Wenn ich mich nicht irre bekam TSWLM die goldene Kamera

(zum Thema deutsche Preisverleihungen, die man ohnehin nicht nehmen sollte).
Natürlich ist alles subjektiv, aber es ist wenig bestreitbar, dass die Academy lieber Filme auszeichnet wo das Thema doch schon sehr "lobenswert" ist. The Artist als "bester Film" auszuzeichnen war überraschend, aber auch ungemein gerecht. In den Jahren davor hatte man aber schon diverse Filme gewinnen lassen, wo man bezweifelt, dass diese Filme wirklich den Preis verdient hätten.
Beispiele für die Kategorie bester Film:
- L.A. Crash: Hinsichtlich der Rassismus- und Intoleranz-Thematik des Films ein typischer Gewinner aus politischen Gründen. Dramaturgisch finde ich den Film nicht gelungen und auch sonst bei weitem nicht frei von Schwächen.
- The Hurt Locker: Fand ich abgesehen von der Thematik auch halt gut, aber weit von einem Meisterwerk entfernt.
- Slumdog Millionaire: Starker Film keine Frage, aber angesichts der Konkurrenz (Frost/Nixon, Benjamin Button, Milk, Der Vorleser) fraglich ob wirklich der bessere Film. Frost/Nixon finde ich persönlich besser, da großartiges Polit-/Mediendrama.
Bei der Academy fehlt mir persönlich der Mut auch mal weniger bekannte, aber dafür superbe Filme mit aufzunehmen. "The Artist" wäre so hier die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Leider ist der Eindruck, dass vor allem die Kassenknüller bei den Oscars dabei sind. Dazu halt noch die Bevorzugung schwächerer Filme eben wegen einer "lobenswerten Thematik". Wie gesagt kann man das aber auch nicht verallgemeinern, da einige der Filme beispielsweise in der Kategorie bester Film den Preis schon verdient hatten:
- Departed
- No Country for Old Men
- The Artist
Wer zu unrecht nicht einmal normiert wurde? Ich würde jetzt aus den Stehgreif das superbe Kammerstück "Moon" von Duncan Jones aus dem Jahr 2009 vorschlagen.
Fazit: Oscars sind ganz nice, aber eben nicht zwangsläufig eine Auszeichnung für wahre Qualität.
