Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Gernot hat geschrieben: 1. Oktober 2021 12:21 Sorry, das ist schon ziemlich harter Tobak, einfach so alle in einen Topf zu werfen. Man kann die Daniel Craig Filme lieben und trotzdem z.B. ein Problem mit dem Ende von NTTD haben. Alle Ansichten und Meinungen sind hier legitim, jeder empfindet es ein bisschen anders.

Wenn dir der Film so gut gefällt und du gar nichts zu kritisieren hast, dann ist das schön für dich. Ich habe meine abschließende Meinung dazu einfach noch nicht für mich gebildet und fühle mich dabei aber auch gar nicht in der Minderheit. Und selbst wenn, ist das kein Argument.
Sehe ich genauso. Ich gönne jedem, dass er den Film super findet. Aber dieses Bashing von Leuten die eine andere Meinung haben ist mindesten kleingeistig und maximal engstirnig.

Wie du habe ich noch keine finale Meinung (außer zu dem für mich runter ziehenden und unpassenden Ende), habe bewusst auf eine Bepunktung verzichtet und friggle immer wieder mal an dem ersten Review-Entwurf herum.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ja, ich auch ! Meinen Einstieg in die iHaveCNit-Review sowie den kleinen Block für die Synopsis habe ich bereits fertig, den Teil mit der eigentlichen Kritik habe ich noch nicht geschrieben und befinde mich noch in der gedanklichen Verarbeitung des Films, bis ich spätestens Sonntag bei einem freien Zeitblock den Teil mit der Kritik noch fertig schreibe. Auf eine konkrete Bepunktung habe ich mich auch noch nicht festgelegt. Im Grunde müsste mit NTTD auch eine komplette Betrachtung mit neuer Bepunktung vor allem aller Craig-Bonds folgen. Gerade die Ära Craig macht es schwer da die Filme nun einen in sich abgeschlossenen (durchaus löchrigen, nicht immer plausiblen und holprigen) Handlungsbogen erzählen möchten, dass man die Filme für sich allein stehend bewerten kann - da durchaus diskussionswürdig ist, ob man den aktuellen Film auch an bestimmten Elementen der vorigen Filme messen muss. Genauso wie ich noch kein abschließendes Urteil über einige der mutigen, konsequenten, kontroversen und polarisierenden Entscheidungen von NTTD gefällt habe.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich finde es immer interessant, dass eine Beschimpfung von EON, P&W und all den Tausend Leuten die am Film gearbeitet habe völlig OK ist, aber sobald jemand hier im Forum auch nur indirekt Fans kritisiert, geht das gar nicht.

Ich finde die Worte die Hille für seine starke Ablehnung findet auch etwas unnötig scharf. Wenn für ihn und dich Vodka die emotionale Bindung nicht da war, dann kann das ja auch euer Problem sein und nicht das des Films. Mich stört dann immer das eine sehr absolute Wortwahl getroffen wird. Es mag kleinlich sein aber nicht "es gibt Null Chemie zwischen Craig und Sedoux" sondern "für mich hat die Chemie nicht funktioniert". Sowas lernt man in jedem Seminar zur Konfliktvermeidung ;-)

Also, ich kann echt verstehen, wenn man den Film nicht mag bzw. die Entscheidungen um den Showdown. Völlig klar. Aber der Versuch der anderen Seite (oder auch nur den Filmschaffenden) jede Meinungsberechtigung abzusprechen ist etwas drastisch (ist ja fast so schlimm wie das was ich bei QOS seinerzeit gemacht habe ;-) )
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 13:11 Ich finde die Worte die Hille für seine starke Ablehnung findet auch etwas unnötig scharf. Wenn für ihn und dich Vodka die emotionale Bindung nicht da war, dann kann das ja auch euer Problem sein und nicht das des Films. Mich stört dann immer das eine sehr absolute Wortwahl getroffen wird.
Daniel, nachdem du mir ein "völliges Unverständnis für Unterhaltung" attestiert hast, und zwar in genau diesem Thread hier, als Reaktion auf meine harmlose Meinungsäußerung zum Film, bist du glaube ich der Falsche, um eine absolute Wortwahl oder scharfe Kritik an anderen Personen zu kritisieren. :wink:
RW06 hat geschrieben: 1. Oktober 2021 12:03 Diejenigen, die schon in den 60ern Bond-Filme geguckt haben, und bis heute noch gern nach ihrem von der Frau gekochten Abendessen mit ihren Kumpels in ein Whiskeyzimmer gehen würden, in dem Frauen tabu sind. Diejenigen, die Craig damals bis in den Boden gemobbt haben, einfach, weil auch das letzte ihrer geliebten alten Franchises sich von veralteten Weltbildern verabschiedet hat. Weil auch die letzte, realitätsfremde Ausflucht in Frauenfeindlichkeit auf der Leinwand der Geschichte angehört. Weil auch James Bond nun mal mit der Zeitgeschichte geht.
Aha. Dazu einfach mal ein interessanter Auszug aus einem Interview mit der Kultur­wissenschaftlerin Stefani Brusberg-Kiermeier:
„No Time to Die“-Regisseur Cary Fukunaga äußerte sich nun noch einmal vor dem Start zu der Figur James Bond in den 60er-Jahren: Er findet, dass James Bond, wie ihn Sean Connery seinerzeit verkörperte, „im Grunde genommen ein Vergewaltiger“ war. Stimmen Sie ihm zu?

Brusberg-Kiermeier: Das Zitat ist problematisch. Denn einerseits wird die Szene, die Fukunaga in „Feuerball“ beschreibt, völlig aus dem filmischen Kontext gerissen. Schließlich wird Sexualität in vielen Bond-Filmen – von beiden Geschlechtern – mit Aggressivität verbunden. Andererseits lässt Fukunaga außer Acht, dass gerade in diesem Film wirklich starke Frauenfiguren auftreten. Denn dort rettet Domino (Claudine Auger) dem Geheimagenten mit einer Harpune das Leben.

Doch gibt es immer wieder unangenehme, sexistische Szenen – gerade in den ersten Bond-Filmen mit Sean Connery. Gehören sie in den Giftschrank?

Brusberg-Kiermeier: Auf keinen Fall! Wenn ich als Feministin Bond-Filme in den Giftschrank verbannen würde, dann wären es die neueren mit Daniel Craig. Denn es ist nicht so, dass sich die Entwicklung der Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft linear in den Filmen abzeichnet. Während wir in den Produktionen mit Roger Moore oder Timothy Dalton extrem unabhängige Frauenfiguren haben, sehen wir in den Craig-Filmen eine Rückkehr zu altmodischen wie konservativen Erzählstrukturen – und eine strukturelle Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Vesper Lynd ist vor allem ein Liebesinteresse. Der Chef ist wieder männlich, die Sekretärin weiblich.
https://www.rnd.de/kultur/sexismus-bei- ... RN4AY.html

Vielleicht ist die Welt ja doch nicht so Schwarz & Weiß, wie es manche gerne hätten.
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Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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RW06 hat geschrieben: 1. Oktober 2021 12:03 Mal was zur Kritik: Vielleicht muss man davon Abschied nehmen, dass EON sich um diejenigen Fans schert, die weniger als 0,5 % der Einnahmen ausmachen. Diejenigen, die schon in den 60ern Bond-Filme geguckt haben, und bis heute noch gern nach ihrem von der Frau gekochten Abendessen mit ihren Kumpels in ein Whiskeyzimmer gehen würden, in dem Frauen tabu sind. Diejenigen, die Craig damals bis in den Boden gemobbt haben, einfach, weil auch das letzte ihrer geliebten alten Franchises sich von veralteten Weltbildern verabschiedet hat. Weil auch die letzte, realitätsfremde Ausflucht in Frauenfeindlichkeit auf der Leinwand der Geschichte angehört. Weil auch James Bond nun mal mit der Zeitgeschichte geht. Denn, ob sie's glauben oder nicht, ohne diese Entwicklung gäbe es diese Filme gar nicht mehr. Ohne sie kämen die Einnahmen in der heutigen Zeit nicht mehr zustande. Also eigentlich sieht es so aus: Sie sind die Minderheit, weil sie es so wollen. Für sie werden tatsächlich keine Filme gemacht, sondern für diejenigen, die moralisch und empathisch in der heutigen Zeit angekommen sind. Aber das haben sie sich selbst so ausgesucht. Sie sind mittlerweile nicht mehr die wahren Bond-Fans, denn das sind diejenigen, die verstehen, worum es geht, die Tiefgründigkeit schätzen, und die dankbar sind für die Mühen und die Arbeit, die mittlerweile in die Filme fließen. Die alten Fans wurden abgehängt und wollen es nicht wahrhaben.

10/10
Das finde ich dann schon sehr extrem. Zugegeben ich zähle mich zu den "alten" Bond-Fans und zu den Tradionalisten.
Ich konnte mich auch nicht mit allem in der Craig-Ära sofort arrangieren (fehlende Gunbarrel, vorerst kein Q, kein Bond-Theme etc.). Die Überlegungen kann ich heute verstehen und ich mag die Craig-Filme sehr. Sie gehören für mich zum Bond-Kosmos.

Den Schritt welchen Barbara und Michael nun gegangen sind ist für mich aber einfach eine rote Linie. Schade muss sich das Franchise nach 60 jährigen Bestehen mit einem solch polarisierenden Ende der grossen breiten Kino-Masse (Avengers etc.) anbiedern. Der Film wäre auch ohne der Entmystifizierung von James Bond erfolgreich gewesen.

Grüsse von einem "alten" abgehängten Bond-Fan
"Was machen wir mit dem Geld, Patron?" - "Waschen."

Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Jaja, seit Craig gehört Frauenfeindlichkeit bei Bond der Vergangenheit an. Was könnte unser moderneres Weltbild besser widerspiegeln, als der Charakter von Severine in SF, die als Missbrauchsopfer von Bond nackt unter der Dusche "verführt" wird und dann wenige Minuten später brutal den Tod findet, ohne das Bond eine Miene verzieht. Da erkennt man, wie Bond mit der Zeitgeschichte geht, wie er alte Rollenmuster über Bord wirft und sich zum progressiven sozialen Helden wandelt.

Noch progressiver und liberaler ist eigentlich nur NTTD, in dem die neue schwarze Heldin im großen Finale an die Seitenlinie verbannt wird und mit Madeleine und Mathilde von dannen schippert, denn Frauen und Kinder verlassen das sinkende Schiff immer zuerst. Bond bleibt zurück und opfert sich für die holde Weiblichkeit, denn "a man's got to do what a man's got to do".

Liebe Grüße aus meinem Whiskeyzimmer (obwohl meine Freundin sagt, ich soll die Abstellkammer nicht so nennen)!
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Du missverstehst das. Frauenfeindlichkeit über Bord zu werfen und moderner zu werden ist ja nicht gleichbedeutend mit "jede Frau ist selbst bestimmt, mindestens so stark wie Bond selbst, wir ignorieren die Realitäten, und geben es auf dass Bond in einem Bondfilm der Held sein muss".

Natürlich muss Bond in einem Bondfilm am Ende der Held sein, und natürlich gibt es in Fernost (oder anderswo) Dinge wie Prostitution etc. Aber ganz offensichtlich hat sich doch Severine entwickelt und will Bond als "Mann"! Dass ihm ihr Tod zumindest oberflächlich egal ist, ist stimmig und alles andere wäre dumm.

Das macht schon alles Sinn.

Ich bin aber auch jemand, der immer wieder darauf hinweist, dass das mit wenigen Ausnahmen bei Bond eigentlich schon immer so war, und das was oft abwertend als "Bondgirl" bezeichnet wurde, es in dieser gemeinten Form selten gab. Es gab schon immer starke Frauen bei Bond die wussten was sie wollen.

Das krasse Gegenbeispiel ist Goodnight. Eine Frau beim Geheimdienst, die aber als dumm wie brot dargestellt wird, und eigentlich Bond ablehnt um ihn dann aber betören zu wollen, auch noch patzig eifersüchtig wird, und eigentlich am Ende und überhaupt nur vor der eigenen Unfähigkeit von ihm gerettet werden muss
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 14:35 Du missverstehst das. Frauenfeindlichkeit über Bord zu werfen und moderner zu werden ist ja nicht gleichbedeutend mit "jede Frau ist selbst bestimmt, mindestens so stark wie Bond selbst, wir ignorieren die Realitäten, und geben es auf dass Bond in einem Bondfilm der Held sein muss"
Es ist aber genau die Forderung, die wir immer wieder zu hören kriegen. Und Severine ist schon eine andere Nummer. Die erzählt gegenüber Bond, wie sie als Kind missbraucht wurde und der schleicht sich nachts nackedei in die Dusche an sie heran, sie beginnt heftig zu zittern … Wäre das aus TB, würde Fukunaga es als Vergewaltigung bezeichnen.

Ich habe ja gar kein Problem mit der Figur oder mit den Szenen in SF, aber so zu tun, als sei Bond heute ja ach so progressiv im Vergleich zu den früheren Filmen ist Käse. :) Das war die Essenz dessen, was ich aussagen wollte. Nur weil die weiblichen Figuren heute nicht mehr "Pussy Galore", "Fatima Blush" oder "Honey Rider" heißen, ist das Frauenbild der Filme nicht wirklich moderner geworden. Dem Interview-Auszug von weiter oben stimme ich inhaltlich durchaus zu. In den Craig-Filmen gab es eine Rückkehr zu konservativeren Rollenverhältnissen. Man denke nur an die Feldagentin Eve, die nach einem Fehltritt ihren Mut verliert und als Schreibtisch-Dame endet. :wink:
danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 14:35 Das krasse Gegenbeispiel ist Goodnight. Eine Frau beim Geheimdienst, die aber als dumm wie brot dargestellt wird, und eigentlich Bond ablehnt um ihn dann aber betören zu wollen, auch noch patzig eifersüchtig wird, und eigentlich am Ende und überhaupt nur vor der eigenen Unfähigkeit von ihm gerettet werden muss
Alles richtig, aber da lässt sich fairerweise sagen: Sheriff Pepper ist kaum ein wesentlich klügerer Zeitgenosse, sondern genauso tollpatschig und dümmlich wie Goodnight. Nur fehlt bei Pepper die sexuelle Komponente. :wink: :lol:
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Nein, sie wurde nicht als Kind VON BOND missbraucht, war ungeschickt formuliert. :D

Zur Dusche:



Mir ist es an sich auch nicht so wichtig, es gab bei Bond starke Frauenrollen, es gab bei Bond schwache Frauenrollen, es gab bei Bond aktive Frauenrollen, es gab bei Bond passive Frauenrollen – und dasselbe gilt für Rollen, die von Männern gespielt wurden. Da ist die Craig-Ära nicht groß anders als die 40 Jahre Bond-Historie davor.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Bond als moderner frauenverstehender Feminist, oder noch schlimmer als non binär diverser wäre das Ende des Franchises. Das täte sogar mich ärgern. Sogar die Barbababas kennen so etwas wie einen sexuellen Dimorphismus. Viele "Woke Bondies" wollen ihn aber zu einem identitäts- und formlosen Blob umbauen, der Sexualität, Hautfarbe und Neigung ja nach Kalkül wechseln kann. Das hätte er sich echt nicht verdient.
Nicht falsch verstehen: es stünde der Filmindustrie frei, Lara Croft oder Shaft wieder zu beleben oder von mir aus, dass EON einen Spin Off mit Nomi startet, aber Bond soll das bleiben was er immer war.
Seine Zeit kam, immer wenn er Pillen nahm