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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Triple 9 (2016)
Der Polizeicode „999“ oder auch „Triple 9“ wird genutzt, wenn ein Polizeikollege im Dienst erschossen wird und alle verfügbaren Einheiten zum Tatort gerufen werden. Dies ist auch das Ablenkungsmanöver, dass korrupte Cops in Atlanta nutzen möchten, um einen gefährlichen Raubzug ungestört ausführen zu können.
Heist-Movies, in denen Raubzüge und Diebstähle aller Art den Hauptplot bestimmen, gibt es mittlerweile schon zu genüge und in den unterschiedlichsten Variationen. „Triple 9“ orientiert sich für mich ein wenig an „The Town“ und mixt in den klassischen Heist-Movie eine Portion Crimethriller, Crimedrama und Milieustudie rein. Der Geschmack dieses Cocktails hätte die Möglichkeit gehabt, sehr gewöhnlich oder auch ausgezeichnet gut zu sein. Dass sein Geschmack irgendwo da drin mittig anzusiedeln ist, hat mehrere Gründe. Die Inszenierung des Films ist an sich sehr gewöhnlich und durchschnittlich geworden und mich hat ein wenig der allgemeine Stil des Bilds irritiert, der sehr dreckig, dunkel und kernig daherkommt und die allgemeine Bildqualität mindert, aber irgendwie den Stil des Films unterstreicht. Dreckig und blutig kommt der Film schon daher. Aber Diebstähle, Raubzüge, korrupte Cops und Themen wie Loyalität, Verrat, Gier und Rache wurden schon zu genüge auf die Leinwand gebannt, so dass Triple 9 nur einer von vielen Filmen ist.
Erfrischenderweise hat John Hillcoat, der auch Lawless mit Tom Hardy u.v.m. Inszeniert hat, hier jedoch eine große Riege an bekannten Darstellern um sich geschart: Casey Affleck, Chiwetel Ejiofor, Anthony Mackie, Aaron Paul, Woody Harrelson, Kate Winslet, Gal Gadot, Clifton Collins Jr., Norman Reedus, Teresa Palmer, Michael K. Williams. Diese Riege ist schon ein Grund, sich den Film anzusehen. Für einen Heist-Movie kommt er erfrischenderweise ohne große Exposition aus, sondern lässt die Ereignisse und die Charaktere die Story Stück für Stück aufbauen und sich quasi alles auf einen antiklimatischen Showdown zuspitzt. Das Mischungsverhältnis des ganzen Cocktails ist ausgewogen und sorgt mit einem interessanten Soundtrack von unter anderem Atticus Ross für einen interessanten Nachgeschmack, der jedoch nicht lange nachhallt und einen nur daran erinnert, dass der Cocktail ein wenig mehr Möglichkeiten gehabt hätte. Da hatte z.B. Caseys großer Bruder Ben mit „The Town“ einen definitiv besseren Geschmack !
„Triple 9“ bekommt von mir 7/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "