Hille und ich haben heute - denn wer kann bei diesen Temperaturen schon arbeiten? - ein paar Ideen zu Bond 26 ausgetauscht, wie wir ihn sehen möchten und wie wir ihn drehen würden, wenn Eon uns denn endlich fragt. Alles was ihr hier lest, ist also #Mod-zertifiziert. Womöglich kommen uns noch weitere lustige Ideen, dann würden wir eine Art lose Serie daraus machen, um einzelne Teilkonzepte zu unserem perfekten Bond 26 vorzustellen.
Dieser erste Teil dreht sich voll und ganz um das MI6-Team. Denn unser neues Bond-Konzept braucht natürlich eine verlässliche Garde wiederkehrender Geheimdienstler, die (weitgehend innerhalb der MI6-Räumlichkeiten natürlich) für eine lose Kontinuität und für Wiedererkennungswert sorgen. Mit sehr viel Einigkeit und einigen wenigen Kompromissen sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen:
Idris Elba als M
Jedes Boulevard-Blättchen und ihre Mütter woll(t)en Idris als Bond sehen, nur ist er dafür längst zu alt und wir werden ihn nie in der Rolle in Aktion erleben. Und genau das wollen wir selbstironisch aufnehmen, denn der Direktor des MI6 ist bei uns selber ein ehemaliger Top-Spion des Vereinigten Königreichs. Bis kurz vor Bonds Ankunft war er noch "der heisse Scheiss" im Service - nur haben wir das, genau wie in der echten Welt, eben verpasst und er ist jüngst aus dem aktiven Feldeinsatz ausgeschieden, um zum Direktor aufzusteigen. Das heisst wenn dieser M Bonds Methoden rügt, dann spricht er aus Erfahrung, weil er es selber zwar nicht ganz so gut (hey, es ist immer noch ein Bondfilm und Nobody does it better!) aber zumindest fast so gut gemacht hätte. Dafür gibt es hin und wieder auch die gebührende Anerkennung, wenn Bond die Mission so löst, wie M es selber getan hätte.
Sam Spruell als Frederick Gray
Frederick Gray hat keinen einfachen Job. Immerhin koordiniert er sämtliche nationalen und internationalen Verteidigungsinteressen des UK in einer Zeit nach Brexit und lange nach den Glanzzeiten des British Empire. Dabei schaut der Minister dem MI6 und dessen besten Mann gerne auf die Finger, und auch wenn er weiss, dass Bond und co. das beste für Mutter England im Sinn haben und man sie am besten einfach machen lässt, stellt es sein Nervenkostüm doch sehr auf die Probe wenn Bond mal wieder ungeniert gegen einen schwerreichen Wohltäter ermittelt oder haarscharf an einem internationalen Zwischenfall superheikler Ausmasse vorbeischrammt. Nur gut, dass M ein Schlückchen in seinem Büro verwahrt, an dem sich der gehetzte Minister stärken kann bevor er in der Downing Street antanzen muss um mal wieder die jüngsten Eskapaden aus der Geheimdienstwelt zu beichten.
Daisy Edgar-Jones als Loelia Ponsonby
Bond braucht eine eigene Assistentin als verlässliche Informationsquelle und unerschütterliches Standbein im Service, denn wieso sollte eigentlich dafür die Tippse des Chefs herhalten? Die junge Büromaus Loelia wusste beim Stellenantritt wohl nicht so ganz, worauf sie sich beim MI6 eingelassen hat. Denn da kann es schon mal vorkommen, dass Chef Bond noch für den selben Abend einen Smoking und eine Einladung zur exotischen Gala-Feier eines exzentrischen Tycoons irgendwo am anderen Ende der Welt haben will, und Loelia kennt ihn schon genug um zu ahnen, dass 007 neben Bar und Buffet auch das geheime Projektlabor des Tycoons und das Schlafzimmer seiner Frau aufsuchen wird. Dazu kommt, dass ihr via M auch schon ein aufgebrachter Verteidigungsminister Gray im Nacken sitzt, den diese (vermeintlich) haltlosen Verdächtigungen gegenüber einem schwerreichen Wohltäter in grösste Verlegenheit und nahe an einen Herzkasper bringen. Das könnte alles eine Menge Ärger bedeuten, aber eine Loelia Ponsonby tut, was sie tun muss.
Jodie Whittaker als Q
Bond ist hin- und hergerissen, ob er dieser kauzigen Erfinderin und ihrer experimentellen und unkonventionellen Entwicklungsabteilung blind vertrauen, oder sie für komplett bekloppt halten soll. Denn welche Wahnsinnige schraubt schon die Karosserie eines sündteuren Sportwagens auseinander und baut dort einen militärischen Raketenwerfer ein? Das bedeutet natürlich nicht, dass die Gadgets unter Bonds klugem Einsatz in einer Gefahrensituation nicht ihren Dienst tun, aber es bedeutet, dass sie anfangs teils als so gefährlich und verrückt betrachtet und beäugt werden, wie sie es ja eigentlich sind. Q hat auch "herkömmliche" und praktische Tools wie Fingerabdruck-Scanner und Code-Knacker im Angebot, aber so richtig glücklich wird sie erst bei den richtig ausgefallenen und bizarren Erfindungen.
Ty Tennant als Smithers
Noch viel misstrauischer als Bond beim täglichen Besuch in der Q-Abteilung ist Smithers, und zu seinem Leidwesen ist er Praktikant/Assistent der Abteilungschefin. Der junge Bursche hilft mit, Bond die jüngste Erfindungen vorzuführen, hält dabei aber meist unfreiwillig als Crash-Test-Dummy her und kriegt all die Haupt- und Nebeneffekte der Gerätschaften ab. Das ist auch schon seine einzige Funktion - ähnlich wie der sich im Riesenballon wälzende John Cleese, aber als variantenreicher Running Gag.
Weil Tanner und Moneypenny vorerst kein Mensch braucht sind wir hiermit schon am Ende, aber keine Bange, wenn alles gut geht entwickeln wir das Konzept nach und nach weiter. Ihr dürft in der Zwischenzeit gerne eine Petition lancieren, um uns bei Eon anzustellen.
Gezeichnet
Die Mods, die zeigen wie es geht