Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1967
Mir ist nochmal das Interview mit dieser Dame von Amazon eingefallen.
Da wurde ja auch gesagt, dass sich FANS noch gedulden müssen, man aber eigentlich nicht vor hat, zu viel Zeit zwischen den Filmen verstreichen zu lassen.

Das klang ja schon so, als würde es einfach noch dauern und man plant dann auch zukünftig, nicht mehr so viele Jahre zwischen zwei Filmen ins Land ziehen zu lassen.

Ich kann und will mir daher auch nicht vorstellen, dass man dann maximal 2 Filme in 10 Jahren bekommt.
Zudem hat ja Babs selbst im vergangenen Monat noch gesagt, dass sich auch der nächste Schauspieler für mindestens 10 Jahre verpflichten muss.
Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass sie es plötzlich dann wieder ganz anders sieht.
Die Diskussion hatten wir ja auch schon mal. Sollte man die Filme in Zukunft auch noch seltener bringen, wäre ein weiteres Merkmal der Reihe abgesägt.
Glaube nicht, dass das der Reihe gut tun würde.
Zumal jeder neue Schauspieler nur noch 2 Filme machen könnte.

Vllt vergeht einfach auch noch etwas Zeit, dafür ist dann wieder ein Zug dahinter.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1968
Für Matt Belloni (Puck) ist die ganze Sache ganz klar ein Amazon Problem, nachdem EON in der Vergangenheit immer gut mit allen anderen zusammengearbeitet haben. Für ihn wäre der Weg, den Sony mit Spiderman ging, denkbar: Amazon/MGM "lagert" ihren Teil an ein anderes Studio aus (natürlich gegen Bezahlung), die dann mit EON den Film machen. Dahinter profitiert Amazon sowieso auch bei den Kinoeinnahmen und den weiteren Verwertungen.
Bond... JamesBond.de

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1969
Gernot hat geschrieben: 24. Dezember 2024 16:00 Für Matt Belloni (Puck) ist die ganze Sache ganz klar ein Amazon Problem, nachdem EON in der Vergangenheit immer gut mit allen anderen zusammengearbeitet haben. Für ihn wäre der Weg, den Sony mit Spiderman ging, denkbar: Amazon/MGM "lagert" ihren Teil an ein anderes Studio aus (natürlich gegen Bezahlung), die dann mit EON den Film machen. Dahinter profitiert Amazon sowieso auch bei den Kinoeinnahmen und den weiteren Verwertungen.
Oder Amazon stellt bei MGM einfach vernünftige Leute ein und lässt das Studio eigenständig arbeiten.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1970
Ich habe mir soeben den Artikel von Gernot durchgelesen.

Interessant finde ich das, was Broccoli angeblich gesagt haben soll:
Der neue Bond-Darsteller müsse demnach etwa nicht mehr zwingend hetero oder weiß, jedoch weiterhin Brite und männlich sein (na „Gott sei Dank“, werfe ich da ein!). Warum mich die sexuelle Orientierung eines Schauspielers überhaupt interessieren sollte, ist aber eine andere Frage.
Zur sexuellen Einstellung sehe ich das wie Gernot. Ein schwuler Bonddarsteller sagt ja noch nichts über die Rolle aus. Ohne NTTD hätte ich auch nicht gewusst, ob Q schwul oder hetero ist. Und was ist eigentlich mit Bill Tanner?

Warum der neue Bonddarsteller "weiterhin Brite" sein soll, verstehe ich nicht. Lazenby und Brosnan waren auch keine Briten, ohne das mir das in irgend einer Form aufgefallen oder mich gestört hätte. Und mit John Gavin, James Brolin und Sam Neill fallen mir spontan schon mal drei nicht-britische Schauspieler ein, die zumindest ernsthaft in Betracht gezogen wurden.

Auch eine Änderung der Hautfarbe wäre für mich eine zu heftige Abweichung von dem bisherigen. Da sehe ich lieber einen weißen, schwulen Iren in der Bondrolle als einen schwarzen (oder auch asiatisch aussehenden) hetero-Briten.
Zuletzt geändert von Henrik am 27. Dezember 2024 15:36, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1971
Ich versuche es mal zu erklären:

Am Ende hat das alles damit zu tun, was der Bonddarsteller auch in der Öffentlichkeit verkörpern soll.
Traditionell heißt es ja, Männer wollen so sein wie Bond, Frauen wollen Bond.

Da es häufig eine Vermischung gibt von fiktivem Charakter und dem realen Darsteller bedeutet das für viele:

- Der Bonddarsteller muss hetero sein, da ihn sonst Frauen eher weniger anschmachten können
- Es muss auch hetero sein, weil sich sonst die vielen männlichen Fans weniger mit ihm identifizieren können.
- Das Gleiche gilt auch für schwarze Darsteller, da doch die Mehrheit der Fans wohl selbst eher weiß sind (ist einfach faktisch so, wenn man weiß wo Bond besonders erfolgreich ist).
-Das Britischsein ist noch mal was ganz anderes. Bond ist DER britische Held, da gibt es einfach einen Nationalstolz. Im weiteren Sinne lässt man noch Leute aus dem Commonwealth gelten, oder zumindeat Leute mit einem Nicht-Amerikanischen Akzent. Also ich würde sagen, Bond dürfte auf keinen Fall Ami sein.

Man kann das alles hinterfragen und für altmodisch abtun. Ich denke aber, es ist einfach (noch) so.

Ich persönlich hätte nichts gegen einen schwarzen Darsteller. Der zuletzt genannte Typ gefiel mir echt gut.
Schwul wäre schon etwas schwieriger, einfach weil ich nicht sehen kann, wie ein schwuler Darsteller in Talkshows etc mit dem Bond-Womanizer Image kokettieren könnte/würde. Ich persönlich mag es einfach, wenn der Darsteller auch in real eine große Anziehung auf Frauen hat.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1972
Also ich persönlich sehe das auch anders, eher so wie Henrik: in meiner Vorstellung und so wie ihn Fleming geschaffen hat, ist Bond einfach "weiß".

Ja, ich weiß schon, Flemings Bond hatte auch pechschwarze Haare, eine Locke über der Stirn, die aussieht wie ein Komma und eine Narbe an der Wange etc., was Moore und Craig ja auch nicht waren.

Der Filmbond sollte für mein Empfinden auch weiterhin ein "Frauenheld" sein, der eine gewisse, besondere Anziehung auf Frauen ausübt. Und das erwarte ich auch von jedem Bond-Schauspieler, dass er das spielen kann - auch wenn er privat andere Vorlieben hat (was mich, wie geschrieben, eigentlich gar nicht interessiert und nichts mit seinem Schauspiel zu tun haben sollte).

Das ist natürlich nicht sicher und Spekulation, aber man könnte die jüngsten Meldungen aus dem WSJ so interpretieren, dass Gregg Wilson wohl offener ist, was etwa die Hautfarbe betrifft, Broccoli ist da zurückhaltender (auch wenn sie es öffentlich nicht so sagt).

Was dieses Thema konkret betrifft: mir ist es nicht so wichtig, es sollte aber nicht das Hauptkriterium sein. Wenn man jetzt einen nicht-weißen Bond aussucht, weil es gerade "in" (oder eben woke ;)) ist, dann bin ich strikt dagegen. Wenn als bester Schauspieler für die Rolle jemand ausgewählt wird, der eben (zufällig) auch eine andere Hautfarbe hat, dann bitte, why not. Aber das sollte eben nicht das Auswahlkriterium sein. Aber wie gesagt, alles nur meine persönliche Meinung.
Bond... JamesBond.de

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1973
Was das Thema Hautfarbe etc betrifft, hab ich mich auch schon auf Facebook vor einiger Zeit klar ausgedrückt. Da hatte ich NATÜRLICH auch mit krassen Widersprechern zu tun aber die Mehrheit sah es gleich:
Bond wurde als weißer Mann von Fleming ins Leben gerufen und über 60 Jahre lang war Bond damit auf der Kinoleinwand erfolgreich.
Für mich, gibt es keinen Grund, ihn plötzlich schwarz, schwul oder ne Frau sein zu lassen, außer heuchlerische Politik, die man ganz anders angehen müsste.
Blockbuster sollten meiner Meinung nach keine Bühne für Ideologien oder politische Spiele sein. Craig hat hierzu vor einiger Zeit nen guten Standpunkt vertreten:
Anstatt, dass Bond plötzlich schwarz oder ne Frau werden soll, sollte man für die Menschen einfach neue, großartige Rollen schreiben.
So unterstreiche ich das.
Ich möchte nicht wissen, was los wäre, wenn der nächste Blade ein Weißer wird oder der nächste Shaft plötzlich weiß wird.
Und ehrlich gesagt, würde mich das auch stören.

Was Gregg Wilson angeht, hat er sich damit eigentlich für mich schon als Nachfolger disqualifiziert, da es für mich ein zu starker Bruch wäre.
Und wenn er schon so anfängt, dann wäre ihm nichts heilig.
Es ist ja nicht in Stein gemeißelt, dass er tatsächlich die Nachfolge antritt.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1974
Meine größte Sorge gilt ja immer dem langfristigen Erfolg der Reihe. In dieser Hinsicht befürchte ich, könnte ein schwarzer, vor allem aber ein schwuler Darsteller sehr gefährlich für die Serie werden. Es würde nämlich niemand mehr über die Qualität des Darstellers oder des Films reden, sondern alles würde sich um dieses "Politikum" drehen. Casting als Statement. Das wäre schade für die Serie.

Wie gesagt: Persönlich macht mir ein schwarzer Darsteller nicht viel aus und auch mit einem schwulen Darsteller würde ich klarkommen. Hauptsache, man findet neue Drehbuchautoren. Gerne auch Frauen wenn die es besser können als P&W :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1975
danielcc hat geschrieben: Gestern 11:27 - Der Bonddarsteller muss hetero sein, da ihn sonst Frauen eher weniger anschmachten können
- Es muss auch hetero sein, weil sich sonst die vielen männlichen Fans weniger mit ihm identifizieren können.
Ein Gegenargument: Neil Patrick Harris. Privat schwul, in "How I Met Your Mother" der Ober-Casanova und mega beliebt beim weiblichen Publikum.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1976
Bei solchen Aussagen feage ich mich aber manchmal durchaus, inwieweit das wirklich ernst gemeint ist. Würde man sagen "Einen schwarzen Bonddarsteller wird es niemals geben. Punkt." könnte das von einigen als schlimmer Rassismus aufgefasst werden, der Boykottdrohungen zur Folge hat.

Eine Frau als James Bond ist dann doch sehr absurd und kann keiner wirklich erwarten. Da können die Produzenten ruhig ihre ehrliche Meinung sagen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1977
Casino Hille hat geschrieben: Gestern 19:19
danielcc hat geschrieben: Gestern 11:27 - Der Bonddarsteller muss hetero sein, da ihn sonst Frauen eher weniger anschmachten können
- Es muss auch hetero sein, weil sich sonst die vielen männlichen Fans weniger mit ihm identifizieren können.
Ein Gegenargument: Neil Patrick Harris. Privat schwul, in "How I Met Your Mother" der Ober-Casanova und mega beliebt beim weiblichen Publikum.
Genau. Ein anderes Beispiel wäre ja Andrew Scott (siehe zB "Fleabag" :)).

Ich wiederhole mich, was der Schauspieler privat macht, ist völlig egal, auf der Leinwand muss er es spielen können. Von Schauspielern dieser Klasse ist das aber auch nicht zuviel verlangt.

Dementsprechend muss für mich der Bond-Darsteller auch kein Brite sein oder aus dem Commonwealth kommen. Er kann Ami, Deutscher was auch immer sein - solange er den britischen Agenten glaubhaft spielen kann. Aber die meisten Engländer sehen das sicherlich anders - verstehe ich auch, dass es hier eine (erfolgreiche) Tradition gibt, die man nicht brechen sollte, wenn es nicht sein muss.
Bond... JamesBond.de

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1979
Genau. Solange er sich in der Bondrolle nicht aufführt wird Mr Wint ubd Mr Kidd, ist das egal.

Bei einem Schwarzen ist das anders, weil man hier aufgrund des Aussehens des Schauspielers zwangsläufig eine Verbindung zur Rolle darstellt. Ist z.B. Charles Robinson ein Weisser? Bond war immer ein Weisser und dass eine Person plötzlich die Hautfarbe ändert, ergibt keinen Sinn. Das Problem sehe ich weniger bei der Hautfarbe, sondern viel mehr beim Wechsel der Hautfarbe. Wäre Bond seit 1962 nur von verschiedenen Personen mit japanischem Aussehen gespielt worden und nun stünde da auf einmal Aaron Taylor-Johnson, wäre das auch irritierend. Da würde es mich ja sogar noch weniger stören, wenn Bond (also die Figur) plötzlich schwul wird, das ist nicht ganz so weit hergeholt wie ein Wechsel der Hautfarbe...

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1980
danielcc hat geschrieben: Gestern 17:53 Meine größte Sorge gilt ja immer dem langfristigen Erfolg der Reihe.

Ja, das sehe ich genauso. Und genau deswegen sollte man hier wirklich aufpassen, was man tut (was BB ja zum Glück auch sehr bewusst ist) - und nicht nur irgendwas entscheiden, weil es gerade bestimmte Strömungen befriedigen würde oder um ein "Statement" zu setzen. Ich denke, wenn man sich zu weit von der Romanfigur entfernt, kommt in ein paar Jahren (Stichwort Urheberrecht) jemand und verfilmt Flemings Romane so, dass auch diese Produktionen erfolgreich sein werden.
danielcc hat geschrieben: Gestern 17:53 Hauptsache, man findet neue Drehbuchautoren. Gerne auch Frauen wenn die es besser können als P&W :-)
Ja, das sage ich seit 5 Jahren und meine Meinung hat sich da auch nicht geändert. Wenn's jetzt nicht passiert, kann man ihnen eh nicht helfen.

Aber wer weiß, was alles noch kommt, vielleicht wünschen wir uns in 5 Jahren P&W auch wieder zurück... ;)
Bond... JamesBond.de