Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Hille, du diskutierst hier so, als sei alles letztlich gleich und jeder Pups sei gleich bedeutend mit jedem allgemein anerkannten Meisterwerk. Wenn ich mich nicht irre, widerspricht das aber deutlich der auch von dir teilweise im Cinema Forum hier vertretenen Sicht auf Filmklassiker, die wie selbstverständlich als die wichtigsten, tollsten, bedeutendsten und größten Werke der Filmgeschichte zelebriert werden, so als gebe es da keine zweite Meinung zu :-)

Natürlich liegt die Wahrheit oder sagen wir - die Rationalität - irgendwo dazwischen. Jeder mag seine eigene Meinung haben, jeder hat ein Recht darauf einen Film für was auch immer zu mögen oder etwas in einem Film zu sehen, was der Rest der Menschheit darin nicht sieht. Aber wenn eine große Mehrheit - und darunter wohl auch noch die Macher selbst und einige Experten auf diesem Gebiet - eine gewisse konsistente Sicht auf etwas entwickelt haben, dann wiegt das eben schwerer als die Einzelmeinung.
Das ist übrigens - ich möchte fast sagen - ein Grundprinzip jeder Bewertung. Ich kann mich auch für den größten in der Schule halten und meine Interpretation von Shakespeare oder Kafka am tollsten finden, dennoch gibt es da einen Lehrer der irgendwie die Berechtgung hat das zu bewerten was ich schreibe - und da kommt es eben nicht nur drauf an, WIE man seine Meinung begründet, nein es gibt auch eine allgemein anerkannte Interpretation und wenn ich die nicht treffe, liege ich daneben.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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danielcc hat geschrieben:Das ist übrigens - ich möchte fast sagen - ein Grundprinzip jeder Bewertung. Ich kann mich auch für den größten in der Schule halten und meine Interpretation von Shakespeare oder Kafka am tollsten finden, dennoch gibt es da einen Lehrer der irgendwie die Berechtgung hat das zu bewerten was ich schreibe - und da kommt es eben nicht nur drauf an, WIE man seine Meinung begründet, nein es gibt auch eine allgemein anerkannte Interpretation und wenn ich die nicht treffe, liege ich daneben.
Traurig genug. :wink:
Bloß kann ich in einen literarischen Klassiker wie beispielsweise "Emilia Galotti" von Lessing vieles hinein interpretieren. Sein Werk kann genauso gut eine ausschließliche Kritik an einem absolutistischen Monarchen sein, als auch ganz allgemein den kompletten Adel kritisieren oder nur den Regenten selbst und auch wie Lessing mit dem Bürgertum in seinem Werk umgeht, lässt mehrere Schlüsse zu. Kritisiert er die Machtlosigkeit des Bürgertums dem Absolutismus gegenüber? Kritisiert er die Gefangenschaft des Bürgertums in der eigenen angestrebten Tugendhaftigkeit? Genauso gut könnte ich das Ding aber auch autobiografisch lesen und sagen, dass Lessing sexuelle Störungen hatte, die er mit dem Buch verarbeiten wollte. Und wenn ein Deutschlehrer eine solche Argumentation, sofern sie alles logisch am Text belegt, schlecht bewerten würde, weil sie die allgemein anerkannte nicht trifft, dann ist er so inkompetent, dass er sich schleungist einen anderen Beruf suchen sollte. Interpretationen sind nie Wahrheiten und Meinungen nie etwas absolutes, wer das in der Schule anders vermittelt bekommt, sollte diese ganz schnell wechseln.
danielcc hat geschrieben:Hille, du diskutierst hier so, als sei alles letztlich gleich und jeder Pups sei gleich bedeutend mit jedem allgemein anerkannten Meisterwerk.
Nicht wirklich. Wir reden von Qualität, nicht von filmhistorischer Bedeutung. Die kann man belegen und damit beweisen und damit ist sie ein Fakt. Allgemein anerkannte Meisterwerke gibt es sicherlich, wenn man den Begriff so auslegt, dass man guckt, welche Filme in technischer Hinsicht etwas getan haben, was vorab nie ein Film getan hat und deshalb eine revolutionierende Position eingenommen hat. Aber qualitativ kann man absolut gar nichts festlegen. Ein Film wie "The Expendables 2" kann für mich ein qualitativ deutlich hochwertiger Film als jeder Coppola-Streifen sein und ein Tatort aus der ARD besser als der tollste Hitchcock-Film. Und das geht eben nur, weil es da einen enorm großen Spielraum gibt, weil Qualität im Auge des Betrachters liegt. Jeder der sagt: "Ja, ich mag den und den Film, obwohl er eigentlich schlecht ist", versucht doch nur, einen Film gleichzeitig zweimal zu bewerten, einmal subjektiv und einmal objektiv. Da frag ich mich, wozu? Ist es nicht wichtiger, dass mir ein Film gefällt? Und hat ein Film nicht automatisch Qualität, wenn er dazu in der Lage ist, mich zu unterhalten?
danielcc hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre, widerspricht das aber deutlich der auch von dir teilweise im Cinema Forum hier vertretenen Sicht auf Filmklassiker
Da irrst du dich. :lol: :wink:
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Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Samedi hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ein Film wie "The Expendables 2" kann für mich ein qualitativ deutlich hochwertiger Film als jeder Coppola-Streifen sein
Das wäre allerdings traurig, wenn du eine solche Sichtweise hättest. :wink:
Dann solltest du dir ein Taschentuch holen. :lol: 8) Und ich halte The Expendables 2 noch nicht mal für einen guten Film. Aber Coppolas Filme genauso wenig.
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Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Genau darauf wollte ich hinaus. Quod erat demonstrandum.

Du siehst in SF, dass er qualitativ besser als QOS ist. Sagst dann aber, er habe eine höhere cineastische Qualität als ein Film wie TB oder meinetwegen QOS, obwohl du dir ja selbst eingestehst, dass gar nicht so genau erkennen zu können. Letzten Endes ist es dann doch nur Empfindungssachen. Natürlich könnte ich dir jetzt aufzählen, was an QOS alles grandios ist (machen wir das doch spaßeshalber mal im Schnelldurchlauf: die vier Elemente als Motiv für die Actionszenen (Erde, Wasser, Luft, Feuer), die hektische Kameraführung und der schnelle Schnitt als Metapher für Bonds Unentschlossenheit und seine innere Zerrissenheit, die dann folgerichtig auch abnehmen und ruhiger, kontrollierter und beherrschter werden, je mehr das auch auf Bond zutrifft, die wunderbaren Parallelmontagen bei der Tosca-Handlung und dem Pferderennen, die das Motiv des getriebenen Mannes verstärken, die vielen klugen Anmerkungen zur Unsichtbarkeit und Anonymität terroristischer Organisationen, die brillante Charakterentwicklung Bonds in all ihren Facetten, die fantastische Farbgestaltung, bei der zunehmend mehr Vielfalt aus dem Bild gerät (anfangs noch sehr viele bunte Farben, später zunehmend monotone Gelb-Rot-Töne, endend mit einer Einstellung in schneebedeckter Umgebung), was die Ruhe Bonds wieder unterstreicht, der Mathis-Charakter und sein klug überlegter Abgang, in dem vieles drin steckt, Camille als Spiegelbild Bonds, durch die dieser sich selbst zum ersten Mal nach Vespers Tod "betrachtet" und schlussendlich selbstreflektieren kann...), aber wozu, weil das alles für mich nicht gleichbedeutend ist mit cineastischer Qualität. Und eine Metaebene brauche ich in Filmen erst recht nicht. Das oberste Gut eines Filmes ist schließlich, unterhalten zu wollen. Das kann er auch ohne Metaebene. Eine Metaebene kann hingegen sogar hinderlich sein, wenn sie dem eigentlichen Film und seinem Fluss zu sehr im Weg steht, dann hat man schnell eine verquaste Aneinanderreihung von Szenen, die aber kein großes Ganzes ergeben. Für dich ist cineastische Qualität gleichbedeutend mit Inhalt, für mich keinesfalls. Ein Film braucht keinen Inhalt zu haben, um ein Meisterwerk seines Genres zu sein. Du siehst Qualität als etwas, dass man erlangen kann, in dem man bestimmte Voraussetzungen erfüllt, ich sehe Qualität als etwas, dass jeder in jedem Film für sich selbst entdecken muss. Der Unterschied ist, dass meine Definition nicht voraussetzt, sondern sogar ablehnt, dass irgendetwas dem persönlichen Geschmack widersprechend als perfekt anerkannt werden kann und deshalb weniger oberlehrerhaft versucht, Dinge festzulegen und anderen Tatsachen vorzusetzen, die dann als absolut akzeptiert werden müssen.
Quod erat demonstrandum - Ja schon, aber auf welcher Seite?
Du hast mir hier super Interpretationsansätze geliefert, die ich restlos unterschreiben kann. QoS ist ein toller Film! Nur weiss ich lustigerweise überhaupt nicht, wie sich das ganze zu einer SF vs QoS-Diskussion entwickelt hat ... Wenn ich von Skyfall gesprochen habe, dann als Beispiel für den Trend, der sich momentan abzeichnet und wahrscheinlich mit SPECTRE fortgeführt werden wird. Diesen bezeichne ich nun mal als cineastisch/symbolistisch/metaphoristisch, was auch immer, und wir können gerne darüber diskutieren ob er das nun ist oder nicht. Aber dann liefere doch bitte konkrete Argumente dagegen anstatt die ganze Zeit jegliche Meinung mit der Unterstellung, jene setze sich über andere Meinungen, zu kommentieren.
Zuletzt geändert von Schilthorn am 30. März 2015 18:32, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Casino Hille hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ein Film wie "The Expendables 2" kann für mich ein qualitativ deutlich hochwertiger Film als jeder Coppola-Streifen sein
Das wäre allerdings traurig, wenn du eine solche Sichtweise hättest. :wink:
Dann solltest du dir ein Taschentuch holen. :lol: 8)
Und du solltest dir mal Der Pate Teil 1 bis 3 anschauen. 8)
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Casino Hille hat geschrieben:Du siehst in SF, dass er qualitativ besser als QOS ist. Sagst dann aber, er habe eine höhere cineastische Qualität als ein Film wie TB oder meinetwegen QOS, obwohl du dir ja selbst eingestehst, dass gar nicht so genau erkennen zu können. Letzten Endes ist es dann doch nur Empfindungssachen.
Nein ist es nicht. Ich behaupte, dass einer der beiden Filme besser ist als der andere. Und ich behaupte, dass einer mehr Qualität hat, als der andere. In SF habe ich viele Qualitäten entdeckt, in QoS weniger, aber auch einige. Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Ich habe alle Qualitäten entdeckt, dann ist SF der bessere Film.
2. Ich habe alle in SF aber nicht alle in QoS entdeckt weshalb QoS auch der bessere sein könnte.
3. Ich habe in beiden Filmen nicht alle entdeckt, das Ergebnis ist also völlig offen.
Natürlich kann ich meine Meinung nicht als absolut darstellen, denn ich bin nicht der Film-Experte schlechthin. Wäre ich 80 und hätte mich mein ganzes Leben lang nur mit Filmen und ihren Qualitäten beschäftigt, dann könnte ich es vielleicht halbwegs.
Casino Hille hat geschrieben: Das oberste Gut eines Filmes ist schließlich, unterhalten zu wollen. Das kann er auch ohne Metaebene. Eine Metaebene kann hingegen sogar hinderlich sein, wenn sie dem eigentlichen Film und seinem Fluss zu sehr im Weg steht, dann hat man schnell eine verquaste Aneinanderreihung von Szenen, die aber kein großes Ganzes ergeben. Für dich ist cineastische Qualität gleichbedeutend mit Inhalt, für mich keinesfalls.
Da hast du mich dann wohl falsch verstanden. Für mich ist cineastische Qualität absolut nicht gleichbedeutend mit Inhalt. Denn du hast vollkommen recht, eine Metaebene kann auch hinderlich für einen Film sein, wenn man darüber das große Ganze vernachlässigt. Und dann kommt auch noch die handwerkliche Komponente dazu. Und das ist der Schwachpunkt, den ich an QoS sehe. Hier wurde die Meta-Ebene übertrieben. Ja, das hektische Schnittgewitter bei den ersten Actionszenen steht für "Bonds Innenleben" und das mag ein inhaltliches Plus sein. Allerdings hat man darüber vergessen den Film noch "betrachtbar" zu machen. Wenn ein großer Teil der Kinozuschauer sagt, dass der Film zu hektisch geschnitten war, um alles mitzubekommen, wenn man Szenen 3, 4 mal schauen muss um zu erkennen, wer jetzt eigentlich was macht, dann hat man auf der handwerklichen Ebene versagt.
Möglicherweise sind SF und QOS auf inhaltlicher Ebene ebenbürtig, in handwerklicher Ebene sind sie es nicht.
Casino Hille hat geschrieben: Du siehst Qualität als etwas, dass man erlangen kann, in dem man bestimmte Voraussetzungen erfüllt, ich sehe Qualität als etwas, dass jeder in jedem Film für sich selbst entdecken muss. Der Unterschied ist, dass meine Definition nicht voraussetzt, sondern sogar ablehnt, dass irgendetwas dem persönlichen Geschmack widersprechend als perfekt anerkannt werden kann und deshalb weniger oberlehrerhaft versucht, Dinge festzulegen und anderen Tatsachen vorzusetzen, die dann als absolut akzeptiert werden müssen.
Ja, ich sehe Qualität so, wie du es beschreibst. Allerdings sind die Kriterien von Film zu Film und von Szene zu Szene unterschiedlich.
Allerdings versuchen weder ich, noch meine Definition oberlehrerhaft Tatsachen vorzusetzen, die als absolut akzeptiert werden müssen, da ich ja einräume, dass ich mich (und jeder andere der meine These unterstützt auch) sich auch irren kann.
Ich bin zwar der Meinung, dass es objektive Qualität gibt, aber die muss erst entdeckt werden und ich denke man wird es bei kaum einem Film zu 100% schaffen, aber es muss das Ziel sein, so nah wie möglich daran zu kommen. Deshalb kann eine begründete Meinung zur Qualität eines Filmes widerlegt werden mit noch besser begründeten Gegenargumenten.

Und da du deine Definition versucht hast in ein gutes Licht zu rücken, werde ich das jetzt selbstverständlich auch versuchen :lol:
Während deine Definition sehr egozentriert ist (wenn auch nicht im negativen Sinne), so ist meine das nur auf den ersten Blick. Denn dadurch, dass man Qualität als etwas objektives betrachtet macht man sich und seine Filmbewertungen angreifbar. Letztendlich dient eine Filmkritik/ ein Review das auf der Grundlage meiner Definition geschrieben wurde nur dazu, der wahren Qualität eines Filmes näher zu kommen und für andere neue Anhaltspunkte zu geben und behauptet nie, selbst das nonplusultra zu sein.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Qualität kann man übrigens auch sehr gut messen, nur ist es nicht das, was hier und sonst überall gerne unter dem Wort "Qualität" subsummiert wird.
Ich denke, da bist du auf einem guten Weg, Qualität mit Konsens zu verwechseln. :)
Ich verwechsle nichts denn zumindest in der Insutrie und im Service Geschäft GIBT es eine Definition von Qualität.

und demnach kann ein Streifen wie Expendables wirklich eine höere Qualität haben als die Pate Trilogie.,

WAS ist denn für euch Qualität? ich glaube, das wird hier oft in einen Topf geworfen mit sowas wie Anspruch, Bedeutung oder Rafinesse.
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Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Schilthorn hat geschrieben:Speziell seit Mendes hat nun das Franchise eine cineastische Entwicklung durchgemacht. Mit Skyfall wurde eine Metaebene eingeführt, die es zuvor noch nie gab.
Das hast du ursprünglich geschrieben. Und das klang nun einmal im Kontext so, als wäre diese cineastische Entwicklung etwas positives, etwas, was Qualität ausmache und woran man diese erkenne. Wenn du das ursprünglich nicht meintest, haben wir uns missverstanden. Eine cineastische Entwicklung im Vergleich zu den vorherigen Bonds sind die Craigs mit Sicherheit. Für mich nicht unbedingt immer in positiver Hinsicht und im Falle von Skyfall vielleicht sogar ein Schritt zurück (was ich hier völlig wertfrei meine), während die beiden Vorgänger da viel offensiver waren.
dernamenlose hat geschrieben:Natürlich kann ich meine Meinung nicht als absolut darstellen
Das hab ich verstanden, aber du sagst, dass ein Film von beiden besser als der andere sein muss! Und damit sagst du auch, dass eine von beiden Seiten (Pro QOS, Pro SF) falschliegen muss! DARUM geht es und DAS stört mich doch! Du willst mit deinen Kritiken und mit deiner Betrachtung von Filmen eine Wahrheit finden, mir ist es scheißegal, was der Rest der Welt von Film XY hält und ob irgendetwas für den einen Pseudo-Qualitäten hat, ICH möchte von einem Film unterhalten und begeistert werden. Und wenn der Rest der Welt das anders sieht als ich, dann ist das deren Problem, weil die nie in den Genuss kommen werden, dass zu sehen, was ich sehe.
dernamenlose hat geschrieben:Möglicherweise sind SF und QOS auf inhaltlicher Ebene ebenbürtig, in handwerklicher Ebene sind sie es nicht.
Aus meiner Sicht schon. Du kannst vielleicht nicht mehr alles erkennen, ich habe während des Kinobesuches kein Problem damit gehabt, alles zu erkennen. Und wenn man etwas nicht erkennt, dann, weil Forster möchte, dass man es nicht erkennt, weil er eben eine Wirkung dadurch erzielen will, dass etwas nicht erkennbar ist. Sowie die Indy-Filme ja qualitativ absichtlich auf billige Effekte setzten, um damit eine Wirkung zu erzielen. Ist das jetzt handwerklich trotzdem negativ zu beurteilen, weil es schlechte Effekte sind oder ist es in dem Fall nicht gerade die Qualität des Filmes, auf optische Brillanz zu verzichten? :wink: Es ist eben völlig sinnfrei, einen Film handwerklich beurteilen zu wollen, da die Wirkung wichtiger ist, als die fachliche Arbeit. Auf dich wirkt es nicht und du beschwerst dich, nichts zu erkennen, für mich funktioniert das, weil ich alles erkenne und was ich nicht erkenne auch nicht erkennen brauche. Du legst da oben aber schon wieder etwas fest. Etwas, dass du nicht festlegen kannst, was nicht mal ein professioneller Cutter festlegen könnte. Der könnte das zwar akademisch beurteilen, aber Filme sind nichts akademisches und die Wirkung von Filmen zu abstrakt, als das man sie so einfach anhand irgendwelcher Richtlinien bewerten könne.
dernamenlose hat geschrieben:Letztendlich dient eine Filmkritik/ ein Review das auf der Grundlage meiner Definition geschrieben wurde nur dazu, der wahren Qualität eines Filmes näher zu kommen
So ein Review würde ich gar nicht lesen wollen. Ich will in einem Review die Meinung des Rezensenten wiederfinden, nicht dessen zwanghaften Versuch, einer Wahrheit gerecht zu werden, die er persönlich vielleicht nicht mal als solche empfinden würde.
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Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Casino Hille hat geschrieben:Das hab ich verstanden, aber du sagst, dass ein Film von beiden besser als der andere sein muss! Und damit sagst du auch, dass eine von beiden Seiten (Pro QOS, Pro SF) falschliegen muss! DARUM geht es und DAS stört mich doch! Du willst mit deinen Kritiken und mit deiner Betrachtung von Filmen eine Wahrheit finden, mir ist es scheißegal, was der Rest der Welt von Film XY hält und ob irgendetwas für den einen Pseudo-Qualitäten hat, ICH möchte von einem Film unterhalten und begeistert werden. Und wenn der Rest der Welt das anders sieht als ich, dann ist das deren Problem, weil die nie in den Genuss kommen werden, dass zu sehen, was ich sehe.
Das darfst du gerne so sehen, damit habe ich nicht das geringste Problem. Womit ich ein Problem habe ist, dass du diese Meinung zumindest am Anfang dieser Diskussion als einzig richtige dargestellt hast. Denn das ist sie nicht. Es ist deine Meinung auf die du ein Recht hast und die dir wohl niemand nehmen kann und muss. Ich habe eben einen anderen Blick darauf und ja ich sage, dass eine der beiden Seiten falsch liegen muss. Aber ich sage nicht, dass die Fraktion die falsch liegt ihren Film nicht dennoch mit voller Legitimation geniesen darf.
Casino Hille hat geschrieben: Auf dich wirkt es nicht und du beschwerst dich, nichts zu erkennen, für mich funktioniert das, weil ich alles erkenne und was ich nicht erkenne auch nicht erkennen brauche.
Das war bei mir eben nicht der Fall und ich bin da ja beileibe nicht der einzige. Und damit hat der Film das von dir völlig zurecht zur obersten Prämisse erhobene Ziel verfehlt. Er unterhält nicht. Ein Film, der bei manchen Sequenzen Kopfschmerkzen verursacht durch schnelle Schnittfrequenz (das sage ich ohne Übertreibung) verfehlt sein Ziel. Und da er das bei vielen Menschen hat und nicht nur bei mir sage ich das so direkt, dass er handwerklich schlechter ist.
Casino Hille hat geschrieben:So ein Review würde ich gar nicht lesen wollen. Ich will in einem Review die Meinung des Rezensenten wiederfinden, nicht dessen zwanghaften Versuch, einer Wahrheit gerecht zu werden, die er persönlich vielleicht nicht mal als solche empfinden würde.
Dann lese sie eben nicht. Ist ja dein gutes Recht. Mir wiederum sagen nur Reviews zu, aus denen ich etwas holen kann. Denn warum soll ich ein langes Review von jemandem lesen den ich überhaupt nicht kenne, wenn es für mich völlig bedeutungslos ist? Dann könnte ich auch nur die Wertung hinschreiben und gut is.
Nur weil eben das nicht der Fall ist lebt dieses Forum doch überhaupt. Nur dehalb kommt es hier zu Diskussionen. Und da bin ich sehr froh drüber!
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Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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dernamenlose hat geschrieben:Dann lese sie eben nicht. Ist ja dein gutes Recht. Mir wiederum sagen nur Reviews zu, aus denen ich etwas holen kann. Denn warum soll ich ein langes Review von jemandem lesen den ich überhaupt nicht kenne, wenn es für mich völlig bedeutungslos ist? Dann könnte ich auch nur die Wertung hinschreiben und gut is.
Weil mich andere Sichtweisen auf Filme interessieren, weil das genau das ist, was es spannend macht, sich darüber zu unterhalten. Dass der eine in diesem Film das und das sieht und der andere eben etwas ganz anderes. Deshalb lebt dieses Forum, weil jeder von uns eine eigene Meinung zu den verschiedenen Filmen hat und wir uns darüber austauschen, nicht, weil wir versuchen, mithilfe der anderen die Wahrheit zu finden.
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Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Casino Hille hat geschrieben:
Schilthorn hat geschrieben:Speziell seit Mendes hat nun das Franchise eine cineastische Entwicklung durchgemacht. Mit Skyfall wurde eine Metaebene eingeführt, die es zuvor noch nie gab.
Das hast du ursprünglich geschrieben. Und das klang nun einmal im Kontext so, als wäre diese cineastische Entwicklung etwas positives, etwas, was Qualität ausmache und woran man diese erkenne. Wenn du das ursprünglich nicht meintest, haben wir uns missverstanden. Eine cineastische Entwicklung im Vergleich zu den vorherigen Bonds sind die Craigs mit Sicherheit. Für mich nicht unbedingt immer in positiver Hinsicht und im Falle von Skyfall vielleicht sogar ein Schritt zurück (was ich hier völlig wertfrei meine), während die beiden Vorgänger da viel offensiver waren.
Dir ist aber schon klar, dass du jetzt derjenige bist, der die eigene Interpretation einer fremden Aussage als gegeben ansieht. :wink:
Ich empfinde das Cineastische als etwas positives, habe aber nicht gesagt, dass diese Meinung für alle gelten sollte, so wie keine Meinung als Aufzwingen einer Ansicht aufgefasst werden sollte.
Man soll ja genau darüber diskutieren, wie nun der Trend zu werten sei ...
Zuletzt geändert von Schilthorn am 30. März 2015 19:13, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Entwicklungen in den letzten Filmen, die Euch NICHT gefa

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Schilthorn hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:
Schilthorn hat geschrieben:Speziell seit Mendes hat nun das Franchise eine cineastische Entwicklung durchgemacht. Mit Skyfall wurde eine Metaebene eingeführt, die es zuvor noch nie gab.
Das hast du ursprünglich geschrieben. Und das klang nun einmal im Kontext so, als wäre diese cineastische Entwicklung etwas positives, etwas, was Qualität ausmache und woran man diese erkenne.
Dir ist aber schon klar, dass du jetzt derjenige bist, der die eigene Interpretation einer fremden Aussage als gegeben ansieht
Ist mir nicht klar. Stimmt ja auch nicht. Ich habe eine Aussage aus deinem Beitrag gezogen und diesen dahingehend bewertet. Man hätte das durchaus auch anders lesen können. Wollte ich ja aber vielleicht gar nicht. :wink: Davon ab find ich es im höchsten Maße unterhaltsam, mir auch mal selbst zu widersprechen. Kann also gut sein, dass das hin und wieder mal vorkommt.
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