Wie findet ihr DAD?

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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Tatsächlich sind die albernen Tricks heute noch sehr üblich in Werbevideos und ähnlichem. Fiel mir jetzt im Fitness Studio auf wo immer so ein komischer Sender läuft, der nur von Fun-Sport Ereignissen berichtet. Da gibt es ständig diese Zeitraffer-Aufnahmen. Soll wohl immer noch cool sein.
Aber ja, Bond sollte sich von all zu zeitgeistigen Gimmicks fernhalten, weswegen ich ja immer froh war, dass Tarantino oder Ritchie nicht zum Zuge gekommen sind
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

740
Oh je. Meine Beziehung zu DAD ist ein bisschen zwiespältig. Zwar bin ich mir die meiste Zeit der Fehler dieses Films hinlänglich bewusst, aber er macht mir dann beim Schauen die Meiste Zeit doch erstaunlich viel Spaß. Vielleicht hat er auch einen kleinen Bonus bei mir, weil ich nie den James Bond-Abend vergessen werde, bei dem ich als Teenager zusammen mit einem Freund Popcorn gemacht habe und wir dann hintereinander die brandneuen DVDs von DN und DAD geschaut haben. (Wilde Kombi auch btw) Doch diesmal zündete bei mir kaum etwas, auch die Dinge, die ich dem Streifen normalerweise abgewinnen kann, nicht.

Ich weiß gar nicht, wie ich das schön formuliert zusammenfassen soll, aber an diesem Film funktioniert gar nichts. Das Drehbuch ist völliger Mumpitz und der Plan des Bösewichts größtenteils genau so schon in DAF vorgekommen. Am laufenden Band gibt es irgendwelches Sci-Fi-Zeugs, das besser zu Marvel als zu James Bond passt, sehr offensichtlicher Einsatz von Greenscreen / CGI-Effekten, super komische Kamerafahrten, Zeitlupen oder sonstige Effekte – alles wirkt wie eine abstruse Comic-Verfilmung und nicht wie Bond. Lee Tamahori inszeniert hier, als hätte er noch nie einen Bond gesehen. Die Action verkommt völlig zum Selbstzweck. Nachdem wir schon eine Verfolgungsjagd übers Eis gesehen haben, folgt einfach völlig unmotiviert eine weitere Verfolgungsjagd über das Eis. (Wieso hat Zaos Auto überhaupt Gadgets???) Auch die Kämpfe wirken wie aus einem schlechten Martial Arts-Film, alles ist irgendwie unansehnlich.

Auch David Arnold, der in den vorherigen beiden Filmen mit seinem Score durchaus zu überzeugen wusste, schien nicht genau zu wissen, was er hier tun soll. Bond-Theme, Bond-Theme und nochmals Bond-Theme, mehr hat er hier auch nicht hervorgebracht. Dazu passt auch der Titelsong von Madonna, der zwar stilistisch zum Film, aber damit insgesamt auch nicht zu Bond passt.

Dabei hat der Film zwischen der TS und der Reise nach Island auch Gutes zu bieten. Bond mit Bart und langen Haaren ist mal etwas Anderes, auch wenn man sich fragt, wie er nach 15 Monaten Folter noch so fit sein kann (und gut genährt…) Der Fecht- bzw. Schwertkampf gefällt mir sehr gut, so etwas gab es bei Bond noch nicht zu sehen und es ist herrlich anzuschauen, wie die beiden Alpha-Männchen die komplette Einrichtung zerstören. Auch die Szene mit Q John Cleese ist ein absolutes Highlight. Ich gestehe: Ich mag Cleese als Q sehr und hätte mir gewünscht, dass er noch öfter zu sehen gewesen wäre. Hätte aber natürlich in die Craig-Ära überhaupt nicht gepasst. Wie er und Nullnull-Null sich kabbeln: Herrlich. Auch die besten Sprüche des Films stecken in dieser Szene. „Aston Martin nennt ihn den Vanquish, wir nennen ihn den Vanish“ – „Sie sind schon viel zu lange hier unten“ oder „Ich wünschte, ich könnte Sie auch verschwinden lassen!“ Ein Traum. Auch Kuba (auch wenn es nicht Kuba ist) macht Spaß, das Flair ist gut eingefangen. Umso schlimmer ist es, wie der Film immer mehr ins Absurde abdreht und auch der Cast kann da nicht mehr groß etwas rausreißen. Toby Stephens ist solide, aber bleibt recht blass, Michael Madsen (RIP) ist herrlich unsympathisch, hätte aber auch gerne mehr Screentime vertragen können, Halle Berry und Rosamund Pike hätte ich einen anderen Film gewünscht, denn gerade letztere macht in ihrem Leinwanddebüt eine wirklich gute Figur.

DAD ist ein wirklich komischer Film. Ich weiß bis heute nicht, wieso man nach dem wirklich tollen TWINE dachte, alles so exzessiv auf die Spitze treiben zu müssen und glücklicherweise hat man ja erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Musste es dann zwingend die Craig-Ära werden? Das ist wohl eine Frage fürs nächste Mal…
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

741
Ich sehe das größtenteils genau so. DAD war nicht der erste Bondfilm, den ich gesehen habe. Ich hatte schon einige gesehen und größtenteils haben die mir alle gefallen. Der eine mehr und der andere weniger, aber wirklich übel fand ich keinen.

Dann kam DAD, und da war ich ziemlich schockiert. Der ist klar auf dem letzten Platz gelandet und da auch lange Zeit geblieben. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass man aber durchaus Spaß an dem Film haben kann und mich - trotz der bekannten Schwächen - gut unterhalten gefühlt. Aber als ich den zuletzt gesehen habe, habe ich gedacht, so dolle ist der echt nicht.

Ich denke, man wollte zum (doppelten) Jubiläum einfach alles eine Stufe größer, spektakulärer machen, ohne Rücksicht auf Verluste. Wir können Brosnan nicht wirklich auf dieser großen Welle surfen lassen? Und ein Stuntman bekommt das auch nicht hin? Dann machnen wir das eben am Computer, auch wenn es noch so furchbar aussieht. Hauptsache wir haben die Szene im Film.

Warum hat Zaos Auto Gadgets? Das sollte wohl auch ein Verweis auf Bonds Gadget-Autos der vergangenen 40 Jahre sein.

Arnolds Score passt zwar nicht unbedingt zu Bond und in einem "normalen" Bondfilm hätte der garr nicht gepasst, ich finde aber, zu diesem sehr skurrilen Bondfilm passt dieser auf modern getrimmte Score durchaus. Arnold hat noch das beste draus gemacht. Ein richtig klassischer Score hätte hier nicht gepasst. Bei dem von dir angesprochenen Titelsong ist das ähnlich: Zwar nicht klassisch Bond, aber er trifft den Stil des Filmes.

Die Handlung ist Schwachsinn, sagst du? Dem muss ich zustimmen, und das hat mich bei der ersten Sichtung echt alles irritiert.

Insgesamt kann man festhalten, der Film macht so ziemlich alles falsch, und auch wenn ich durchaus hin und wieder schon mal Spaß an dem Film hatte, aus dem Keller wird der niemals herauskommen.


Und zu deinem letzten Absatz: Dass man wieder einen Gang runter schalten musste, ist klar. Aber die Craig-Ära empfinde ich dann doch als einen zu harten Cut. Was mir etwa auffällt am Übergang von DAD auf CR: Wir hatten 36 Jahre lang Desmond als Q, in TWINE wird er dann als sein Nachfolger eingeführt, um nach einem Film schon wieder zu verschwinden. Und als Kind hat es mich sowieso gestört, dass es nun keinen Q und keine Gadgets mehr gibt, waren das doch immer meine Highlights bei Bond.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Henrik hat geschrieben: 7. Juli 2025 19:17 Wir hatten 36 Jahre lang Desmond als Q, in TWINE wird er dann als sein Nachfolger eingeführt, um nach einem Film schon wieder zu verschwinden. Und als Kind hat es mich sowieso gestört, dass es nun keinen Q und keine Gadgets mehr gibt, waren das doch immer meine Highlights bei Bond.
Ich hab bei meiner letzten CR-Sichtung beschlossen, Villiers einfach als Moneypenny zu betrachten und einen der beiden Typen, die Bond am Telefon erklären, wie er den Defi benutzt, als Q. Dann ist alles wieder paletti!
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Nico hat geschrieben: 7. Juli 2025 15:57 Ich weiß gar nicht, wie ich das schön formuliert zusammenfassen soll, aber an diesem Film funktioniert gar nichts.
Fasst es das nicht schön formuliert zusammen? :)

DAD ist ein Reinfall, den ich mir auch als Fan mal eine Weile noch halbwegs schönreden konnte, aber das hält immer nur so lange an, bis man sich das Teil dann wirklich ansieht, und von einem miesen sexuellen Kalauer bis zum nächsten CGI-Murks hangelt. Vieles an dem Teil ist schlicht grauenhaft, und bei Weitem nicht nur die offensichtlichen Sachen (wie die Surfeinlage auf der Tsunami-Welle, das "Schauspiel" von Toby Stephens oder die Frisur von Halle Berry). In DAD stimmt leider fast gar nichts. Es wirkt in jeder Hinsicht wie ein Bond-Film, auf den kein Beteiligter so wirklich Lust hatte und der eigentlich nur gedreht wurde, weil man halt damals noch alle 2-3 Jahre einen Bond-Film gedreht hat. Ein Großteil der Produktion strahlt so eine demonstrative Bocklosigkeit aus, die beinahe erschreckend anmutet.
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Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

744
DAD ist glaube ich auch einer der Bondfilme, die ich am schlechtesten bewertet habe.
Das liegt an vielen Dingen, es wurde auch schon eigentlich alles gesagt.
Wirre und unglaubliche Story, teilweise schlechte CGI Effeckte usw.

Bei meiner ersten Sichtung ( und es geht mir heute noch so) stößt mir auch das Verhalten von M sauer auf.
Klar, sie ist Chefin vom MI 6 und somit natürlich von Hause aus hart.
Aber wenn ich mir ihre Wandlung zu den Vorgängerfilmen anschaue, dann geht sie mit Bond in DAD extrem rüde um.
Damit meine ich nicht, dass sie nicht alles versucht ihn aus der Gefangenschaft zu berfreien.
Sondern gerade nach seiner Rückkehr hätte sie ein anderes, menschlicheres Gesicht zeigen können/müssen.

Ich hatte mir alle Filme letztens nochmal in chronologischer Reihenfolge der jeweiligen Bond-Darsteller wieder angeschaut.
Auch hier ist es mir wieder aufgefallen, gerade im Vergleich zum direkten Vorgänger TWINE.
Leider bleibt das Spiel von Judi Dench dann auch unter Daniel Craig so heftig, mir ist die Wandlung zu hart und nicht nachvollziehbar.
Hier hat Bond sie ja noch im Turm befreit, M hatte Bond ja noch "zurückgerufen" da er eigentlich hinter Elektra her war.
The world is not enough

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

746
Nichts ist übler als die Sexszene mit dem Springmesser und der Frucht, die dann zerkaut von Mund zu Mund gereicht wird, oder die Sexszene mit den Diamanten am Ende. Das ist alles sehr peinlich und unangenehm. Als seien P&W und Tamahori alte Jungfrauen, einfach nur zum Davonrennen. Armer Pierce, er hatte besseres verdient als das.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

748
Brosnan muss einem vor allem leid tun, weil er ja kurz vorher den herrlich sexy Thomas Crown gedreht hat. Jeder Satz in dem Film ist erotischer als alles in DAD, selbst die Szenen die gar nicht erotisch sein sollen :-)
Die Action verkommt völlig zum Selbstzweck. Nachdem wir schon eine Verfolgungsjagd übers Eis gesehen haben, folgt einfach völlig unmotiviert eine weitere Verfolgungsjagd über das Eis. (Wieso hat Zaos Auto überhaupt Gadgets???)
Das ist das was ich so oft predige als "Bei Action muss der Zweck die Mittel heiligen" oder "Der Bombast einer Actionszene muss im Verhältnis stehen dazu wie es Bond und die Handlung weiterbringt"

ich weiß nicht jeder hier sieht das so aber meistens unterscheidet das eine gute Actionszene von einer grandiosen. DAD ist voll von Actionszenen, die nur der Action halber da sind, und dafür sind sie alle viel zu lang.
- PTS: Schon der Surf--Stunt ist einigermaßen dumm aber OK
- PTS Abschluss: Da wird alles in Schutt und Asche gelegt und am Ende wird Bond doch gefangen
- Blades Kampf: Sicher unterhaltsam weil es uns zumindest etwas über die Personen sagt, doch am Ende auch ewig langer Bombast für wenig Handlung
- Die ganzen Eis-Verfolgungen sind dann der absolute Tiefpunkt. Hin und her und wieder zurück und von vorne und am Ende ist Bond da wo er vorher war
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

749
Ich bin jetzt kein großer Quantum-Fan, habe ihn bislang nur selten gesehen und kenne den Film deshalb von allen Bondfilmen klar am wenigsten, aber die Bootsaction gehört auch in diese Kategorie, oder? Er verfolgt Medrano und Camille, "rettet" sie (beziehungsweise durchkreuzt ihr Pläne) und was dann mit ihr passiert, ist ihm egal.

Bei der DAD-PTS finde ich das nicht so schlimm, Bond hat eben mal Pech. Was genau wollte er eigentlich on Nordkorea? Moon töten? Hat er doch auch (denkste). Mission erfüllt.