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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Downsizing (2018)
Für den nächsten großen Kinofilm in diesem Jahr habe ich mich mal ganz klein gemacht auf etwa die Größe eines Kinotickets um im Film von Alexander Payne den guten Matt Damon auf seiner Reise zu begleiten, bei der ich nach den Trailern und der interessanten Grundidee des Films überhaupt keine Ahnung hatte, wohin die Reise letztendlich geht. Bis sich der Film nun auf der Leinwand entfaltet hat. Die Reise hat mich ganz entspannt überrascht.
Norwegische Wissenschaftler haben nach langer Zeit des Experimentierens eine Methode entwickelt, den Menschen um das vielfache in seiner Körpergröße zu reduzieren. Ziel ist die Einschränkung der Überbevölkerung, eine Konditionierung knapper Ressourcen und Minderung der Umweltverschmutzung. Der durchschnittliche Paul Safranek führt mit seiner Frau ein graues, tristes Leben mit den klassischen finanziellen Problemen. Bei einem Klassentreffen trifft er auf einen alten Klassenkamerad, der sich bereits hat „downsizen“ lassen. Paul ist sofort Feuer und Flamme dafür und kann es bis zur letztendlichen Entscheidung nicht erwarten, am „Downsizing“ teilzunehmen. Doch das Abenteuer und seine Herausforderungen konnte auch er nicht kommen sehen.
Sagen wir es mal so, diese Idee des Schrumpfen lassen ist filmisch ja kein unbekanntes Feld durch „ich habe XY geschrumpft“-Filme. „Downsizing“ verknüpft nun dieses Thema mit dem so allmählich voranschreitendem Problem der Überbevölkerung, der Knappheit der Ressourcen und der Umweltverschmutzung. Das gibt ihm natürlich einen interessanten aktuellen und sehr gesellschaftskritischen Kontext. Die Grundprämisse des Films erfordert natürlich seine Zeit der Exposition im Film, die erst etwas später den frischen Fisch-aus-dem-Wasser-Charakter bekommt, auch wenn nicht immer alles unbedingt logisch ist (sein muss). Das macht den Film etwas entspannt und behäbig, so dass der Antrieb von anderer Seite kommen muss. Und dieser Antrieb liegt im Überraschungsmoment, tragisch wie auch unglaublich witzig zugleich. Das mag zwar nicht immer einen konsistenten Ton treffen, sorgt aber neben Aha-Momenten zum Staunen auch für extrem witzige und tragische Momente. Matt Damon ist hier als Hauptcharakter eine coole Identifikationsfigur, aber das was Christoph Waltz und Hong Chau hier abliefern ist Gold wert. Gerade ihre beiden Charaktere sind heimliche Szenendiebe und Waltz hat hier endlich mal die Möglichkeit, gegen sein knapp 10-jähriges filmisches Image als klassischer Waltz-Antagonist anzuspielen und das macht er großartig. Die Grundidee, coole Momente aus Witz und Tragik, tollen Darstellern sowie eine unberechenbare Story machen den sonst an manchen Stellen zu behäbigen und nicht immer logischen Film zu einem tollen Spaß.
„Downsizing“ - My First Look – 8/10 Punkte.
iHaveCNit: Warum ich „The Commuter“ nach reiflicher Überlegung doch noch einen Punkt gebe !?
Erstwertung: 6/10 – Aufwertung auf 7/10 Punkte
Was habe ich in meiner Review geschrieben ?
...Ob der Ire Liam Neeson als Actiondarsteller taugt, habe ich häufig genug in Frage gestellt, da er ja in frühen Jahren Boxer war, muss da doch etwas von eigenem Einsatz in den Actionszenen vorhanden sein, die jedoch so hektisch durch Kamera und Schnitte inszeniert sind, so dass man nur zu dem Eindruck kommen kann, dass Liam nichts drauf hat und das alles nur filmisches Blendwerk ist. In „The Commuter“ macht man eben trotz interessanter Actionszenen den Fehler, diese kaputt zu inszenieren. Trotz kaputter Actionszenen,...
Was ist daran falsch gewesen ?
Ich habe „The Commuter“ durch die Wackelkamera/Schnittgewitter-Augen der grottigen Actionszenen in „Taken 2“ gesehen. Wenn man zum Beispiel jemanden einen Schlag ausführen lässt, die Kamera dabei so wackelt oder in einem solchen Winkel das einfängt, dass man weder sieht, ob der Schlag ankommt noch welche Wirkung er erzielt. Da wird dann einfach schnell in der Ausführung geschnitten und in der Folgeinstellung greift sich der Gegner von Neeson an den Hals und fällt in sich zusammen. Ob der Schlag damit zu tun hat oder eine kürzlich aufgetretene Erdnussallergie, an der er gerade erstickt, keine Ahnung. Durch Kamera und Schnitt wird uns hier manipulativ der Glauben geschenkt, dass ordentlich der Punk abgeht, aber gezeigt wird nichts, das lässt auch an Liam Neesons Eignung als Actiondarsteller zweifeln, wenn durch die kaputte Inszenierung dem geneigten Actionfan ein Misstrauen gegenüber Liam Neeson stetig und stetig anwächst. So war es bei mir.
Aber beim Pendler ist die Action jetzt nicht unbedingt kaputt inszeniert, es gibt sogar eine Kampfszene, die fast wie ein One-Take rüber gekommen ist und sonst sind die restlichen Kämpfe solide mitanzusehen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "