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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
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Sehe ich genauso. Ich gönne jedem, dass er den Film super findet. Aber dieses Bashing von Leuten die eine andere Meinung haben ist mindesten kleingeistig und maximal engstirnig.Gernot hat geschrieben: 1. Oktober 2021 12:21 Sorry, das ist schon ziemlich harter Tobak, einfach so alle in einen Topf zu werfen. Man kann die Daniel Craig Filme lieben und trotzdem z.B. ein Problem mit dem Ende von NTTD haben. Alle Ansichten und Meinungen sind hier legitim, jeder empfindet es ein bisschen anders.
Wenn dir der Film so gut gefällt und du gar nichts zu kritisieren hast, dann ist das schön für dich. Ich habe meine abschließende Meinung dazu einfach noch nicht für mich gebildet und fühle mich dabei aber auch gar nicht in der Minderheit. Und selbst wenn, ist das kein Argument.
Daniel, nachdem du mir ein "völliges Unverständnis für Unterhaltung" attestiert hast, und zwar in genau diesem Thread hier, als Reaktion auf meine harmlose Meinungsäußerung zum Film, bist du glaube ich der Falsche, um eine absolute Wortwahl oder scharfe Kritik an anderen Personen zu kritisieren.danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 13:11 Ich finde die Worte die Hille für seine starke Ablehnung findet auch etwas unnötig scharf. Wenn für ihn und dich Vodka die emotionale Bindung nicht da war, dann kann das ja auch euer Problem sein und nicht das des Films. Mich stört dann immer das eine sehr absolute Wortwahl getroffen wird.
Aha. Dazu einfach mal ein interessanter Auszug aus einem Interview mit der Kulturwissenschaftlerin Stefani Brusberg-Kiermeier:RW06 hat geschrieben: 1. Oktober 2021 12:03 Diejenigen, die schon in den 60ern Bond-Filme geguckt haben, und bis heute noch gern nach ihrem von der Frau gekochten Abendessen mit ihren Kumpels in ein Whiskeyzimmer gehen würden, in dem Frauen tabu sind. Diejenigen, die Craig damals bis in den Boden gemobbt haben, einfach, weil auch das letzte ihrer geliebten alten Franchises sich von veralteten Weltbildern verabschiedet hat. Weil auch die letzte, realitätsfremde Ausflucht in Frauenfeindlichkeit auf der Leinwand der Geschichte angehört. Weil auch James Bond nun mal mit der Zeitgeschichte geht.
https://www.rnd.de/kultur/sexismus-bei- ... RN4AY.html„No Time to Die“-Regisseur Cary Fukunaga äußerte sich nun noch einmal vor dem Start zu der Figur James Bond in den 60er-Jahren: Er findet, dass James Bond, wie ihn Sean Connery seinerzeit verkörperte, „im Grunde genommen ein Vergewaltiger“ war. Stimmen Sie ihm zu?
Brusberg-Kiermeier: Das Zitat ist problematisch. Denn einerseits wird die Szene, die Fukunaga in „Feuerball“ beschreibt, völlig aus dem filmischen Kontext gerissen. Schließlich wird Sexualität in vielen Bond-Filmen – von beiden Geschlechtern – mit Aggressivität verbunden. Andererseits lässt Fukunaga außer Acht, dass gerade in diesem Film wirklich starke Frauenfiguren auftreten. Denn dort rettet Domino (Claudine Auger) dem Geheimagenten mit einer Harpune das Leben.
Doch gibt es immer wieder unangenehme, sexistische Szenen – gerade in den ersten Bond-Filmen mit Sean Connery. Gehören sie in den Giftschrank?
Brusberg-Kiermeier: Auf keinen Fall! Wenn ich als Feministin Bond-Filme in den Giftschrank verbannen würde, dann wären es die neueren mit Daniel Craig. Denn es ist nicht so, dass sich die Entwicklung der Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft linear in den Filmen abzeichnet. Während wir in den Produktionen mit Roger Moore oder Timothy Dalton extrem unabhängige Frauenfiguren haben, sehen wir in den Craig-Filmen eine Rückkehr zu altmodischen wie konservativen Erzählstrukturen – und eine strukturelle Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Vesper Lynd ist vor allem ein Liebesinteresse. Der Chef ist wieder männlich, die Sekretärin weiblich.
Das finde ich dann schon sehr extrem. Zugegeben ich zähle mich zu den "alten" Bond-Fans und zu den Tradionalisten.RW06 hat geschrieben: 1. Oktober 2021 12:03 Mal was zur Kritik: Vielleicht muss man davon Abschied nehmen, dass EON sich um diejenigen Fans schert, die weniger als 0,5 % der Einnahmen ausmachen. Diejenigen, die schon in den 60ern Bond-Filme geguckt haben, und bis heute noch gern nach ihrem von der Frau gekochten Abendessen mit ihren Kumpels in ein Whiskeyzimmer gehen würden, in dem Frauen tabu sind. Diejenigen, die Craig damals bis in den Boden gemobbt haben, einfach, weil auch das letzte ihrer geliebten alten Franchises sich von veralteten Weltbildern verabschiedet hat. Weil auch die letzte, realitätsfremde Ausflucht in Frauenfeindlichkeit auf der Leinwand der Geschichte angehört. Weil auch James Bond nun mal mit der Zeitgeschichte geht. Denn, ob sie's glauben oder nicht, ohne diese Entwicklung gäbe es diese Filme gar nicht mehr. Ohne sie kämen die Einnahmen in der heutigen Zeit nicht mehr zustande. Also eigentlich sieht es so aus: Sie sind die Minderheit, weil sie es so wollen. Für sie werden tatsächlich keine Filme gemacht, sondern für diejenigen, die moralisch und empathisch in der heutigen Zeit angekommen sind. Aber das haben sie sich selbst so ausgesucht. Sie sind mittlerweile nicht mehr die wahren Bond-Fans, denn das sind diejenigen, die verstehen, worum es geht, die Tiefgründigkeit schätzen, und die dankbar sind für die Mühen und die Arbeit, die mittlerweile in die Filme fließen. Die alten Fans wurden abgehängt und wollen es nicht wahrhaben.
10/10
Es ist aber genau die Forderung, die wir immer wieder zu hören kriegen. Und Severine ist schon eine andere Nummer. Die erzählt gegenüber Bond, wie sie als Kind missbraucht wurde und der schleicht sich nachts nackedei in die Dusche an sie heran, sie beginnt heftig zu zittern … Wäre das aus TB, würde Fukunaga es als Vergewaltigung bezeichnen.danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 14:35 Du missverstehst das. Frauenfeindlichkeit über Bord zu werfen und moderner zu werden ist ja nicht gleichbedeutend mit "jede Frau ist selbst bestimmt, mindestens so stark wie Bond selbst, wir ignorieren die Realitäten, und geben es auf dass Bond in einem Bondfilm der Held sein muss"
Alles richtig, aber da lässt sich fairerweise sagen: Sheriff Pepper ist kaum ein wesentlich klügerer Zeitgenosse, sondern genauso tollpatschig und dümmlich wie Goodnight. Nur fehlt bei Pepper die sexuelle Komponente.danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 14:35 Das krasse Gegenbeispiel ist Goodnight. Eine Frau beim Geheimdienst, die aber als dumm wie brot dargestellt wird, und eigentlich Bond ablehnt um ihn dann aber betören zu wollen, auch noch patzig eifersüchtig wird, und eigentlich am Ende und überhaupt nur vor der eigenen Unfähigkeit von ihm gerettet werden muss
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