StellaPolaris hat geschrieben: 7. Januar 2022 10:31
Ein Bond-Film wie NTTD wird schlichtweg nicht mehr passieren. Ich denke, dass es die "Notwendigkeit" einen derart überladenen, konstruierten, zurecht gebogenen, einem "höheren Zweck" (Craigs swansong) dienenden Bondfilm zu drehen, der dazu auch noch Forderungen an gesellschatlichen Korrektheiten erfüllen muss, nicht mehr geben wird. Ich jedenfalls hoffe das.
Das sehe ich gänzlich anders. NTTD ist ein völlig schlüssiger, flüssiger, gut unterhaltender Bondfilm der zudem noch eine emotionale Handlung hat und mit einer logischen und wunderbar inszenierten Tragödie endet. Ich sehe da gar nichts konstruiertes zumindest nichts was über das übliche Maß eines jeden Spielfilms hinausgeht. Ja, man wollte, dass Bond am Ende stirbt und natürlich hat man sich überlegt, wie es dazu kommen kann. Aber die Nanobots Story ist für mich bestes, klassisches Bondmaterial. Dass Bond kein glückliches Familien Happy End haben kann, sollte klar sein. Wenn man sich dies klarmacht, dann funktioniert das alles ganz hervorragend im Bondkosmos.
Den Vorwurf des Bemühens um gesellschaftliche Korrektheit verstehe ich auch nicht, ist hier auch von mir schon x-fach wiederlegt worden. Nomi ist genau der Charakter, den auch andere Girls in der Historie der Reihe eingenommen haben (Tripple X, Wai Lin, Jinx um nur einige zu nennen). Es ist ja auch merkwürdig, wenn dem Film von einer Seite Anbiederung an gesellschaftliche Korrektheit vorgeworfen wird, aber von anderer Seite beklagt wird, dass die Frauen im Film so rückschrittlich sind. Ich sehe es völlig ausgewogen. Der Film zeigt einfach, dass auch (schwarze) Frauen 00-Agenten sein können – aber fokussiert sich natürlich auf Bond als Helden. Der Film zeigt, dass auch Frauen mal Bond den A… retten können, aber am Ende rettet doch Bond die Welt.
Ich sehe in NTTD einen nahezu perfekten, klassichen Bondfilm, der dies aber sehr gekonnt und „sensibel“ kombiniert mit Elementen, von denen man nie erwartet hätte, dass sie in einem Bondfilm vorkommen würden.