00T hat geschrieben:Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten(2011)
2008 schon wurde der Film angekündigt, aber erst im Jahr 2010 begann man mit den Dreharbeiten. Der Film orientiert sich zum Teil an dem Roman „In fremderen Gezeiten“ von Tim Powers, der die Rechte des Buches an Disney verkaufte. Nachdem der dritte Teil der Reihe insgesamt zu viel war, besann man sich hier wieder mehr auf den Erstling zurück.
Auch hier komponierte Hans Zimmer wieder den Soundtrack für den Film, der wieder wie immer begeistert, man kann gar nicht genug von dieser herrlichen Musikuntermalung bekommen. Auch die Sets sind wieder gut aufgebaut und die Locations schön ausgesucht.
Die Story ist wieder einfach gestrickt: Es geht im Grunde um eine Hetzjagd nach der Quelle der ewigen Jugend zwischen den Engländern, den Spaniern und dem Piratenkapitän Blackbeard, wofür man die einzelnen Orte abklappert, an denen man die Dinge findet, mit denen sich das Ritual der Quelle vollziehen lässt. Mehr braucht man auch nicht für ein Handlungsgerüst, wenn die einzelnen Szenen gut darin eingebettet werden.
Von der altbekannten Crew sind diesmal nur drei Personen geblieben: Johnny Depp als Capt´n Jack Sparrow, der darstellerisch wieder sehr schön agiert, aber es kann einen schon verwirren, dass dieser hier von David Nathan und nicht von Marcus Off synchronisiert wird. Es ist sogar einfach nur blöd, wenn ausgerechnet die Figur, mit der man die Reihe am ehesten in Verbindung bringt, nach drei langen Filmen plötzlich mit einer anderen Synchronstimme daherkommt. Aber da muss man eben mit klarkommen. Die zweite altbekannte Figur ist Hector Barbossa, der wieder mit viel Spielfreude von Geoffrey Rush herrlich gespielt wird. Dann wäre noch Kevin McNally als Joshamee Gibbs, der natürlich nicht fehlen darf und auch wieder überzeugt. Neu dabei sind Ian McShane als herrlich düsterer Blackbeard, Penelope Cruz als dessen schlagfertige Tochter und nicht zuletzt überzeugt auch Richard Griffiths als König George II. Auch tritt Keith Richards erneut als Jacks Vater auf, was einen auch erfreut.
Geheimnisvoll beginnt der Film mit einem alten Mann, der die Quelle der ewigen Jugend gesucht hat und von spanischen Fischern aus dem Meer gezogen wird. Der spanische König beginnt sofort die Suche.
Gibbs wird vor Gericht gezerrt, weil er Jack Sparrow sein soll. Es ist eine sehr amüsante Szene, als Jack als Richter dort sitzt und die Verhandlung führt.
Als sie entkommen, werden sie allerdings von ihrem Kutscher direkt zum St. James Palace gebracht und dort wird Jack vom König damit beauftragt, mit Barbossa, der nun ein Freibeuter ist, die Quelle der ewigen Jugend vor den Spaniern zu finden. Jack lehnt ab und flieht.
Die Verfolgungsjagd durch London ist sehr schön anzusehen und unterhält ausgezeichnet.
Nachdem Jack dann von seinem Vater gerettet wurde, erzählt der ihm mehr von der Quelle. Dann entdeckt Jack einen Hochstapler, der sich als er ausgibt.
Ein netter Kampf entsteht zwischen dem unbekannten Hochstapler und Jack, bis der Hochstapler sich als Angelica entpuppt, einer ehemaligen Geliebten von Jack.
Man muss vor den Königssoldaten fliehen und schafft das, aber Jack wird trotzdem auf Blackbeards Schiff entführt.
Auf Blackbeards Schiff muss Jack dann arbeiten und auch hier stimmt mit der Crew etwas nicht: Diesmal sind es Zombies.
Die Szenen auf dem Schiff ziehen sich ein wenig hin, bis Jack eine Meuterei anzettelt. Die ist beinahe erfolgreich, bis Blackbeard erscheint und mit seinem Schwert, mit dem er die Taue von Schiffen kontrollieren kann, alle Meuterer fesselt.
Blackbeard gibt ein Zeichen seiner Grausamkeit und tötet einen Mann über das Feuer seines Schiffes.
Um noch dazu etwas Übersinnliches in den Film zu bringen, ließ man eine Voodoo-Puppe mitspielen, mit der Blackbeard Jack verletzt. Diese ist allerdings kaum relevant für die Handlung und so etwas unnötig.
An White Cap Bay muss nun eine Meerjungfrau gefangen werden, um eine Träne von ihr zu erhalten. Der Kampf mit den Meerjungfrauen ist nicht schlecht inszeniert und kann auch unterhalten.
Die Meerjungfrau Syrena wird gefangen genommen und man schleppt sie mit durch den Dschungel zur Quelle. Dabei entsteht eine Liebesgeschichte zwischen Syrena und dem Prediger Philip, durch die es auch geschafft wird, eine Träne von ihr zu besorgen. So schön so eine Liebesgeschichte auch sein mag, zieht sie den Film hier doch eher in die Länge, wie ohnehin das ganze Herumgerenne durch den Dschungel eher langweilt.
Dagegen ist der Abstecher von Jack und Barbossa zur gleichen Zeit in das Lager der Spanier, um Kelche für das Ritual zu holen, sehr erfrischend, sowohl die Unterhaltungen zwischen Barbossa und Jack als auch die Szene an sich. Es ist schön anzusehen, wie Jack sich an die Palme gefesselt befreit und von Palme zu Palme springt. Man erfährt auch, dass Barbossa sich nicht um die Quelle kümmert, sondern nur Blackbeard umbringen möchte als Rache dafür, dass er die Black Pearl gestohlen hat und dafür verantwortlich ist, dass Barbossa nur noch ein Bein hat.
Nun kehrt Jack zu Blackbeard und Co. zurück und sie kommen zur Quelle durch einen sehr geheimnisvollen Eingang.
Nun folgt der Showdown im Kampf zwischen Piraten, Engländern und Spaniern, an dessen Ende die Spanier die Kelche wegwerfen und Barbossa Blackbeard die Klinge in den Leib stößt. Angelica will ihrem Vater helfen, schneidet sich aber an der Klinge und ist nun auch vergiftet.
Barbossa verschwindet mit Blackbeards Schwert und Crew und auch die Spanier verlassen die Quelle. Jack holt die Kelche und füllt sie mit Wasser und Träne.
Doch als Blackbeard ohne weiteres den vermeintlichen Kelch mit der Träne nimmt, die ihm das Leben von Angelica überträgt, offenbart der listige Jack, dass er die Kelche vertauscht hat und so Blackbeard sterben muss und Angelica lebt. Das überzeugt ungemein.
Nun ist Barbossa Captain des Schiffes von Blackbeard, während Jack Angelica auf eine einsamen Insel aussetzt. Dann findet er Gibbs, der von Blackbeards Schiff die Flotte versenkter Schiffe mitgenommen hat sowie auch die Black Pearl. So gibt es für fast alle ein Happy End.
Die Rückbesinnung war nach dem dritten Teil bitter nötig und hat größtenteils funktioniert. Die Story ist zwar sehr simpel, aber um die einzelnen Szenen einzuweben, genügt es. Die Actionszenen überzeugen auch und ebenfalls die fantastischen Darsteller, allen voran natürlich wieder Johnny Depp und Geoffrey Rush. Leider zieht sich der Film gerade im Mittelteil viel zu lange hin und langweilt dort ungemein, die Zombies und die Voodoo-Puppe kommen auch nicht weiter zur Geltung und dann kommt noch Jacks Synchronstimme hinzu. Dennoch ist On Stranger Tides ein unterhaltsamer Abenteuerfilm, der wieder mehr an den ersten Teil der Reihe erinnert und dessen Stärken auch die Schwächen größtenteils überspielen können.
Punkte: (7,5/10)
Die Wertung würde ich wohl auch geben, bin mir aber nicht mehr 100% sicher da nur 1x gesehen und das war im Kino.
