbraue hoch. „Ach, die ist mir verfallen. Jetzt komm, wir sollten hier raus.“
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Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht

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Ein Glas fällt von einem schäbigen Schreibtisch zu Boden und zerbricht. Wir sehen, dass es Platz für das Gesäß einer Frau gemacht hat, eine junge Latina, an deren Rücken zwei grobe Hände aufgeregt entlanggleiten. Erst nach einigen Sekunden wird klar, dass es sich um das Büro von Torres handeln muss, der sich gerade mit der Dame vergnügt. Ihr angeregtes Vorspiel wird unterbrochen, als ein Mann hereinplatzt. „Marcos…“, sagt er, und wird von einem entnervten „IDIOTA“ unterbrochen. „Kannst du nicht anklopfen?“

„Entschuldige, Marcos, es ist nur…“ Torres packt die Hüften seiner Gespielin und setzt sie ein wenig nach rechts, um freie Sicht auf sein Gegenüber zu haben. „Nun spuck schon aus, was ist?“ Dem anderen steht der Schweiß auf der Stirn. Vielleicht ist er peinlich berührt, auf jeden Fall ist es ihm unangenehm. „Sergio, Carlòs und der Rest antwortet nicht“, erklärt der Wachmann, „sie sind erst vor einer Stunde mit Miss Wilde und dem Gefangenen hier angekommen und jetzt meldet sich keiner.“ Das Betthäschen schaut etwas irritiert drein, vermutlich versteht sie nur spanisch. Torres, der definitiv anderes im Sinn hat, fragt entnervt: „Was soll ich jetzt machen? Dich an der Hand nehmen und dann gehen wir mal gemeinsam nachsehen?“ Jetzt will der Wachmann seinen Mann stehen: „Nein, ich habe Bruno und Thiago schon losgeschickt.“ Von Torres wird dies mit einem „Bravo“ markiert und er möchte sich schon wieder der attraktiven Frau widmen, als der Wachmann über sein Walkie-Talkie aufgeregte Stimmen vernimmt. „Der Engländer“, man hört ein paar Schüsse und das Aufheulen eines Motors, „Qué porquería“.

Torres springt auf, greift nach einem Fernglas auf einem kleinen Schrank und hetzt an dem Wachmann vorbei. Der und die Frau werfen sich noch einen kurzen Blick zu, beide verziehen die Augenbrauen. Dann rennt er Torres hinterher. Wir sehen nun, dass das Büro ein wenig abseits von der Anlage liegt, direkt an einem Helikopterstart- und -landeplatz. Torres guckt aufgeregt mit dem Fernglas zur Mine und fixiert den abgestuften Steinbruch. Wir sehen in der Spiegelung des Fernglases, dass auf den kurvigen Außenwegen des Steinbruchs zwei Geländewagen hintereinander herfahren. Aus dem hinteren lehnt ein Mann aus dem Fenster, und schießt mit einem Maschinengewehr. Den vorderen Wagen fährt … BOND. Torres flucht: „HIJO DE PU¬-“

Harter Schnitt, wir sind mit der Kamera jetzt mitten in der Verfolgungsjagd. Ein lauter Trommelschlag ertönt und leitet die Soundtrack-Untermalung ein: eine moderne Version des 007-Themes von John Barry, auch bekannt als „007 Takes The Lektor“. „JAMES“, brüllt Ruby vom Beifahrersitz, da reißt Bond gekonnt das Lenkrad rum und meistert eine extrem scharfe Kurve. Blöd nur: dem Wagen hinter ihnen gelingt das auch. „Was sagtest du noch gleich?“, fragt 007, und fährt weltmeisterlich gleich die nächste Kurve, ohne groß an Tempo zu verlieren. „Ich sagte, wir müssen so schnell wie möglich zu Gallo zurück.“ Ein paar Schüsse von hinten klirren am Wagen. „Aber meintest du nicht, die hätten ihn getötet?“ Jetzt haben die beiden Wagen die untere Fläche des Steinbruchs erreicht und fahren auf der großen Anlage zwischen den Gerätschaften, einigen Erdlöchern, Baggern, Güterloren und Schutthaufen hindurch. „Ja, das stimmt“, antwortet Ruby, gefolgt von einem kurzen: „Warte mal bitte.“ Dann lehnt sie sich aus dem Fenster und eröffnet mit einer Pistole das Feuer auf ihre Verfolger. Bond fährt gekonnt im Slalom um die verschiedenen Hindernisse herum. Als ihre Verfolger wieder das Feuer eröffnen, schießen einige der Kugeln gefährlich nah an Bond und Ruby vorbei und zerstören die Windschutzscheibe.

„Wie, hast du etwa niemanden getroffen?“, fragt Bond ironisch, als Ruby die leergeschossene Waffe auf die Rückbank wirft. Sie quittiert seinen Spruch mit einem frotzelnden Blick. „Ruby“, sagt 007, plötzlich sehr ernstklingend. Mit einem Kopfnicken deutet er nach vorne und Ruby sieht eine Spitzhacke, die noch einige Meter entfernt im Boden steckt. Die Blicke der beiden Agenten treffen sich. Dann reißt Ruby die Tür auf ihrer Seite auf, umklammert mit einem Arm den Gurt und lässt sich seitwärts aus dem Wagen fallen. Nur ganz dicht über dem Boden hängend streckt sie den Arm aus. Während hinter ihr die Kugeln der Gegner einschlagen, greift sie die Spitzhacke und zieht sich wieder in eine sitzende Position zurück. Bond reagiert auf ihren Erfolg, in dem er zusätzlich zum Gaspedal noch hart auf die Bremse tritt und den Wagen eine ruckartige 360-Grad-Drehung vollziehen lässt. Der Wagen hinter ihnen holt während dessen auf und als Bond die Drehung abgeschlossen hat, haben die Gegner vollständig aufgeholt und sind direkt neben Bond und Ruby. Dabei reisst ihr Wagen die noch offene Tür von Ruby weg. Die langt nun mit der Spitzhacke zu und erwischt den gegnerischen Fahrer direkt neben sich voll in der Brust.

Man sieht noch, wie der gegnerische Beifahrer sein Maschinengewehr fallen lässt, um das Lenkrad seines toten Kollegen zu steuern, doch da kracht der Wagen schon mit voller Wucht gegen eine Güterlore. Bonds und Rubys Gesichter erhellen sich, da schlagen direkt die nächsten Schüsse in ihrem Wagen ein. Ein Blick in den Rückspiegel verrät: Über ihnen nähert sich ein Helikopter, geflogen vom Wachmann aus der vorigen Szene. Neben ihm: Torres, der mit einem großkalibrigen Gewehr das Feuer eröffnet.

Bond fährt von der Steinbruch-Fläche herunter auf die Feldstraße, über die Octavia Wilde und die anderen zuvor zur Mine gefahren sind. Durch die präzisen Schüsse vom Helikopter aus ist Bond allerdings gezwungen, wieder in Richtung des Minenkomplexes zu fahren. Ein weiterer Schuss von Torres zerstört Bonds Seitenspiegel. „Verdammt, der Kerl geht mir auf die Nerven“, murmelt 007. Ruby, die sichtlich unruhig wird, hat ihn nicht richtig verstanden und bringt nur heraus: „Weißt du, James, du musstest ja unbedingt noch zu dieser rothaarigen Furie fahren. Ich hab dir gesagt, dass uns das nur Ärger bringt.“ „Und ich“, kontert Bond, als ein weiterer Schuss den Wagen schwer trifft, „hab dir gesagt, du sollst meinen Koffer mitbringen, und nicht seinen Inhalt komplett in Skarres Mine auf dem Boden verteilen.“ Da geht Ruby ein Licht auf. Natürlich, der Koffer! Sie fasst sich in ihren Busen und zieht den Kamm hervor, den sie im Hotelzimmer dort verstaut hatte.

„Den hab ich noch“, will sie sagen, da nimmt Bond ihr den Kamm schon aus der Hand. „James, deine anderen Geräte habe ich durchschaut, aber was KANN dieser Kamm?“, fragt sie. Bond lächelt sie charmant an und fährt sich mit dem Kamm einmal flott durch die Haare. Kaum ist die Frisur gerichtet und Ruby sichtlich irritiert, bricht Bond den Kamm in der Mitte durch. „Wenn ich jetzt sage, springst du aus dem Wagen.“ „Aber…“ „Für Abers ist jetzt keine Zeit“, mahnt Bond. Er drückt ruckartig auf die Bremse. Wir sehen, dass Torres jetzt Bond seitlich genau im Visier hat.

Dann geht alles ganz schnell. Bond brüllt: „JETZT“. Ruby hechtet aus dem Wagen und rollt sich auf dem Boden ab. 007 nimmt die beiden Kamm-Hälften und drückt sie aneinander, sodass die zwei kleinen platinfarbenen Punkte, die Ruby entdeckt hatte, genau aufeinander liegen. Dann hechtet auch er aus dem Wagen und entgeht um Haaresbreite dem nächsten Schuss von Torres. Schlagartig sprüht der Kamm Funken und sowohl Bonds Geländewagen als auch der Helikopter darüber zeigen Reaktionen. Der Motor des Wagens knallt hörbar, ehe das Auto Flammen fängt und explodiert. Das Armaturenbrett des Helikopters leuchtet hell auf, einzelne Lichter zerbersten, der Pilot schreit. Torres guckt erschrocken nach oben und sieht, dass die Rotorblätter schlagartig aufgehört haben, sich zu drehen. Der Helikopter kippt in der Luft zur Seite und taumelt gen Erde. Bond rennt auf Ruby zu, die sich gerade aufgerappelt hat und wirft sie wieder zu Boden, als hinter ihnen der Helikopter abstürzt. Er kracht in eines der flachen, runden Becken, das mit einer goldgesprenkelten Chemiebrühe gefüllt ist, und geht in einem Feuerball auf.

Ruby guckt vorsichtig hoch und sieht jetzt auch, dass auf dem Minengelände überall kleinere Explosionen stattfinden und Rauch aus mehreren Gebäuden aufsteigt. Wir sind mit der Kamera kurz wieder beim Helikopterlandeplatz und sehen noch, wie Torres‘ junge Bettgespielin verängstigt aus dem Büro gerannt kommt und schreiend davonläuft. Dann sind wir wieder bei Ruby: „James, was zur…“ Bond unterbricht sie durch einen leidenschaftlichen Kuss. „Der Kamm ist ein…“, „Ja, Ruby. Ein konzentrierter EMP, ausgelöst durch die Verbindung von zwei Druckstellen. Unsere Quartiermeisterin war noch nie so stolz auf sich.“ Hinter ihnen ertönt nochmal eine Explosion vom abgestürzten Helikopter, irgendwo in den Flammen grillt Torres. Ruby schüttelt den Kopf: „Und der war die ganze Zeit in …?“. Sie blickt an sich herunter.

„Ist ja nichts passiert“, scherzt Bond. „Jetzt aber los“, sagt er und zieht Ruby mit sich in eine stehende Position. „Die nächste Hauptstraße dürfte weit genug weg sein, dass der Kamm sie nicht erwischt hat. Lass uns so schnell wie möglich dorthin und uns einen Wagen besorgen.“ Ruby nickt, als Bond noch einmal nachfragt: „Und dann zurück zu Gallo?“ Die Kamera fährt von den beiden aus hoch in die Luft an den sonnigen Himmel und zeigt uns in weiter Ferne die befahrene Hauptstraße, von der Bond sprach.

Nach einem Schnitt ist die Sonne schon deutlich gewandert, es zeichnet sich am Horizont eine orangene Linie ab und wir sehen von außen das Spirituosengeschäft und ein Auto, das Bond und Ruby in der Zwischenzeit konfisziert haben müssen. Im Hinterzimmer ist der tote Gallo immer noch an seinen Stuhl gefesselt, seine Folterer liegen tot am Boden. Ruby führt Bond hinein und greift nach der Flasche Mamajuana auf dem Tisch. Sie schiebt diese beiseite und dahinter, direkt an die Wand gelehnt, ist die Festplatte. „Ruby, du bist genial“, sagt Bond und küsst sie. „Gut, dass ich die hiergelassen habe“, lobt sich die Agentin selbst. „Dein Kamm hätte sie ansonsten vernichtet und wir hätten nichts gegen Skarre in der Hand gehabt.“ Bond steckt die Festplatte ein und sein Blick fällt auf den toten Gallo.

„Lass uns jetzt so schnell wie möglich aus dem Land verschwinden, James“, hört er Ruby hinter sich sagen. Bond aber duckt sich zum toten Gallo und in seinen Augen steckt eine Mischung aus Mitgefühl und Wut. „Ich habe eine bessere Idee“, sagt er.
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Let the sheep out, kid.