iHaveCNit: Der Vierer (2024) – Ivan Sainz-Bardo – Leonine
Deutscher Kinostart: 28.11.2024
gesehen am 15.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 2 – Reihe 16, Platz 14 – 18:30 Uhr
Ab und an habe ich den Hang dazu, mich bei deutschen Filmen auch für interessante Kammerspiele mit einem kleinen Ensemble zu interessieren und da hat durchaus die Idee von „Der Vierer“ des Regisseurs Ivan Sainz-Bardo und der Trailer mein Interesse geweckt und ich war gespannt, ob er auch das einlösen konnte.
Die Ehe zwischen Paul und Sophie sowie das Liebesleben wirkt ein wenig eingeschlafen. Doch nachdem der gemeinsame Sohn ausgezogen ist kommt den Beiden die Idee mit Sophies Bekannter Mia und Pauls Bekanntem Andi sich an einem Abend zu einem Vierer zu verabreden. Noch ahnt Sophie nicht, dass sich etwas an der Besetzung geändert hat und beide ahnen noch nicht, in welche Richtung sich dieser Abend entwickeln wird.
Im deutschen Film hat sich ein durchaus interessantes Genre entwickelt über die letzten Jahre. Mit entsprechender Regelmäßigkeit bedienen sich Regisseure und Drehbuchautoren an bereits vorhandenen Ideen aus anderen europäischen Ländern und adaptieren bereits vorhandene Filme mit einem starbesetzten Ensemble im Setting eines Kammerspiels entweder im Studio oder vor malerischer Kulisse. Bei „Der Vierer“ habe ich mich jedoch überraschen lassen und war am Ende auch überrascht, dass es sich hier um eine deutsche Adaption des spanischen Films „Amor En Polvo“ handelt, den ich vorab noch nicht gesehen habe und demnach keinen Vergleich ziehen kann. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass man hier den Weg des geringsten Widerstands gegangen ist und dies wieder ein Beispiel dafür sein kann, wie man mit möglichst wenig kreativer Eigenleistung einen Film produzieren kann. Da ich jedoch sein Original nicht gesehen habe, kann ich hier eben nur vermuten und spekulieren. Darüberhinaus komme ich jedoch zu dem Punkt, dass das Ensemble aus Florian David Fitz, Julia Koschitz, Lucia Barrado und Friedrich Mücke durchaus einen gewissen Spaß an dem Stoff hat und auch einen gewissen Spaß transportieren kann. Das, was hier durchaus ein interessantes sex-positives Kammerspiel hätte sein können, entpuppt sich jedoch über weite Strecken für mich als zwar unterhaltsame, aber etwas banale und konservative Beziehungskomödie, die etwas hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
„Der Vierer“ - My First Look – 6/10 Punkte
Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
332iHaveCNit: A Different Man (2024) – Aaron Schimberg – Universal / A24
Deutscher Kinostart: 05.12.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 15:30 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Den Anfang machte hier Aaron Schimbergs „A Different Man“ mit Sebastian Stan und Renate Reinsve in den Hauptrollen.
Edward ist ein erfolgloser Schauspieler, dessen Gesicht aufgrund einer Erkrankung an Neurofibromatose entstellt ist. Er lebt völlig isoliert und zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in New York. Unverhofften frischen Wind in sein Leben bringt die neue Nachbarin und Autorin Ingrid. Verhofften frischen Wind verspricht er sich von einer experimentellen Medikation, die dann auch anschlägt und verhilft, dass er die entstellten Wucherungen im Gesicht loszuwerden. Noch ahnt er nicht, wie sich sein Leben damit ändern wird.
„A Different Man“ habe ich mir fast nahezu ohne konkretes Vorwissen über den Film auf meine Liste gesetzt und mich auch größtenteils von Informationen und Trailern fern gehalten. Das hat sich dann doch ausgezahlt, weil ich ein interessantes Filmerlebnis damit genießen konnte. Mit „A Different Man“ bekommen wir ein interessantes Charakterdrama mit auch feinen Body-Horror-Elementen durch ein großartiges Maskendesign geboten. Durch sein Setting und seine gesamte Thematik kann man bei „A Different Man“ eine interessante, vielschichtige Auseinandersetzung über das Wesen des Menschen und das Wesen des Schauspiels auch im Hinblick auf die Wechselwirkung bekommen, bei der vor allem das darstellerische Trio an der Spitze des Films mit Sebastian Stan als „Edward“, die unfassbar charismatische Renate Reinsve als „Ingrid“ und der selbst an Neurofibromatose erkrankte Schauspieler Andy Pearson glänzen und den Film mit Leben füllen.
„A Different Man“ - My First Look – 8/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 05.12.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 15:30 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Den Anfang machte hier Aaron Schimbergs „A Different Man“ mit Sebastian Stan und Renate Reinsve in den Hauptrollen.
Edward ist ein erfolgloser Schauspieler, dessen Gesicht aufgrund einer Erkrankung an Neurofibromatose entstellt ist. Er lebt völlig isoliert und zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in New York. Unverhofften frischen Wind in sein Leben bringt die neue Nachbarin und Autorin Ingrid. Verhofften frischen Wind verspricht er sich von einer experimentellen Medikation, die dann auch anschlägt und verhilft, dass er die entstellten Wucherungen im Gesicht loszuwerden. Noch ahnt er nicht, wie sich sein Leben damit ändern wird.
„A Different Man“ habe ich mir fast nahezu ohne konkretes Vorwissen über den Film auf meine Liste gesetzt und mich auch größtenteils von Informationen und Trailern fern gehalten. Das hat sich dann doch ausgezahlt, weil ich ein interessantes Filmerlebnis damit genießen konnte. Mit „A Different Man“ bekommen wir ein interessantes Charakterdrama mit auch feinen Body-Horror-Elementen durch ein großartiges Maskendesign geboten. Durch sein Setting und seine gesamte Thematik kann man bei „A Different Man“ eine interessante, vielschichtige Auseinandersetzung über das Wesen des Menschen und das Wesen des Schauspiels auch im Hinblick auf die Wechselwirkung bekommen, bei der vor allem das darstellerische Trio an der Spitze des Films mit Sebastian Stan als „Edward“, die unfassbar charismatische Renate Reinsve als „Ingrid“ und der selbst an Neurofibromatose erkrankte Schauspieler Andy Pearson glänzen und den Film mit Leben füllen.
„A Different Man“ - My First Look – 8/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
333iHaveCNit: Emilia Perez (2024) – Jacques Audiard – Neue Visionen Filmverleih
Deutscher Kinostart: 28.11.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 18:00 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Der zweite Film ist hier der französische Beitrag für die nächste Oscarverleihung „Emilia Perez“.
Die mexikanische Anwältin Rita Mora Castro ist gemeinsam mit ihrer Kanzlei dafür bekannt, die größten Verbrecher des Landes erfolgreich vor Gericht zu verteidigen. Noch ahnt sie nicht, welche Folgen der nächste, persönliche Auftrag für sie bereit hält, denn der milliardenschwere Boss eines gefährlichen Drogenkartells Manitas Del Monte kommt mit einem ganz speziellen Anliegen auf sie zu. Manitas Del Monte möchte aussteigen und sich den lang gehegten Wunsch einer vollständigen Geschlechtsumwandlung erfüllen und Rita ist der mit der gesamten Organisation dieser Operation betraut. Jahre später trifft Rita dann auch auf die neue Identität von Manitas mit dem Namen Emilia Perez und wird ihr dabei helfen so etwas wie Buße zu tun für die Verbrechen und Sünden der Vergangenheit.
Jacques Audiards neuer Film „Emilia Perez“ ist durchaus ein gewagtes Filmerlebnis, dem man ein gewisses Maß an fehlender Kreativität nicht vorwerfen kann, denn kreativ ist das alles durchaus, was einem hier geboten wird. Das Crime-Drama schlägt in Ansätzen durchaus sozialkritische Töne an wenn es um manche politische und gesellschaftliche Situation in Mexiko geht. Mit seinem für mich durchaus interessanten queeren Einschlag und der Besetzung der Transfrau Karla Sofia Gascon in der namensgebenden Hauptrolle des Films möchte der Film durchaus am Puls der Zeit sein. Ob es hier in der Ausarbeitung und handlungstechnischer Entwicklung – auch in den Details – auch logisch ist, kann ich an der Stelle eher weniger beurteilen. Wirklich stark fande ich darüber hinaus auch Zoe Saldana in der weiteren wichtigen Hauptrolle des Films mit der Anwältin Rita Mora Castro. Sehr präsent im Film sind die sich meist organisch aus dem Film entwickelnden und ins jeweilige Setting passenden Musical-Elemente, die dem Film einen teils absurden und teils faszinierenden Anstrich gegeben haben. Im besten Sinne des eigentlichen „Everybody has to pay for their sins“ - „Jeder muss für seine Sünden bezahlen“ finde ich es im kompletten Film aus Konsequenzfreiheit durchaus auch absurd, dass sich ein milliardenschwerer Boss eines Drogenkartells mit einer Geschlechtsumwandlung komplett aus der Verantwortung ziehen möchte – unabhängig davon, ob mit dem Film eine positive, wichtige Message für die Trans-Community verbunden sein soll und auch im Nachhinein der Wunsch entspringt eben auf der Suche nach Vergebung so etwas wie Wiedergutmachung wieder angestrebt wird. Hier macht es sich der Film durchaus viel zu einfach.
„Emilia Perez“ - My First Look – 7/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 28.11.2024
gesehen am 16.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 6, Platz 9 – 18:00 Uhr
Zum Jahresabschluss sind noch einige weitere Filme auf meiner Liste noch aufzuholen. Da passt es ganz gut, dass ich aktuell ein wenig Zeit übrig habe. So konnte ich heute ein Double-Feature im Kino abhaken mit zwei interessanten Filmen zum Thema „Identität“ und „Transformation“. Der zweite Film ist hier der französische Beitrag für die nächste Oscarverleihung „Emilia Perez“.
Die mexikanische Anwältin Rita Mora Castro ist gemeinsam mit ihrer Kanzlei dafür bekannt, die größten Verbrecher des Landes erfolgreich vor Gericht zu verteidigen. Noch ahnt sie nicht, welche Folgen der nächste, persönliche Auftrag für sie bereit hält, denn der milliardenschwere Boss eines gefährlichen Drogenkartells Manitas Del Monte kommt mit einem ganz speziellen Anliegen auf sie zu. Manitas Del Monte möchte aussteigen und sich den lang gehegten Wunsch einer vollständigen Geschlechtsumwandlung erfüllen und Rita ist der mit der gesamten Organisation dieser Operation betraut. Jahre später trifft Rita dann auch auf die neue Identität von Manitas mit dem Namen Emilia Perez und wird ihr dabei helfen so etwas wie Buße zu tun für die Verbrechen und Sünden der Vergangenheit.
Jacques Audiards neuer Film „Emilia Perez“ ist durchaus ein gewagtes Filmerlebnis, dem man ein gewisses Maß an fehlender Kreativität nicht vorwerfen kann, denn kreativ ist das alles durchaus, was einem hier geboten wird. Das Crime-Drama schlägt in Ansätzen durchaus sozialkritische Töne an wenn es um manche politische und gesellschaftliche Situation in Mexiko geht. Mit seinem für mich durchaus interessanten queeren Einschlag und der Besetzung der Transfrau Karla Sofia Gascon in der namensgebenden Hauptrolle des Films möchte der Film durchaus am Puls der Zeit sein. Ob es hier in der Ausarbeitung und handlungstechnischer Entwicklung – auch in den Details – auch logisch ist, kann ich an der Stelle eher weniger beurteilen. Wirklich stark fande ich darüber hinaus auch Zoe Saldana in der weiteren wichtigen Hauptrolle des Films mit der Anwältin Rita Mora Castro. Sehr präsent im Film sind die sich meist organisch aus dem Film entwickelnden und ins jeweilige Setting passenden Musical-Elemente, die dem Film einen teils absurden und teils faszinierenden Anstrich gegeben haben. Im besten Sinne des eigentlichen „Everybody has to pay for their sins“ - „Jeder muss für seine Sünden bezahlen“ finde ich es im kompletten Film aus Konsequenzfreiheit durchaus auch absurd, dass sich ein milliardenschwerer Boss eines Drogenkartells mit einer Geschlechtsumwandlung komplett aus der Verantwortung ziehen möchte – unabhängig davon, ob mit dem Film eine positive, wichtige Message für die Trans-Community verbunden sein soll und auch im Nachhinein der Wunsch entspringt eben auf der Suche nach Vergebung so etwas wie Wiedergutmachung wieder angestrebt wird. Hier macht es sich der Film durchaus viel zu einfach.
„Emilia Perez“ - My First Look – 7/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
334iHaveCNit: Wicked (2024) – Jon M. Chu – Universal
Deutscher Kinostart: 12.12.2024
gesehen am 17.12.2024 in Dolby Atmos – Deutsche Fassung mit Songs in OmU
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 20 – 16:20 Uhr
Wir befinden uns in der Vorweihnachtszeit und da gehört es auch regelmäßig dazu, dass Einiges an Fantasy, Märchen und Musicals gerne mal in die Kinos kommt. Ein Film, der das alles verbindet ist „Wicked“ von Jon M. Chu, der uns ein wenig in einen Teil der Vorgeschichte des Filmklassikers „Der Zauberer von Oz“ eintauchen lässt. Das amerikanische National Board Of Reviews hat „Wicked“ nicht nur in seine Top10 für 2024 aufgenommen, sondern auch mit dem Top-Preis ausgezeichnet und auch in der kommenden Award-Saison wird man noch einiges von „Wicked“ hören. Da war es für mich schon Pflicht ihn mir auch anzusehen, selbst wenn ich trotz einem vergnügsamen Kino-Nachmittag diese Vorschusslorbeeren zu groß und weit gegriffen finde.
Die junge Elphaba wird aufgrund ihrer grünen Erscheinung seit ihrer Geburt konsequent ausgegrenzt, weil sie nicht nur anders ist, sondern auch als uneheliches Kind von den eigenen Eltern geächtet wird. Als sie ihre jüngere Schwester in die Universität von Glizz begleitet, wird die Universitätsleitung Madame Akaber durch Zufall auf das magische Talent von Elphaba aufmerksam. Sehr zum argwohn der populären Galinda, die sich gerne in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit drängt. Inmitten konfliktreicher Entwicklungen im Reich von Oz und dem Buhlen um die Aufmerksamkeit von Oz kommt es zu einer sehr ambivalenten freundschaftlichen Beziehung von Elphaba und Galinda.
„Wicked“ beziehungsweise „Wicked Teil 1“ wird der Anfang einer zweiteiligen Vorgeschichte zum Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“. Mit 160 Minuten ein schon sehr üppiger Anfang, wenn ich das so sagen darf, auch wenn hier die Geschichte um Elphaba und Galinda bedingt durch überbordende Musical-Elemente sehr rasant, hektisch und fast unübersichtlich und die entstehenden Konflikte teils mit einer holprigen Dramaturgie erzählt werden und noch selbstverständlich in einer Auflösung und weiteren Entwicklung der Konflikte durch einen noch kommenden zweiten Teil nicht vollständig in sich abgeschlossen wirken. In einem durchaus künstlich wirkenden Look sind es dennoch ein Teil der Effekte, der Sets und Kostüme, die eine durchaus in sich stimmige Optik im Gesamtbild des Films ergeben. Darstellerisch muss ich sagen, dass dieser Film fest in Cynthia Erivos Hand liegt, die für mich hier der Star ist in ihrer tragischen, ambivalenten Rolle der Elphaba ist. Die Musical-Elemente und Songs waren ok, haben zur Handlung und der Gefühle der Charakte beigetragen, haben jetzt allerdings auch für mich weniger das direkte Hit-Potential mitgebracht. Dennoch bin ich interessiert, wie es im zweiten Teil weitergehen wird.
„Wicked“ - My First Look – 7/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 12.12.2024
gesehen am 17.12.2024 in Dolby Atmos – Deutsche Fassung mit Songs in OmU
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 20 – 16:20 Uhr
Wir befinden uns in der Vorweihnachtszeit und da gehört es auch regelmäßig dazu, dass Einiges an Fantasy, Märchen und Musicals gerne mal in die Kinos kommt. Ein Film, der das alles verbindet ist „Wicked“ von Jon M. Chu, der uns ein wenig in einen Teil der Vorgeschichte des Filmklassikers „Der Zauberer von Oz“ eintauchen lässt. Das amerikanische National Board Of Reviews hat „Wicked“ nicht nur in seine Top10 für 2024 aufgenommen, sondern auch mit dem Top-Preis ausgezeichnet und auch in der kommenden Award-Saison wird man noch einiges von „Wicked“ hören. Da war es für mich schon Pflicht ihn mir auch anzusehen, selbst wenn ich trotz einem vergnügsamen Kino-Nachmittag diese Vorschusslorbeeren zu groß und weit gegriffen finde.
Die junge Elphaba wird aufgrund ihrer grünen Erscheinung seit ihrer Geburt konsequent ausgegrenzt, weil sie nicht nur anders ist, sondern auch als uneheliches Kind von den eigenen Eltern geächtet wird. Als sie ihre jüngere Schwester in die Universität von Glizz begleitet, wird die Universitätsleitung Madame Akaber durch Zufall auf das magische Talent von Elphaba aufmerksam. Sehr zum argwohn der populären Galinda, die sich gerne in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit drängt. Inmitten konfliktreicher Entwicklungen im Reich von Oz und dem Buhlen um die Aufmerksamkeit von Oz kommt es zu einer sehr ambivalenten freundschaftlichen Beziehung von Elphaba und Galinda.
„Wicked“ beziehungsweise „Wicked Teil 1“ wird der Anfang einer zweiteiligen Vorgeschichte zum Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“. Mit 160 Minuten ein schon sehr üppiger Anfang, wenn ich das so sagen darf, auch wenn hier die Geschichte um Elphaba und Galinda bedingt durch überbordende Musical-Elemente sehr rasant, hektisch und fast unübersichtlich und die entstehenden Konflikte teils mit einer holprigen Dramaturgie erzählt werden und noch selbstverständlich in einer Auflösung und weiteren Entwicklung der Konflikte durch einen noch kommenden zweiten Teil nicht vollständig in sich abgeschlossen wirken. In einem durchaus künstlich wirkenden Look sind es dennoch ein Teil der Effekte, der Sets und Kostüme, die eine durchaus in sich stimmige Optik im Gesamtbild des Films ergeben. Darstellerisch muss ich sagen, dass dieser Film fest in Cynthia Erivos Hand liegt, die für mich hier der Star ist in ihrer tragischen, ambivalenten Rolle der Elphaba ist. Die Musical-Elemente und Songs waren ok, haben zur Handlung und der Gefühle der Charakte beigetragen, haben jetzt allerdings auch für mich weniger das direkte Hit-Potential mitgebracht. Dennoch bin ich interessiert, wie es im zweiten Teil weitergehen wird.
„Wicked“ - My First Look – 7/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
335iHaveCNit: Kraven The Hunter (2024) – J. C. Chandor – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 12.12.2024
gesehen am 18.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 3 – Reihe 9, Platz 18 – 17:00 Uhr
Mit einigem an Verspätung und Verschiebungen im Rücken hat sich Sony Pictures nun auch endlich dazu hinreißen lassen, die Verfilmung über den bekannten Schurken im Marvel-Universum in den Kinos zu veröffentlichen. Ich hatte ihn ohnehin noch auf meiner Liste, so dass es mir egal gewesen wäre, wann er veröffentlicht wird – egal ob es bereits im letzten Jahr oder erst jetzt gewesen wäre, das Endergebnis wäre sicherlich das Gleiche gewesen.
Sergej Kravinoff ist in seiner Jugend gemeinsam mit seinem Halbbruder Dimitri von dessen Vater Nikolaj mit auf einen Jagdurlaub in Tansania mitgenommen worden. Bei der Jagd wird er von einem legendären, gefährlichen Löwen angegriffen. Dank einer Kontamination mit dem Blut des Löwen und einer Portion eines mysteriösen Tranks, den ihn die einheimische Calypso einflößt, überlebt er den Angriff. Nachdem er feststellt, dass er danach übermenschliche Kräfte und Jagdinstinkte entwickelt hat, taucht er unter und macht Jagd auf Schwerverbrecher. Noch ahnt er nicht, dass er sich mit einer erfolgreichen Jagd in einer Knastkolonie Russlands selbst zur Zielscheibe macht.
Mit einer gewissen Portion deftiger Action und Brutalität hat mich „Kraven The Hunter“ einigermaßen gut unterhalten können, selbst wenn es einige Passagen gab, die mich weniger mitgerissen und eher ermüdet und gelangweilt haben. Der gesamte Handlungsverlauf war auch wenig originell und eher routiniert und nahezu generisch – dazu auch wenig überraschend und vorhersehbar. Dennoch habe ich einem Aaron Taylor-Johnson gerne dabei zu gesehen, wie er sich durch den Film gemetzelt hat. In die Lore und Vorlage bin ich vorab nicht wirklich eingetaucht und kann daher womöglich unvoreingenommen eine gewisse Spur etwaiger Enttäuschung von Personen, die eben diese Vorkenntnisse haben und mit einer gewissen Erwartungshaltung an den Film herangegangen sind, nicht teilen, aber vermutlich verstehen. Aber die Verfilmung von „Kraven The Hunter“ ist dennoch nicht das schlechteste filmische Beispiel der Versuche, die Sony unternommen hat, Filme über klassische Bösewichte aus dem Universum von Spider-Man in die Kinos zu bringen.
„Kraven The Hunter“ - My First Look – 6/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 12.12.2024
gesehen am 18.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 3 – Reihe 9, Platz 18 – 17:00 Uhr
Mit einigem an Verspätung und Verschiebungen im Rücken hat sich Sony Pictures nun auch endlich dazu hinreißen lassen, die Verfilmung über den bekannten Schurken im Marvel-Universum in den Kinos zu veröffentlichen. Ich hatte ihn ohnehin noch auf meiner Liste, so dass es mir egal gewesen wäre, wann er veröffentlicht wird – egal ob es bereits im letzten Jahr oder erst jetzt gewesen wäre, das Endergebnis wäre sicherlich das Gleiche gewesen.
Sergej Kravinoff ist in seiner Jugend gemeinsam mit seinem Halbbruder Dimitri von dessen Vater Nikolaj mit auf einen Jagdurlaub in Tansania mitgenommen worden. Bei der Jagd wird er von einem legendären, gefährlichen Löwen angegriffen. Dank einer Kontamination mit dem Blut des Löwen und einer Portion eines mysteriösen Tranks, den ihn die einheimische Calypso einflößt, überlebt er den Angriff. Nachdem er feststellt, dass er danach übermenschliche Kräfte und Jagdinstinkte entwickelt hat, taucht er unter und macht Jagd auf Schwerverbrecher. Noch ahnt er nicht, dass er sich mit einer erfolgreichen Jagd in einer Knastkolonie Russlands selbst zur Zielscheibe macht.
Mit einer gewissen Portion deftiger Action und Brutalität hat mich „Kraven The Hunter“ einigermaßen gut unterhalten können, selbst wenn es einige Passagen gab, die mich weniger mitgerissen und eher ermüdet und gelangweilt haben. Der gesamte Handlungsverlauf war auch wenig originell und eher routiniert und nahezu generisch – dazu auch wenig überraschend und vorhersehbar. Dennoch habe ich einem Aaron Taylor-Johnson gerne dabei zu gesehen, wie er sich durch den Film gemetzelt hat. In die Lore und Vorlage bin ich vorab nicht wirklich eingetaucht und kann daher womöglich unvoreingenommen eine gewisse Spur etwaiger Enttäuschung von Personen, die eben diese Vorkenntnisse haben und mit einer gewissen Erwartungshaltung an den Film herangegangen sind, nicht teilen, aber vermutlich verstehen. Aber die Verfilmung von „Kraven The Hunter“ ist dennoch nicht das schlechteste filmische Beispiel der Versuche, die Sony unternommen hat, Filme über klassische Bösewichte aus dem Universum von Spider-Man in die Kinos zu bringen.
„Kraven The Hunter“ - My First Look – 6/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
336iHaveCNit: Der Herr Der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim (2024) – Kenji Kamiyama – Warner
Deutscher Kinostart: 12.12.2024
gesehen am 23.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 13 – 20:00 Uhr
Ein Film, der für mich auch noch interessant gewesen ist, ist ein neuer Film aus dem „Der Herr Der Ringe“-Universum, der dieses Mal nicht als Realfilm, sondern als Animationsfilm inszeniert worden ist und mal weniger von Schmucktransporten in Mittelerde handelt. „Der Herr Der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ von Kenji Kamiyama erzählt uns eine Geschichte weit vor dem legendären Schmucktransport.
Helm ist der König des Königreichs Rohan. Bei einem Rat lässt sich auch der Dünländer Fürst Freca blicken, der die Vermählung seines Sohns Wulf mit Helms Tochter Hera anstrebt um das Reich zu stärken – vor allem weil sich beide auch schon seit Kindheitstagen kennen. Bei einem entscheidenden Faustkampf wird Freca jedoch von Helm tödlich getroffen. Noch ahnen Hera und Helm nicht, welche Folgen dies für das Königreich Rohans haben kann, als es einige Zeit später zur Rache von Wulf kommt.
In einem anime-lastigen Animationsstil, der zum Teil auch bei Einstellungen mit computergenerierten Landschaften und Effekten kombiniert wird katapultiert uns Kenji Kamiyama in ein sehr schön gestaltetes Reich, bei dem jedoch ab und an die Kombination und auch die Animationen selbst vielleicht eine Spur zu hölzern wirken können. Dennoch hat es mir gefallen und das war für mich visuell mal wieder erfrischend. Die Geschichte lebt von einer gewissen Tiefe, die sich durch die Verbindungen der Charaktere bereits im Vorfeld ergeben hat und die Welt, die damit erschaffen wurde. Die klassischen Motive wie Liebe, Mord, Verrat und Rache machen den Film auch durch seine wenigen Handlungsorte mit einem Fokus auf Rohan und die Hornburg auch zu einer art epischen Oper, an deren Spitze vor allem die sehr ambivalent gestaltete, weibliche Hauptfigur Hera steht und wie sie die inneren und äußeren Konflikte der entstehenden Konflikte, Schlachten und Ereignisse mit erlebt. Jedoch wäre bei allem ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Fokus auch in der Inszenierung von Dialogen, der Action und auch der Ausarbeitung der Charaktere drin gewesen, so dass das volle Potential nicht komplett ausgeschöpft werden konnte.
„Der Herr Der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ - My First Look – 7/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 12.12.2024
gesehen am 23.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 13 – 20:00 Uhr
Ein Film, der für mich auch noch interessant gewesen ist, ist ein neuer Film aus dem „Der Herr Der Ringe“-Universum, der dieses Mal nicht als Realfilm, sondern als Animationsfilm inszeniert worden ist und mal weniger von Schmucktransporten in Mittelerde handelt. „Der Herr Der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ von Kenji Kamiyama erzählt uns eine Geschichte weit vor dem legendären Schmucktransport.
Helm ist der König des Königreichs Rohan. Bei einem Rat lässt sich auch der Dünländer Fürst Freca blicken, der die Vermählung seines Sohns Wulf mit Helms Tochter Hera anstrebt um das Reich zu stärken – vor allem weil sich beide auch schon seit Kindheitstagen kennen. Bei einem entscheidenden Faustkampf wird Freca jedoch von Helm tödlich getroffen. Noch ahnen Hera und Helm nicht, welche Folgen dies für das Königreich Rohans haben kann, als es einige Zeit später zur Rache von Wulf kommt.
In einem anime-lastigen Animationsstil, der zum Teil auch bei Einstellungen mit computergenerierten Landschaften und Effekten kombiniert wird katapultiert uns Kenji Kamiyama in ein sehr schön gestaltetes Reich, bei dem jedoch ab und an die Kombination und auch die Animationen selbst vielleicht eine Spur zu hölzern wirken können. Dennoch hat es mir gefallen und das war für mich visuell mal wieder erfrischend. Die Geschichte lebt von einer gewissen Tiefe, die sich durch die Verbindungen der Charaktere bereits im Vorfeld ergeben hat und die Welt, die damit erschaffen wurde. Die klassischen Motive wie Liebe, Mord, Verrat und Rache machen den Film auch durch seine wenigen Handlungsorte mit einem Fokus auf Rohan und die Hornburg auch zu einer art epischen Oper, an deren Spitze vor allem die sehr ambivalent gestaltete, weibliche Hauptfigur Hera steht und wie sie die inneren und äußeren Konflikte der entstehenden Konflikte, Schlachten und Ereignisse mit erlebt. Jedoch wäre bei allem ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Fokus auch in der Inszenierung von Dialogen, der Action und auch der Ausarbeitung der Charaktere drin gewesen, so dass das volle Potential nicht komplett ausgeschöpft werden konnte.
„Der Herr Der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ - My First Look – 7/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
337iHaveCNit: Der Spitzname (2024) – Sönke Wortmann – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 19.12.2024
gesehen am 25.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 3 – Reihe 9, Platz 16 – 20:00 Uhr
Im Rahmen des deutschen Trends, internationale beziehungsweise europäische Film- und Theateradaptionen als Filme fürs deutsche Kino und das deutsche Publikum zu adaptieren war unter anderem Regisseur Sönke Wortmann 2018 mit „Der Vorname“ einer der wohl wichtigsten, aktuellen Treiber dieses Trends, indem er das verfilmte, französische Theaterstück „Le Prenom“ auf die Leinwand gebracht hat und dabei bekannte etablierte Namen wie Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Janina Uhse, Caroline Peters und Justus von Dohnanyi für das Ensemble gewinnen konnte. Bemerkenswert, mit welchem Selbstbewusstsein man nun nach dem 2022 erschienen „Der Nachname“ auch noch ganz frisch mit „Der Spitzname“ die zweite Fortsetzung in die Kinos bringt.
Anna und Thomas wollen vor der malerischen Kulisse Tirols heiraten. Anna ist mittlerweile bekannte Schauspielerin geworden und Thomas könnte eine wichtige Position in der Immobilienfirma einnehmen, sollte er das Sensitivity-Programm erfolgreich absolvieren. Thomas Schwester Elisabeth hat ihre Stelle als Lehrerin reduziert und handelt heimlich mit Bitcoins, während Stephan nach seiner Tätigkeit als Professor nun erfolglos an seinem Buch brütet. Elisabeths und Thomas Mutter Dorothea hat sich ein wenig von Rene entfremdet, der scheinbar zu sehr in der Rolle als Zwillingsvater aufgeht. Noch ahnt niemand, dass diverse Konflikte dafür sorgen, dass die geplante Hochzeit nicht wie geplant laufen wird.
Auch wenn der Film vor einer tatsächlich sehr malerischen Kulisse in Tirol und dem durchaus filmreifen Gradonna Mountain Resort in Kals am Großklockner gedreht worden ist und einige unterhaltsame Momente sowie ein eingespieltes Ensemble zu bieten hat, so ist der Film eher einer Berg- und Talfahrt gleichzusetzen. Mit zum Teil oberflächlichen und banalen Konflikten sowie zum Teil aufgezwungen wirkenden gesellschaftskritischen Themen und Kommentaren, die dazu noch sehr an der Oberfläche kratzen spielt der Film sein Potential nicht aus und bietet keine emotionale, tragische und dramatische Fallhöhe an, weil er natürlich wie so viele deutsche Komödien seiner Art sehr auf einer Wohlfühlebene endet. Und damit wirkt „Der Spitzname“ genau wie ein Spitzname, den jemand haben könnte, aber bei dem man nur sehr selten genannt wird, womit er eigentlich unnötig und überflüssig sein könnte. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass mit diesem etablierten Konzept durchaus noch weitere Filme produziert und ins Kino gebracht werden können.
„Der Spitzname“ - My First Look – 5/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 19.12.2024
gesehen am 25.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 3 – Reihe 9, Platz 16 – 20:00 Uhr
Im Rahmen des deutschen Trends, internationale beziehungsweise europäische Film- und Theateradaptionen als Filme fürs deutsche Kino und das deutsche Publikum zu adaptieren war unter anderem Regisseur Sönke Wortmann 2018 mit „Der Vorname“ einer der wohl wichtigsten, aktuellen Treiber dieses Trends, indem er das verfilmte, französische Theaterstück „Le Prenom“ auf die Leinwand gebracht hat und dabei bekannte etablierte Namen wie Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Janina Uhse, Caroline Peters und Justus von Dohnanyi für das Ensemble gewinnen konnte. Bemerkenswert, mit welchem Selbstbewusstsein man nun nach dem 2022 erschienen „Der Nachname“ auch noch ganz frisch mit „Der Spitzname“ die zweite Fortsetzung in die Kinos bringt.
Anna und Thomas wollen vor der malerischen Kulisse Tirols heiraten. Anna ist mittlerweile bekannte Schauspielerin geworden und Thomas könnte eine wichtige Position in der Immobilienfirma einnehmen, sollte er das Sensitivity-Programm erfolgreich absolvieren. Thomas Schwester Elisabeth hat ihre Stelle als Lehrerin reduziert und handelt heimlich mit Bitcoins, während Stephan nach seiner Tätigkeit als Professor nun erfolglos an seinem Buch brütet. Elisabeths und Thomas Mutter Dorothea hat sich ein wenig von Rene entfremdet, der scheinbar zu sehr in der Rolle als Zwillingsvater aufgeht. Noch ahnt niemand, dass diverse Konflikte dafür sorgen, dass die geplante Hochzeit nicht wie geplant laufen wird.
Auch wenn der Film vor einer tatsächlich sehr malerischen Kulisse in Tirol und dem durchaus filmreifen Gradonna Mountain Resort in Kals am Großklockner gedreht worden ist und einige unterhaltsame Momente sowie ein eingespieltes Ensemble zu bieten hat, so ist der Film eher einer Berg- und Talfahrt gleichzusetzen. Mit zum Teil oberflächlichen und banalen Konflikten sowie zum Teil aufgezwungen wirkenden gesellschaftskritischen Themen und Kommentaren, die dazu noch sehr an der Oberfläche kratzen spielt der Film sein Potential nicht aus und bietet keine emotionale, tragische und dramatische Fallhöhe an, weil er natürlich wie so viele deutsche Komödien seiner Art sehr auf einer Wohlfühlebene endet. Und damit wirkt „Der Spitzname“ genau wie ein Spitzname, den jemand haben könnte, aber bei dem man nur sehr selten genannt wird, womit er eigentlich unnötig und überflüssig sein könnte. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass mit diesem etablierten Konzept durchaus noch weitere Filme produziert und ins Kino gebracht werden können.
„Der Spitzname“ - My First Look – 5/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
338iHaveCNit: Heretic (2024) – Scott Beck / Bryan Woods – A24 / Studiocanal / Plaion Pictures
Deutscher Kinostart: 26.12.2024
gesehen am 28.12.2024 in Samsung Onyx LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 22 – 21:00 Uhr
„Heretic“ verbinde ich als Metalhead persönlich mit zwei gleichnamigen Songs von zwei Kollaborationen von favorisierten Bands im Metalcore-Bereich. Sowohl die Franzosen von „Novelists FR“ haben mit „LANDMVRKS“ Frontmann Florent Salfati als auch die Briten von „Bury Tomorrow“ mit Lawrence „Loz“ Taylor von „While She Sleeps“ haben in relativ kurzem Abstand zwei Songs gemacht, die bei mir durchaus auch mal gerne auf Repeat laufen. In beiden Songs geht es durchaus lyrisch um die Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen. „Heretic“ ist frei übersetzt Ketzerei und die Auseinandersetzung mit dem Glauben und Glaubenssätzen ist auch das Thema von A24s neuem, gleichnamigen Psycho-Thriller von Scott Beck und Bryan Woods, den ich mir sehr gerne angesehen habe.
Schwester Barnes und Schwester Paxton sind junge Missionarinnen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage. Gemeinsam sind sie mit ihren Fahrrädern unterwegs, einige Termine mit Interessenten abzuhaken. Einer davon ist Mr. Reed, der ihnen inmitten eines Unwetters freundlicherweise Zugang in seine Räumlichkeiten gewährt. Noch ahnen Barnes und Paxton nicht, in wessen Fänge sie da geraten sind.
„Heretic“ ist ein spannender, extremer und intensiver Psycho-Thriller geworden, der mir sehr gut gefallen hat, auch wenn er vielleicht für eine tiefere Auseinandersetzung mit seiner Thematik vielleicht etwas zu kurz ist und gegen Ende den ein oder anderen Haken zu viel schlägt. Denn diese thematische Auseinandersetzung mit Religion und Glaubenssätzen und dem Spannungsfeld zur Ketzerei ist schon sehr komplex und vielleicht ein wenig zu groß für einen Psycho-Thriller dieser Art – selbst wenn man den Film symbolisch und analytisch sezieren würde. Dennoch ist das kammerspielartige Labyrinth, in das wir als Zuschauer und die von Chloe East und Sophie Thatcher gespielten Missionarinnen von einem unfassbar fiesen und großartigen Hugh Grant geschmissen werden einfach auch extrem unterhaltsam und fies geworden.
„Heretic“ - My First Look – 8/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 26.12.2024
gesehen am 28.12.2024 in Samsung Onyx LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 22 – 21:00 Uhr
„Heretic“ verbinde ich als Metalhead persönlich mit zwei gleichnamigen Songs von zwei Kollaborationen von favorisierten Bands im Metalcore-Bereich. Sowohl die Franzosen von „Novelists FR“ haben mit „LANDMVRKS“ Frontmann Florent Salfati als auch die Briten von „Bury Tomorrow“ mit Lawrence „Loz“ Taylor von „While She Sleeps“ haben in relativ kurzem Abstand zwei Songs gemacht, die bei mir durchaus auch mal gerne auf Repeat laufen. In beiden Songs geht es durchaus lyrisch um die Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen. „Heretic“ ist frei übersetzt Ketzerei und die Auseinandersetzung mit dem Glauben und Glaubenssätzen ist auch das Thema von A24s neuem, gleichnamigen Psycho-Thriller von Scott Beck und Bryan Woods, den ich mir sehr gerne angesehen habe.
Schwester Barnes und Schwester Paxton sind junge Missionarinnen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage. Gemeinsam sind sie mit ihren Fahrrädern unterwegs, einige Termine mit Interessenten abzuhaken. Einer davon ist Mr. Reed, der ihnen inmitten eines Unwetters freundlicherweise Zugang in seine Räumlichkeiten gewährt. Noch ahnen Barnes und Paxton nicht, in wessen Fänge sie da geraten sind.
„Heretic“ ist ein spannender, extremer und intensiver Psycho-Thriller geworden, der mir sehr gut gefallen hat, auch wenn er vielleicht für eine tiefere Auseinandersetzung mit seiner Thematik vielleicht etwas zu kurz ist und gegen Ende den ein oder anderen Haken zu viel schlägt. Denn diese thematische Auseinandersetzung mit Religion und Glaubenssätzen und dem Spannungsfeld zur Ketzerei ist schon sehr komplex und vielleicht ein wenig zu groß für einen Psycho-Thriller dieser Art – selbst wenn man den Film symbolisch und analytisch sezieren würde. Dennoch ist das kammerspielartige Labyrinth, in das wir als Zuschauer und die von Chloe East und Sophie Thatcher gespielten Missionarinnen von einem unfassbar fiesen und großartigen Hugh Grant geschmissen werden einfach auch extrem unterhaltsam und fies geworden.
„Heretic“ - My First Look – 8/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
339Special - Silvesterpreview
iHaveCNit: Queer (2025) – Luca Guadagnino - Mubi
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 31.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 6, Platz 1 – 20:30 Uhr
In der jährlichen Tradition von mir die Silvesterpreview der Arthouse-Kinos Frankfurt zu besuchen habe ich mir in 2024 aus der angebotenen Auswahl Luca Guadagninos neuen Film „Queer“ mit Daniel Craig in der Hauptrolle angesehen. Ein Film, bei dem Guadagnino wieder sehr speziell körperliches Begehren und damit verbundene Leidenschaft inszeniert und dabei in einen fast lynchhaftigen, fieberhaften Drogenrausch abdriftet, indem sich der Film durchaus verlieren kann.
„Queer“ - My First Look – 8/10 Punkte
Special - Silvesterpreview
iHaveCNit: Queer (2025) – Luca Guadagnino - Mubi
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 31.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 6, Platz 1 – 20:30 Uhr
Der Amerikaner William Lee lebt finanziell ausgesorgt im Exil in Mexiko, damit er dort das Leben genießen und seinen Drogentrips und seinen homosexuellen Neigungen frönen kann. Durch Zufall trifft er auf den wesentlich jüngeren amerikanischen Ex-Soldaten Eugene Allerton und ist mehr als nur fasziniert von ihm, so dass zwischen den Beiden eine komplizierte Beziehung entsteht, die auf die Probe gestellt wird, als Eugene William auf eine Reise in den Dschungel Südamerikas begleitet auf der Suche nach einer ganz speziellen Droge.
Ein Filmemacher, der mein Filmjahr 2024 nachhaltig beeinflusst hat, ist Luca Guadagnino. Dank einer Verschiebung des Starttermins seines Films „Challengers“ von September 2023 in den April 2024 hat es der Film geschafft, nicht nur ein Teil meiner Top10 des Jahres, sondern am Ende an der Spitze meines Filmjahres 2024 zu landen. Und das, obwohl Guadagnino bei mir immer entweder „Hit“ or „Miss“ ist. „A Bigger Splash“ war eher miss, „Call Me By Your Name“ dann hit, Suspiria wieder miss und „Bones And All“ auf der Schwelle zwischen Hit or Miss. Nach „Challengers“, der ganz klar wieder hit war war ich gespannt, ob wo „Queer“ landen wird. Bei „Queer“ handelt es sich um einen semibiographischen Film auf einem Roman von William S. Borroughs, bei dem Daniel Craig eine dem Autoren nachempfundene Rolle spielt. Und hier kann Daniel Craig nach seinem Abschied von der James-Bond-Reihe sich von den durchaus vorhandenen darstellerischen Fesseln lösen und komplett freidrehen. Alleine für Fans von Daniel Craig lohnt sich bereits der Kinobesuch für „Queer“. Audiovisuell ist der Film auch großartig gelungen und die Art und Weise, wie Guadagnino körperliches Begehren und Leidenschaft inszeniert wirkt einzigartig. So hat mich der Film über weite Strecken faszinieren und in seinen Bann ziehen können – aber nicht vollständig. Dafür versucht Guadagnino bei der Symbolik und der Inszenierung des fieberhaften Drogenrauschs eine Spur zu sehr David Lynch zu sein, so dass es mich trotz der eigenen Einstellung hier auch einen fieberhaften Drogenrausch auf der Leinwand visuell zu erleben ein wenig aus dem Filmerlebnis gerissen hat, so dass der Film leider nur auf der Schwelle zwischen Hit or Miss für mich eingeordnet werden kann.
„Queer“ - My First Look – 8/10 Punkte
iHaveCNit: Queer (2025) – Luca Guadagnino - Mubi
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 31.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 6, Platz 1 – 20:30 Uhr
In der jährlichen Tradition von mir die Silvesterpreview der Arthouse-Kinos Frankfurt zu besuchen habe ich mir in 2024 aus der angebotenen Auswahl Luca Guadagninos neuen Film „Queer“ mit Daniel Craig in der Hauptrolle angesehen. Ein Film, bei dem Guadagnino wieder sehr speziell körperliches Begehren und damit verbundene Leidenschaft inszeniert und dabei in einen fast lynchhaftigen, fieberhaften Drogenrausch abdriftet, indem sich der Film durchaus verlieren kann.
„Queer“ - My First Look – 8/10 Punkte
Special - Silvesterpreview
iHaveCNit: Queer (2025) – Luca Guadagnino - Mubi
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 31.12.2024 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 6, Platz 1 – 20:30 Uhr
Der Amerikaner William Lee lebt finanziell ausgesorgt im Exil in Mexiko, damit er dort das Leben genießen und seinen Drogentrips und seinen homosexuellen Neigungen frönen kann. Durch Zufall trifft er auf den wesentlich jüngeren amerikanischen Ex-Soldaten Eugene Allerton und ist mehr als nur fasziniert von ihm, so dass zwischen den Beiden eine komplizierte Beziehung entsteht, die auf die Probe gestellt wird, als Eugene William auf eine Reise in den Dschungel Südamerikas begleitet auf der Suche nach einer ganz speziellen Droge.
Ein Filmemacher, der mein Filmjahr 2024 nachhaltig beeinflusst hat, ist Luca Guadagnino. Dank einer Verschiebung des Starttermins seines Films „Challengers“ von September 2023 in den April 2024 hat es der Film geschafft, nicht nur ein Teil meiner Top10 des Jahres, sondern am Ende an der Spitze meines Filmjahres 2024 zu landen. Und das, obwohl Guadagnino bei mir immer entweder „Hit“ or „Miss“ ist. „A Bigger Splash“ war eher miss, „Call Me By Your Name“ dann hit, Suspiria wieder miss und „Bones And All“ auf der Schwelle zwischen Hit or Miss. Nach „Challengers“, der ganz klar wieder hit war war ich gespannt, ob wo „Queer“ landen wird. Bei „Queer“ handelt es sich um einen semibiographischen Film auf einem Roman von William S. Borroughs, bei dem Daniel Craig eine dem Autoren nachempfundene Rolle spielt. Und hier kann Daniel Craig nach seinem Abschied von der James-Bond-Reihe sich von den durchaus vorhandenen darstellerischen Fesseln lösen und komplett freidrehen. Alleine für Fans von Daniel Craig lohnt sich bereits der Kinobesuch für „Queer“. Audiovisuell ist der Film auch großartig gelungen und die Art und Weise, wie Guadagnino körperliches Begehren und Leidenschaft inszeniert wirkt einzigartig. So hat mich der Film über weite Strecken faszinieren und in seinen Bann ziehen können – aber nicht vollständig. Dafür versucht Guadagnino bei der Symbolik und der Inszenierung des fieberhaften Drogenrauschs eine Spur zu sehr David Lynch zu sein, so dass es mich trotz der eigenen Einstellung hier auch einen fieberhaften Drogenrausch auf der Leinwand visuell zu erleben ein wenig aus dem Filmerlebnis gerissen hat, so dass der Film leider nur auf der Schwelle zwischen Hit or Miss für mich eingeordnet werden kann.
„Queer“ - My First Look – 8/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
340iHaveCNit: Nosferatu – Der Untote (2025) – Robert Eggers - Universal
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 02.01.2025
Kinopolis MTZ – Kino 7 – Reihe 13, Platz 17 – 19:35 Uhr
Der junge Kaufmann Thomas Hutter lebt mit seiner Frau Ellen in Wisborg. Von seinem Arbeitgeber Herr Knock erhält er einen lukrativen Auftrag. Er darf in die Karpaten zu einem Grafen reisen und ihn vom Kauf einer Immobilie in Wisborg überzeugen. Noch ahnt Thomas Hutter nicht, um wen es sich bei diesem Grafen handelt und als sich mysteriöse Zwischenfälle ereignen, scheint es bereits zu spät, denn der Graf scheint eine gewisse Verbindung auch zu Thomas Frau Ellen zu haben.
Robert Eggers ist für mich ein interessanter Filmemacher. Sein Hang zur Mythologie und Folklore bei der sorgfältigen Auswahl für die Stoffe seiner Horrorfilme und die Akribie, mit der er bei der Gestaltung seiner Filme vorgeht um alles möglichst authentisch und realistisch wirken zu lassen für einen sehr hohen Grad an atmosphärischer Tiefe und Stimmung mit dem gesamten Design der Sets, der Kostüme, dem Make-Up und Hair-Design sowie der audiovisuellen Gestaltung durch Kameraeinstellungen, natürlichem Licht und Musik ist einfach etwas, wofür ich mich absolut begeistern kann, weil es mich in den Bann zieht und mich mitreißt. Nach „The Witch“, „The Lighthouse“ und „The Northman“ hat er nun die Zeit gefunden mit „Nosferatu – Der Untote“ ein weiteres Herzensprojekt anzugehen – eine sehr werkgetreue Neuverfilmung von Murnaus Stummfilmklassiker, der nicht autorisiert eine Verfilmung von Bram Stokers „Dracula“ gewesen ist. Ich selbst habe vor nicht allzu langer Zeit mal die Möglichkeit gehabt, Murnaus Stummfilmklassiker in einer Live-Vertonung sehen zu können, damit ich auch diesen mal erlebt habe. Einen Vergleich aber an dieser Stelle zu ziehen halte ich für unfair, weil ein Stummfilm eben andere Kunstgriffe und erzählerische Mittel nutzt als es Kinofilme der heutigen Zeit tun. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Vorlage, deren Länge von knapp etwas über anderthalb Stunden gerade in seiner Form als Stummfilm nicht die Möglichkeit hatte, seine Texttafeln und die Dialoge sowie nicht transportierte Zwischenhandlungselemente auf der Leinwand audiuell darzustellen und auszubuchstabieren, so dass Eggers Werk auf knapp 135 Minuten Laufzeit kommt, die dem ein oder anderen vielleicht etwas spröde und langatmig vorkommen können. Auch erzählt Eggers Werk nicht allzu Neues, aber das finde ich als Kritik an dieser Stelle nicht wirklich berechtigt. Dennoch ist die stärker ausgearbeitete Perspektive des Charakters von Ellen, die hier für mich sehr stark von Lily-Rose Depp gespielt wird ein interessantes Spiegelbild für die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und auch Heute – und natürlich auch die einen gewissen Fokus einnehmende Verbindung zwischen ihrer Ellen und dem von Bill Skarsgard gespielten Grafen, dessen Optik und Design durchaus als interessant bezeichnet werden kann. Insgesamt kann ich neben einem tollen Ensemble natürlich auch wieder alles wie weiter oben erwähnt positiv hervorheben, weil das für mich auch bei „Nosferatu – Der Untote“ der Fall ist, so dass mir diese authentische, atmosphärische, visuell berauschende Verfilmung von Eggers sehr gut gefallen hat.
„Nosferatu – Der Untote“ - My First Look – 9/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 02.01.2025
Kinopolis MTZ – Kino 7 – Reihe 13, Platz 17 – 19:35 Uhr
Der junge Kaufmann Thomas Hutter lebt mit seiner Frau Ellen in Wisborg. Von seinem Arbeitgeber Herr Knock erhält er einen lukrativen Auftrag. Er darf in die Karpaten zu einem Grafen reisen und ihn vom Kauf einer Immobilie in Wisborg überzeugen. Noch ahnt Thomas Hutter nicht, um wen es sich bei diesem Grafen handelt und als sich mysteriöse Zwischenfälle ereignen, scheint es bereits zu spät, denn der Graf scheint eine gewisse Verbindung auch zu Thomas Frau Ellen zu haben.
Robert Eggers ist für mich ein interessanter Filmemacher. Sein Hang zur Mythologie und Folklore bei der sorgfältigen Auswahl für die Stoffe seiner Horrorfilme und die Akribie, mit der er bei der Gestaltung seiner Filme vorgeht um alles möglichst authentisch und realistisch wirken zu lassen für einen sehr hohen Grad an atmosphärischer Tiefe und Stimmung mit dem gesamten Design der Sets, der Kostüme, dem Make-Up und Hair-Design sowie der audiovisuellen Gestaltung durch Kameraeinstellungen, natürlichem Licht und Musik ist einfach etwas, wofür ich mich absolut begeistern kann, weil es mich in den Bann zieht und mich mitreißt. Nach „The Witch“, „The Lighthouse“ und „The Northman“ hat er nun die Zeit gefunden mit „Nosferatu – Der Untote“ ein weiteres Herzensprojekt anzugehen – eine sehr werkgetreue Neuverfilmung von Murnaus Stummfilmklassiker, der nicht autorisiert eine Verfilmung von Bram Stokers „Dracula“ gewesen ist. Ich selbst habe vor nicht allzu langer Zeit mal die Möglichkeit gehabt, Murnaus Stummfilmklassiker in einer Live-Vertonung sehen zu können, damit ich auch diesen mal erlebt habe. Einen Vergleich aber an dieser Stelle zu ziehen halte ich für unfair, weil ein Stummfilm eben andere Kunstgriffe und erzählerische Mittel nutzt als es Kinofilme der heutigen Zeit tun. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Vorlage, deren Länge von knapp etwas über anderthalb Stunden gerade in seiner Form als Stummfilm nicht die Möglichkeit hatte, seine Texttafeln und die Dialoge sowie nicht transportierte Zwischenhandlungselemente auf der Leinwand audiuell darzustellen und auszubuchstabieren, so dass Eggers Werk auf knapp 135 Minuten Laufzeit kommt, die dem ein oder anderen vielleicht etwas spröde und langatmig vorkommen können. Auch erzählt Eggers Werk nicht allzu Neues, aber das finde ich als Kritik an dieser Stelle nicht wirklich berechtigt. Dennoch ist die stärker ausgearbeitete Perspektive des Charakters von Ellen, die hier für mich sehr stark von Lily-Rose Depp gespielt wird ein interessantes Spiegelbild für die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und auch Heute – und natürlich auch die einen gewissen Fokus einnehmende Verbindung zwischen ihrer Ellen und dem von Bill Skarsgard gespielten Grafen, dessen Optik und Design durchaus als interessant bezeichnet werden kann. Insgesamt kann ich neben einem tollen Ensemble natürlich auch wieder alles wie weiter oben erwähnt positiv hervorheben, weil das für mich auch bei „Nosferatu – Der Untote“ der Fall ist, so dass mir diese authentische, atmosphärische, visuell berauschende Verfilmung von Eggers sehr gut gefallen hat.
„Nosferatu – Der Untote“ - My First Look – 9/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
341iHaveCNit: Feste & Freunde – Ein Hoch Auf Uns ! (2025) – David Dietl - Leonine
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 03.01.2025
Kinopolis MTZ – Kino 11 – Reihe 16, Platz 20 – 20:15 Uhr
Silvester 2019 – Ellen und Sebastian sind spät dran, denn sie sind auf einer Silvesterparty mit dem gesamten Freundeskreis eingeladen. Was dort aber niemand wissen darf ist die gemeinsame Affäre, denn Sebastian ist eigentlich mit Eva verheiratet. Hinzu kommen unterschiedliche Vorstellungen an die gemeinsame Kinderplanung und das Elternsein des lesbischen Pärchens Natalie und Maya, eine etwas chaotische Ehe zwischen Mareike und Adam und der großherzige Bruder Ellens, Rolf, der bereits ewig Single ist und noch ahnt niemand, was die zufälligen Begegnungen mit Dina, Max und Becky für die Gruppe bereit halten wird, wenn sich der Freundeskreis immer wieder zu unterschiedlichen Begebenheiten trifft.
„Feste & Freunde – Ein Hoch Auf Uns !“ von David Dietl ist eine Neuverfilmung des dänischen Films „Lang Historie Kort“ und zur erfrischenden Abwechslung mal ein deutscher Film, der sich an Ideen aus dem europäischen Umfeld bedient und daraus etwas sehr Gutes schafft. Das Konzept hinter dem Film ist ein Ensemble- und Episodenfilm mit mehr als 10 Personen im Ensemble und dem Fokus auf 7 Feste, die chronologisch erzählt werden. Das mag für die Laufzeit des Films von cirka 107 Minuten schon sehr sportlich sein, dennoch verzettelt sich der Film nicht darin, dass wir die Handlung aus der Perspektive jeder Person miterleben und dass damit eine gewisse Form der Unübersichtlichkeit die Folge sein könnte. Doch das passiert hier nicht. Den Großteil der Handlung erleben wir aus der Perspektive von Laura Tonkes Ellen und bekommen hier über den gesamten Handlungs- und Episodenverlauf einen tollen Einblick über die Veränderungen innerhalb des Freundeskreises und den Beziehungsgeflechten sowie den Konflikten. Hier hätte der Film das Problem haben können, dass Konflikte nicht oder nicht unzureichend aufgelöst werden und damit ungeklärt im Raum stehen, aber durch seine gewisse Tiefe umschifft der Film gekonnt dieses Problem und sorgt bei einer doch etwas heterogenen Freundesgruppe für einen sehr homogenen Fluss der Handlungs- und Charakterentwicklung, der von einem sehr gut aufgelegten Ensemble mit Jasmin Shakeri, Katja Fellin, Anette Frier, Trystan Pütter, Ronald Zehrfeld, Antje Traue, Nicholas Ofczarek, Pegah Ferydoni, Henning Flüsloh und Marlene Tanczik mit Leben und mit greifbaren Charakteren sowie greifbaren Problemen und Konflikten gefüllt wird. Ich selbst habe auch nicht erwartet, dass mich persönlich dieser Film so gut unterhalten und emotional mitreißen sowie zum Lachen und auch zum Weinen bringen konnte wie er es getan hat. Ich hätte auch dem Treiben dieses Freundeskreises noch ewig zusehen können.
„Feste & Freunde – Ein Hoch Auf Uns !“ - My First Look – 8/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 02.01.2025
gesehen am 03.01.2025
Kinopolis MTZ – Kino 11 – Reihe 16, Platz 20 – 20:15 Uhr
Silvester 2019 – Ellen und Sebastian sind spät dran, denn sie sind auf einer Silvesterparty mit dem gesamten Freundeskreis eingeladen. Was dort aber niemand wissen darf ist die gemeinsame Affäre, denn Sebastian ist eigentlich mit Eva verheiratet. Hinzu kommen unterschiedliche Vorstellungen an die gemeinsame Kinderplanung und das Elternsein des lesbischen Pärchens Natalie und Maya, eine etwas chaotische Ehe zwischen Mareike und Adam und der großherzige Bruder Ellens, Rolf, der bereits ewig Single ist und noch ahnt niemand, was die zufälligen Begegnungen mit Dina, Max und Becky für die Gruppe bereit halten wird, wenn sich der Freundeskreis immer wieder zu unterschiedlichen Begebenheiten trifft.
„Feste & Freunde – Ein Hoch Auf Uns !“ von David Dietl ist eine Neuverfilmung des dänischen Films „Lang Historie Kort“ und zur erfrischenden Abwechslung mal ein deutscher Film, der sich an Ideen aus dem europäischen Umfeld bedient und daraus etwas sehr Gutes schafft. Das Konzept hinter dem Film ist ein Ensemble- und Episodenfilm mit mehr als 10 Personen im Ensemble und dem Fokus auf 7 Feste, die chronologisch erzählt werden. Das mag für die Laufzeit des Films von cirka 107 Minuten schon sehr sportlich sein, dennoch verzettelt sich der Film nicht darin, dass wir die Handlung aus der Perspektive jeder Person miterleben und dass damit eine gewisse Form der Unübersichtlichkeit die Folge sein könnte. Doch das passiert hier nicht. Den Großteil der Handlung erleben wir aus der Perspektive von Laura Tonkes Ellen und bekommen hier über den gesamten Handlungs- und Episodenverlauf einen tollen Einblick über die Veränderungen innerhalb des Freundeskreises und den Beziehungsgeflechten sowie den Konflikten. Hier hätte der Film das Problem haben können, dass Konflikte nicht oder nicht unzureichend aufgelöst werden und damit ungeklärt im Raum stehen, aber durch seine gewisse Tiefe umschifft der Film gekonnt dieses Problem und sorgt bei einer doch etwas heterogenen Freundesgruppe für einen sehr homogenen Fluss der Handlungs- und Charakterentwicklung, der von einem sehr gut aufgelegten Ensemble mit Jasmin Shakeri, Katja Fellin, Anette Frier, Trystan Pütter, Ronald Zehrfeld, Antje Traue, Nicholas Ofczarek, Pegah Ferydoni, Henning Flüsloh und Marlene Tanczik mit Leben und mit greifbaren Charakteren sowie greifbaren Problemen und Konflikten gefüllt wird. Ich selbst habe auch nicht erwartet, dass mich persönlich dieser Film so gut unterhalten und emotional mitreißen sowie zum Lachen und auch zum Weinen bringen konnte wie er es getan hat. Ich hätte auch dem Treiben dieses Freundeskreises noch ewig zusehen können.
„Feste & Freunde – Ein Hoch Auf Uns !“ - My First Look – 8/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
342Kleine Info - ab 2025 habe ich feine Anpassungen bei meinen Reviews vorgenommen. Statt wie ursprünglich aus 3 Blöcken (Einstieg, Synopsis, Meinung und Gedanken) bestehen diese fortan nur noch aus 2 Blöcken (Synopsis, Meinung und Gedanken), da für mich selbst in der Vergangenheit die Einstiege immer relativ repetitiver und redundanter geworden sind, weil sie im Grunde immer nach dem ähnlichen Schema abgelaufen sind - Personen vor und hinter den Kulissen interessant, Trailer interessant, Thema interessant, bla bla bla - darauf habe ich dieses Jahr nicht mehr die Lust mir da auch künstlich etwas aus den Fingern zu saugen, was ich auch im Block "Meinungen und Gedanken" schreiben könnte.
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
343Special – Best Of Cinema
iHaveCNit: Sieben (1995) – David Fincher - Warner
Deutscher Kinostart: 07.01.2025
gesehen am 07.01.2025
Kinopolis MTZ – Kino 7 – Reihe 15, Platz 10 – 20:00 Uhr
In der Best Of Cinema-Reihe startet man 2025 mit David Finchers Klassiker „Sieben“, der sich für viele als Meisterwerk im Thrillerbereich etabliert hat und mit den Darstellern Morgan Freeman, Brad Pitt, Kevin Spacey und Gwyneth Paltrow den Thriller über einen Serienkiller nach dem Schema der Sieben Todsünden perfekt abrundet.
„Sieben“ - Multiple Look – 10/10 Punkte
iHaveCNit: Sieben (1995) – David Fincher - Warner
Deutscher Kinostart: 07.01.2025
gesehen am 07.01.2025
Kinopolis MTZ – Kino 7 – Reihe 15, Platz 10 – 20:00 Uhr
In der Best Of Cinema-Reihe startet man 2025 mit David Finchers Klassiker „Sieben“, der sich für viele als Meisterwerk im Thrillerbereich etabliert hat und mit den Darstellern Morgan Freeman, Brad Pitt, Kevin Spacey und Gwyneth Paltrow den Thriller über einen Serienkiller nach dem Schema der Sieben Todsünden perfekt abrundet.
„Sieben“ - Multiple Look – 10/10 Punkte
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Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread
344In 2025:
iHaveCNit: All We Imagine As Light (2024) – Payal Kapadia – Rapid Eye Movies
Deutscher Kinostart: 19.12.2024
gesehen am 08.01.2025 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 20:00 Uhr
Prabha arbeitet als Krankenschwester in der indischen Metropole Mumbais und lebt mit der jüngeren Kollegin Anu in einer gemeinsamen Wohnung. Während Anu zwangsverheiratet werden soll und eine Beziehung mit einem Mann verheimlicht versucht Prabha nicht nur das gemeinsame Leben im Griff zu haben, sondern auch ihrer Freundin Parvati dabei zu helfen, ihre Wohnung nicht zu verlieren, wäre da nicht ein Geschenk von ihrem Ehemann, der vor einem Jahr nach Deutschland gegangen ist, den sie seitdem nie wieder gesehen hat und das ihre Gedankenwelt ein wenig auf den Kopf stellen wird.
„All We Imagine As Light“ ist noch einer der Filme, die ich aus 2024 sehen wollte, damit ich das Filmjahr 2024 für mich abschließen kann. Das Spielfilmdebüt der aus Mumbai stammenden Regisseurin Payal Kapadia hat mir sehr gefallen. Der Film ist ein stilles, intimes, poetisches und philosophisches und dennoch sozialrealistisches Porträt Mumbais und auch des Lebens von 3 Frauen dieser Stadt, das teils sogar etwas dokumentarisch wirken kann und vom Erfahrungsschatz der Regisseurin profitieren kann. Ich fand auch interessant, welche Richtung der Film eingeschlagen hat und mit welcher teils sehr subtilen Symbolik der Film eine Konklussion bereit hält.
„All We Imagine As Light“ - My First Look – 9/10 Punkte
iHaveCNit: All We Imagine As Light (2024) – Payal Kapadia – Rapid Eye Movies
Deutscher Kinostart: 19.12.2024
gesehen am 08.01.2025 in OmU
Mal Sehn Kino Frankfurt – Reihe H, Platz 10 – 20:00 Uhr
Prabha arbeitet als Krankenschwester in der indischen Metropole Mumbais und lebt mit der jüngeren Kollegin Anu in einer gemeinsamen Wohnung. Während Anu zwangsverheiratet werden soll und eine Beziehung mit einem Mann verheimlicht versucht Prabha nicht nur das gemeinsame Leben im Griff zu haben, sondern auch ihrer Freundin Parvati dabei zu helfen, ihre Wohnung nicht zu verlieren, wäre da nicht ein Geschenk von ihrem Ehemann, der vor einem Jahr nach Deutschland gegangen ist, den sie seitdem nie wieder gesehen hat und das ihre Gedankenwelt ein wenig auf den Kopf stellen wird.
„All We Imagine As Light“ ist noch einer der Filme, die ich aus 2024 sehen wollte, damit ich das Filmjahr 2024 für mich abschließen kann. Das Spielfilmdebüt der aus Mumbai stammenden Regisseurin Payal Kapadia hat mir sehr gefallen. Der Film ist ein stilles, intimes, poetisches und philosophisches und dennoch sozialrealistisches Porträt Mumbais und auch des Lebens von 3 Frauen dieser Stadt, das teils sogar etwas dokumentarisch wirken kann und vom Erfahrungsschatz der Regisseurin profitieren kann. Ich fand auch interessant, welche Richtung der Film eingeschlagen hat und mit welcher teils sehr subtilen Symbolik der Film eine Konklussion bereit hält.
„All We Imagine As Light“ - My First Look – 9/10 Punkte
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