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von danielcc
00-Agent
habe nie einen Comic gelesen. Kenne keinen der "Original" vier Superman Filme und auch nicht den "Returns". Ich fand auch die Trailer für den neuen Superman nicht besonders vielversprechend. Hatte aber Lust auf Kino und... here we go.
Ich mache es mal etwas Aufzählungsartig weil mir irgendwie so viele einzelne Aspekte im Kopf rumschwirren.
- Stilistisch ist der Film deutlich mehr ein Guardians of the Galaxy, vielleicht sogar ein Thor - Love and Thunder, mit etwas X-Men gespickt. Das ist zunächst verirrend wenn man von Snyder/Cavill kommt aber warum nicht. Einiges war mir aber dann doch zu "bunt" bzw. albern oder aber passte für mich nicht so recht in die Superman Welt (die ich eigentlich nicht kenne). das Pocket Universe wirkte wie das Multiverse bei Dr. Strange, die Engineer wirkte mit ihren Fähigkeiten und deren Darstellung eher wie aus Terminator.
- Eng damit verknüpft ist die tonale Ausrichtung des Films. Einerseits habe ich es total gefeiert, dass der Film total positiv, launisch, spaßig ist. Leichte Unterhaltung der alten Schule. Um das von Hille aufzugreifen: Das hier ist der TMWTGG/DAF der Superman Filme. Wenn man von der gottgleichen Superman Darstellung bei Snyder kommt, wirkt das hier schon fast wie Frevel, aber es ist weitestgehend unterhaltsam. Dennoch: Mir war es phasenweise ZU albern. Vor allem die ständigen Wiederholungen der Hunde-Gags waren mir drüber. Überhaupt ist der Film, jede Szene, jedes Bild überfrachtet mit Ideen. Gunn packt so dermaßen viel in seinen (kurzen) Film, dass man das sicher mehrmals schauen kann um immer wieder neues entdeckt.
- Die Action war für mich eher enttäuschend. Hier bringt der Film nichts was man nicht schon dutzendfach bei Marvel besser gesehen hat. Die gleichen Einstellungen, die gleichen CGI Looks, kaum neue Ideen - und mündet dann auch noch in einer recht primitiven Klopperei die frappierend an Snyders Showdown im Man of Steel erinnert (glücklicherweise aber nicht so lang ist).
- Wo punktet der Film? Bei dem was früher vor CGI mal jeden guten Film ausgemacht. Richtig (!) starke Schauspieler in interessanten Rollen, und gut geschriebene Dialoge dieser Charakter. Nicholas Hoult hat sich in einem Jahr zur Hollywood Allzweckwaffe entwickelt und gibt einen richtig starken Lex Luthor ab. Die Riege der Superman-Kollegen ist auch Klasse mit Edi Gathegi, Anthony Carrigan und Isabela Merced. Die größte Stärke des Films ist aber das Duo Lois und Clarke - David Corenswet und Rachel Brosnahan. Corenswet ist sowohl als Superman als auch in der Rolle des Reporters Clarke Kent super charismatisch. Man nimmt ihm beides ab und er sieht auch wirklich unterschiedlich aus. Richtig gut ist er in allen gemeinsamen Szenen mit Brosnahan. Ehrlich, ich hätte mir gernen einen ersten Teil mit den beiden angeschaut als 100 minütigen Liebesfilm! Die Interview Szene gleich am Anfang war eigentlich schon das Highlight des FIlms. Leider werden die beiden im ganzen letzten Drittel des Films getrennt.
Bewertung: 7/10 mit Trend nach oben
"It's been a long time - and finally, here we are"