Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2041
Zu ihrer Ehrenrettung muss man aber sagen, dass die Idee des Jinx-Spinoffs über 20 Jahre her ist. In der Zeit darf man seine Meinung ruhig ändern. (Vor allem, wenn man sich anschaut, was in dem Zeitraum für Expanded Universes aus dem Boden gestampft wurden.)
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2042
Ich weiß jetzt auch nicht was so schwachsinnig an der Jinx Idee war.
- Halle Berry war damals sehr "in"
- Als Amerikanerin hätte man dort ein anderes Publikum ansprechen können, welches Bond nicht erreicht
- Das Ganze war exakt zu der Zeit, als Angelina Jolie als Lara Croft erfolgreich war
- Just heute wird ein Spin Off zur John Wick Reihe mit einer Frau in der Hauptrolle kommen

Also, am Ende des Tages hätte man einfach eine US-geprägte Spionage/Action Serie starten können, mit einer Frau in der Hauptrolle, die von einer beliebten Oscar-Preisträgerin gespielt worden wäre. Man muss das ja gar nicht so sehr als Spin off zu James Bond sehen.

(P.S.: Funktioniert hätte es wahrscheinlich dennoch nicht, da Halle Berry eben in Hauptrollen nie einen Hit gelandet hat)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2043
Ja, so dumm war die Idee eines Jinx-Films nicht, nur überflüssig eben.
Eine Actionserie mit einer weiblichen Hauptfigur sollte auch funktionieren können, ohne ein Bond-Ableger sein zu müssen.

Ansonsten sehe ich es wie Nico: Man darf in über 20 Jahren seine Meinung ruhig ändern.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2044
Versteht mich bitte nicht falsch - ich finde Broccolis gegenwärtige angebliche Haltung zu Prime eigentlich sehr sympathisch und kann auf ein Expanded Universe bei Bond getrost verzichten. Aber letztlich ist sie wie jede*r Produzent*in vor allem bestrebt, die Hausmarke relevant und lukrativ zu halten, was auch immer das für Bond heißen mag.
Ich halte die Jinx-Spin Of-Idee dennoch für hirnverbrannt. Nicht nur, dass starke Frauennarrative im Agent*innen-Genre auch jenseits einer Filmreihe wie Bond existieren müssen, Halle Berrys Part wurde ja nun nicht gerade sonderlich wohlwollend rezipiert, auch wenn DAD ein Hit an den Kassen war. Und auch 22 Jahre später zeichnet sich ab, dass der Jinx-Part eine der größeren Schwächen des Filmes darstellt. Ein Glück dürften die teils vernichtenden Stimmen zu Catwoman und Gothika Broccoli endgültig umgestimmt haben.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2045
Hier ein paar Gedankenspiele und Anstöße zu einem Bond-Expended Universe:

"The Desk Stallion": In dieser Mini-Serie kämpft Chief of Staff des MI6 Bill Tanner mit einem besonders dreisten inneren Dämon - seinem verkappten Alkoholismus. Auch sein Familienleben erweist sich als schwierig und disfunktional. Ihm droht die Scheidung samt Sorgerecht-Entzug. Als Moneypenny seiner Trinksucht auf die Schliche kommt, findet Tanner in ihr eine Seelenverwandte. Durch ihre Unterstützung kann er dem Trinken entsagen und das Sorgerecht für seine Kinder gerichtlich durchsetzen. Als die Praktikantin Penelope Smallbone in Whitehall anfängt, entdeckt Tanner sogar die Liebe wieder.

"The Moneypenny-Files": Eine weitere Miniserie auf die die Bond-Fans gewartet haben und aufschlussreiche Einblicke in Eve Moneypennys Privatleben gibt. Wie geht die zermürbende Arbeit für einen Top-Geheimdienst wie den MI6 mit dem Wunsch einer gesunden Beziehung auf Augenhöhe einher? Hofft Moneypenny innig, Bonds Aufmerksamkeit auch nach Dienstschluss auf sich zu lenken? Wie bringt man einen chronisch mürrigen Chef mit dem regen Londoner Partyleben unter einen Hut?

"The Captive": Dieser Spin Of-Film widmet sich Mallorys Zeit im Außeneinsatz und seiner Gefangenschaft in den Händen der brutalen IRA. Wir sehen zu Beginn einen jungen, motivierten wie zielstrebigen Agenten, der von der knallharten Realität des Agentenlebens zunehmend entzaubert wird. Als der letzte Funken Glaube an ein besseres Miteinander erlischt, bleibt Mallory nur noch die Grimmigkeit als Selbstschutz. Doch hinter der harten Fassade versteckt sich eine sensible, idealisitsche Natur. Entsetzt vor den hohen Verlusten an der Front, erarbeitet Mallory privat ein Konzept zum Schutze der Zivilbevölkerung, das durch eine genetisch adressierte Waffe Kollateralschäden vorbeugen soll. Nachdem Mallorys Entwurf die Kommission für Militärtechnologie vor unlösbare ethische Fragen stellt, wird er unter Androhung einer Suspendierung nach Irland versetzt.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2046
Bei der Ablehnung von fiktionalen Serien und Filmen außerhalb der Haupt-Kinoreihe geht es meinem Empfinden gar nicht darum, dass da nichts qualitativ Gutes bei rauskommen kann, sondern einzig darum, dass das Hauptevent, der jeweilig nächste Kinofilm, nicht mehr so Event-mäßig und groß daherkäme, weil es "nebenbei" andere Dinge aus dem Bonduniversum gibt.

Bei Star Wars haben sie es schon lange verwässert.

Bei "Avatar" sieht man, dass Cameron es zum Event machen kann, wenn der nächste Film kommt.
Würde es parallel jetzt auf DisneyPlus drei Serien aus dem Avatar-Universum geben, würde "Avatar 3" im Dezember bestimmt einiges an Glamour einbüßen.
Zuletzt geändert von Invincible1958 am 15. Januar 2025 19:19, insgesamt 1-mal geändert.