10912
von danielcc
00-Agent
F1
Gerade sehr spontan gesehen und zwar - Obacht Vodka - im "IMAX".
Daher zunächst zu diese ominösen IMAX Kino. Ich habe immerhin 26 EUR für einen Platz in den vorderen Reihen bezahlt (hinter wäre teurer, was absurd ist!)
- Die Leinwand in Düsseldorf ist groß aber für mich nicht erkennbar größer zu dem, was da vorher als Isens im UCI war oder was auch sonst in den großen Plex Kinos als größte Leinwand ist. Sie ist halt nur höher, was irgendwie witzig ist, da jahrzehntelang es ja nicht breit genug im Kino sein konnte, WEIL DAS der Unterschied zum TV war. Jetzt feiern wir also IMAX für ein TV ähnlicheres Format...
- Sitze: Sehr komfortable Recliner Sitze mit riesigem Abstand zur vorderen Reihe. Sehr cool gibt es aber so in jedem Cinemax schon auf jedem Platz seit Jahren.
- Sound: Schwer zu beurteilen. Der Sound war bombastisch was aber vor allem am mega basslastigen Zimmer Score liegt. Das Ganze war extrem laut, was ich aber auch so aus einigen anderen Kinos und Saal-Formaten kenne
- Das Gefühl: Tja, mein Platz war in der sechsten Reihe und damit bestimmt 15m von der Leinwand entfernt. Mir reichte das nicht, weswegen ich mich in die dritte Reihe gesetzt habe, um das volle Format im Blickfeld zu haben. Das war dann echt gut, kann ich aber genau so haben wenn ich mit in jedem anderen großen Kinosaal in die ersten Reihen setze. Es bleibt dabei: Physik (in diesem Falle Optik) kann man nicht austricksen. Entweder ist man nah dran an einer Leinwand und hat nicht alles im Blick, oder man ist weit weg und dafür nicht ganz drin im Film.
Fazit: Es war insgesamt gut aber - wie ich erwartet hatte - überhaupt kein Gamechanger sondern eher eine Abzocke. Unter dem was ich vor ~30 Jahren mal als IMAX erlebt habe (wirklich kuppelförmige Leinwand um einen herum) hat das hier nichts zu tun
Jetzt zum Film:
Großartig! Es geht doch - möchte man sagen. Kosinski und Bruckheimer zaubern wieder richtig gute Unterhaltung der alten Schule ins Kino. Es macht einfach von vorne bis hinten ordentlich Spaß. Die Parallelen zu Top Gun Maverick hielten sich dabei für meinen Geschmack in Grenzen, auch wenn sie natürlich da sind. Pitt ist ein Charmbolzen und man kann einfach nicht die Augen von seinem Spiel nehmen. Absolut irre, dass der Mann 61 ist, da er noch mal Lichtjahre juveniler und trainierter als Kollege Cruise erscheint. Richtig Klasse ist auch der Cast mit einem ebenfalls super charismatischen Javier Bardem und der - wie ich fand - bezaubernden Kerry Condon als Pitts Love Interest (sie hat mich phasenweise total an die Johansson erinnert, obwohl sie eigentlich ganz anders aussieht).
Die Rennsequenzen sind richtig gut inszeniert und gefilmt. Überhaupt hat man beim Film das Gefühl, immer mittendrin zu sein weil sich alles so echt anfühlt. Die Manöver und Tricks von Sonny sind sicherlich grenzwertig und fragwürdig, aber was soll's.
Beachtlich ist ein mal mehr der Klangteppich von Hans Zimmer. Der Score ist eine Wucht und in Teilen sehr ungewöhnlich, trägt aber immens zur Wirkung des Films bei.
Ein Schwachpunkt im Vergleich zu Maverick ist sicher, dass es keine ganz so klare Mission gibt, und auch keinen echten "Feind". Anders als die meisten Rennfilme geht es hier nicht um ein Duell zweier Fahrer. Der gegen Ende inszenierte Showdown um den Verkauf des Rennstalls wirkt etwas herbeikonstruiert.
Warum können nicht mehr Filme so sein? Einfach ein gutes Gefühl vermitteln, Spaß bereiten...
"It's been a long time - and finally, here we are"