Ich mochte den sogar noch etwas mehr. Dabei sollte die Prämisse "Fussballfilm von Taika Waititi" für mich eigentlich zum Davonlaufen klingen, immerhin bin ich so desinteressiert, dass ich gar nicht weiss, wer Franz Beckenbauer ist.HCN007 hat geschrieben: 9. Januar 2024 00:43 iHaveCNit: Next Goal Wins (2024) – Taika Waititi – Fox Searchlight Pictures
Unglaublich wahre Geschichten, vor allem im sportlichen Bereich, bei denen eine von Misserfolg geprägte Gruppe in bester Underdog-Manier für einen wenn auch kleinen Erfolg trainiert wird und sowohl die Gruppe als auch der Trainer mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert werden und über sich hinaus und zusammenwachsen sind wie für das Kino gemacht. Einer der letzten Filme dahingehend, der mich richtig positiv umgehauen hat was Basketballer- und Alkoholikerdrama „Out of Play“ mit Ben Affleck und das wohl prominenteste und legendärste Beispiel dieser Sorte ist die Geschichte um die jamaikanische Bobmannschaft in „Cool Runnings“. Nun steht natürlich die Frage im Raum, handelt es sich bei Waititis Film um „Cool Kickings“ oder eher „Next Movie Wins“ ? Für mich liegt die Antwort irgendwo dazwischen. Der Film, der gemessen an seiner Laufzeit die Spielzeit eines klassischen Fußballspiels von 90 Minuten ohne Nachspielzeit mit Halbzeitpause beträgt bietet auf jeden Fall eine interessante Mischung an. Diese Mischung aus Fußball- und Culture-Clash-Komödie mit ihrer klassischen Underdog-Geschichte und der Geschichte über Glück, Erfolg, Misserfolg hat durchaus in einigen Momenten etwas Humor und auch etwas Herz, spielt aber seine Möglichkeiten dahingehend nicht vollends aus. Auch wenn der Film nicht immer zielsicher ins Tor getroffen hat, so hat der Film auf jeden Fall seinen gewissen Spaß gemacht. Genau wie bei jemanden, für den Fußball auf jeden Fall im Leben einen eigentlich sehr geringen bis überhaupt keinen Stellenwert besitzt, der sich dann aber doch für einen wenn auch unbedeutenden Erfolg seiner Nationalmannschaft freuen kann.
„Next Goal Wins“ - My First Look – 6/10 Punkte
Ich war zwar alleine im Saal, aber hatte meinen Spass. Du sagst es: Culture-Clash-Komödie und Underdog-Geschichte, in seiner Rezeptur eigentlich eher vorhersehbar, aber launig und mit Herz, und mit viel weniger von dem platten Humorniveau, das mir schon einige Waititi-Filme versalzen hat, als befürchtet. Richtig Freude hatte ich auch an Fassbenders Darbietung des abgehalfterten Fussballtrainers mit Aggressionsproblemen. Es gab mal eine Zeit, da ging mir der Flötenmichel eher auf die Nerven weil er gefühlt jede Woche in einem neuen Kinofilm auftrat, dabei keine allzu grosse mimische Bandbreite zeigte und in jeder Rolle die gleichen Manierismen zeigte (z.B. sein dramatisches Semi-Flüstern). Aber hier spielt er eine seiner besten Rollen seit seinen Auftritten bei Tarantino und Vaughn. 7/10 von mir.