Re: Regie für BOND26+

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Auch, wenn ich ehrlich gesagt noch keinen Villeneuve gesehen habe, verstehe ich die Aufregung irgendwie nicht. In der Filmbranche ist Wandlungsfähigkeit gefragt. Schauspieler müssen in der Lage sein, in unterschiedlichste Rollen zu schlüpfen, sonst wären es keine professionell ausgebildeten Schauspieler. Regisseure müssen ihr Handwerk verstehen und daraus unterschiedliches hervorbringen. Und in der jeder Berufsbranche lernt man auch dazu und versucht, es beim nächsten Mal vielleicht anders zu machen. Deshalb sind es ausgebildete Regisseure. Nehmen wir mal z. B. Luc Besson: "Leon der Profi" und "Das fünfte Element". Völlig unterschiedlichste Genres, aber, hey, der Mann konnte beides. Klar hat er beiden Filmen seinen Stempel aufgedrückt, aber solange es nur das ist, bekomme ich jetzt auch keine schlaflosen Nächte, wenn der nächste Bond lediglich einen "Villenue-Stempel" aufgedrückt bekommt und es im Ganzen aber trotzdem ein Film wird, den ich klar als Bondfilm wahrnehme. Ich bin erst mal tiefenentspannt und warte ab. Vielleicht kann Villeneuve ja auch ganz anders, oder - wie es auch schon oft vorgekommen ist - möchte mal was anderes machen, den Leuten zeigen, dass er auch was anderes kann und warum sollte er dazu denn nicht in der Lage sein? Warum sich anhand der bisherigen Filme ein Urteil bilden und schon im Vorfeld meckern? Ich warte erst mal ab und mache mir da überhaupt keinen Kopf. Erinnert mich irgendwie an die Verpflichtung von Craig.
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Re: Regie für BOND26+

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Ich stimme die insoweit zu, dass ich auch erst einmal unvoreingenommen an den Film herangehe. Villeneuve hatt bislang noch nicht die Chance, mir zu zeigen, ob ei Bond kann oder nicht.

Aber ich kann die Kritik schon nachvollziehen. Ich mag ja auch die "Fließband-Filme" von John Glen, wo ich finde, dass der Regisseur ihnen nicht allzu sehr seinen Stempel aufgedrückt hat, sehr gut. Damals hat man routiniert in regelmäßigen Abständen einen neuen Bondfilm veröffentlicht, Heute muss jeder Film etwas besonderes sein.

GP hat weiter oben schon die Frage aufgeworfen, warum man für Dr. No nicht Hitchcock als Rehisseur angeheuert hat, Heute macht man so etwas im Grunde.


Ein weiteres Problem, was ich bei Villeneuve sehe, ist, dass er sich weniger reinreden lassen wird als jemand wie z.B. John Glen. Und das kann dann auch schnell mal so enden wie bei Boyle. Und direkt noch mal muss das nun wirklich nicht sein. Und um ehrlich zu sein: Seit Villeneuve vor einigen Tagen angekündigt wurde, geht mir, wenn ich mich etwa über dieses Forum mit Bond beschäftige, tatsächlich die ganze Zeit die Sorge durch den Kopf, dass sich das noch mal wiederholt.


Aber dennoch gehe ich unvoreingenommen an den Film heran und freue mich, das es weiter geht.

Re: Regie für BOND26+

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Agent 1770 hat geschrieben: 30. Juni 2025 21:57 Vielleicht kann Villeneuve ja auch ganz anders, oder - wie es auch schon oft vorgekommen ist - möchte mal was anderes machen, den Leuten zeigen, dass er auch was anderes kann und warum sollte er dazu denn nicht in der Lage sein? Warum sich anhand der bisherigen Filme ein Urteil bilden und schon im Vorfeld meckern?
Es geht mir nicht so sehr darum, dass Villeneuve nicht in der Lage wäre, einen Film wie GF oder TSWLM zu drehen.

Es geht eher darum, warum er ausgewählt wurde und das macht mir dann schon eher sorgen.

Dazu kommt dann noch die Ungewissheit, wann er jetzt wirklich mit Bond beginnt und wie die zeitlichen Abläufe sind.

Wird uns als nächstes der neue Bonddarsteller präsentiert und um diesen herum entsteht dann ein Drehbuch, das von einem Dritten geschrieben wird, während Villeneuve Dune 3 dreht?

Oder passiert die nächsten Jahre erstmal gar nichts und Villeneuve macht sich nach Dune 3 langsam ans Bonddrehbuch und erst danach sucht man dann nach einem passenden Darsteller dafür?

Vielleicht wartet man auch einfach so lange, bis Timothée Chalamet alt genug für Bond ist. 8)
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Re: Regie für BOND26+

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Ich finde das auch etwas merkwürdig. Wenn man jetzt jemanden hätte, der sich durch sein bisheriges Schaffen als perfekter Bondregisseur aufdrängt, dann könnte ich verstehen, dass man a) auf ihn wartet oder b) (viel logischer) ihm die Regie für den übernächsten Bond verspricht.
Warum man aber jemanden, der bisher nichts gemacht hat, was an Bond erinnert nimmt obwohl man weiß, dass es für 2 Jahre keine Zeit für Bond hat, ist merkwürdig und fragwürdig.
Das Gute daran: offenbar hat Amazon keinen Bedarf, schnell etwas auf den Markt zu werfen, um mit Bond Geld zu machen :-)

Mal ehrlich, es gibt Dutzende Regisseure die einen Bond könnten. Ich fänd zum Beispiel Joseph Kosinski großartig. Der hat WIRKLICHE Actionkompetenz und vergisst auch in seinen Filmen den Spaß nicht.
Oder Doug Liman: Ich mag zwar Bourne nicht sonderlich aber das war eine gute Schule. Mit Mr & Mrs Smith und Edge of Tomorrow hat er zzwei super unterhaltsame Action/Comedies inszeniert.
Zuletzt geändert von danielcc am 1. Juli 2025 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Regie für BOND26+

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Samedi hat geschrieben: Gestern 10:01 Wird uns als nächstes der neue Bonddarsteller präsentiert und um diesen herum entsteht dann ein Drehbuch, das von einem Dritten geschrieben wird, während Villeneuve Dune 3 dreht?

Oder passiert die nächsten Jahre erstmal gar nichts und Villeneuve macht sich nach Dune 3 langsam ans Bonddrehbuch und erst danach sucht man dann nach einem passenden Darsteller dafür?
Es wird höchstwahrscheinlich als nächstes jemand ausgewählt, der das Drehbuch schreibt. Der oder diejenige wird wahrscheinlich jemand sein, den Villeneuve kennt. Der oder diejenige wird wahrscheinlich ausgehend von der Grundidee von Villeneuve das Skript schreiben, sodass Villeneuve nächstes Jahr im Frühjahr/Frühsommer nach Dune 3 mit diesem Draft starten kann.

Zu EONs Zeiten wäre ich fix davon ausgegangen, dass der neue Darsteller erst rel. kurz (wenige Monate davor) vor Drehstart verkündet wird. Das wäre nach dem aktuellen möglichen Zeitplan Ende Sommer/Herbst 2026. Aber ob das bei Amazon/MGM auch so laufen wird, wissen wir nicht. Auch andere Szenarien wären denkbar.
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Re: Regie für BOND26+

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Samedi hat geschrieben: Gestern 10:01 Es geht mir nicht so sehr darum, dass Villeneuve nicht in der Lage wäre, einen Film wie GF oder TSWLM zu drehen.

Es geht eher darum, warum er ausgewählt wurde und das macht mir dann schon eher sorgen.

Dazu kommt dann noch die Ungewissheit, wann er jetzt wirklich mit Bond beginnt und wie die zeitlichen Abläufe sind.

Wird uns als nächstes der neue Bonddarsteller präsentiert und um diesen herum entsteht dann ein Drehbuch, das von einem Dritten geschrieben wird, während Villeneuve Dune 3 dreht?

Oder passiert die nächsten Jahre erstmal gar nichts und Villeneuve macht sich nach Dune 3 langsam ans Bonddrehbuch und erst danach sucht man dann nach einem passenden Darsteller dafür?

Vielleicht wartet man auch einfach so lange, bis Timothée Chalamet alt genug für Bond ist. 8)
OK, kann ich nachvollziehen. Ich denke, dass es nun durch Amazon wesentlich schneller vorwärts gehen wird, war wohl eher ein Wunschdenken vieler, inklusive mir. Leider habe ich diese Hoffnung nun auch erst einmal wieder aufgegeben. Ich erwarte so allmählich gar nichts Großes mehr, schraube meine Erwartungencentsprechend zurück, nehme neue Meldungen eher verhalten auf und lasse mich zu keinem Freudentaumel hinreißen. Wenn es denn tatsächlich irgendwann mal unverhofft mit einem Schlag losgehen sollte, ist die Freude dann hoffentlich umso größer.
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Re: Regie für BOND26+

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Samedi hat geschrieben: Gestern 13:45 Bei CR wurde der Bonddarsteller 8 Monate nach dem Regisseur bekanntgegeben.
Äh, ja eh - aber die Bekanntgabe im Oktober 2005 hatte eben mit den wenige Monate später startenden Dreharbeiten zu tun, nicht direkt mit dem Regisseur.
Aber darüber haben wir in den letzten Jahren hier auch schon mehrmals geschrieben. Wenn man einen bekannten Darsteller auswählen sollte, wäre eine frühzeitige Bekanntgabe wohl auch denkbar. Wobei, wer weiß schon, ob Amazon/MGM auch so berechenbar vorgeht wie EON. Vielleicht hat sich Jeff schon längst entschieden ;-)...
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Re: Regie für BOND26+

1165
Also ehrlich gesagt, hätte ich schon auch damit gerechnet, dass es unter Amazon/MGM schneller mit Bobd voran geht. Gab es nicht sogar mal die Meldung, dass man das hinter den Kulissen anpeilt?
Würde es jetzt auch wieder zwischen 2 Filmen 4 oder 5 Jahre dauern, wäre es echt nicht mehr nachvollziehbar.
Hätte auch nicht damit gerechnet, dass man jetzt wieder so vor geht. Etwas mehr Biss hatte ich schon erwartet.
Dann hätte man ja auch auf EON warten können und sich nicht um die Rechte reißen müssen.

Re: Regie für BOND26+

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danielcc hat geschrieben: 28. Juni 2025 12:41
Maibaum hat geschrieben: 28. Juni 2025 11:47 Das ist sehr naiv gedacht, und da denke ich gerade mal an all die großen Regisseure denen genau das passiert ist ...

Und das Regisseure genau das drehen was im Drehbuch steht, das gibt es sicher, aber es gibt auch das Gegenteil.

Und es gibt Regisseure bei denen der Film erst beim Schneiden wirklich entsteht. Jedenfalls kann man so gut wie jeden Film noch beim Schnitt ruinieren.
Der Schnitt ist der meist unterschätzte Punkt beim Filmemachen.

Jedenfalls wenn Villeneuve auf den Final Cut verzichtet, dann sollte er besser keinen Bond machen.

Ein Bondfilm ist von vorne bis hin durch-gestoryboarded. Anders kann man das nicht machen bei einer solchen Produktion. Danach wird nur noch abgedreht. Klar gibt es mal spontane Einfälle aber das beschränkt sich auf Dinge die im Rahmen des Budgets, der Story, des Drehplans machbar sind.
Die großen Fälle wo es später mal einen Directors Cut gab, sind doch oft Fälle wo es schon beim Drehen zum Zerwürfnis kam. Das ist etwas ganz anderes und wird mit Villeneuve und bei Bond sicher nicht passieren. Klar, man kann im Cut immer noch was ändern, aber nur in sehr begrenztem Ausmaß bei einer Produktion wie Bond. Was nicht gedreht wurde kann man nicht einbauen, man kann nur Dinge schneller und effizienter erzählen.
Nun man kann, wenn man nachdreht, siehe WW Z, aber da das kompliziert und teuer ist wird das nicht so häufig gemacht, es gibt aber bekannte Filme die zu großen oder größeren Teilen neu gedreht wurden.
Aber um das zu vermeiden drehen die meisten Regisseure sehr viel mehr Material als später verwendet wird, und das betrifft sowohl nicht verwendete Szenen wie auch unzählige Teile von Szenen die dasselbe aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen. Manche Szenen werden mit mehreren Kameras gleichzeitig gedreht, mache Regisseure machen das permanent. Und dann natürlich massenhaft nicht verwendete Takes von derselben Einstellung.
Mit oder ohne Storyboard, das Null Bedeutung hat für das was ich sagen will, der Regisseur der für den Schnitt dreht wird sehr viel drehen um auswählen zu können. Es gibt genug Filme bei denen der Schnitt deutlich länger dauert als die Dreharbeiten, auch ohne FX und deren Nachbereitung. Ich habe gerade erst was über den Western Shane gelesen, der erst anderthalb Jahre nach Beendigung der Dreharbeiten ins Kino kam, weil George Stevens über ein Jahr am Schnitt arbeitete. Und Shane hat garantiert weitaus weniger Schnitte als heute üblich.
Für The Wild Bunch hat Peckinpah über 100 000 m Film verdreht, im Kino sind davon etwas unter 4 000 gelandet bei 145 min Länge. Das ist mehr als das 25fache, und in vordigitalen Zeiten war das ein ganz anderer Kostenfaktor als heute.

Natürlich gibt es auch Regisseure die vor Drehbeginn ziemlich genau wissen was sie wollen und brauchen.

Jedenfalls auch wenn z.b. QoS für einen sehr schnellen Schnitt gedreht wurde, ich kann dir erklären was passiert wäre wenn die Broccolis, selbst als der Film schon komplett fertig war, plötzlich beschlossen hätten, daß sie ihrem eher konservativen Publikum so etwas nicht zumuten können.
Und ich kann dir auch sagen was passiert wenn Villeneuve z.b. für den mittlerweile üblichen 2,5 - 3 Stunden Film gedreht hat, aber Amazon während der Postproduktion das Gefühl bekommt (egal ob berechtigt oder nicht), daß überlange Filme ein großes kommerzielles Risiko darstellen.

Ich kann dir jedenfalls jeden Film im Schnitt stark verändern, selbst einen der nur aus einer einzigen Einstellung besteht. Ob das dem Film hilft ist dann wieder eine andere Frage. Oder ob das Sinn macht.

Und daß alle Filme mit DCs schon beim Drehen Probleme hatten stimmt natürlich auch nicht. Weder heute, wo der DC teils beim Drehen schon angedacht ist, noch früher.