Casino Hille hat geschrieben: 2. Dezember 2020 20:07
Oh Gott, so genau hab' ich da tatsächlich gar nicht drüber nachgedacht. Ich finde aber schon, dass man das viel einfacher sehen kann
Immerhin ist hier endlich mal Leben in der Bude (bzw. dem Romanbesprechungs-Forum).
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
Und mal eine Kurzgeschichte von Fleming so zu studieren wie man es sonst nur mit solchen von, was-weiss-ich, Robert L. Stevenson und Edgar Allan Poe tut ist ja auch mal spassig.
Wir sind uns jedoch einig, dass die fehlende Auflösung das zentrale Element ist. Ich finde das auch spannend: Bond handelt fast immer aus Loyalität zu M, Liebe zum Königreich und dem Bewusstsein im Kalten Krieg die "Bösen" aufhalten zu müssen, reiner Gerechtigkeitssinn als Antrieb für ein Abenteuer ist bei ihm weniger ausgeprägt als bei anderen Romanhelden wie z.B. Jack Reacher, aber durchaus vorhanden, als Beispiel präsent in TSWLM. Das macht es umso witziger - in der Geschichte aber eben auch treffend - dass er sich in der Hildebrand-Rarität eben nicht einmischt, und von sich aus die Leiche beseitigt um dann seelenruhig zu schlafen. Diese fehlende Auflösung funktioniert aber nur wenn eben Liz nicht die Hauptverdächtige ist, und darum mein Lobbying für Barbey als ebenso wahrscheinlichen Täter.
Casino Hille hat geschrieben: 30. November 2020 18:43
Vielleicht wäre so eine Serie von Bond-Kurzfilmen doch keine schlechte Idee. Nur allzu sehr an Fleming kann man sich dabei nicht orientieren, da MGW und Maibaum das alles in den 1980ern zu Genüge ausgebeutet haben.
Ja, ich könnte mir diese Kurzfilme wie - meine ich mich zu entsinnen - u.a. danielcc seit Jahren drüber spricht mittlerweile auch sehr gut vorstellen. Liegt vielleicht auch dran, dass ich aktuell, nicht zuletzt durch Fleming, generell eine gewisse Faszination für dieses Kurzgeschichtenformat entwickle. Da könnte man auch etwas experimentieren, wie es eben gerade auch Fleming getan hat mit Geschichten wie meinen beiden Podestplätzen Octopussy und Quantum of Solace. Eigentlich haben aber Maibaum und Wilson "nur" FYEO, R, TLD und POAL ausgeschlachtet, FAVTAK, QoS, THR, OP und 007INY sind doch noch einigermassen unangetastet (wobei letztere natürlich unverfilmbar ist, ausser man macht eine Kochsendung draus).
Witzigerweise hat Fleming ja vier der Kurzgeschichten aus Entwürfen für eine geplante James-Bond-Anthology-Serie mit solchen Kurzfilmen heraus entwickelt. QoS war eine Verbeugung vor dem Autoren W Somerset Maugham, POAL eine Art Werbegag für Sotherby's.
Revoked hat geschrieben: 29. November 2020 21:11
Na, ich bin mir nicht so sicher, hatte ich hier auch mal geschrieben: außer dem Spruch, dass das Gelaber schlimmer ist als die Qual selbst (und ganz eventuell noch die Verknüpfung von „wo der Mann ist“ und Schmerz) gibt es doch eine ganze Reihe Unterschiede zwischen den Folterszenen in CS und SP (zB einen überzeugenden Villain).
Siehst du üblicherweise nicht eher schnell Parallelen zwischen Roman und Film oder verwechsle ich das gerade? Weil dann würde mich erstaunen, dass du gerade hier die Unterschiede betonst, die natürlich vorhanden sind, aber das sind auch die Parallelen. Und wie ich gehört habe soll der Abspann zu SP eine Danksagung an Kingsley Amis beinhalten.