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von Henrik
Agent
Warum eigentlich nicht? Schon alleine wegen des Dialogs/Telefongeprächs (Ich melde mich in einer Stunde. - Wollen sie mich nicht begleiten? - Ich melde mich erst in zwei Stunden.) hat die kein allzu schleches Ansehen bei mir. Und so nervig wie Tiffany oder Goodnight finde ich die auch nicht. Außerdem hat TLD daneben ja auch noch ein richtiges Bondgirl mit Kara Milovy, wohingegen ich in QOS keinen anderen Henchman erkenne. Ich habe auch schon mal im Zusammenhang mit Severine den Vorwurf gehört, sie sei ein schlechtes Bondgirl, da sie so wenig Screentime hat. Hätte SF daneben noch ein anderes, "richtiges" Bondgirl, sähe das wohl anders aus (M und Moneypenny zählen nicht).
Ich kannn den Vorwurf mit dem "Schubladendenkens" schon verstehen, aber bei den Bondfilmen haben sich gewisse Dinge über die Zeit etabliert, die man dan auch erwartet. Dazu gehört unter anderem auch ein außergewöhnlicher Henchman. Grant fällt durch seine physische Stärke auf, ebenso Oddjob in GF, Hans in YOLT oder Kriegler in FYEO um mal ein paar Beispiele zu nennen. Xenia Onnatop ist auch nicht unbedingt eine normale Frau. In QOS haben wir im Grunde einen normalen Menschen.
Das ist auch nur einer von vielen Aspekten, in denen QOS extrem von der Fornel abweicht. Auch etwa die fehlende, beziehungsweise notdürftig ans Ende gequetschte Gunbarrel gehört dazu. Dazu kommen noch weitere Aspekte, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Im Ergebnis muss ich deshalb sagen, dass sich QOS für mich nicht wirklich nach einem Bondfilm anfühlt, ähnlich wie NSNA. Selbst der von mir immer so zerrissene DAF entfaltet bei mir noch mehr Bond-Feeling als QOS, auch wenn ich QOS als Film, vom Unterhaltungswert her, besser finde.