Wie findet ihr Sag niemals nie???

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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Agent 009 hat geschrieben: 26. August 2018 00:52 Sehr schöne Review. War klasse zu lesen.

Stimme dir bei Connery und Brandauer zu. Die girls fand ich eigentlich auch okay. Was mir oft nicht gefiel war der Soundtrack und vor allem der Titelsong. Grausig. Ein bisschen mehr Bond wäre klasse gewesen, was den Soundtrack angeht aber das ging ja leider nicht. Sehr schade.
Gracias. Was die Kritik an fehlenden Bond-Elementen angeht, sehe ich das nicht so hart. Ich liebe das Bond-Theme, aber es kann richtig eingesetzt grandios und falsch eingesetzt ziemlich fad sein. Fast mehr wert lege ich mittlerweile auf die eigenständigen musikalischen Elemente jedes Films und habe grosse Freude an Barrys OHMSS- und TMWTGG-Themes oder Hamlischs Bond77-Stück, und gerade in diesen drei Filmen geht die individuelle Handschrift jeweils so weit, dass Normans klassisches Bond-Theme wenn es denn mal kommt sogar etwas irritierend anmutet. Und da ich sowieso auch Fan bin der eher unkonventionellen Scores à la George Martin, Bill Conti oder Michael Kamen finde ich die musikalische Gestaltung von NSNA mit leichtfüssigem Jazz auch ganz gelungen. Und was die Gunbarrel betrifft, ob jetzt eine mittelmässige Variante irgendwo über den Film verstreut wie in Craig-Zeiten oder einfach gar keine, das macht für mich auch keinen grossen Unterschied. :wink:
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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Casino Hille hat geschrieben: 26. August 2018 14:23Dementsprechend sind meine Lieblingsmomente in NSNA hauptsächlich die, in denen der Film sich von seinen Vorgängern (und ungewollt auch von seinen Nachfolgern) abgrenzt. Hier muss ich auch Anatol absolut recht geben: Ein klassischer John-Barry-Score - oder einer, der sich stark an seinem Stil orientiert - hätte bei NSNA überhaupt nicht gepasst. Zwar muss ich zugeben, dass ich es trotzdem jedes Mal schön fänd, wenn zumindest in einer Szene (vermutlich bei der Enthüllung des Q-Motorrads) Legrand seine eigene Version des Bond-Themas spielen hätte dürfen (was wohl eine akustische Nachfolge der Adaptionen durch Hamlisch in TSWLM und Conti in FYEO geworden wäre), aber über fehlendes Bondfeeling kann ich mich bei NSNA nun wirklich nicht beschweren. Dafür würde mir schon alleine der ultra entspannte, super lässige Connery in seiner Paraderolle reichen. Etwas ironisch ist es zudem, fehlendes Bondfeeling ausgerechnet am Ausbleiben der Titelmelodie festzumachen - immerhin hat in dieser Hinsicht EON mittlerweile den ungeliebten Stiefbruder der Reihe eingeholt. In CR etwa erklingt das Bondthema erst im Abspann, auch in QOS wird es nur an zwei Stellen im Hintergrund zitiert, ehe es dann im Abspann gespielt wird. Ganz ehrlich: Wer das tollste musikalische Leitthema der Filmgeschichte nicht anders verwenden kann, als es bei den Namen der Beteiligten abzunudeln, sollte deutlich mehr gestraft werden, als der, der es aus rechtlichen Gründen einfach nicht benutzen konnte. :wink:
Das sehe ich völlig anders. CR zeigt, wie Bond zu Bond wird (auch wenn man das in den folgenden Filmen wohl weiter ausgebreitet hat als ursprünglich geplant). Da war es nur konsequent, das Bond-Theme erst am Ende zu verwenden. Ist das nicht sogar genau das, was an den folgenden Filmen mir Craig kritisiert wird? Am Ende von CR ("My Name is Bond - James Bond") ist Bonds Entwicklung abgeschlossen, weshalb die folgenden Filme unpassend wirken.

Die rechtliche Problematik ist mir durchaus bewusst. Aber was bringt es mir als Zuschauer? Von einem Bond-Film kann man erwarten, dass er sich nach Bond anfühlt. Das wird mangels Bond-Theme erschwert. Alleine dadurch, dass dies aus rechtlichen Gründen verwehrt war, wird der Film doch nicht für mich als Zuschauer besser.
GoldenProjectile hat geschrieben: 27. August 2018 00:47 Gracias. Was die Kritik an fehlenden Bond-Elementen angeht, sehe ich das nicht so hart. Ich liebe das Bond-Theme, aber es kann richtig eingesetzt grandios und falsch eingesetzt ziemlich fad sein. Fast mehr wert lege ich mittlerweile auf die eigenständigen musikalischen Elemente jedes Films und habe grosse Freude an Barrys OHMSS- und TMWTGG-Themes oder Hamlischs Bond77-Stück, und gerade in diesen drei Filmen geht die individuelle Handschrift jeweils so weit, dass Normans klassisches Bond-Theme wenn es denn mal kommt sogar etwas irritierend anmutet. Und da ich sowieso auch Fan bin der eher unkonventionellen Scores à la George Martin, Bill Conti oder Michael Kamen finde ich die musikalische Gestaltung von NSNA mit leichtfüssigem Jazz auch ganz gelungen. Und was die Gunbarrel betrifft, ob jetzt eine mittelmässige Variante irgendwo über den Film verstreut wie in Craig-Zeiten oder einfach gar keine, das macht für mich auch keinen grossen Unterschied. :wink:
Bei TMWTGG und TSWLM weiss ich gerade gar nicht, welche Szenen du damit meinst, aber bezüglich OHMSS sehe ich das genauso. Das OHMSS-Theme hat sich als "Ersatz" des Bond-Themes so gut etabliert, dass man sich irgendwann gar keine andere Musik dazu vorstellen kann. Wenn das Bond-Theme wieder auftaucht, ich glaube es ist die Szene, in der Draco und Bond mit den Helikoptern in Piz Gloria auftauchen, wirkt das schon sehr befremdlich.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Henrik hat geschrieben: 29. August 2018 19:05CR zeigt, wie Bond zu Bond wird
Was bringt mir das als Zuschauer? Wenn ich einen Bondfilm sehe, dann will ich Bond sehen, dann will ich die Bondmusik hören.

Sorry, aber da kann man genau dieselbe Argumentation bringen wie du bei NSNA. Nur, dass es bei NSNA eben wirklich nicht möglich war, die Musik zu bringen und man sich bei CR durch die Wahl der Handlung (bzw. eigentlich nur aus künstlerischen Gründen) selbst beschnitten hat.
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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Casino Hille hat geschrieben: 29. August 2018 20:22
Henrik hat geschrieben: 29. August 2018 19:05CR zeigt, wie Bond zu Bond wird
Was bringt mir das als Zuschauer? Wenn ich einen Bondfilm sehe, dann will ich Bond sehen, dann will ich die Bondmusik hören.

Sorry, aber da kann man genau dieselbe Argumentation bringen wie du bei NSNA. Nur, dass es bei NSNA eben wirklich nicht möglich war, die Musik zu bringen und man sich bei CR durch die Wahl der Handlung (bzw. eigentlich nur aus künstlerischen Gründen) selbst beschnitten hat.
Dann kann man aber auch sagen, dass Kevin McClory dafür verantwortlich ist, indem er einen Bondfilm produziert hat, ohne sich vorher die Rechte am Bond-Theme zu sichern.

Um es mal mit deinen Worten auszudrücken: Wenn ich einen Bondfilm sehe, dann will ich Bond sehen, dann will ich die Bondmusik hören.
Genau das fehlt in NSNA. Die rechtliche Situation sehe ich nicht als Entschuldigung, immerhin war er nicht dazu verpflichtet, den Film zu veröffentlichen.

Die Situation mit der Wahl der Story sehe ich anders. Man passt den Soundtrack an den Film an und dreht keinen Film, der zu einem vorher produzierten Soundtrack passt. Und wenn es am besten zum Film passt, dass das Bond-Theme erst am Ende gespielt wird, dann sollte man das auch so machen.

Eine Szene die ich an CR sehr mag ist die Szene am Ende mit Mr White, My name is Bond-James Bond, etc. Diese Szene hätte wohl auch nicht so grandios gewirkt, hätte man das Bond-Theme zuvor bereits inflationär verwendet.

Dazu klingt der Soundtrack trotz fehlendem Bond-Theme immer noch bondig. Das ist bei Legrands Soundtrack nicht der Fall. Er passt zur Andersartigkeit des Filmes, aber mMn nicht nach Bond.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Aber die Wahl der Story ist dann ebenso keine Entschuldigung. Man war ja nicht verpflichtet, CR als Vorlage zu wählen und erst recht nicht, die Geschichte mit einem Bond als Anfänger zu verfilmen. Bei allem Respekt, Henrik, wenn für dich das Bondtheme so zum Bondfeeling gehört, kann ich deinen Standpunkt nicht so recht nachvollziehen. Denn dann sind NSNA und CR erstmal beides Filme, die auf das Thema vollständig verzichten, denn auch in CR läuft die eigentliche Musik erst im Abspann, in der Szene davor werden nur einzelne Noten daraus zitiert. Wieso weshalb warum ist ja, wie du selbst festgehalten hast, für dich als Zuschauer erstmal egal. Und da halte ich nur fest: In NSNA ging es nicht anders, in CR wäre es anders gegangen, denn erstens hätte der Film keinen "Bond in seinen Anfängen" zeigen müssen und zweitens hätte das noch lange nicht bedeuten müssen, dass man auf seine Erkennungsmusik verzichtet. Man hätte genauso auch Erklärungen dafür finden können, die Musik dennoch in den Film zu verwenden - und in einigen Szenen in CR wäre das durchaus sinnvoll gewesen.

Letztlich kannst du das natürlich gerne so empfinden, wie du es tust. Ob der Score von Legrand in den 80ern wirklich so andersartig ist, angesichts dessen, dass die experimentellen Arbeiten von Bill Conti (FYEO) und - ganz besonders - Michael Kamen (LTK) nur wenige Jahre davon entfernt liegen, sei mal dahingestellt. Okay, der Titelsong ist schon weit weg von der Serienrezeptur, aber eigentlich sind das auch "All Time High" und "A View To A Kill", von daher sehe ich auch hier nicht, dass NSNA ein ganz anderes Gefühl verbreiten würde. Da mag für dich kein Bondfeeling aufkommen, ist ja auch Geschmackssache, trotzdem sehe ich nüchtern betrachtet nur wenige Unterschiede zwischen CR und NSNA. Und wenn, dann fällt mir eigentlich nur auf, dass CR sich noch viel viel weiter von der eigentlichen Bondschen Art distanziert als NSNA, der nur auf ein paar Oberflächlichkeiten verzichtet, die in CR aber ebenso wenig vorhanden oder bestenfalls homöopathisch dosiert vorhanden sind. Man beachte dazu auch, dass CR mitnichten von allen Bondfans geliebt wurde/wird, sondern ein Teil der eher konservativen Fans seit 2006 nicht müde wird zu betonen, dass ihnen Bond mit diesem Film zu beliebig geworden ist, während NSNA ebenfalls für einen nicht kleinen Teil der Fangemeinde immer zu Bond dazu gehörte. Lange vor Internetforen, also bevor jeder mit Begriffen wie "inoffizieller" Bondfilm aufgewachsen ist.
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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Das finde ich überhaupt nicht. Ich bin zwar auch nicht der größte TB-Fan, aber wir haben mit TB einen Film, der die fast identische Story deutlich besser umsetzt. Ich habe alle Eon-Bonds auf DVD, aber auch nur diese. Für mich fehlt da nichts.

Ich schaue ihn mir manchmal an, wenn er im TV läuft, aber auf den Film selber habe ich von mir heraus fast nie Lust, darauf muss man mich erst stossen (z.B. indem ich ins TV-Programm schaue; bei anderen Filmen habe ich von alleine Lust auf den Film, jetzt könnte ich gerade TND vertragen). Die CGI-Effekte sind ähnlich wie in DAD (z.B. beim Flug der Cruise Missiles oder dem Top-Secret-Raketenprogramm der US-Navy am Ende des Filmes, dessen Name mir gerade nicht einfällt). Bei DAD wird das ständig kritisiert, bei NSNA im Grunde nie.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Das ist der Fluch der modernen Technik. Man sieht schon CGI-Effekte, wo gar keine sind :shock:

Besonders toll sieht das aber trotzdem nicht aus. Optisch ist NSNA nicht so überzeugend. Wenn ich mir z.B. Flugzeugszenen aus OP anschaue, dann sieht das deutlich überzeugender aus das das. Auch die Szene, in der das U-Boot Palmyra angreift, habe ich in schlechter Erinnerung. Gleichaltrige oder ältere, vergleichbare Szenen aus Eon-Filmen sind optisch deutlich überzeugender.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Henrik hat geschrieben: 1. September 2018 15:34 Gleichaltrige oder ältere, vergleichbare Szenen aus Eon-Filmen sind optisch deutlich überzeugender.
Dein Vergleich mit den Flugszenen in OP ist aber genau das nicht: eine vergleichbare Szene. :wink: Die Szenen mit dem Actrostar haben den Vorteil, dass sie weitgehend mit einem echten, funktionierenden Miniflugzeug gedreht wurden. Die Szenen mit den Cruise Missiles in NSNA sind aber Trickshots (echte Nuklearraketen konnten sich ja schlecht real fliegen lassen :D ). Hinzu kommt, dass gerade die PTS aus OP diverse offensichtliche Rückprojektionsaufnahmen hat (was eher technisch vergleichbar zu dem von dir verlinkten Ausschitt ist, da auch hier zwei unterschiedliche Bildquellen miteinander kombiniert wurden), z.B. bei 1:48 hier:


Sicherlich findet man zeitgenössische Filme mit deutlich überlegener Trickarbeit gegenüber der in NSNA, aber allzu viele sind das nicht und OP würde ich nun nicht gerade dazu zählen. Vergleicht man die Missiles-Szene z.B. mit dem kurz zuvor entstandenen Eastwood-Actioner Firefox, dann agieren beide Film auf sehr ähnlichem technischen Niveau:


Zur Ehrenrettung der SFX in NSNA sei auch noch erwähnt, das diese immerhin für den branchentintern durchaus renommierten Saturn-Award nominiert waren, sich letztlich aber Return of the Jedi geschlagen geben mussten.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Review zu „Sag Niemals Nie“ bzw. „Never Say Never Again“ (Produktionsjahr: 1983, deutscher Kinostart: 20.01.1984)

„Sag Niemals Nie“ befindet sich nach einem vorläufig irgendwann 2015 erstelltem Ranking auf Platz 20 von derzeit 26 Plätzen.

„Sag Niemals Nie“ ist nach einem vorläufig irgendwann 2015 erstelltem im Ranking der Connery-Bonds auf Platz 6 von 7.

James Bond: Sag Niemals Nie ist ein 1983 außerhalb der üblich produzierten Bond-Filme veröffentlichter Bond-Film bei 26 veröffentlichten Kinofilmen und der letzte Auftritt von Sean Connery als James Bond

Worum geht es in „Sag Niemals Nie“ ?

Während Bond einen aufgezwungenen Kuraufenthalt über sich ergehen lassen muss, plant SPECTRE ein großes Projekt unter der Aufsicht von Max Largo, der durch die Manipulation eines Drohnenflugs in den Besitz von 2 Sprengkörpern gelangt und somit die Regierungen erpresst werden. Da Bond während seinem Kuraufenthalt scheinbar eine wichtige Spur für den Fall aufgenommen hat, darf er sich an Largos Fersen heften und das Projekt der „Tränen von Allah“ vereiteln.

Was halte ich davon ?

Irgendwie witzig, dass ich zu „Sag Niemals Nie“ noch nie eine Kritik verfasst habe und eigentlich würde ich Kritiken an dieser Stelle seit einiger Zeit mit „iHaveCNit“ beginnen, aber da ich alle Kritiken für Bond-Filme mit einem einheitlichen Layout halten möchte, passt das übliche Layout einer „iHaveCNit“-Review nicht hierher. Das ist aber nicht ganz so tragisch. Tragisch wohl eher ist die Tatsache, dass ich mir einen besseren Moment für das Schreiben dieser Zeilen gewünscht hätte, denn zum Zeitpunkt dieser Review am 02.11.2020 ist die Meldung über den Tod von Sean Connery erst 2 Tage alt und aufgrund terminlicher Konflikte komme ich erst heute dazu, zu Ehren von Sean Connery eines seiner Werke als Schauspieler und da dachte ich mir „Sag Niemals Nie“ - gerade wenn es darum geht, den Film zu sichten und eine Kritik dazu zu schreiben.

Über die rechtlichen Grabenkämpfe zwischen den Bond-Produzenten und Kevin McClory möchte ich hier an dieser Stelle nichts erwähnen. Nur soviel, dass McClory Teilrechte an besaß und eine Neuverfilmung von dem auf Ian Flemings gleichnamigen Buch „Feuerball“ bzw. „Thunderball basierenden Bond-Film aus dem Jahr 1965 produziert hat, die von Irvin Kershner , seines zeichens Regisseur von unter anderem dem Star-Wars-Film „Das Imperium schlägt zurück“, inszeniert worden ist.

Das Jahr 1983 muss wohl für Bond-Fans, die sich damals noch nur im Spannungsfeld von Sean Connery und Roger Moore befanden, eine großartige Zeit gewesen sein, da sowohl mit Roger Moores „Octopussy“ als auch Sean Connerys „Sag Niemals Nie“ gleich 2 Bondfilme am Start waren. Solche Frequenzen sind wenn überhaupt zu heutigen Zeiten nur mit zum Beispiel Filmen aus dem Hause Marvel und Disney vergleichbar, auch wenn diese in noch stärkerer Frequentierung in den Kinomarkt gegeben worden sind.

Auch wenn der gute Sean Connery genau die Rolle, mit der er sowohl die Filmgeschichte maßgeblich mit beeinflusst hat als auch zur Filmlegende wurde, eher weniger mochte und nicht gern darauf reduziert werden wollte eigentlich vorgehabt den Smoking am Haken hängen zu lassen, aber „Sag Niemals Nie“, so dass er ihn sich wieder überstreifte.

Der Film selbst bewegt sich also in einem Spannungsfeld zwischen „Feuerball“ und „Octopussy“. Für mich, der auch Ian Flemings Roman gelesen hat, muss ich sagen, dass er genau zwischen beiden Filmen liegt. Während „Octopussy“ bei mir ein Film ist, der innerhalb der Bond-Filme weniger Anklang findet und „Feuerball“ in der Mitte verortet ist, befindet sich „Sag Niemals Nie“ dazwischen.

Von der Story des Films aus 1965 und des Romans aus 1961 werden in „Sag Niemals Nie“ ein paar Elemente direkt übernommen, wohingegen andere Elemente entweder komplett modernisiert oder gar im Detail verändert werden. Das sorgt bei mir vor allem dazu, dass der Wechsel von Location zu Location mit dem Verlauf und der Verbindung der einzelnen Handlungspunkte zum Teil wie zusammengewürfelt und inkonsistent wirkt. In „Feuerball“ wirkte für mich vieles eher mehr wie aus einem Guß. Dieses Potpurri aus vielen unterschiedlichen Ideen und Einfällen, die im Film präsentiert werden hat trotz des eher inkonsistenten und zusammengewürfelten Aufbaus damit ein für sich stehendes Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Bond-Filme, so dass er sich sowohl vom 1965er-Film als auch dem Buch zum Teil gut emanzipiert.

Der Titelsong von Lani Hall gibt mit seinem Tempo und Stil schon ein wenig die Stimmung des Films vor, lässig, cool, entspannt – genauso wirkt dann auch der letztendliche Film, dem ähnlich wie der 65er ein wenig Straffung gut getan hätte. Ähnlich wie auch beim 65er muss ich sagen, dass sowohl Kim Basingers „Domino“ als auch Klaus Maria Brandauers „Largo“ über ähnliche charakterliche Probleme verfügen, weil es zu diesem Zeitpunkt bereits wesentlich prägnantere Charaktere im Bereich der wichtigen weiblichen Nebenrolle und des Antagonisten gegeben hat.

Als eine der prägnantesten Rollen im ganzen Film sticht vor allem die von Barbara Carrera gespielte Fatima Blush heraus, die sowohl durch ihre Auswahl der Klamotten als auch mit ihrem Temperament und ihrem Charakter hier durchaus auch mal Bond gefährlich werden kann und sich somit in einem weiteren Spannungsfeld bewegt – irgendwo zwischen Luciana Paluzzis „Fiona Volpe“ als auch Famke Janssens „Xenia Onatopp“ aus „Goldeneye“. Im Bereich der doch durchaus eher rar gesäten weiblichen antagonistischen Haupt- und Nebenrollen ist Carreras Blush definitiv ein kleines Highlight.

Keine Ahnung, ob das in einem Zusammenhang steht, aber ich denke mal, dass die Besetzung von Jeffrey Wright als Felix Leiter durchaus bereits gute Vorschusslorbeeren erhalten hat, als mit Bernie Casey der erste afroamerikanische Darsteller als Felix Leiter besetzt wurde und eine tolle Chemie zwischen ihm und Connery besteht.

Die Action im Film weiß mit ihrer Umsetzung allgemein zu gefallen. Vor allem das Intro, die Motorradsequenz als auch das Finale gefallen mir sehr. Wenn es jedoch um die Effekte des Films geht, die vor allem bei der Bildkomposition von z.B. der Entführung der Sprengkörper als auch bei der Nutzung von Jet-Packs als auch ein paar anderen Elementen auffallen, dann finde ich es ein wenig nicht mehr zeitgemäß.

Insgesamt ist „Sag Niemals Nie“ ein sehr unterhaltsamer, lässiger Bondfilm mit einem Augenzwinkern und einem nochmal zum Schluss großartigen Sean Connery, bei dem jeder Martini trocken bleibt.

Das Rating von „Sag Niemals Nie“ beträgt 005/007 !

7/10
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Ist es nicht eine schöne Ironie des Schicksals, dass Connery am Ende erst dann außerhalb von Bond richtig Karriere gemacht hat, als er die Bondrolle noch ein mal gespielt hat?

Ich kenne zwar seine Filme der 70er wenig, aber es ist wohl fair zu sagen, dass die größeren Blockbuster in den 15 Jahren Post-NSNA gekommen sind, inkl. des Oscars
"It's been a long time - and finally, here we are"