Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich will hier ständig antworten aber dann komme ich nie dazu meine Gedanken mal zu Papier zu bringen. Könnte ihr bitte mal für einen Tag nichts schreiben? ;-)

Spaß beiseite, ich glaube Craigstheman hat nur den Begriff hinterfragt, weil ja nun mal eine Chemie vor allem zwischen Liebespaaren oder Freuden im Film sein muss. Da es aber um Camille und Bond ging, brauch es Chemie nicht wirklich
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Danke Daniel, genau das meinte ich. Sicher braucht es so etwas wie einen Leim zwischen den Darsteller*innen, nennt es meinetwegen Chemie. Aber wenn ein Script nichts hergibt, und die meisten Schauspieler*innen dienen nun einmal einem Script, wenn sie nicht gerade Marlon Brando heißen, dann sind die Möglichkeiten begrenzt. Auch kann ein bestimmter Inszenierungsstil verhindern, dass eine Metabindung zustande kommt. Auf dem Niveau der heutigen Bonds dürfen wir annehmen, dass alle Schauspieler*innen in der Lage sind eine Verbindung zu ihren Spielpartner*innen herzustellen. Ihnen gebe ich auch nicht die Schuld für unüberzeugende Resultate (reine Geschmacksache natürlich).

Ich würde vor allem definitiv zustimmen, dass es Fehlbesetzungen gibt - keine Frage.
Aber mir kommt es so vor, als würde der Begriff Chemie hier im Forum vor allem angewendet werden, um empfundene Mängel an der Rolle selbst zu kritisieren. Mit Mode meinte ich vor allem den Einsatz des Begriffs hier im Forum.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 13. Oktober 2021 09:58
Aber mir kommt es so vor, als würde der Begriff Chemie hier im Forum vor allem angewendet werden, um empfundene Mängel an der Rolle selbst zu kritisieren. Mit Mode meinte ich vor allem den Einsatz des Begriffs hier im Forum.
Das ist ein 100% Bingo! Solange man das persönlich ein Problem hat mit den Darstellern oder ihren Rollen ist das ebenso. Dann soll man es auch so benennen. Der Vorwurd der "fehlenden Chemie" wird aber all zu oft benutzt um einem subjektiven Empfinden/Problem einen objektiven Anstrich zu geben

Ich finde "die Chemie" zwischen Craig und Seydoux sensationell (was sich auch in Interviews zeigt), und das hat sich in fünf Kinobesuchen nunmehr absolit zementiert. Also was stimmt nun? Nichts stimmt, es sind unterschiedliche, subjektive Empfindungen

(aber auch gestern wieder: wenn ich im tragischen Finale im ganzen Saal Schluchzen höre und die Leute mit Madeleine und Bond erkennbar mitfiebern, dann scheint da doch irgendwas zu sein was die Leute in Summe gepackt hat)
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 13. Oktober 2021 10:15 Das ist ein 100% Bingo! Solange man das persönlich ein Problem hat mit den Darstellern oder ihren Rollen ist das ebenso. Dann soll man es auch so benennen. Der Vorwurd der "fehlenden Chemie" wird aber all zu oft benutzt um einem subjektiven Empfinden/Problem einen objektiven Anstrich zu geben

Ich finde "die Chemie" zwischen Craig und Seydoux sensationell (was sich auch in Interviews zeigt), und das hat sich in fünf Kinobesuchen nunmehr absolit zementiert. Also was stimmt nun? Nichts stimmt, es sind unterschiedliche, subjektive Empfindungen

(aber auch gestern wieder: wenn ich im tragischen Finale im ganzen Saal Schluchzen höre und die Leute mit Madeleine und Bond erkennbar mitfiebern, dann scheint da doch irgendwas zu sein was die Leute in Summe gepackt hat)
Definitiv, so empfinde ich das auch. Das Ende von NTTD vermag es sehr viele Menschen zu bewegen, auch mich. Natürlich sind die Mittel ersichtlich und stammen aus der Blockbuster-Trickkiste, und natürlich kommt der große Pathos. Aber wo wären diese angebrachter als hier? Also das ist zumindest meine Ansicht, kann es verstehen, wenn sich manch eine*r daran stört. Für mich passt das so.

Was Seydoux angeht - ich sehe da ebenfalls keine fehlende Chemie oder Verbindung. Ich sehe ein gescheitertes Script und einen inkonsistenten Inszenierungsstil in SP. In NTTD funktioniert die Beziehung meines Erachtens vollkommen. Seydoux ist stellenweise richtig stark, am Bahnhof in der PTS z.B.. Ich finde sie auch in der Londoner Szene mit Safin toll, und am Ende. Mir gefällt nur die Szene auf der Toilette und zu Beginn des Verhörs nicht. Das empfand ich tatsächlich als merkwürdig schwach gespielt. Aber hey, da gab's schon deutlich schlimmeres bei Bond. Ob ich Seydoux nun in der Rolle mag oder nicht, ist eine andere Frage. Ich hätte mir eine Darstellerin gewünscht, die mehr Sympathie und Wärme rüberbringt, aber das ist meine Sichtweise. Der Charakter funktioniert für mich in NTTD von A-Z, da wurde nach SP wirklich die Kurve gekratzt.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 13. Oktober 2021 10:32 Definitiv, so empfinde ich das auch. Das Ende von NTTD vermag es sehr viele Menschen zu bewegen, auch mich. Natürlich sind die Mittel ersichtlich und stammen aus der Blockbuster-Trickkiste, und natürlich kommt der große Pathos. Aber wo wären diese angebrachter als hier? Also das ist zumindest meine Ansicht, kann es verstehen, wenn sich manch eine*r daran stört. Für mich passt das so.

Absolut! Mir geht das Ende aber im Grunde alles um Bond/Madeleine so zu Herzen weil es eben Bond ist, jemand zu dem ich über 25 Filme eine Beziehung aufgebaut habe, und insbeondere den Craig Bond jetzt 15 Jahre von A bis Z in seiner Karriere erlebt habe. Klingt kitschig ist aber so. Bewegt mich tausend mal mehr als der Tod von einer X beliebigen Figur in einem x beliebigen Drama.

craigistheman hat geschrieben: 13. Oktober 2021 10:32 In NTTD funktioniert die Beziehung meines Erachtens vollkommen. Seydoux ist stellenweise richtig stark, am Bahnhof in der PTS z.B.. Ich finde sie auch in der Londoner Szene mit Safin toll, und am Ende. Mir gefällt nur die Szene auf der Toilette und zu Beginn des Verhörs nicht. Das empfand ich tatsächlich als merkwürdig schwach gespielt. Aber hey, da gab's schon deutlich schlimmeres bei Bond. Ob ich Seydoux nun in der Rolle mag oder nicht, ist eine andere Frage. Ich hätte mir eine Darstellerin gewünscht, die mehr Sympathie und Wärme rüberbringt, aber das ist meine Sichtweise. Der Charakter funktioniert für mich in NTTD von A-Z, da wurde nach SP wirklich die Kurve gekratzt.
100%!!
Die richtig starken Szenen hat sie in Matera im Auto und am Bahnhof, und im ganzen Finale. Auch in Norwegen finde ich sie super weil sie es ihm zunächst auf der Treppe nicht zu leicht macht aber dann natürlich ihn wieder ins Herz schließt (weil sie fünf Jahre darauf geartet hat!). Große Klasse.
Was interessant bei ihr ist, aber das gehört zum Charakter, dass sie recht abweisend wirkt in den "beruflichen" Szenen. ich finde das ist eine bewusste Entscheidung und es macht 100% Sinn! Sie ist Psychaterin und daher erst mal hoch professionell und nicht empfänglich für Persönliches im Beruf. Vergleicht mal die Szene mit Bond in der Klinik in SP mit der mit Safin in NTTD. Da spielt sie super konsistent diese leicht abweisende, distanzierte Person.

Tatsächlich finde ich die Szene auf der Toilette sehr schlecht. Die hätte man streichen können. Hier spielen beide Damen sehr schlecht weil der Dialog so unnötig kratzig ist.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 13. Oktober 2021 10:32 Was Seydoux angeht - ich sehe da ebenfalls keine fehlende Chemie oder Verbindung.
Heißt ja nicht, dass anderen das nicht trotzdem so geht. Ich finde den Begriff "Chemie" hier absolut passend, denn in der ganzen Liebesgeschichte kommt da absolut nix an bei mir, nüscht. Das liegt eindeutig nicht nur am Drehbuch, das liegt am Zusammenspiel der beiden, welches mir nie das Gefühl vermittelt: "Jawoll, die brennen füreinander." Da ist kein Funkeln in den Augen, da ist kein nennenswertes Zuspielen der Bälle etc. Chemie ist auch nichts, was sich erzwingen oder konstruieren lässt, das ist wie im echten Leben: Die hat man oder die hat man nicht. Und ob man sie hat, ist hochgradig subjektiv. Verstehe die ganze Diskussion darum nicht.

Es gibt doch auch in euren Privatleben Paare und Freundschaften, da denkt ihr: "Mensch, die passen zusammen!" Und dann gibt es welche, bei denen ihr denkt: "Was wollen die bloß voneinander?" Ist in Filmen letztlich nichts anderes.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Mir ging das Ende von NTTD nicht wirklich nahe. Das Ende unterscheidet sich doch deutlich von denen von OHMSS, CR oder auch SF, in denen Bond den Tod einer nahestehenden Person verkraften muss. Zumal Madeleine in der finalen Szene ("Sein Name war Bond. James Bond") auch deutlich entspannter wirkte als Bond in den genannten Szenen.

Vespers Tod empfinde ich tatsächlich heute immer noch etwas trauriger als ich ihn in Erinnerung hatte.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 13. Oktober 2021 11:35
Heißt ja nicht, dass anderen das nicht trotzdem so geht. Ich finde den Begriff "Chemie" hier absolut passend, denn in der ganzen Liebesgeschichte kommt da absolut nix an bei mir, nüscht. Das liegt eindeutig nicht nur am Drehbuch, das liegt am Zusammenspiel der beiden, welches mir nie das Gefühl vermittelt: "Jawoll, die brennen füreinander." Da ist kein Funkeln in den Augen, da ist kein nennenswertes Zuspielen der Bälle etc. Chemie ist auch nichts, was sich erzwingen oder konstruieren lässt, das ist wie im echten Leben: Die hat man oder die hat man nicht. Und ob man sie hat, ist hochgradig subjektiv. Verstehe die ganze Diskussion darum nicht.

Es gibt doch auch in euren Privatleben Paare und Freundschaften, da denkt ihr: "Mensch, die passen zusammen!" Und dann gibt es welche, bei denen ihr denkt: "Was wollen die bloß voneinander?" Ist in Filmen letztlich nichts anderes.
Naja, was soll denn rüberkommen? Würde da jetzt schmalziges Gesülze, samt der Super-"Chemie" rüberkommen, würden auch auch einige fragen/hinterfragen,
was das denn in einem Bond zu suchen hat?! Man muss eben den Kontext von Bond und Madeleine mal anfangen lesen zu lernen. Und so sind auch die Empfindungen und das Zusammenspiel der beiden.

Bond rumpelt in ihr Leben, welches sie in einer Ärztehaus/Wellness/Bergstation geparkt hat. Ihr Vater ein Killer, Bond empfiehlt ihm den Tod (oder finalisiert diesen indirekt). Das verarbeitet sie dann mal schön in Spectre. Sie hat diametrale Gefühle für diese Person/Mann Bond, der auf der einen Seite diese Kälte ausstrahlt, welche schon die Organisation, der ihr Vater angehörte und sich dann am Ende entfernte, ausstrahlte, aber er hat auch was beschützendes, zerbrechliches. Das kennt sie von sich. Das Getriebene. Diesen Wandel spürt man in Spectre sehr gut, welchen Madeleine durchmacht - gerade in Bezug zu Bond. Ihr Leben beginnt, wie wir in NTTD lernen und was auch in Spectre im Zug erwähnt wird, quasi in Angst (Safin-Szene). Danach ist ihr Vater nie präsent, aber sie weiß, was er macht. Scheidung der Eltern. Bruch. Sie hat ebenso wie Bond letztlich ein Leben im Schatten, auf der Flucht. Das schweißt zusammen. Aber letztlich ist es bei ihr genauso wie in der Anfangsszene bei NTTD. Sie "wirft" Bond vor nicht loslassen zu können (Vesper, Geister der Vergangenheit, Verfolgungswahn, whatever) und dass er sich ständig umdrehen würde, worauf Bond gereizt reagiert. Eigentlich ist es aber auch sie, die nicht loslassen kann und in Angst lebt. Letztlich suchen wir oft im Partner das, was wir selbst in uns erkennen müssen.

Wie soll das Zusammenspiel zwischen zwei rastlosen Menschen sein, welche genau wissen, dass sie aus ihren jeweiligen "Gefängnissen" vom Umfeld, sich selbst und den Umständen nicht entlassen werden. Dennoch spüren sie die Nähe des anderen, "Brothers in crime", und spüren diese "5 Minuten", wie sie Bond nennt. Aber es hängt über allem das Damokles-Schwert. Ich finde das haben die beiden Schauspieler gut umgesetzt. Die Zwänge, Nöte und Dilemmata kommen spürbar rüber.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Zuschauer hat geschrieben: 12. Oktober 2021 23:14
00T hat geschrieben: 9. Oktober 2021 17:27 Ihn am Leben zu lassen wäre doch viel interessanter und weitaus tragischer, wenn er eine Familie hat, die er aber nicht sehen darf. Und ich behaupte, es hätte einen weitaus größeren Eindruck hinterlassen als ein faul dahin geschriebener Tod, der James Bond, ausgerechnet James Bond, lieber alles aufgeben lässt anstatt für seine Zukunft und die seiner Familie zu kämpfen.
Äh, ich fand das unter Beachtung des Umstandes, wie diese Nanobots funktionieren, ziemlich sinnvoll. Es ist ja völlig egal, wen man berührt - die Nanobots werden von Mensch zu Mensch weitergegeben. Bond darf also genau genommen niemals mehr irgendeinen Menschen berühren, und ihn darf auch niemand mehr berühren, da immer das Risiko bestünde, dass sie irgendwann bei den beiden ankommen. Insofern fand ich unter den Umständen diesen "Sebstmord" durchaus sinnvoll. Das Plothole ist eher technischer Natur: Wenn das kleine Roboter sind, laufen die über Elektronik - und ein EMP müsste sie eigentlich grillen...
Wir haben dieses Thema hier schon ein paarmal diskutiert. Dass die Nanobots so funktionieren, ist nicht nur unrealistisch sondern wird im Film auch nicht so gezeigt. Übertragung über Personen hinaus funktioniert nur wenn das Virus noch direkt auf der Haut ist, wie bei Madeleine, Bond und Blofeld. Es ist nicht selbstreplizierend. Der Wissenschaftler hat die Nanobots ja nur dahingehend optimiert, dass sie auch auf alle Familienmitglieder gehen.
Die genauen Eigenschaften und Übertragungsfähigkeiten werden natürlich nicht gezeigt bzw. nicht festgelegt, ist jetzt eigentlich auch nicht mehr so wichtig.

über einen EMP müsste es aber definitiv ausgeschaltet werden können und man sollte auch relativ einfach einen Weg finden können, um die Hautbarriere gegen eine Übertragung zu stärken.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Buero39 hat geschrieben: 13. Oktober 2021 12:03 Würde da jetzt schmalziges Gesülze, samt der Super-"Chemie" rüberkommen, würden auch auch einige fragen/hinterfragen,
was das denn in einem Bond zu suchen hat?!
Hehe, ich finde die meisten Szenen der beiden schon sehr schmalzig. Gesülze trifft es auch gut. Insbesondere Bonds Liebesgeständnis in der Hütte in Norwegen, bei dem Seydoux dann mit großen Dackelaugen ihren James anschmachtet und die Sonne alles ins "Rosamunde Pilcher"-Gedächtnislicht taucht.

Schmalz ist der Bond-Reihe ja nicht fern, die "We have all the time in the world"-Montage in OHMSS ist nicht weniger kitschig und schmalzig. Von der ersten Szene mit Dolly in MR mal ganz zu schweigen.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Buero39 hat geschrieben: Würde da jetzt schmalziges Gesülze, samt der Super-"Chemie" rüberkommen, würden auch auch einige fragen/hinterfragen,
was das denn in einem Bond zu suchen hat?
Schmalz und "Chemie" zwischen zwei Darstellern sind ja auch nicht dasselbe. Wie Hille finde ich die Szenen zwischen Bond und Madeleine äußerst schmalzig, auch ohne dass für mich die Chemie zwischen den beiden stimmt. Wenn überhaupt, stört mich das Gesülze noch mehr, weil ich nicht spüre, dass es zwischen den beiden auch nur irgendiwe funkt. Und dieses Funken ist, wie andere schon erwähnten, nichts, was das Writing der Szenen kreieren könnte. Das Script kann noch so gut sein, wenn für mich zwischen den beiden Darstellern das Zusammenspiel nicht passt, in anderen Worten, die beiden einfach nicht zueinander zu passen scheinen, hilft da kein Drehbuch oder Regisseur der Welt.
danielcraig007 hat geschrieben: Wir haben dieses Thema hier schon ein paarmal diskutiert. Dass die Nanobots so funktionieren, ist nicht nur unrealistisch sondern wird im Film auch nicht so gezeigt.
Und wenn man einmal von dem ganzen Nanobot-Zeug absieht, hätte ich aus narrativer Sicht ein Ende, das Bond überleben lässt, aber von Frau und Kind trennt, wesentlich passender gefunden, und es wäre meiner Meinung nach auch ein besserer, tragischerer Paukenschlag gewesen.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich war hier im Forum schon lange nicht mehr aktiv und möchte dennoch kurz meine Gedanken zu "NTTD" teilen. Vielleicht interessiert es ja jemanden ;-)!

Mein gestriger Kinobesuch - durch die Geburt meiner Tochter erst sehr spät - war auch eher ernüchternd. Die ganze Handlung mit all den vielen mehr oder weniger sinnvollen Charakteren ist für mich massiv überladen. Hier wollte man so viel und doch hat es nur für wenig Nachhaltigkeit gesorgt. Am Ende bleibt ein Puzzle mit vielen Teilen, bei dem man gar nicht die Muße hat, es fertig zu stellen, weil es einen irgendwie überfordert. Zu viele Köche verderben den Brei oder in diesem Fall, zu viele Charaktere, die mal mehr oder weniger gut in die Story eingeführt werden, machen den sehr zähen Brei auch nicht bekömmlicher. So denke ich zumindest. Die Action ist beliebig. Irgendwie hat man alles schon gesehen und nichts passiert, weshalb man den Film gerne nochmal schauen möchte bzw. sich daran erinnert. Im Grunde hat der Trailer schon alles wichtige gezeigt. Die ganze Terrakotta-Farbgebung (Stichwort: Italien) der Craig-Filme, wird hier mal wieder ausgeschlachtet. Wieder Autoverfolgungen, wieder Motorräder, wieder Flugzeuge, unendliches herumgeballer etc. Der große Action-Knall, der sich in dein Gedächtnis martert, fehlt. Was Bond persönlich alles passiert, hat mich schon sehr berührt und spiegelt auch nicht mein Problem mit dem Film wieder, aber wie bei Spectre bleibt hier einfach wenig übrig. Was Phoebe Waller-Bridge dem Streifen an Humor gegeben haben soll, ist mir auch fraglich. Sicherlich ist NTTD nicht komplett humorlos, aber der volle Kinosaal hat sich selten zu einem hörbaren Lacher hingegeben. Viele Dialoge sind schön anzuhören, das echte Pinewood-Studios-Setting am Ende des Films macht Spaß, aber es fehlen mir die absoluten Höhepunkte - allen voran in Bezug auf die Action. Die Handlung als solche ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Viele Fragen bleiben offen und Remi Malek (Safin) unter seinen Möglichkeiten. Was aber wohl auch an seiner flachen Rolle als solcher und der weniger klaren Absicht seines Plans liegt.

Ich gebe zu, das mein Kurzreview etwas kryptisch daher kommt, aber weder möchte ich zu viel verraten, noch könnte ich meine etwas gleichgültigen Gedanken momentan besser verpacken. Ich versuche es dennoch in einem Fazit:

Zu viele Handlungsstränge und eindimensionale Charaktere machen den 25. Bond zu einem nur bedingt kurzweiligen 007-Streifen, mit vielen Überraschungen, aber wenig Substanz. Sehenswert auf jeden Fall und doch nicht besser als der mir ebenfalls zu gediegene Spectre.