iHaveCNit: Der Vierer (2024) – Ivan Sainz-Bardo – Leonine
Deutscher Kinostart: 28.11.2024
gesehen am 15.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 2 – Reihe 16, Platz 14 – 18:30 Uhr
Ab und an habe ich den Hang dazu, mich bei deutschen Filmen auch für interessante Kammerspiele mit einem kleinen Ensemble zu interessieren und da hat durchaus die Idee von „Der Vierer“ des Regisseurs Ivan Sainz-Bardo und der Trailer mein Interesse geweckt und ich war gespannt, ob er auch das einlösen konnte.
Die Ehe zwischen Paul und Sophie sowie das Liebesleben wirkt ein wenig eingeschlafen. Doch nachdem der gemeinsame Sohn ausgezogen ist kommt den Beiden die Idee mit Sophies Bekannter Mia und Pauls Bekanntem Andi sich an einem Abend zu einem Vierer zu verabreden. Noch ahnt Sophie nicht, dass sich etwas an der Besetzung geändert hat und beide ahnen noch nicht, in welche Richtung sich dieser Abend entwickeln wird.
Im deutschen Film hat sich ein durchaus interessantes Genre entwickelt über die letzten Jahre. Mit entsprechender Regelmäßigkeit bedienen sich Regisseure und Drehbuchautoren an bereits vorhandenen Ideen aus anderen europäischen Ländern und adaptieren bereits vorhandene Filme mit einem starbesetzten Ensemble im Setting eines Kammerspiels entweder im Studio oder vor malerischer Kulisse. Bei „Der Vierer“ habe ich mich jedoch überraschen lassen und war am Ende auch überrascht, dass es sich hier um eine deutsche Adaption des spanischen Films „Amor En Polvo“ handelt, den ich vorab noch nicht gesehen habe und demnach keinen Vergleich ziehen kann. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass man hier den Weg des geringsten Widerstands gegangen ist und dies wieder ein Beispiel dafür sein kann, wie man mit möglichst wenig kreativer Eigenleistung einen Film produzieren kann. Da ich jedoch sein Original nicht gesehen habe, kann ich hier eben nur vermuten und spekulieren. Darüberhinaus komme ich jedoch zu dem Punkt, dass das Ensemble aus Florian David Fitz, Julia Koschitz, Lucia Barrado und Friedrich Mücke durchaus einen gewissen Spaß an dem Stoff hat und auch einen gewissen Spaß transportieren kann. Das, was hier durchaus ein interessantes sex-positives Kammerspiel hätte sein können, entpuppt sich jedoch über weite Strecken für mich als zwar unterhaltsame, aber etwas banale und konservative Beziehungskomödie, die etwas hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
„Der Vierer“ - My First Look – 6/10 Punkte
Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
332iHaveCNit: A Different Man (2024) – Aaron Schimberg – Universal / A24
Deutscher Kinostart: 05.12.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 15:30 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Den Anfang machte hier Aaron Schimbergs „A Different Man“ mit Sebastian Stan und Renate Reinsve in den Hauptrollen.
Edward ist ein erfolgloser Schauspieler, dessen Gesicht aufgrund einer Erkrankung an Neurofibromatose entstellt ist. Er lebt völlig isoliert und zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in New York. Unverhofften frischen Wind in sein Leben bringt die neue Nachbarin und Autorin Ingrid. Verhofften frischen Wind verspricht er sich von einer experimentellen Medikation, die dann auch anschlägt und verhilft, dass er die entstellten Wucherungen im Gesicht loszuwerden. Noch ahnt er nicht, wie sich sein Leben damit ändern wird.
„A Different Man“ habe ich mir fast nahezu ohne konkretes Vorwissen über den Film auf meine Liste gesetzt und mich auch größtenteils von Informationen und Trailern fern gehalten. Das hat sich dann doch ausgezahlt, weil ich ein interessantes Filmerlebnis damit genießen konnte. Mit „A Different Man“ bekommen wir ein interessantes Charakterdrama mit auch feinen Body-Horror-Elementen durch ein großartiges Maskendesign geboten. Durch sein Setting und seine gesamte Thematik kann man bei „A Different Man“ eine interessante, vielschichtige Auseinandersetzung über das Wesen des Menschen und das Wesen des Schauspiels auch im Hinblick auf die Wechselwirkung bekommen, bei der vor allem das darstellerische Trio an der Spitze des Films mit Sebastian Stan als „Edward“, die unfassbar charismatische Renate Reinsve als „Ingrid“ und der selbst an Neurofibromatose erkrankte Schauspieler Andy Pearson glänzen und den Film mit Leben füllen.
„A Different Man“ - My First Look – 8/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 05.12.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 15:30 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Den Anfang machte hier Aaron Schimbergs „A Different Man“ mit Sebastian Stan und Renate Reinsve in den Hauptrollen.
Edward ist ein erfolgloser Schauspieler, dessen Gesicht aufgrund einer Erkrankung an Neurofibromatose entstellt ist. Er lebt völlig isoliert und zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in New York. Unverhofften frischen Wind in sein Leben bringt die neue Nachbarin und Autorin Ingrid. Verhofften frischen Wind verspricht er sich von einer experimentellen Medikation, die dann auch anschlägt und verhilft, dass er die entstellten Wucherungen im Gesicht loszuwerden. Noch ahnt er nicht, wie sich sein Leben damit ändern wird.
„A Different Man“ habe ich mir fast nahezu ohne konkretes Vorwissen über den Film auf meine Liste gesetzt und mich auch größtenteils von Informationen und Trailern fern gehalten. Das hat sich dann doch ausgezahlt, weil ich ein interessantes Filmerlebnis damit genießen konnte. Mit „A Different Man“ bekommen wir ein interessantes Charakterdrama mit auch feinen Body-Horror-Elementen durch ein großartiges Maskendesign geboten. Durch sein Setting und seine gesamte Thematik kann man bei „A Different Man“ eine interessante, vielschichtige Auseinandersetzung über das Wesen des Menschen und das Wesen des Schauspiels auch im Hinblick auf die Wechselwirkung bekommen, bei der vor allem das darstellerische Trio an der Spitze des Films mit Sebastian Stan als „Edward“, die unfassbar charismatische Renate Reinsve als „Ingrid“ und der selbst an Neurofibromatose erkrankte Schauspieler Andy Pearson glänzen und den Film mit Leben füllen.
„A Different Man“ - My First Look – 8/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
333iHaveCNit: Emilia Perez (2024) – Jacques Audiard – Neue Visionen Filmverleih
Deutscher Kinostart: 28.11.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 18:00 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Der zweite Film ist hier der französische Beitrag für die nächste Oscarverleihung „Emilia Perez“.
Die mexikanische Anwältin Rita Mora Castro ist gemeinsam mit ihrer Kanzlei dafür bekannt, die größten Verbrecher des Landes erfolgreich vor Gericht zu verteidigen. Noch ahnt sie nicht, welche Folgen der nächste, persönliche Auftrag für sie bereit hält, denn der milliardenschwere Boss eines gefährlichen Drogenkartells Manitas Del Monte kommt mit einem ganz speziellen Anliegen auf sie zu. Manitas Del Monte möchte aussteigen und sich den lang gehegten Wunsch einer vollständigen Geschlechtsumwandlung erfüllen und Rita ist der mit der gesamten Organisation dieser Operation betraut. Jahre später trifft Rita dann auch auf die neue Identität von Manitas mit dem Namen Emilia Perez und wird ihr dabei helfen so etwas wie Buße zu tun für die Verbrechen und Sünden der Vergangenheit.
Jacques Audiards neuer Film „Emilia Perez“ ist durchaus ein gewagtes Filmerlebnis, dem man ein gewisses Maß an fehlender Kreativität nicht vorwerfen kann, denn kreativ ist das alles durchaus, was einem hier geboten wird. Das Crime-Drama schlägt in Ansätzen durchaus sozialkritische Töne an wenn es um manche politische und gesellschaftliche Situation in Mexiko geht. Mit seinem für mich durchaus interessanten queeren Einschlag und der Besetzung der Transfrau Karla Sofia Gascon in der namensgebenden Hauptrolle des Films möchte der Film durchaus am Puls der Zeit sein. Ob es hier in der Ausarbeitung und handlungstechnischer Entwicklung – auch in den Details – auch logisch ist, kann ich an der Stelle eher weniger beurteilen. Wirklich stark fande ich darüber hinaus auch Zoe Saldana in der weiteren wichtigen Hauptrolle des Films mit der Anwältin Rita Mora Castro. Sehr präsent im Film sind die sich meist organisch aus dem Film entwickelnden und ins jeweilige Setting passenden Musical-Elemente, die dem Film einen teils absurden und teils faszinierenden Anstrich gegeben haben. Im besten Sinne des eigentlichen „Everybody has to pay for their sins“ - „Jeder muss für seine Sünden bezahlen“ finde ich es im kompletten Film aus Konsequenzfreiheit durchaus auch absurd, dass sich ein milliardenschwerer Boss eines Drogenkartells mit einer Geschlechtsumwandlung komplett aus der Verantwortung ziehen möchte – unabhängig davon, ob mit dem Film eine positive, wichtige Message für die Trans-Community verbunden sein soll und auch im Nachhinein der Wunsch entspringt eben auf der Suche nach Vergebung so etwas wie Wiedergutmachung wieder angestrebt wird. Hier macht es sich der Film durchaus viel zu einfach.
„Emilia Perez“ - My First Look – 7/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 28.11.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 18:00 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Der zweite Film ist hier der französische Beitrag für die nächste Oscarverleihung „Emilia Perez“.
Die mexikanische Anwältin Rita Mora Castro ist gemeinsam mit ihrer Kanzlei dafür bekannt, die größten Verbrecher des Landes erfolgreich vor Gericht zu verteidigen. Noch ahnt sie nicht, welche Folgen der nächste, persönliche Auftrag für sie bereit hält, denn der milliardenschwere Boss eines gefährlichen Drogenkartells Manitas Del Monte kommt mit einem ganz speziellen Anliegen auf sie zu. Manitas Del Monte möchte aussteigen und sich den lang gehegten Wunsch einer vollständigen Geschlechtsumwandlung erfüllen und Rita ist der mit der gesamten Organisation dieser Operation betraut. Jahre später trifft Rita dann auch auf die neue Identität von Manitas mit dem Namen Emilia Perez und wird ihr dabei helfen so etwas wie Buße zu tun für die Verbrechen und Sünden der Vergangenheit.
Jacques Audiards neuer Film „Emilia Perez“ ist durchaus ein gewagtes Filmerlebnis, dem man ein gewisses Maß an fehlender Kreativität nicht vorwerfen kann, denn kreativ ist das alles durchaus, was einem hier geboten wird. Das Crime-Drama schlägt in Ansätzen durchaus sozialkritische Töne an wenn es um manche politische und gesellschaftliche Situation in Mexiko geht. Mit seinem für mich durchaus interessanten queeren Einschlag und der Besetzung der Transfrau Karla Sofia Gascon in der namensgebenden Hauptrolle des Films möchte der Film durchaus am Puls der Zeit sein. Ob es hier in der Ausarbeitung und handlungstechnischer Entwicklung – auch in den Details – auch logisch ist, kann ich an der Stelle eher weniger beurteilen. Wirklich stark fande ich darüber hinaus auch Zoe Saldana in der weiteren wichtigen Hauptrolle des Films mit der Anwältin Rita Mora Castro. Sehr präsent im Film sind die sich meist organisch aus dem Film entwickelnden und ins jeweilige Setting passenden Musical-Elemente, die dem Film einen teils absurden und teils faszinierenden Anstrich gegeben haben. Im besten Sinne des eigentlichen „Everybody has to pay for their sins“ - „Jeder muss für seine Sünden bezahlen“ finde ich es im kompletten Film aus Konsequenzfreiheit durchaus auch absurd, dass sich ein milliardenschwerer Boss eines Drogenkartells mit einer Geschlechtsumwandlung komplett aus der Verantwortung ziehen möchte – unabhängig davon, ob mit dem Film eine positive, wichtige Message für die Trans-Community verbunden sein soll und auch im Nachhinein der Wunsch entspringt eben auf der Suche nach Vergebung so etwas wie Wiedergutmachung wieder angestrebt wird. Hier macht es sich der Film durchaus viel zu einfach.
„Emilia Perez“ - My First Look – 7/10 Punkte
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