Was ist der beste Film von Ridley Scott?

Die Duellisten (The Duellists)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Alien
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (22%)
Blade Runner
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Legende (Legend) (Keine Stimmen)
Der Mann im Hintergrund (Someone to Watch Over Me) (Keine Stimmen)
Black Rain
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Thelma & Louise (Keine Stimmen)
1492 – Die Eroberung des Paradieses (Keine Stimmen)
White Squall (Keine Stimmen)
Die Akte Jane (G.I. Jane)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Gladiator
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Black Hawk Down (Keine Stimmen)
Hannibal
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Tricks (Matchstick Men) (Keine Stimmen)
Königreich der Himmel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Ein gutes Jahr (A Good Year) (Keine Stimmen)
American Gangster (Keine Stimmen)
Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Robin Hood
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Prometheus
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
The Counselor
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Exodus: Götter und Könige (Keine Stimmen)
Der Marsianer - Rettet Mark Watney (The Martian)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Alien: Covenant (Keine Stimmen)
All the Money in the World (Keine Stimmen)
The Last Duel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
House of Gucci (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Re: Die Filme des Ridley Scott

557
vodkamartini hat geschrieben: 15. Oktober 2021 14:20 Film interessiert mich aber und deine Bewertung klingt ja auch recht vielversprechend.
Kann man machen, Urgrossvater Ridley und die Boston Boys liefern ziemlich gut ab. Der Film ist genauso sehr eine Variation des Rashomon-Konzepts wie ein sehr authentisches (bzw. authentisch wirkendes, denn beurteilen kann ich es eigentlich nicht) Zeit- und Sittengemälde des vierzehnten Jahrhunderts. Die entscheidenden Szenen tun weh - im positiven Sinne, und trotz der üppigen Laufzeit und viel paralleler Erzählung derselben Szenen wurde es nie langweilig. Ausserdem habe ich Ben Affleck glaube ich noch nie so gut schauspielern sehen.
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Re: Die Filme des Ridley Scott

559
In dem Fall irrt er sich, da waren andere Faktoren entscheidend (schwaches Marketing, Corona, Vergewaltigung ist als zentrales Thema nicht gerade sexy), grundsätzlich mag ich aber Scotts unverblümte Art, die Dinge immer beim Namen zu nennen. Und wer dieses Jahr "The Last Duel" verpasst hat oder noch "House of Gucci" verpassen wird, hat selbst Schuld, denn besser als die zwei Filme war und wird das Kinojahr 2021 nicht mehr.

Immerhin: "The Last Duel" ist schon ab 1. Dezember bei Disney+ verfügbar, ehe er am 12. Januar auf Blu-ray erscheint.
https://filmduelle.de/

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Re: Die Filme des Ridley Scott

560
Laut Wikipedia sind ich und meine vier Freunde offenbar Millennials, wir waren zu fünft bei Last Duel im Kino und fanden den Film gut. An mir kann es also nicht liegen und der Oppa sollte sich lieber auf seinen Wunsch konzentrieren, noch ein Dutzend weiterer Filme zu planen bevor er vom Schaukelstuhl kippt.
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Re: Die Filme des Ridley Scott

564
Ich bin per Definition auch Millenial und habe "The Last Duel" auch im Kino gesehen - genau wie ich mir auch "House Of Gucci" im Kino ansehen werde.

Irgendwie bleibt mir noch irgendwie hängen, dass man "The Last Duel" eher mit zahlenmäßig wenigen Kopien in den deutschen Kinos vertrieben hat, womit auch die verfügbaren Kinos/Zeiten sehr knapp und begrenzt waren. Gepaart mit schnellerer Verfügbarkeit im Heimkino ist es dann für den geneigten potentiellen Kinozuschauer eine leichtere Entscheidung zu warten und sich in Geduld zu üben statt sich auf Teufel komm raus ein weit entferntes Kino zu suchen für eine einzige Vorstellung. (würde ich vielleicht als Kinofreak tun hätte ich in meinem Raum keine so privilegierten Optionen wie ich sie gerade habe - nur sind nicht alle solche Kinofreaks).

In meiner Top5 befindet sich aktuell jedoch kein "The Last Duel" - eher Filme wie "Dune" , "Der Rausch" , "The Father" , "Last Night In Soho" und "Nowhere Special".
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Ridley Scott

565
HCN007 hat geschrieben: 24. November 2021 15:43 Irgendwie bleibt mir noch irgendwie hängen, dass man "The Last Duel" eher mit zahlenmäßig wenigen Kopien in den deutschen Kinos vertrieben hat, womit auch die verfügbaren Kinos/Zeiten sehr knapp und begrenzt waren. Gepaart mit schnellerer Verfügbarkeit im Heimkino ist es dann für den geneigten potentiellen Kinozuschauer eine leichtere Entscheidung zu warten und sich in Geduld zu üben statt sich auf Teufel komm raus ein weit entferntes Kino zu suchen für eine einzige Vorstellung.
Soweit ich weiss gilt TLD mit Damon statt Dalton als "Limited Release", damit hatte ich aber keine Probleme. Ich glaube Irishman hatte ein relativ kleines Zeitfenster von einer Woche, bei Ridleys Mittelalter-Klopperei gab es in der Planung und Logistik des Kinobesuchs aber Null Probleme. Anders als bei Last Night in Soho, danke nochmal dafür an Quinnie/Cinevital. :evil:
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Re: Die Filme des Ridley Scott

566
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Sicherlich ist der verwendete Ausdruck "Millenial" im Zusammenhang mit der weltweiten Zuschauerschaft völlig deplaziert, betrachtet man die Aussage aber ausschliesslich bezogen auf das reine US-Publikum, fällt schon seit Jahren auf, dass Comicverfilmungen und Familienfilme sich immer mehr zum reinen Selbstläufer entwickeln, während anderweitige Themen es oftmals schwieriger haben zu wirklichen Boxoffice-Erfolgen zu avancieren.

https://www.boxofficemojo.com/year/2021 ... yl_table_1
https://www.boxofficemojo.com/year/2019 ... yl_table_1
https://www.boxofficemojo.com/year/2018 ... darGrosses


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Re: Die Filme des Ridley Scott

567
iHaveCNit: House Of Gucci (2021) – Ridley Scott - Universal
Deutscher Kinostart: 02.12.2021
gesehen am 02.12.2021 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 1 – Reihe 8, Platz 17 – 20:00 Uhr


Ridley Scott hat dieses Jahr zwei großartige Filme am Start gehabt. Nach der mittelalterlichen Geschichte über einen #metoo-Fall in „The Last Duel“ geht es in seinem zweiten Film um die reellen Ereignisse, die zum Mord an Maurizio Gucci geführt haben. Und „House Of Gucci“ hat mir wie auch bereits „The Last Duel“ richtig gut gefallen. Interessant, dass Scott in beiden Filmen Adam Driver als Hauptdarsteller besetzen konnte, der in beiden Filmen großartig ist. Aber auch der Rest wusste für mich zu überzeugen.

Ende der 70er trifft die junge Patrizia Reggiani auf den Jurastudenten Maurizio Gucci, der Teil der berühmten Gucci-Familie ist, deren Marke Gucci weltweit im Modesektor Prestige und Ansehen genießt. Die Beziehung und auch die daraus folgende Ehe der Beiden wird einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft des Modeimperiums der Familie Gucci haben.

Scott inszeniert den Film als ausgedehntes Epos, das an klassische Mafia-Filme erinnert, auch wenn wir es hier nicht mit einer Familie aus Mafiosi, sondern einem Familienimperium des Modesektors zu tun haben. Dabei wird die Geschichte über mehrere Jahre und Jahrzehnte und viele wichtige Stationen erzählt und verdichtet. Dabei waren für mich sowohl die Handlungsentwicklung, die Charakterentwicklungen als auch die Entwicklung der Beziehung zwischen der von Lady Gaga gespielten Patrizia Reggiani und dem von Adam Driver gespielten Maurizio Gucci immer stimmig und plausibel. Das Ensemble ist grundsätzlich großartig und liefert großartige Darstellungen ab. Neben Lady Gaga und Adam Driver ist das auch vor allem bei Jared Leto und Al Pacino der Fall. Ergänzt wird das Ensemble noch um Jeremy Irons, Salma Hayek, Jack Huston, Reeve Carney und auch Camille Cottin. Natürlich ist es klar, dass bei Filmen über reelle Ereignisse auch Kontroversen entstehen und die Darstellung der damals Beteiligten von heute noch lebenden Familienmitgliedern kritisiert wird – und es sogar soweit geht, dass eventuell rechtliche Schritte eingeleitet werden – aber das kann durchaus passieren und tut auch der letztendlichen Qualität des Films keinen Abbruch, diese aktuellen Kontroversen dahingehend sind auch sicherlich gute prozyklische Werbung für den Film. Der Film ist auch in seiner gesamten Optik durch seine Bilder, seinen Stil und vor allem wie es sich für einen Film einer Modedynastie gehört den ganzen Kostümen wie gemacht fürs Kino und die große Leinwand. Ergänzt wird das Ganze noch mit einem coolen Soundtrack, der die audiovisuelle Stimmung der späten 70er bis in die 90er hinein zum Leben erweckt.

„House Of Gucci“ - My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Ridley Scott

568
The Last Duel (2021)

Wahrheitsfindung auf dem Turnierplatz

Die Lanzen brechen, die Schwerter klirren, das Blut spritzt. Genau, wir befinden uns inmitten eines Mittelalterepos von Sir Ridley Scott. Der von der Queen geadelte Regisseur scheint trotz seiner Science Fiction Meilensteine (Alien, Blade Runner) ein besonderes Faible für die raue Vergangenheit zu haben. Ob Pharaonen (Exodus), Gladiatoren (Gladiator), Kreuzritter (Königreich der Himmel, Robin Hood) oder Entdecker (1492), stets haftet seinen kraftvollen Historienfilmen etwas Urwüchsiges, etwas Archaisches an. Hie wird nicht einfach nur gekämpft, hier wird mit Göttern, Elementen, Heerscharen von Feinden, vor allem aber dem Schicksal gerungen, als gäbe es kein Morgen. Getaucht in eine barocke Gemäldeoptik und untermalt von hymnischen Scores kommen Scotts Werke damit oft wie das filmische Äquivalent zu antiker oder frühneuzeitlicher Baukunst daher. Sein neuester Film The Last Duel setzt diesen Kanon nun nahtlos fort, oder etwa nicht?

Die erste Szene scheint lauthals „Ja“ zu brüllen. Scotts biete seine ganze, pralle Mittelalterpalette auf. Ein farbgefilterter Blauschleier und leichter CGI-Schneefall. Zwei Ritter bereit zum Lanzenduell. Doch wir sehen nur den Auftakt. Dann schneller Schnitt zu einem Kampfplatz, "The Battle of Limoges, 19 September 1370". Sofort werden Erinnerungen an Gladiator wach. Der barbarische Feind will sich nicht ergeben, köpft die Gefangenen vor den Augen der französischen Schlachtreihe. Dann setzt das Gemetzel ein - und ist nach einer Minute auch schon wieder vorbei. Scott spielt hier geradezu mit den Erwartungen an sein Publikum, Erwartungen die er selbst geschaffen hat - und hier fast schon schmunzelnd unterläuft.

The Last Duel ist kein Schlachtenepos, die typischen Scottschen Kampfszenen sind da, aber nur fragmentarisch, beinahe verschämt, als wollten sie sagen, seht her, wir sind immer noch im blutigen Mittelalter, auch wenn es eigentlich um etwas Anderes geht. Etwas Intimeres, aber nicht minder Brutales. Schon die Einteilung des Films in verschiedene Kapitel, alle überschrieben mit „Die Wahrheit nach …“ gibt einen ersten Fingerzeig. Hier soll ein Sachverhalt aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, Waffengewalt spielt dabei nur eine sehr untergeordnete, aber am Ende zumindest karthatische Rolle. Dennoch geht es um Gewalt, um Gewalt gegen Frauen ...

https://ssl.ofdb.de/review/354868,865868,The-Last-Duel
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/