Die biedere Inszenierung hat mich auch nicht mehr so gestört, und manche Sachen empfand ich anders. Die Lagerhausschießerei ist nicht ganz so schwach, Carole Bouquet nicht ganz so kühl, Kristatos ein guter (wenn auch kein großer Schurke), die abschließende Auseinandersetzung auf dem Kloster zumindest ok und Moores Alter war nun wieder völlig egal.Maibaum hat geschrieben:For Your Eyes Only ist der JB Film der beim Wiedersehen mit am meisten gelitten hat. Es war für mich immer der Drittbeste aus der Roger Ära (zu der auch NSNA gehört). Aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Das ist alles so fade inszeniert, das selbst die spektakulär gemeinten "Establishing Shots" auf die großartigen Landschaften vollkommen bieder wirken. Auch an der damals aufregenden Skiverfolgung hat der Zahn der Zeit genagt, da sie zwar spktakuläre Stunts, aber wenig visuelle Raffinese aufweist. Nicht zu vergessen die Untermalung mit 80ger Jahre Musik, die zu den Sünden des Jahrzehnts gehört. Ganz armselig ist dagegen die Schießerei am Lagerhaus.
Ein weiteres Manko ist natürlich dass FYEO auch kein interessantes Finale aufweist, also der vermeintliche Höhepunkt keiner ist, sondern eher so dahinplätschert. Dazu kommt dann noch Moores Alter, eine PTS ohne Bezug zur Handlung (aber spektakulär, dann aber wieder halbwegs ruiniert durch den Blofeld Bezug), ein paar schwache Gags, ein eher blasser Schurke und mit Carole Bouquet ein Bond Girl, das zwar ziemlich schön, aber zu kalt ist um zu wirken (Bouquet war immer nur gut wenn sie Rollen hatte die ihre kühle Erscheinung thematisierten).
So schlecht wie das jetzt alles klingt, ist der Film aber dann doch nicht. Er hat auch durchaus gute und gelungene Momente und ist letzendlich doch noch einmal ein solider und unterhaltsamer Bond mit einer guten, abwechlunsreichen Geschichte, ein Bond der es einfach nur versäumt sein Potential auszuschöpfen und sich zu oft mit Halbherzigkeiten zufrieden gibt.
6/10
Zu den Höhepunkten gehört sicherlich noch die finale Moore / Loque Szene und die Felsen Kletterei. Und die Geschichte ist vergleichsweise gut entwickelt, und findet vor allem nach dem abgehetzten MR Kuddel Muddel zu einem vernünftigen Timing zurück.
Alles in allem ein weitgehend angenehmer Bond Film mit leichten Abzügen in der B-Note. Aber es bleibt bei 6/10 Bondpunkten