Wie findet ihr Der Morgen stibt nie?

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Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Maibaum hat geschrieben:Stimmt, und die ist glaube ich gar nicht mit dem Rest der Handlung verbunden.

Also komplett selbtzweckhaft, und vollkommen überflüssig da sie Bond nicht weiter bringt, da noch nicht einmal etwas da war was weiterzubringen wäre. :wink:
Falsch, in der PTS geht es eigentlich darum, dass Gupta bei diesem Terros-Basar das GPS-Gerät ersteht...
zudem werden wichtige Figuren eingeführt wie eben Gupta, der Admiral und Robinson.

Also: Fix noch mal anschauen den Film ;-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Casino Hille hat geschrieben:
Bond Fan Nr. 1 hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Also so viel ist da auch nicht an Ballerei im Finale. Nach diesen Gesichtspunkten müssten TB, YOLT, OHMSS, DAF, TSWLM und MR dann allemal noch deutlicher durchfallen als TND! Im Gegenteil, da Bond und Wai Lin auf sich gestellt sind, und es auch spannende Zwischenmomente gibt, ist das durchaus passend im Gesamtkontext des Films.

Dass TND im Kino der langweiligste Bond war, kann ich gar nicht nachvollziehen. Im Gegenteil! Ich habe zwar erst seit GE alle im Kino gesehen, aber ich weiß, dass ich und das Pulikum damals be TND absolut super unterhalten wurden. (ich habe den Film ca. 5 mal im Kino gesehen).
Erst im Nachhinein betrachtet, erschien mir TND als zu platt und actionlastig.

Wai Lin ist meinem Wissen nach bei vielen Bond-Liebhabern in sehr guter Erinnerung. Ihre ROlle war toll und Yeoh war es auch. Nur ist sie sicher nicht die attraktivste der Bondgirls, und danach wird oft gefragt und bewertet.

Die Action im Parkhaus passt mir aufgrund des Grades an Übertriebenheit auch nicht sonderlich, aber ich weiß genau: Der Spaß im Kinosaal war immens. Die restliche Action (PTS, Motorrad, Sprung vom Hochhaus) ist allemal inszenatorisch top
Es gibt allerdings auch vor der Endszene noch genug Ballereien. Bei Feuerball waren die Unterwasserschlachten nun mal ein neues Element, sowie die Ninjas bei YOLT und die Weltraumschlacht bei MR. DAF hatte ,find ich nicht wirklich viel Action, außer vielleicht als am Ende ein paar Helikopter kamen. Und man beachste auch dass es bei allen aufgezählten Filmen vor dem Endkampf zu kaum einer Ballerei gekommen war. Die teilweise hektischen und auch zu unrealistischen Ballereien bei TND sind wie ich finde das Hauptproblem in dem Film. Den was ist gleich wieder James Bond 007? Ein Geheimagent ,oder? Doch so geheim blieb in dem Film dann wohl doch nicht alles oder ist es geheim einfach in irgendwelche Zeitungsfabriken oder ähnliches hineinzulaufen und einfach nur mit seinen Maschienenpistolen draufzuhalten, während die Gegner einfach zu dumm sind um zu treffen?
Was soll er machen soll er weglaufen und warten bis sie ihn abknallen.
Bond ist ein Geheimagent Ja,aber ist trotzdem ein Mensch der nicht sterben will.
Was würdest du denn tun.Würdest du denken
Ich darf jetzt nicht schießen ich bin ein Geheimagent und verstecke mich bis die Typen wieder gehen :wink:
Daß sie ihn nicht treffen ist doch klar aber daß war schon bei jedem Film so
Oder stell dir mal nen Connery vor der sich bei den Zigeunern unterm Wagen versteckt,im Heli bleibt,aus dem Vulkan flüchtet und so weiter und so fort.
Es ist deshalb nicht unnormal daß Bond so handelt.
Außerdem gab es doch maßig Bond-Action:Dr.Kaufmanns Tod,Tod in der Druckerei,wai lins alleingang u.v.m
Bond geht nicht nur in die Gefahr,er ist die Gefahr
Und daß zeigt Brosnan doch deutlich.
Schon klar dass er sich nicht abknallen lassen will!! Doch wieso geht er überhaupt im Endkampf alleine mit der Chinesin auf des Schiff von Carver. Natürlich vielleicht ist ja nichts, aber wenn schon könnte man ja wohl mit ein paar Leuten mehr kommen. Bond wurde ja nicht bedroht hineinzugehen. So ein Schwachsinn!! Bei den Zigeunern hat er nur ein paar Leute getötet bzw. verwundet. Es kam plötzlich und er war nicht alleine, aber in erster Linie ist Bond Geheimagent und in manchen Szenen verhält er sich auch in dem Film so. Beim Treffen mit Carver. Er versucht anfangs Indizien zu finden. Doch bei allen Actionszenen in dem Film (Außnahme der Intro denn da ist er ja gezwungen die Bomben wegzubringen) verhält er sich wie in einem Actionfilm ,des kannst nicht abstreiten.
Und hat Bond die Leute im Vulkan zuerst versucht alleine anzugreifen? Ich glaube nicht. Schon klar dass er nicht aus dem Helikopter springt, dann wär er ja Tod.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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@Bond Fan Nr.1Mit dem Helikopter meine ich die Szene aus Feuerball wo alle abtauchen.Wenn Bond da nicht abgesprungen wäre was dann?
Natürlich kann ich nicht abstreiten daß er sich mal wie in nem Actionfilm benimmt
ABER:Bond ist zwar alleine hingegangen doch in TSWLM fährt er alleine zu Stromberg,in DN fährt er ohne Verstärkung nach Crap Key und in LALD fährt er ohne Verstärkung auf Sant Monique(weiß nicht genau wie die Insel heißt :oops: )Ich denke daß das auch etwas mit Bonds Ego zu tun hat.Allerdings konnte er auch nicht mit ner Marine anrücken da sie daß Boot gar nicht gefunden hätten.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Ja ,er fährt beim ersten Mal alleine zu Stromberg unter verdecktem Namen. Er versucht nur etwas über Stromberg herauszufinden.
Beim zweiten mal versucht er Anja zu retten. Den anderen ist das Mädchen egal und sie wollten zuerst Anja mit in die Luft springen ,also hatten sie keinen Grund mitzukommen.
Bond fuhr allein nach Crap Key nur mit Quarrel hin. Was sollte er erwarten. Erst mal wohl keine Männer mit Waffen und Bluthunden. Außerdem wer soll mitkommen wen jeder Angst vor Crap Key hat?

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Zu der Frage warum Felix Leiter nicht mit James Bond und Quarrel in der verdeckten Nacht- und Nebelaktion nach Crab Key mitkommen durfte, ist relativ leicht zu beantworten:

Zu Beginn der Dreharbeiten von "Dr. No" Anfang 1962 gehörte der karibische Inselstaat Jamaika noch zum britischen Kolonialreich. Die drittgrößte Insel der Großen Antillen wurde zwar im August selbigen Jahres in die Unabhängigkeit vom Vereinigtem Königreich Großbritannien und Nordirland entlassen, jedoch dürfte man diesen Umstand von Seiten der Produzenten frech außer acht gelassen haben. Nimmt man also daher mal den terretorialen Status Quo vor 1962 für diesen Bond-Film als gegeben, unterstand Dr. Nos fiktive Privatinsel ausschließlich britischer Gerichtsbarkeit. Die USA hatten somit völkerrechtlich gesehen keinen juristischen Einfluß, da Crab Key - wäre das Eiland denn real gewesen - zum Einflussbereich der britische Krone gehört hätte und somit nur deren Behördenvertreter vor Ort in Aktion hätten treten dürfen.

Als Abgesandter der CIA besaß Felix Leiter somit keine rechtlichen Befugnisse polizeitechnisch auf Crab Key aktiv werden zu dürfen, so dass er bei dieser Szene im Film im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boot aussteigen musste.
Eine entsprechende Gegendarstellung zeigt die Anfangssequenz in "Licence to kill" (1989) auf, als James Bond bei der Aufnahme der Verfolgung des Drogenbarons Franz Sanchez von Felix Leiter deutlich darauf hingewiesen wird, dass er nur als "Beobachter" fungieren darf.


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Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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BOND – MARATHON / DETAILLIERTE FILMANALSE .18

TOMORROW NEVER DIES

Die Story:

Mit Tomorrow Never Dies ging man zu recht unbeirrt, den mit Goldeneye beschrittenen Weg weiter, indem man die klassische Formel früherer Filme der Reihe als Schablone heranzog, um einen Bond zu schaffen der sich nach alt bewährten Mustern richtet, sich jedoch als moderner Actioner im Blockbusterformat präsentiert ohne dabei an Charme zu verlieren. TND ist moderner und noch deutlich bewusster am Puls der Zeit, lässt beim Zuseher allerdings keine Sekunde lang einen Zweifel darüber aufkommen dass er sich in einem James Bond Film befindet. Wie auch dessen Vorgänger schafft TND mühelos den damit angestrebten Brückenschlag zwischen Tradition und Zeitgeist. Und nicht nur was die Effekte betrifft setzte man auf Zeitgeist, sondern vor allem bezüglich des Plots. Gerade dieser macht TND zu einem ganz besonderen Erlebnis und lässt eben erwähnte Symbiose noch deutlicher werden als dies bei Goldeneye der Fall war.
In Zeiten um 1997, da bspw. das Handy erstmals den kommerziellen Durchbruch als für jeden erschwinglicher Gebrauchsgegenstand schaffte und eine, bezüglich technischer Verarbeitung, rasante Weiterentwicklung durchlief oder etwa die im Gegensatz dazu unerschwinglichen DVD,s erstmals Einzug in die Regale einer Virgin Megastore Filiale hielten, das Internet mehr und mehr in unseren Alltag integriert wurde und All Dem vorweg – die ersten Reality Tv Shows über deutsche Bildschirme flackerten, war klar: Zeiten des technischen Umschwungs waren angebrochen.
Der fortschrittliche Geist der 90er begann deutlich dessen Früchte zu tragen und im Mittelpunkt des Geschehens: die Medien. Universale Bedrohung als Eckpfeiler einer James Bond Geschichte repräsentiert quasi den klassischen und überaus bewährten Ausgangspunkt eines der Serie üblichen Plots, und was könnte wohl universaler sein als die Medien selbst? Mit der Darstellung eines sich als Medienguru präsentierten Schurken gelang den Drehbuchautoren ein wahrer Geniestreich, welcher meiner Ansicht nach ein ganz besonderes Highlight in der Geschichte der Reihe darstellt. Der Plot gehört zu den wohl interessantesten und vor Allem einfallsreichsten der Serie und könnte beängstigender nicht sein zumal es sich um eine für jeden nachvollziehbare Bedrohung handelt welche uns genau dort trifft wo wir ihr am schutzlosesten Ausgeliefert sind: In unserem Alltag. „Big brother is watching you „ als Leitmotiv des vom Schurken inszenierten Endzeitszenarios, könnte zeitlich günstiger gar nicht als Thema eines kommerziellen Kinofilms im Kassenschlagerformat eines James Bond Abenteuers herangezogen werden, als dies gegen beginnenden Ausklang der 90er Jahre der Fall war.

Der größenwahnsinnige Medienmogul Eliot Carver plant in TND ebenso wie dessen zahlreiche Vorgänger, vor allem der Connery Ära, globale Vernichtung, doch eben über ein gänzlich zeitgemäßer angelegtes Herangehen an diese Vorstellung. Carver selbst beschreibt es im Laufe des Films wohl am treffendsten: „Worte sind die neuen Waffen, Schlagzeilen die neue Atellerie. Napoleon hatte seine Divisionen, ich habe Fernsehen, Internet, Print Medien.“ Die unglaubliche Macht welche sich für den Schurken über dessen Position am Puls der Medienindustrie erschließt erlaubt es ihm Weltmächte zu unterwandern, zu kontrollieren und sich obendrein daran zu bereichern. Die Art und Weise in welcher dies geschieht ist durchaus plausibel und gut durchdacht in der Umsetzung der Geschichte. Im Schutz eines sogenannten Stealth Schiffes, welches per Radar nicht zu orten ist bringt er ein britisches marineschiff vom Kurs, in chinesisches Terrain ab, versenkt dieses und schießt anschließend einen Kampfjet der chinesischen Luftwaffe ab um politische Konsequenzen, Differenzen zu provozieren, über diese er im Anschluss selbst Bericht erstattet um die Auflage seiner Zeitung „Tomorrow“ zu steigern.

Einen Krieg zu entfachen um gewinnbringende Schlagzeilen zu verfassen ist die wohl banalste, verrückteste und gleichzeitig schlüssigste, interessanteste Idee die es wohl je für den Plot eines Bondfilms gab. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Bond und Carver ist schließlich besonders gelungen. Das gegenseitige Abtasten, die gesamte Situation und vor allem Bonds sarkastische und doppeldeutige Art dem Schurken gegenüber wirkt unglaublich angespannt auf der einen und überaus unterhaltsam auf der anderen Seite. Bond:“damit würde ich wohl Schiffbruch erleiden“. Großartig und sehr klassisch „bondig“, wie auch der generelle Aufbau des Films an sich. Als Bond den krankhaft egomanischen Fiesling dann öffentlich bloß stellt nimmt deren Konfrontation schließlich persönliche Züge an. Komplexer wird die Fehde zwischen dem Schurken und Bond obendrein durch Bonds Beziehung zu dessen frau Paris Carver, die ihren Mann schließlich hintergeht, was diesem abseits des Umstandes dass Bond seinen Plänen im Weg steht einen persönlichen Beweggrund mehr liefert um diesen aus dem Weg zu räumen.

So großartig, stilgerecht und unterhaltsam alles um deren Beziehung zueinander umgesetzt ist, so schwach und beinahe peinlich finde ich hingegen allerdings die Beziehung zwischen Bond und Paris. Wir als Zuseher haben weder zu Paris, noch zu Brosnans Bond einen tiefgründigeren Bezug, und erst recht nicht zu deren gemeinsamer Vergangenheit, was die versuchte Theatralik lächerlich und unglaubwürdig erscheinen lässt. Vor allem im direkten Vergleich zu Filmen wie Casino Royal welche derartiges auch können, wirkt die Szene zwischen dem betrunkenen Bond und ihr im Hotelzimmer bloß wie ein naiver Versuch Tiefgang zu erzeugen um die Figur James Bond komplexer wirken zu lassen. Vor allem hat sich dieser Nebenplot dann ja auch schnell wieder abgehandelt und wirkt dadurch noch unsinniger. Ich persönlich fand diesen Versuch peinlich und unpassend. Vor allem passte jene Darstellung der Figur nicht zu Pierce Brosnan.

Die anschließende Szene um den interessant inszenierten Tod der Paris Carver und den köstlichen Doktor Kaufmann gleichen erwähnte Schwächen dann allerdings wieder aufs unterhaltsamste aus. Die grausame Art in der Carver Bond telefonisch auf deren Ermordung hinweist und in erster Linie dessen Idee einen fiktiven Fernsehbericht als Untermalung der Szenerie und gleichzeitigen Hinweis darauf wie er sich die Inszenierung der Ermordung Bonds vorstellt, laufen zu lassen, ist bahnbrechend und lässt das Thema des Films erneut ideenreich in den Mittelpunkt der Handlung treten. Die darauf folgende Action im Parkhaus ist Bond in Reinkultur. Obendrein ist es schön dass Brosnan ein Bondcar zur Seite gestellt wird, welches auch zur Genüge Verwendung findet.

Die zweite Hälfte des Films widmet sich dann, dem Schema üblich, den exotischen – „rund um die Welt“ Zügen der Erfolgsformel. Ich empfinde Saigon (in Wahrheit Thailand) als atmosphärisch geeigneten Gegenpol zu vorhergegangen, „zivilisierterer“ Umgebung und großartigen Background der tragenden Action Szenen des Films. Die zweite Hälfte von TND beinhaltet an Action auch alles was das Herz des Fans begehrt: einen gewagten Fallschirmsprung, Unterwasserszenen, eine Verfolgungsjagt der Extraklasse, schön choreographierte Nahkampfaction und natürlich den explosiven Showdown. Interessant ist dem vorhergehend auch das erneute Zusammentreffen Bonds mit Carver. „Mister Bond…Sie kommen gerade rechtzeitig um mir beim Verfassen der neusten Schlagzeile behilflich zu sein – ihrem Nachruf“ Ein Brüller! Wie einst in The Spy Who loved me befinden sich Bond und dessen Begleiterin, welche ebenso wie damals Anya Amasova Agentin ist, in den Fängen des Schurken der genüsslich seine größenwahnsinnigen Allmacht Fantasien zum Besten gibt. Der Showdown erinnert ebenso stark an The Spy Who loved me zumal jene Szenen sich auch in diesem Film im Inneren eines Bootes abspielt, dessen optische Ausstattung von der Farbgebung mal abgesehen stark an den Supertanker aus erwähntem Vorgänger erinnert. Ebenso wie der geplante finale Schlag des Schurken an Stromberg denken lässt. Generell gilt für TND: Der Handlungsablauf entspricht exakt der Formel früherer Filme der Serie, mehr noch als das bei Goldeneye der Fall war. Und dies ist auch gut so, zumal man dem Prinzip wie erwähnt gekonnt den nötigen Zeitgeist hinzugefügt hat.

Die Figuren, Darsteller:

Jonathan Pryce gibt einen traumhaft absurden und überaus unterhaltsamen Bond Schurken ab den man passender auch nicht hätte besetzen können. Abgesehen davon hatte ich persönlich mir bereits sehr früh, Pryce in der Rolle eines Bond Gegenspielers gewünscht. Dieser hat etwas beinahe aberwitziges an seiner Art, etwas sonderbar schrulliges und dennoch wirkt er stets bedrohlich. Ein wenig wie der verrückte Professor, das wahnsinnige Genie. Und ein solches stellt er in TND auch gekonnt dar. Überzeugend tritt er in die Fußstapfen eines Karl Stromberg und wirkt dabei nicht minder charismatisch und interessant. Stark ist vor Allem auch Michelle Yeoh als Bond Girl Wai Lin. Bond vollends ebenbürtig erweist sich deren Figur als gelungene Modernisierung des Bond Girls an sich und erinnert dabei mitunter ein wenig an Charaktere wie Holly Goodhead oder eben Anya Amasova. Interessant finde ich dass es Yeoh,s Status als Actionstar dem Charakter erlaubt selbst Teil der Action des Films zu sein und nicht bloß als von Bond laufend errettetes schönes Mädchen zu fungieren. Kann man was deren optische Vorzüge betrifft wie gehabt geteilter Ansicht sein, so lässt sich jedoch keinesfalls leugnen dass Michelle Yeoh in diesem Bond Abenteuer einen eigenständigen Helden darstellt der mehr als eine bloße Klischeefigur repräsentiert. Da sie mitunter in deren Heimat bereits lange vor diesem Film ein angesehener Actionstar war würde mich interessieren wie deren Fans ihren Auftritt in einem James Bond Film damals wohl wahrgenommen haben. In jedem Fall eines meiner persönlich liebsten Bond Girls.

Götz Otto erfüllt eindeutig alle für einen Henchman der Bond Serie geltenden Kriterien. Er selbst brachte es im Zuge seines Casting Vorsprechens am treffendsten auf den Punkt, bei diesem sollte er sich in 20.Min vorstellen was folgende Aussage zu Tage förderte: „Ich bin groß, ich bin böse, ich habe blonde Haare und bin deutscher. Das waren 5.Sekunden.“ Und von derart gekonnter Aussage ganz abgesehen: Nimmt man einen Kerl wie ihn nicht für die Rolle des Henchman, so könnte man gleich das Schema verwerfen.Auch er wirkt eben wie eine modernisierte Version des alt bewährten Prinzips und dies in sich völlig schlüssig. Ein toller sehr charismatischer Henchman und ganz der Kult an sich. Schön derart vertraute Schemata auch in den 90ern noch in einem Bond Film zu sehen. Teri Hatcher hingegen erfüllt von deren optischen Vorteilen abgesehen, einzig den Zweck einer Brücke im Plot und trägt sowohl von der geistlosen Charakterzeichnung, als auch deren nichtssagender Darstellung her, in keinster Weise positives oder gar essentielles zum Film bei. Eine schwache Rolle.

Mehr als bereits erwähntes gibt es zu dieser Figur meiner Ansicht nach nicht zu sagen. Ein kleiner Leckerbissen offenbart sich uns allerdings in der Rolle des Vincent Schiavelli als irrer Auftragskiller Doktor Kaufmann. In bloß 5 Minuten Spielzeit schafft Schiavelli es zu absolutem Kultstatus zu gelangen. Der überzogen, britisch snobistisch dargestellte Soziopatt sorgt für eine der spannendsten und auch ungewöhnlichsten Szenen die es je in einem Bond gab und macht vor allem im englischen Original großen Spaß. Ein Charakter an den man sich noch lange erinnern wird und dem man als Fan der Serie wie ich denke später, in einigen Jahren mehr Tribut zollen wird als dies bisher der Fall war. Auch Q hat in TND ebenso wie in GE einen seiner witzigsten und wohl denkwürdigsten Auftritte, Judi Dench überzeugt als mittlerweile unverzichtbarer Darsteller abermals in der Rolle der M. und was Samantha Bond in der Rolle der Moneypenny angeht so verweise ich auf meine Kritik zu Goldeneye. Nur so viel sei gesagt: Ich empfinde sie als Anmaßung.

Die Produktionswerte:

TND ist in erster Linie eindeutig ein Actionfilm, was zur Folge hat das eben diese deutlich mehr Raum einnimmt als in vorhergegangenen Filmen. Und zweifellos ist die Action grandios. Sie ist spannend, sie ist bombastisch, auf dem neusten Stand und dennoch realistisch. Außerdem strotzen die Actionszenen vor guten Einfällen wie etwa die Autoverfolgungsjagt im Parkhaus, wo Bond seinen Wagen vom Rücksitz aus steuert, im Zuge des extrem spannenden Sprungs der beiden Helden vom Dach des Carver Wolkenkratzers, wie auch die gesamte Verfolgungsjagt mit dem Motorrad hindurch. Letztere Szenen markieren für mich die Höhepunkte der Action. Der Sprung mit dem Motorrad über den Hubschrauber bildet einen der denkwürdigsten und gewagtesten Stunts der Reihe. Auch die Einstellungen in welchen der Hubschrauber dessen Rotationsblätter als tödliche Waffe bei der Verfolgung der Helden einsetzt, wie auch dessen einfallsreich inszenierte Zerstörung sind großartig in Szene gesetzt. Die PTS gehört zu den bombastischsten der Reihe. Gerade die Flugzeugszenen sind beeindruckend und nicht minder einfallsreich als der Rest der Action. Einfach TOP!

Optisch gibt der Film generell viel her. Mitunter viel an James Bond Flair. Da wäre das Carver Mediencenter in Hamburg, in dessen Innerem die Präsentationsparty stattfindet. Bond typische Eleganz trifft auf futuristischen Look, eine Menge Glamour und löst diesmal würdig die übliche Casinoszene ab. Die Innenausstattung des Stearth Bootes erinnert uns an frühere Bondabenteuer und die Wahl die Drehorte wie auch die Set bauten an sich sind solide wie meist. Die Musik gibt sich den Film hindurch als glaubhafte Mischung aus der damaligen Zeit gerechter Drum and Bass Anleihe, welche allerdings nie zu aufdringlich wird(wie das etwa bei DAD der Fall war) und kompromisslosem Retro Sound. Schon das Bond Thema zu Beginn des Films ist entgegen jener Version aus Goldeneye, wieder in reinem 60er Jahre Stil gehalten. Den Song von Sheryl Crow, empfinde ich als eher mäßig weil, wie auch dessen Nachfolgetitel TWINE von Garbage, zu uninspiriert, lieblos und klischeebeladen. Die Titelsequenz selbst ist optisch jedoch ästhetisch, reine Perfektion und bringt nebenher auch das Thema des Films schön zur Geltung.

Die Rolle welche TOMORROW NEVER DIES im Kontext der Reihe spielt:

TND geht gezielt die mit Goldeneye eingeschlagene Richtung weiter, gibt sich dabei jedoch um vieles moderner und Trent orientierter im Detail. Das Ganze baut man jedoch auf der Unterlage alt bewährter Schemata auf. Dieser bedient sich TND deutlich kompromissloser als dessen Nachfolger. Dies bezüglich werden wir durchgehend an frühere Filme erinnert: Sei es durch die nach alt bekannter Schablone konstruierte Gliederung des Handlungsverlaufs, durch die Charaktere oder eben die Sets. Im Grunde kennen wir diesen Film bereits wenn wir frühere Abenteuer der Reihe verinnerlicht haben. Den Unterschied macht allerdings das Detail.

TND präsentiert sich im gleichen Atemzug als klassischer Bond Film und moderner Action, High Tech Thriller. Und dieses Prinzip war für die 90er sicherlich das richtige. Es mag nicht das innovativste sein, doch unterhalten wird es sowohl einen Fan der Serie als auch die breite Maße allemal. Meiner Ansicht nach ein an den 60er und 70er Jahren orientierter, gänzlich typischer Bond Film mit modernisiertem Grundton, welcher mit dessen älteren Brüdern wie etwa„The Spy Who loved Me“ oder „You only Live twice“ nicht bloß mithalten kann, sondern diese in mancherlei Hinsicht sogar um Längen übertrumpft.

5 VON 6 PUNKTEN

Mein Wertesystem für folgende Kritiken bezüglich meines Marathons:

1 PUNKT – SCHLECHT
2 PUNKTE - unter dem durchschnitt
3 PUNKTE – Mittelmaß, Durchschnitt
4 PUNKTE – überdurchschnittlich
5 PUNKTE – SEHR GUT
6 PUNKTE - Perfektion

(nur am Rande:An alle die sich eventuell für meine Kritiken interessieren(also Dannie :) )- die nächste kann leider erst in 2 wochen online gestellt werden weil ich von heute Abend an bis dahin keinen pc zur verfügung haben werde. Stelle dann die zu TWINE und DAD zeitgleich ins forum.)

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Glückwunsch! Wie ich finde bis dato die beste Kritik, am treffenste formuliert. Insbesondere deine Aussagen zur Action und vor allem zur Story und der Figur von Carver kann ich nur voll unterstreichen! Endlich macht sie mal jemand die Mühe den Film realistisch in den Kontext der Reihe zu bringen und aufzuzeigen, wie der Film wirklich toll in der Tradition von YOLT und TSWLM steht und gleichzeitig eine glaubhafte und realistische Bedrohung im Bond-Format zeigt.

Deine Meinung zu Moneypeny teile ich nicht, und ich halte die Kameraarbeit für etwas schwach (TV-mäßig zu wenig Tiefenschärfe...)

Ansonsten: Super!
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Maibaum hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:und ich halte die Kameraarbeit für etwas schwach (TV-mäßig zu wenig Tiefenschärfe...)
??????
Also im Vergleich zu GE oder auch älteren Filmen der Reihe fällt mir bei TND unangenehm auf, dass viele Aufnahmen oft "neblig" wirken, das heißt man hat entweder selbst bei Aufnahmen im inneren Nebel verwendet oder es liegt an der Aufnahmen selbst (--> wenig Tiefenschärfe, würde ich es nennen).
Beispiele sind:
- die Szenen in Kommandoräumen mit M und dem Adminral (sehr unscharfe Hintergründe)
- die Szenen auf der Devonshire (sehr neblig)
- die Szenen auf dem Stealth Schiff
- Carvers Kommandezentrale wirkt auch oft sehr unklar
- bond mit der dänisch Lehrerin.
ach, eigentlich fast jede Szene des Films

Übrigens wird im Audiokommentar auch darüber gesprochen... Zumindest in gewisser Weise... (audiotrack 5 ab 18min ungefährt)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Tiefenschärfe bedeutet das alle Bildebenen gleichmäßig scharf sind. Also der Bildvordergrund genauso scharf ist wie der Bildhintergrund.
Das ist aber kein bestimmendes Merkmal von Kinofilmen. Viele Regisseure wollen auch gar keine tiefenscharfen Bilder. Man sieht auch oft wie die Schärfe vom Vorder- zum Hintergrund (oder umgekehrt) hin verlagert wird um die Aufmerksamkeit innerhalb einer Einstellung auf andere Dinge hin zu verändern.
Citizen Kane (1941) war damals fast der erste Film der tiefenscharfe Bilder enthielt, und auch den Bildaufbau danach ausrichtete, was einer der Gründe ist warum dieser Film damals so neuartig war.

Was du beschreibst kling eher nach Filtern die über die Bilder drübergelegt werden. So wie bei Weichzeichner Effekten.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Also, was Tiefenschärfe ist weiß ich, aber ich dachte, dass TV Filme davon (aus welchem Grund auch immer) weniger Gebrauch machen. Egal, in TND hat man auf jeden Fall bewusst einen vollkommen anderen Stil eingesetzt als zB in GE.
Es sind nicht nur Filter. Fast alle Sets (und TND besteht in der ersten Hälfte aus extrem vielen Studioaufnahmen) haben Nebeleffekte im Hintergrund. Warum? Vermutlich um die vielen Lichteffekte (Laser...) zur Geltung kommen zu lassen. Dann sind viele der Sets sehr wenig stark ausgeleuchtet (um die vielen Monitoren und LCD Leinwände am Set zur Geltung zu bringen). Dann ist oft der Hintergrund unscharf und nur der nahe Vordergrund wirklich im Fokus (Dialoge von M und dem Admiral oft in Großaufnahmen).
All das vermittelt einen sehr beengten und etwas beschränkten Eindruck. Das Ganze ändert sich erst, wenn es zu den Location Shoots übergeht in Asien. Hier hat man dann in jeder Hinischt mehr Weite und Freiheit, alles wirkt nicht mehr so eingeengt.

Übrigens, selbst die HotelzimmerSzene mit Bond und Paris hat diesen Nebel-Effekt...
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