Schon krass wie man in einen Satz eine relativ zutreffende und zwei absolut unzutreffende Aussagen packen kannCasino Hille hat geschrieben: 28. Juni 2025 15:51 Die Wirkung seiner Szenen hing schon immer zu 90 Prozent vom Soundtrack ab, er hat jeden Plot schon immer ohne jede Notwendigkeit non-linear und hyperkompliziert erzählt und Frauen sind bei ihm schon immer geheimnisvolle Wesen gewesen, für deren Innenleben er sich einen Scheiß interessiert.

In Bezug auf Following kann ich gar nicht soo viel sagen, weil ich den erst einmal gesehen habe und das Jahre her ist. Aber in Bezug auf sein generelles Werk muss ich den Punkten zwei und drei massiv widersprechen. Hab gestern Abend Oppenheimer wieder gesehen (zum 5. mal) und in meinen Augen gibt es keinen besseren Gegenbeweis. Die Story wäre linear erzählt viel unübersichtlicher und damit komplizierter, das nonlineare dient dort dem Verständnis und der Verknüpfung. Wie man da auch nur auf die Idee kommen kann, es gäbe keine Notwendigkeit dafür erschließt sich mir beim besten Willen nicht.
Und auch die beiden wichtigen Frauenfiguren in dem Film zeigen klar, dass er sich sehr wohl für ihr Innenleben interessiert. Ich weiß, dass du das anders siehst, gerade Florence Pughs Verwendung kritisierst du ja eigentlich jedes Mal, wenn über den Film gesprochen wird. Es verwundert mich nur, wie du bei so vielen Filmen schon bei der ersten Sichtung jede Kleinigkeit im Hintergrund entdeckst, und schlüssige Interpretationen von dir gibst, auf die ich nicht im Traum käme, aber bei Nolan die offensichtlichsten Absichten nicht siehst. Ich könnte es ja verstehen, wenn dich seine Frauenfiguren nie erreichen würden und seine Emotionalität dich immer kalt lässt, aber dass du nicht mal siehst, dass da deutlich mehr drin steckt, das verblüfft mich wirklich immer wieder.