craigistheman hat geschrieben:Hoffentlich war SPECTRE Thomas Newmans letzter James Bond-Score. Insgesamt gefällt mir der Soundtrack zwar besser als seine fürchterlich austauschbare Arbeit zu SF, allerdings vermisse ich auch in SP wirklich ausgefallene und vor allen Dingen ausgeklügelte Harmonien.

Das sehe ich ganz anders: Es gibt sehr einprägsame, z.T. wunderschöne Motive und es ist ein stimmiges Konzept erkennbar. Auch die "Verwandtschaft" mit dem SF-Score, den ich seit SP ganz anders wahrnehme, halte ich für besonders clever und im Sinne der erzählerischen Kontinuität gelungen.

Von meiner Seite aus also gerne noch einmal Newman für Bond 25!

Wenn ein neuer guter Komponist kommt, hab ich mit dem kein Problem. Aber Newman hat mich bis jetzt komplett überzeugt, vondemher bin ich sofort offen für ein weiteres Engagement von ihm.

craigistheman hat geschrieben:allerdings vermisse ich auch in SP wirklich ausgefallene und vor allen Dingen ausgeklügelte Harmonien

So ist es.

Uncredited hat geschrieben:

craigistheman hat geschrieben:Hoffentlich war SPECTRE Thomas Newmans letzter James Bond-Score. Insgesamt gefällt mir der Soundtrack zwar besser als seine fürchterlich austauschbare Arbeit zu SF, allerdings vermisse ich auch in SP wirklich ausgefallene und vor allen Dingen ausgeklügelte Harmonien.

Das sehe ich ganz anders: Es gibt sehr einprägsame, z.T. wunderschöne Motive und es ist ein stimmiges Konzept erkennbar. Auch die "Verwandtschaft" mit dem SF-Score, den ich seit SP ganz anders wahrnehme, halte ich für besonders clever und im Sinne der erzählerischen Kontinuität gelungen.

Von meiner Seite aus also gerne noch einmal Newman für Bond 25!

Das ist dein gutes Recht, die Geschmäcker sind eben verschieden. Ich sehe in den Skyfall-Zitaten eher den Versuch sich die Arbeit um neue Ideen zu ersparen. Dass soviel Material aus dem Vorgänger übernommen wird, ist eine Premiere. Hoffentlich passiert das kein zweites Mal.

craigistheman hat geschrieben:Dass soviel Material aus dem Vorgänger übernommen wird, ist eine Premiere.

Also ich glaube Barry hat in FRWL mehr aus DN übernommen, als Newman für SP aus SF verwendet hat.

Das würde ich glatt anzweifeln. Allein deshalb, weil FRWL musikalisch abseits vom Bondthema hauptsächlich um zwei Themen herum konstruiert ist, die es in DN nicht gab.

Casino Hille hat geschrieben:Das würde ich glatt anzweifeln. Allein deshalb, weil FRWL musikalisch abseits vom Bondthema hauptsächlich um zwei Themen herum konstruiert ist, die es in DN nicht gab.

Aber gerade das Bondthema wird in FRWL rauf und runter gespielt. Und das alleine macht vom ganzen FRWL-Soundtrack prozentual schon mehr aus als Newmans SF-Referenzen.

Am nervigsten ist es hier ab Minute 4:24 im Hotelzimmer:

Na ja. Nicht wirklich. Eigentlich überhaupt nicht. Aber darum will ich mich nicht streiten, ist mir zu anstrengend.

Zumal DN und FRWL bei solchen Sachen eh immer außen vor stehen sollten, weil die durch ihre Etablierung der Standards noch nicht wirklich in den späteren Status Quo fallen.

Casino Hille hat geschrieben:
Zumal DN und FRWL bei solchen Sachen eh immer außen vor stehen sollten, weil die durch ihre Etablierung der Standards noch nicht wirklich in den späteren Status Quo fallen.

In SF wurden auch Moneypenny, Q und M neu etabliert. Hier gilt also das gleiche.

Samedi hat geschrieben:

Casino Hille hat geschrieben:Das würde ich glatt anzweifeln. Allein deshalb, weil FRWL musikalisch abseits vom Bondthema hauptsächlich um zwei Themen herum konstruiert ist, die es in DN nicht gab.

Aber gerade das Bondthema wird in FRWL rauf und runter gespielt. Und das alleine macht vom ganzen FRWL-Soundtrack prozentual schon mehr aus als Newmans SF-Referenzen.
]

Das Bondtheme kann man dafür nicht als Vergleich nehmen!
Es gehört einfach zu jedem Soundtrack und in jeden Bond Film, wenn auch manchmal in abgewandelter Form.
Auch wie oft es gespielt wird ist erstmal nicht relevant.

Das Bond Theme ist wie das Indiana Jones Theme in dessen Filme oder auch "He's a Pirate" in Fluch der Karibik.


Das dass Bond Theme in allen Filmen wiederholt wird ist doch eine Selbstverständlichkeit!

Man kann nicht sagen Barry hat sich selbst kopiert weil er immer wieder das Bond Theme benutzt.


Ich finde man sollte nur die anderen Tracks des jeweiligen Soundtracks für diesen Vergleich benutzen.

Ja, das ist einfach Quatsch. Das Bond Thema ist ein Leitthema, also ein Musikstück, das einfach wiederholt wird im nächsten Film (deshalb ist es auch falsch zu sagen, prozentual würde das irgendwie so und so sein, weil das Bondthema dann immer noch nur ein Fall wäre, während man bei SPECTRE viel mehr findet). Hier geht es ohnehin wirklich um Zitate, also um übernommene Abschnitte aus Soundtracknummern, die im neuen Score wieder verwurstet werden. Und das gab es in solch einer Fülle in zwei aufeinanderfolgenden Bondfilmen noch nie.

MrWhiTe hat geschrieben:
Man kann nicht sagen Barry hat sich selbst kopiert weil er immer wieder das Bond Theme benutzt.

Ich hab überhaupt nichts dagegen, wenn Variationen des Bond-Themas in den Soundtrack integriert werden oder wenn das Bond-Thema in voller Pracht in Szenen wie am Ende von CR und SF ertönt.

Aber an der von mir genannten Stelle in FRWL wirkt das Bondtheme wie es dort abgespielt wird einfach nur deplatziert und harmoniert überhaupt nicht mit der Handlung.

Man könnte z.B. sagen, dass David Arnold's QoS auch Kopien vom CR Soundtrack beinhaltet.


Z.B. "Death of Vesper" und "Forgive Yourself".

Wobei man gerade bei diesem Track sagen muss, dass die erneute Verwendung absolut genial ist.
Dadurch kommen für den Zuschauer Erinnerungen (an Vesper) wieder hoch, Gedanken die vermutlich auch Bond gerade hat, das Macht den Charakter in dieser ganz speziellen Szene noch greifbarer.

Es steht demnach in CR und QoS Akustisch für den Tod eines Freundes von Bond.
Es ist absolut sinnvoll eingesetzt.

@Samedi: Ich habe nur darauf gewartet, dass mir jemand jetzt mit dem Bond-Theme oder dem 007-Theme als Gegenbeispiel kommt.
Darum geht es doch überhaupt nicht. Dies sind fest etablierte musikalische Strukturen, an die sich alle Filme der Reihe (manchmal plakativ, manchmal eben nicht) halten.

Newman hingegen integriert in SP ganze Passagen aus seinem SF-Soundtrack, welche auf ganz bestimmte Szenen des Filmes zugeschnitten wurden, manchmal gar nicht zu der ganz anderen Stimmung SPECTREs passen wollen. Das hat für mich nichts mehr mit zitieren zu tun, sondern mit Ideenarmut (ich bin so fair und erspare uns hier den Begriff "Faulheit", denn wer bin ich überhaupt um das zu beurteilen).
Andererseits zeigt es auch wieder wie beliebig und austauschbar Newmans Kompositionen sind. Er greift fast immer zu den gleichen Instrumenten, zu ähnlichen Stilmitteln, einer ähnlichen Phrasierung...
Ich vermisse hier die Originalität eines John Barry's oder eines David Arnolds.
Und es erscheint mir absolut schlüssig weshalb es Newmans Arbeit an Charakter fehlt, seht euch doch mal den Kalender des armen Mannes an! Wie soll man sich unter derartigem Zeitdruck bei so vielen Mammutprojekten, auf EINEN Film konzentrieren? Klar wird das Ganze dann etwas beliebig.
David Arnold barchte den Vorteil mit, dass ihn außerhalb von Bond so gut wie niemand kannte. So konnte er sich voll und ganz den Filmen widmen, was man bis auf den teilweise ziemlich missratenen Score zu DAD auch deutlich hört.

Samedi hat geschrieben: Aber an der von mir genannten Stelle in FRWL wirkt das Bondtheme wie es dort abgespielt wird einfach nur deplatziert und harmoniert überhaupt nicht mit der Handlung.

Das mag sein.

Aber was hat der Vergleich mit Dr. No aufsich?