Gestern habe ich mal wieder DAF gesehen.
Den Beginn finde ich reichlich merkwürdig, dass Bond willkürlich Menschen ohne Anhaltspunkte nach Blofeld fragt ist eigentlich aussichtslos. Das dient wohl nur dazu, Connery ähnlich "neu einzuführen" wie in DN oder Lazenby in OHMSS. Das halte ich in dieser Form aber nicht für gelungen.
Die Art, wie Blofeld versucht, Doppelgänger zu erstellen halte ich für sehr fraglich. Der Kampf zwischen Bond und Blofeld ist zu kurz, Blofelds scheinbarer Tod ist aber gelungen.
Der Titelsong ist ganz gut, auf jeden Fall der beste von Bassey.
Die Ähnlichkeit mit GF ist schon ziemlich deutlich. Bei dem Gespräch zwischen Bond, M und Sir Donald fühle ich mich stark an GF erinnert, wo es gefühlt schon einmal das selbe Gespräch gab. Dieses Gespräch hinterlässt den Eindruck, dass Bonds Mission unter seiner Würde ist. Nach dem Auftauchen von Mr Wind und Mr Kidd erkennt man aber, dass die Mission gar nicht so harmlos ist, wie es zunächst aussah.
In Q's Labor hat man mit dem
DBS aus OHMSS eine nette Anspielung an den Vorgänger eingebaut, auch wenn das kaum auffällt.
Die Schägerei zwischen Franks und Bond im Aufzug wirkt sehe lahm, was am fehlenden Soundtrack liegt. Dafür ist so eine Szene nicht geeignet. Glücklicherweise ändert sich dass aber gegen Ende.
Sehr gelungen finde ich die Art, wie Bond Peter Franks zu James Bond macht und so an die Diamanten gelangt. Durch die gefälschten Diamanten landen Bond schließlich im Krematorium, eine sehr spannende Szene. Leider ist das Ende zu abrubt, Bond hat mit seiner Rettung auch nur indirekt zu tun.
Dass Blofeld noch lebt wird recht früh klar. Dass man einen Mann, aber nicht sein Gesicht sieht, lässt auf ihn schließen. Zwar hat er eine andere Stimme, aber man hat ihn in diesem Film ohnehin bisher kaum gehört.
Die Diamantenübergabe im Zirkus Circus ist zu kompliziert. Es erzeugt zwar Spannung, ist aber nur eine unnötige Gefahr.
Bis hierhin zieh sich der Film nur so hin, ohne dass wirklich etwas passiert. Durch das Auftauchen von Professor Metz, bzw. der Anlage, in der er arbeitet, ändert sich das aber. In der angeblichen Anlage von Willard Whyte erfährt man nur stückweise, wie alles zusammengehört. Wie Bond an diese Informationen gelangt, also über die Identität von Hergesheimer, gefällt mir.
Die Flucht mit dem Mondbuggy erscheint langweilig.
Obwohl Blofeld schon recht früh in Erscheinung tritt, wie ich weiter oben geschrieben habe, gelingt es dennoch, Willard Whyte lange Zeit als Gegner darzustellen, auch wenn er nicht in Erscheinung tritt.
In der Las-Vegas-Verfolgungsjagd gibt es diesen einen angeblichen Fehler, bei dem Bond auf zwei Rädern auf einer Seite herein fährt und auf den anderen Rädern herauskommt. Ich kann da aber keinen Fehler erkennen. Man sieht sehr deutlich, dass der Wagen zwischendurch auf die anderen Räder wechselt. Ansonsten ist die Szene ganz spektakulär.
Bonds Klettereien und das Eindringen ins Whyte House gefallen mir. Blofelds Auftauchen, ist nicht so überraschend, da man das schon vorher angedeutet hat. Gray als Blofeld ist hier aber unpassend, da er bisher kaum in Erscheinung getreten ist. Hier wäre ein Schauspieler besser gewesen, der schon als Blofeld bekannt war.
Die Idee, dass Wind&Kidd Bond in eine Pipeline einsperren gefällt mir zwar, die Umsetzung ist aber eher schwach. Bond liegt auf einer Baustelle, auf der viele Menschen arbeiten, auch das Bauteil ist eher kurz. Da wirkt es unglaubwürdig, dass ihn niemand bemerkt. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Arbeiter involviert sind.
Bei dem Telefongespräch zwischen Blofeld und Bond alias Bert Saxby stört mich die Synchronisation. Es ist richtig, dass Blofeld Saxby und nicht Bond hört, aber auch in den Originalaufnahmen von Bond ist nicht Bonds Stimme zu hören. So etwas stört mich sehr, ein ähnliches Problem hat auch OHMSS.
Bambi und Klopfer wirken wie der misslungene Versuch, neben Kidd und Wint zwei weibliche Handlanger einzuführen. Das wirkt aber eher lächerlich und bringt der Handlung nichts.
Willard Whyte gefällt mir richtig gut: Er ist keine Enttäuschung, nachdem fast der gesamte Film von ihm handelte. Seine Sprüche gefallen mir. (''Bert Saxby? Tell him he's fired!'').
Blofeld als Transe ist furchtbar und passt überhaupt nicht, der Auftritt ist aber nur kurz.
Die wahre Bedrohung durch Blofeld wird erst sehr spät deutlich, das hätte dem Anfang des Filmes geholfen, hätte man es vorher deutlich gemacht. Allerdings ist es gut für den weiteren Verlauf des Filmes, da sie so etwas ergibt, womit man vorher nicht unbedingt gerechnet hat. Wie schon oben geschrieben, ist der Beginn eher langweilig.
Der Angriff auf Blofelds Plattform ist ganz gelungen. Bonds Spielereien mit Blofelds U-Boot am Kran sind ein gutes Emde für die Szenen auf der Plattform. Das 007-Theme passt gut dazu.
Das Ende von Mr. Wint (Feuer) ist ganz passend. Das Ende von Mr. Kidd (Bombe) wirkt zu lächerlich. (Oder war das anders herum?)
Connery hat in diesem Film einen auffällig straken Akzent. Gelangweilt oder deutlich zu alt wirkt er aber nicht auf mich. Insgesamt bekommt DAF 7/10 mit Tendenz nach unten.