Wie findet ihr YOLT?

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Re: Filmbesprechung: "You Only Live Twice (YOLT)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 27. Mai 2022 14:05 1. FRWL
1. FYEO
1. LTK
Sehr schön :)
Besonders freut mich die Wertung von FRWL. Als Kind wenig geschätzt, da zu angestaubt, gahört dieser Film ganz klar zu meinen Favoriten, eben gerade weil er sich so 'alt' anfühlt. Auch ist er eher spionageorientiert und nicht zu sehr over-the-top, was mich bei den älteren Filmen, wie oben schon zu YOLT geschrieben, doch etwas stört. Connery gibt hier mMn seine beste Performance ab. Also ein klarer Top 10-Kandidat.

Ich hatte sowieso vor, den heute abend in den Player zu schieben.

Und AVTAK steht auch relativ weit oben, das sieht man auch nicht häufig. Ich mag ihn inzwischen ebenfalls sehr gerne.

Und @ GP: TLD, OHMSS und TWINE sind wirklich zu weit unten (obwohl TWINE zuletzt doch leicht verloren hat.)

Re: Filmbesprechung: "You Only Live Twice (YOLT)"

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Es gab hier ja kürzlich die Diskussion über wiederholte Auftritte von Schauspielern, konkret ging es ursprünglich um Benicio del Toro als Villain. Dabei bin ich gerade auf folgendes gestoßen:
Zusatzinfo: Fünf nicht zur Stammbesetzung gehörende Schauspieler tauchten sowohl in diesem, wie auch im übernächsten Bondfilm auf: Charles Gray, David Bauer, Ed Bishop, David Healy und Shane Rimmer.
(unter "Zusatzinfos, Nr. 6)

Wobei die meisten eher kleine Rollen haben.

David Bauer: Amerikanischer Diplomat in YOLT und Morton Slumber in DAF
Ed Bishop: YOLT und DAF (Klaus Hergesheimer)
Bei David Healy konnte ich nicht herausfinden, wer das ist. Die anderen beiden sind dürften bekannt sein.

Auch George Baker hatte viele Auftritte.
Zuletzt geändert von Henrik am 2. März 2024 20:51, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "You Only Live Twice (YOLT)"

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Nach der gestrigen YOLT-Sichtung habe ich gerade in meinen alten Rezensionen rumgestöbert, um herauszufinden, wie ich den Film denn eigentlich so vor 9 Jahren bewertet habe. Und siehe da: Lustigerweise gefiel mir der Film gestern um einiges besser als damals, aber einzelne Punkte, die mir gestern aufgefallen waren, habe ich schon früher exakt so angemerkt.

Der Reihe nach:

Sollte jemals der Glaube bestanden haben, die Bond-Filme wären halbwegs realistische Spionage-Thriller, so ist dieser Gedanke eigentlich schon mit dem letzten Film dahin, wird aber spätestens von FYEO pulverisiert. Glatzen mit Katzen, feuerspuckende Vulkane mit Lava-Strömen, "Verkleidungen" als Japaner, riesige Geheimbasen mit Massen von Menschen (sind die eigentlich alle sozialversichert? Kriegen die ein regelmäßiges Gehalt?), von deren Erbauung niemand etwas mitbekommen hat, genausowenig wie von den Raketen, die regelmäßig aus dem Vulkan fliegen, Fake-Ermordungen, Hubschrauber mit Riesen-Magnet und angeschlossener Live-Übertragung und und und prügeln auch dem letzten ein: Wir sind größenwahnsinnig geworden! Nur 5 Jahre nach dem ersten Bond-Film hat die Reihe eine enorme Entwicklung hingelegt, die nicht jedem gefallen muss.

Spannenderweise beschränkt sich der Film trotz seiner bombastischen Veranlagung auf einen einzigen Standort - Japan. Für mich hat die asiatische Kultur und Lebensart immer etwas befremdliches an sich, weswegen ich den Locations nie viel abgewinnen konnte, aber eigentlich ist dieser Vorwurf unfair. Wir bekommen japanische Städte zu sehen, Fischerdörfer, Hafen, Natur, traditionelle Einrichtung von innen - eigentlich wird das Land doch gut eingefangen und schön inszeniert und gefilmt. (Tolle Kamera am Hafen!) Man hat viel Zeit, in die fremde Welt einzutauchen.

Zu viel. Der Film bietet zwar einige Actionszenen, die durchaus unterhalten und teilweise toll gefilmt sich, hält sich aber viel zu oft mit langatmigen Nebensächlichkeiten auf. Bonds Verkleidung als Japaner (unnötig wie sonst was, vergisst der Film nach ein paar Minuten ja auch wieder) und die anschließende gefühlt 3 Stunden lange Hochzeit sind Paradebeispiele dafür. Überhaupt: Das ständige Betonen der Wichtigkeit von Bonds Tarnung ist auch so ein Ding. Seit wann ist es plötzlich wichtig, dass Bond super aufwändig mit falschem Tod, Beerdigung, Verkleidung, Hochzeit etc. getarnt wird und er selbst doch sowieso nichts davon ernst nimmt. Im ganzen Film spielt es überhaupt gar keine Rolle, dass Bond angeblich tot ist. (Wieso sollte es überhaupt eine Rolle spielen? Der geheime Geheimagent ist so geheim, dass ihn jeder kennt und über seinen Tod groß berichtet wird...) Schade! Da hätte man mehr draus machen können.

Auch der Cast kann nicht so richtig überzeugen. Klar, Sean Connery ist an Bord und ich finde ihn hier immer noch weitaus ebsser als manchmal geschrieben wird, aber was bleibt sonst noch? Kaum jemand aus der Darsteller-Riege bleibt im Gedächtnis, weder die Frauen (hier vielleicht noch Karin Dor), noch die Männer. Allen voran Donald Pleasance als Blofeld ist eine zwar ikonische Besetzung, aber allen voran eine Enttäuschung. Weder der Darsteller noch die Anlage der Rolle schaffen es, den ominösen Gegenspieler, der im Hintergrund die Fäden zieht und über mehrere Filme aufgebaut wurde, bedrohlich erscheinen zu lassen. Schade. Wäre Blofeld mal lieber ohne Gesicht geblieben.

Wie schon beschrieben, erlaubt sich der Film eine ganze Menge Albernheiten. Ich habe sie eingangs schon (nicht vollständig) aufgezählt, aber ich hatte beim Schauen häufig den Gedanken, dass vieles einfach nur im Film gelandet ist, um es da zu haben und weil es cool wirkt. Dass das meiste davon absolut keinen Sinn ergibt, das war den Beteiligten wohl herzlich egal. Ich erwähnte schon Bonds "Tötung" mit anschließender Trauerfeier, er selbst wird dann verpackt und auf den Grund des Meeres geschickt (warum???), den Lava-spuckenden Vulkan, den Magneten, der das Auto abtransportiert und dabei gefilmt wird (!!!), es ist alles genau so bescheuert wie der Gedanke, dass niemand es mitbekommt, was da in diesem Vulkan abgeht. Nicht zu vergessen die Top-Agentin, die die ganze Zeit nur im Bikini rumlaufen darf und dann im Showdown beschützt werden muss oder die genieteten Raumschiffe, die wirklich völlig aus der Zeit gefallen wirken.

Doch natürlich gibt es auch positives zu berichten. Wie schon beschrieben, Japan ist toll eingefangen. Vieles ist ist herrlich schwachsinnig, macht aber Spaß. John Barry zaubert wieder einen tollen und zu Japan passenden Score und im Zusammenspiel der Musik m it der Inszenierung bleibt vor allem die PTS nachdrücklich in Erinnerung. Wie das Raumschiff "gefressen" wird, die bedrohliche Musik sich stetigt steigert und die panischen Stimmen durcheinander reden - großes Kino!

Leider hält der Film dieses tolle Versprechen zu Beginn niht wirklich ein. Ich hatte Spaß, ja. Mehr als sonst, ist YOLT bei mir doch meist ziemlich weit hinten in der internen Bond-Rangliste zu finden, aber so richtig zünden tut vieles nicht. Aber es soll mir bei diesem Marathon ja nicht um Ranglisten und Bewertungen gehen, sondern einfach an den Spaß an der Freude und ich will meine wirren Gedanken mitteilen, ohne ein abschließendes Urteil fällen zu müssen. Dieser Anspruch macht's natürlich einfach, an dieser Stelle die Rezension einfach zu beenden. Ätschibätsch.
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