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@Kowalksi:

Natürlich hängt das weltweite Einspielergebnis auch immer vom aktuellen Dollar-Euro-Kurs etc ab. Aber interessiert das EON und SONY? Die bekommen ihr Geld in Dollars. Und wenn der Kurs für sie grad günstig steht, dann können sie sich freuen.

Trotzdem bringt es nicht viel hier von Dollar nach Euro etc. umzurechnen. Denn wenn 5,5 Mio einen Film im Kino sehen in Deutschland, dann ist das ein größere Hit, als wenn 4,5 Mio einen Film in Deutschland im Kino sehen. Dabei geht es jetzt nicht darum, wie das Budget der beiden Filme ist, sondern einfach nur darum, wie voll die Kinos sind, also wieviele Leute Interesse haben, sich den aktuellen James Bond Film im Kino anzusehen.

'GoldenEye' haben insgesamt 5,5 Mio gesehen in Deutschland.
'Casino Royale' wird heute abend bei ca. 4,5 Mio Besuchern stehen. Der Trend läuft auf ein Wochenende mit ca. 250.000 Besuchern hinaus.

Meine Frage an kami007 kann gerne auch von anderen beantwortet werden:
Ich möchte dich mal bitten, mir jetzt zu schildern, welchen der zwei folgenden Filme du für erfolgreicher hältst:

'Dr. No' (1962)
- Budget + Marketingkosten: $1,75 Mio
- weltweites Einspielergebnis: $59,6 Mio
- weltweites Besucherzahlen: 72,1 Mio

'Casino Royale' (2006)
- Budget: $72 Mio (eine Quelle), $150 Mio (andere Quelle)
- weltweites Einspielergebnis: $454 Mio (bis 26.12.)
- weltweite Besucherzahlen: 70 Mio (bis 26.12.)

Und das gleiche frage ich dich für diese beiden Filme:

'Live And Let Die' (1973)
- Budget + Marketingkosten: $12 Mio
- weltweites Einspielergebnis: $161,8 Mio
- weltweite Besucherzahlen: $91,4 Mio

'GoldenEye' (1995)
- Budget + Marketingkosten: $80 Mio
- weltweites Einspielergebnis: $353,4 Mio
- weltweite Besucherzahlen: $81,2 Mio

Ich bin auf deine Antwort gespannt.

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DN hat zwar ungefähr das 40-fache seinen Budgets eingespielt, dafür aber "nur" ca. 57 Mio.; CR hingegen hat jetzt schon über 300 Mio. Profit gemacht, obwohl das Budget "nur" verdreifacht wurde. Ich denke schon, dass CR erfolgreicher ist, obwohl die Leistung von DN natürlich nicht zu verachten ist.

Bei LALD und GE ist es ähnlich:
GE hat über 250 Mio. Gewinn gemacht, LALD hingegen 100 Mio. weniger.

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@kamil007:

Das stimmt nicht!
Ja, 'LALD' hat $150 Mio mehr eingespielt als er gekostet hat. Von diesen $150 Mio bekommt ca. 55% das Filmstudio. EON/MGM haben also ca. $85 Mio verdient.

'GoldenEye' hat $273 Mio mehr eingespielt als er gekostet hat. 55% davon sind $150 Mio.

So:
Mit 'LALD' haben EON/MGM ein Plus von $85 Mio gemacht. Das war 1973.
Mit 'GoldenEye haben EON/MGM ein Plus von $150 Mio gemacht. Das war 1995.

Jetzt überleg mal: Wieviele Häuser konntest du dir 1973 für $85 Mio kaufen? Und wieviele 1995? Die $85 Millionen von 1973 sind viel mehr wert als die $150 Millionen von 1995.

Hier gibt es einen Kalkulator, der die Lebenserhaltungskosten für verschiedene Jahre berechnet. Da kannst du für ein Jahr einen Betrag eingeben, und dir wird angezeigt wieviel das Geld 1995 wert wäre:

http://www.measuringworth.com/calculators/compare

Um 1995 genausoviele Brötchen kaufen zu können wie es 1973 mit $85 Millionen möglich war, bräuchte man $291 Millionen. Mit 'GoldenEye' haben sie aber 'nur' $150 Millionen plus gemacht. Daran sieht man ganz deutlich, dass 'Live and Let Die' profitabler/erfolgreicher war, was das Geld angeht und ebenso, was die Zuschauerzahlen betrifft.

Dasselbe gilt für Dr. No und Casino Royale. Sie haben zwar die identischen Besucherzahlen. Da aber das Budget im Verhältnis zum Einspielergebnis bei Dr. No viel vorteilhafter war, ist dieser Film für das Filmstudio erfolgreicher.

Kein Mensch, der was von Geld und Inflation versteht, würde auf die Idee kommen, zu sagen, dass 'Casino Royale' erfolgreicher als 'Dr. No' ist.

Frag mal nach, wie teuer ein Brötchen in den 60ern war oder wie teuer eine Kinokarte war. Es ist doch immer ausschlaggebend, WAS man mit dem verdienten Geld machen kann. Und mit $85 Mio (1973) kann man halt viel mehr machen als mit $150 Mio (1995). 1995 hätten sie von dem Geld zwei neue Filme drehen können. 1973 hätten sie von den $85 Mio 7 neue Filme drehen können.

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vodkamartini hat geschrieben:Da hast du recht. Die Kaufkraft ist das Entscheidende. Wieviel kann ich mit 1$ kaufen und wieviel konnte ich 1962 mit 1$ kaufen.
Genau. 1962 hätte sich ein Kind über eine DM riesig gefreut. 1995 hätten das schon 5 DM sein müssen.

Natürlich kann man in Zahlen alles möglich hineinlesen. Aber ich denke schon, dass da was wahres dran ist. Mein Opa hat noch ne alte Eintrittskarte für das Endspiel der Deutschen Fußballmeisterschaft 1960 (damals gab es die Bundesliga noch nicht) - und die Karte hat 2,50 DM gekostet. Das sind €1,75. Da kann niemand kommen und sagen, mit $1,75 könnte man heute immer noch ins Stadion gehen. Genauso wie man heute keinen großen Abenteuer/Action-Film mehr für $1 - $2 Mio produzieren kann, so wie das Budget 1962 bie 'Dr. No' war. Die Kosten fürs Filmmaterial waren günstiger. Das Essen und die Hotels für die Crew waren günstiger - alles war günstiger. Aber eben nur in tatsächlichen Zahlen. In Wirklichkeit waren $1 Mio halt soviel Wert wie heute $8 oder $9 Mio.

Das klingt manchmal unglaublich. Aber es ist tatsächlich so.

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'Casino Royale' hat nun (bis zum 31.12.2006) weltweit $490 Millionen eingespielt. Die $500 Mio-Grenze wird in den nächsten Tagen fallen. Hier der BoxOffice-Report der Filmzeitschrift Variety:

'Night at the Museum' tops international box office
Pic earns $47.3 million across 26 markets

By DAVE MCNARY "Night at the Museum" proved powerful overseas as the Ben Stiller comedy dominated international biz during the year's final weekend with $47.3 million at about 4,700 playdates in 26 markets.
Best "Museum" figures came from the U.K. with $14.2 million. Fox also expanded the laffer into 20-plus new markets, including Australia, Germany and Russia.

"Museum" has already hit over $65 million offshore and should pick up significant foreign grosses on New Year's Day. Pic could hit $200 million worldwide on Monday.

Fox also saw decent holdover biz for "Eragon," which won the two previous foreign frames, with $20.8 million. That pushed the foreign cume over $105 million overseas and $160 million worldwide.

UIP, in its last report before splitting into separate Paramount and Universal distribution operations, reported "The Holiday" continuing to post respectable biz with $16 million at 3,400 in 40 territories. It also estimated $3 million for New Year's Day, raising the international total to $73 million.

Best "Holiday" perfs came from its Australian launch with $3.5 million at 219, similar to levels of "Love Actually," "Bridget Jones" and "Something's Gotta Give" and its French opening with $2.3 million at 414, 25% above "Love Actually." It finished third in France behind holdovers "Arthur and the Minimoys" and "Eragon."

"The Holiday" held well in the U.K. in fourth place in its fourth frame with $1.9 million at 426, down 10% for a Brit cume of $20.2 million. Germany also saw a fourth-place finish with $2 million at 524 dates, up 18% in its third weekend.

Sony's "Casino Royale" continued to cash in with $15.4 million over the weekend, lifting foreign grosses to $337.5 million. The worldwide total has topped $490 million.

BVI reported decent returns for "Deja Vu" with $9.5 million at 3,32 in 27 markets, led by a German debut of $3.3 million at 400, 40% better than "Inside Man." Italian grosses jumped 90% to $1.4 million at 299 in its third weekend while U.K. takings declined only 5% in the third frame to $1 million 367.

"Deja" has hit nearly $50 million overseas and $114 million worldwide.

Warner Bros., which should see significant weekend biz from "Happy Feet," did not report estimates Sunday.

Quelle: Variety

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...und damit wären wir wieder bei der Inflation. Wir drehen uns im Kreis. Ich dachte, "hätte, aber, wenn" bringt überhaupt nichts?! :roll: Die Filme hätten sicherlich nicht soviel eingenommen, wie es uns die infalitonsbereinigten Einspielergebnisse zeigen, wenn sie in heutiger Zeit ihre Erstaufführung feierten. Selbst wenn man diesen Kalkulator nehmen würde, gäbe es keinen großen Unterschied des Profits zwischen CR und DN.
Wie gesagt, wenn du den alten Filmen ihre Vorteile lässt (zum Beispiel Wiederaufführungen etc.), dann musst ihnen auch ihre Nachteile lassen. Damals war das Kino halt billiger als heute; auch in Relation zum Einkommen, wenn ich mich nicht irre. :? Jedenfalls können die neuen Filme doch nichts dafür, dass früher die Ticketpreise tiefer waren.

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Um zum "Wesentlichen" zurückzukehren :lol: hier nochmal kurz und bündig die aktuellen Zahlen für CR:

USA/CAN: 153,4 Mio $

overseas: 337,5 Mio $

worldwide: 490,9 Mio $

Wie schon von invincible1958 geschrieben wird in Kürze die 500 Mio $ Grenze fallen.
CR hat jetzt weltweit X-Men 3 und Cars überholt und ist der vierterfolgreichste Film der Saison. Die ersten drei sind allerdings nicht mehr zu knacken.

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kamil007 hat geschrieben:Damals war das Kino halt billiger als heute; auch in Relation zum Einkommen, wenn ich mich nicht irre. :?
Da irrst du. Ne Kinokarte war damals in Relation zum Einkommen nicht viel günstiger als heute.

Und ja, da sind wie wieder bei der Inflation. Und sie kann berechtigt zum Vergleich der Filme herangezogen werden, da alle Filme ihre Vor- und Nachteile hatten.

Wenn du strikt dagegen bist, dann möchte ich dich jetzt mal bitten, mir die deiner Meinung nach 3 erfolgreichsten Bondfilme aller Zeiten zu nennen. Und dann vielleicht die 3 erfolgreichsten Filme überhaupt aller Zeiten.

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Nur mal ein anderes Beispiel aus der Bond Welt: Eine Submariner 5512 wie Connery sie in Dr. NO trägt, hatte damals ca. 650 DM gekostet, ein Gymnasialdirektor verdiente zu dieser Zeit ca. 630 DM im Monat.
Mein Opa hatte als Facharbeiter und ausgelernter Schlosser ca. 590 DM und ein einfacher Arbeiter bekam zwischen 300 und 400 DM im Monat!

Schon knapp 10 Jahre später bekam mein Vater schon 300 DM in dritten Lehrjahr!
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“
Erich Fried

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Wie gesagt: Wir drehen uns im Kreis; jetzt sind wir wieder bei der Infaltion...

Allgemein: Meiner Meinung nach geben Besucherzahlen (vorallem wenn Rereleases dabei sind) oder inflationsbereingte Einspielergbnisse genauso wenig den Erfolg von Filmen wieder wie tatsächliche Einspielergebnisse. Wenn man ersteres nimmt, stehen die Filme von heute viel schlechter dar, als sie es wirklich sind; nimmt man letzteres tut man den alten Filmen Unrecht und das habe ich dir versucht klar zu machen...

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kamil007 hat geschrieben:Wenn man ersteres nimmt, stehen die Filme von heute viel schlechter dar, als sie es wirklich sind; nimmt man letzteres tut man den alten Filmen Unrecht und das habe ich dir versucht klar zu machen...
Gerade das finde ich aber nicht. Nimmt man ersteres, dann steht überhaupt kein Film schlechter dar!

Erkläre mir bittemal, warum 'Casino Royale' schlechter dastehen sollte, wenn er am Ende um die $540 Mio eingespielt hat. Damit wäre er z.B. genauso erfolgreich wie 'Man lebt nur zweimal'. Was soll daran schlecht sein? Damit wäre er außerdem erfolgreicher als alle Brosnan-, Dalton- und die Häfte der Moore-Filme. Wenn das kein Erfolg ist.

Ich finde nicht, dass man dem Film damit Unrecht tut. 'Casino Royale' performt im Moment auf dem Niveau wie die erfolgreichsten Bondfilme es auch getan haben; ausgenommen 'Thunderball' und 'Goldfinger'. Wieso wird ihm Unrecht getan?

Und was können die alten Filme dafür, dass sie den Nerv der Zeit getroffen haben? Die Zeiten ändern sich nunmal. Ein Bondfilm wird meiner Meinung nie mehr den Erfolg haben, den 'Thunderball' und 'Goldfinger' hatten. Aber was ist daran denn schlimm? Hier werden weder alte Filme bevorzugt, noch neue Filme benachteiligt. Wenn ich deine Beiträge lese, kommt es mir manchmal so vor, als ob du nicht glaubst, dass damals eine viel größere Bond-Hyterie herrschte als heutzutage. Wenn für dich 'Casino Royale'der erfolgreichste Bond ist, dann muss die sogenannte 'Bond-Mania' in den 60ern ja kleiner gewesen sein als das, was wir jetzt erleben. Und das wäre aber wirklich ein trauriger Anblick, denn ich kann im Moment keine Bond-Hysterie ausmachen.

Meine Frage steht immer noch: Was sind die 3 erfolgreichsten Bondfilme und die drei erfolgreichsten Filme insgesamt aller Zeiten?

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Invincible1958 hat geschrieben:
kamil007 hat geschrieben:Wenn man ersteres nimmt, stehen die Filme von heute viel schlechter dar, als sie es wirklich sind; nimmt man letzteres tut man den alten Filmen Unrecht und das habe ich dir versucht klar zu machen...
Gerade das finde ich aber nicht. Nimmt man ersteres, dann steht überhaupt kein Film schlechter dar!
Nein, du hast Recht; die alten Filme sehen bei ersterem besser aus. So ist es richtig.
Natürlich waren die Filme damals sehr erfolgreich, natürlich gab es damals einen Hype, trotzdem beschönigen inflationsbereinigte Einspielergbenisse oder wenn man Besucherzahlen (vorallem mit Rereleases) als Maßstab für Erfolg nimmt den Erfolg der alten Filme.

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kamil007 hat geschrieben:Trotzdem beschönigen inflationsbereinigte Einspielergbenisse oder wenn man Besucherzahlen (vorallem mit Rereleases) als Maßstab für Erfolg nimmt den Erfolg der alten Filme.
Nein, tun sie nicht.
Es ist vollkommen egal, ob ein Film ein Rerelease hatte oder nicht. Damals hatten vielleicht nicht alle, die den Film sehen wollten, beim ersten mal, die Chance dazu. Die haben den Film dann halt 3 Jahre später gesehen.

Heutzutage hat fast jeder Erdenbürger die Chance, einen Film der Größe von James Bond im Kino zu sehen, wenn dieser rauskommt.

Und dazu sage ich nochmal: ein gekauftes Ticket ist ein gekauftes Ticket - egal, ob im ersten Jahr oder 3 Jahre später beim Rerelease.

Lassen wir die 60er-Jahre jetzt mal hinter uns:

'GoldenEye' hatte 1995 ohne Re-Release (und mit VHS-Release 5 Monate nach Kinostart) weltweit 81,2 Mio Besucher. Einspielergebnis: $353 Mio.

'Casino Royale' hat bislang ca. 74,6 Mio Besucher. Einspielergebnis: $490 Mio.

Bei 'GoldenEye' kannst du jetzt nicht kommen, und sagen, dass der Film einen Vorteil gegenüber 'Casino Royale' hatte. Bis auf das Internet (und selbst das gab es schon) war die Ausgangslage identisch.

Wie vergleichst du also den Erfolg von 'GoldenEye' und 'Casino Royale'?

Ich versuchs nochmal anders:
Ein 100-Meter-Läufer läuft 1965 mit 18 Jahren 9,9 Sekunden.
2006 mit 59 Jahren läuft er 'nur' noch 11,4 Sekunden.
Deiner Argumentation zufolge wäre der alte Rekord ungültig, da er damals ja ganz andere Vorraussetzungen hatte. Er war jünger, fitter etc. Und damit hast du auch Recht.
Aber trotzdem bleibt dieser Rekord bestehen. Trotzdem ist er einmal 9,9 Sekunden gelaufen. Und das Ergebnis aus 2006 steht in keinster Weise schlechter da, da man ja weiß, dass der Mann inzwischen 59 Jahre alt ist. Und dafür sind 11,4 Sekunden extrem gut.

Wahrscheinlich erkennst du das Gleichnis. Das 'Alter' steht hier natürlich für sämtliche äußerliche Einflüsse auf die Besucherzahlen der Bondfilme. Ja, einige der alten Filme (eigentlich nur die aus den 60ern) hatten Rereleases. Na und? Trotzdem haben sie soviele Besucher gehabt wie sie nunmal hatten. Da kann man nichts machen. Aber deswegen stehen die neuen Filme doch nicht in schlechtem Licht.

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Invincible1958 hat geschrieben:
kamil007 hat geschrieben:Trotzdem beschönigen inflationsbereinigte Einspielergbenisse oder wenn man Besucherzahlen (vorallem mit Rereleases) als Maßstab für Erfolg nimmt den Erfolg der alten Filme.
Nein, tun sie nicht.
Es ist vollkommen egal, ob ein Film ein Rerelease hatte oder nicht. Damals hatten vielleicht nicht alle, die den Film sehen wollten, beim ersten mal, die Chance dazu. Die haben den Film dann halt 3 Jahre später gesehen.
Doch das tun sie.
Denn wenn heute jemand nicht die Gelegenheit hat einen Film im Kino zu sehen, dann wartet er sicherlich nicht auf eine Wiederaufführung, sondern leiht oder kauft sich die DVD zum Beispiel aus. Die Filme der 60er konnte über 40 Jahre immer wieder neue Zuschauer ins Kino zu locken; die neuen haben jedoch nicht diesen Vorteil. Wenn man nun die Besucherzahlen inklusive Rereleases als Maßstab für Erfolg nimmt, dann kann man neue und alte Filme überhaupt nicht mehr vergleichen. Man würde einen Film, dem immer wieder die Möglichkeit geboten wurde im Kino gezeigt zu werden, mit einem Film vergleichen, der vielleicht gerade mal 4-5 Monate im Kino laufen darf.
Mit so einer Vorgehensweise könnte man vielleicht noch den im Kino beliebstesten Bondfilm ermitteln, aber nicht den allgemein erfolgreichsten Bondfilm.
Lassen wir die 60er-Jahre jetzt mal hinter uns:

'GoldenEye' hatte 1995 ohne Re-Release (und mit VHS-Release 5 Monate nach Kinostart) weltweit 81,2 Mio Besucher. Einspielergebnis: $353 Mio.

'Casino Royale' hat bislang ca. 74,6 Mio Besucher. Einspielergebnis: $490 Mio.

Bei 'GoldenEye' kannst du jetzt nicht kommen, und sagen, dass der Film einen Vorteil gegenüber 'Casino Royale' hatte. Bis auf das Internet (und selbst das gab es schon) war die Ausgangslage identisch.

Wie vergleichst du also den Erfolg von 'GoldenEye' und 'Casino Royale'?
Bei GE und CR ist das natürlich viel einfacher; beide Filme hattenja keine Wiederaufführungen. :wink: Da kann man meinetwegen die Besucherzahlen zum Vergleich nehmen, obwohl die Ausgangssituation natürlich immer noch nicht die gleiche ist. Aber GE und CR kann man auf jeden Fall besser Verlgleichen als zum Beispiel GE und DN oder CR und DN.
Ich versuchs nochmal anders:
Ein 100-Meter-Läufer läuft 1965 mit 18 Jahren 9,9 Sekunden.
2006 mit 59 Jahren läuft er 'nur' noch 11,4 Sekunden.
Deiner Argumentation zufolge wäre der alte Rekord ungültig, da er damals ja ganz andere Vorraussetzungen hatte. Er war jünger, fitter etc. Und damit hast du auch Recht.
Aber trotzdem bleibt dieser Rekord bestehen. Trotzdem ist er einmal 9,9 Sekunden gelaufen. Und das Ergebnis aus 2006 steht in keinster Weise schlechter da, da man ja weiß, dass der Mann inzwischen 59 Jahre alt ist. Und dafür sind 11,4 Sekunden extrem gut.

Wahrscheinlich erkennst du das Gleichnis. Das 'Alter' steht hier natürlich für sämtliche äußerliche Einflüsse auf die Besucherzahlen der Bondfilme. Ja, einige der alten Filme (eigentlich nur die aus den 60ern) hatten Rereleases. Na und? Trotzdem haben sie soviele Besucher gehabt wie sie nunmal hatten. Da kann man nichts machen. Aber deswegen stehen die neuen Filme doch nicht in schlechtem Licht.

Der Mann läuft mit 18 Jahren 9,9 Sekunden; dieser Rekord wird aber doch auch nicht je mehr Zeit vergeht immer besser. Er bleibt bei 9,9 Sekunden und diese lief er nur als er 18 Jahre alt war. Folglich dürfte man Rereleases nciht mitrechnen.
Außerdem, dürfte man laut deinem Gleichnis die Zeiten nicht mehr vergleichen; man müsste Kategorien mit zum Beispiel 5 Jahre Altersunterschied erstellen und diese dürfte man dann nur vergleichen.
Zudem kann man das Gleichnis auch anders interpretieren; wenn die bessere Zeit nämlich für das tatsächliche Einspielergbnis steht. Die jungen Bondfilme (18Jahre) laufen schneller als die alten Bondfilme (59 Jahre). Natürlich sind beide Leistungen super, aber der junge Bondfilm "läuft" nun mal schneller.

Anderes Gleichnis, das sich auf Laufen bezieht:
Der Weltrekord wird immer besser: Vor 40 Jahren lag er vielleicht bei über 11 Sekunden, heute liegt er bei unter 10 Sekunden. Der Weltrekord ist immer eine super Leistung, nur wird er halt immer besser, weil das Material, die Methoden etc. sich auch verbessern - das ist einfach normal. Trotzdem ist der neue Weltrekord nun mal besser als der alte und dann kann man doch auch nicht genau sagen, wie schnell der Läufer des alten Weltrekord mit den neuen Bedingungen laufen würde. Genauso kann man das mit den tatsächliche Einspielergebnissen sehen.