Casino Hille hat geschrieben:Du siehst in SF, dass er qualitativ besser als QOS ist. Sagst dann aber, er habe eine höhere cineastische Qualität als ein Film wie TB oder meinetwegen QOS, obwohl du dir ja selbst eingestehst, dass gar nicht so genau erkennen zu können. Letzten Endes ist es dann doch nur Empfindungssachen.
Nein ist es nicht. Ich behaupte, dass einer der beiden Filme besser ist als der andere. Und ich behaupte, dass einer mehr Qualität hat, als der andere. In SF habe ich viele Qualitäten entdeckt, in QoS weniger, aber auch einige. Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Ich habe alle Qualitäten entdeckt, dann ist SF der bessere Film.
2. Ich habe alle in SF aber nicht alle in QoS entdeckt weshalb QoS auch der bessere sein könnte.
3. Ich habe in beiden Filmen nicht alle entdeckt, das Ergebnis ist also völlig offen.
Natürlich kann ich meine Meinung nicht als absolut darstellen, denn ich bin nicht der Film-Experte schlechthin. Wäre ich 80 und hätte mich mein ganzes Leben lang nur mit Filmen und ihren Qualitäten beschäftigt, dann könnte ich es vielleicht halbwegs.
Casino Hille hat geschrieben: Das oberste Gut eines Filmes ist schließlich, unterhalten zu wollen. Das kann er auch ohne Metaebene. Eine Metaebene kann hingegen sogar hinderlich sein, wenn sie dem eigentlichen Film und seinem Fluss zu sehr im Weg steht, dann hat man schnell eine verquaste Aneinanderreihung von Szenen, die aber kein großes Ganzes ergeben. Für dich ist cineastische Qualität gleichbedeutend mit Inhalt, für mich keinesfalls.
Da hast du mich dann wohl falsch verstanden. Für mich ist cineastische Qualität absolut nicht gleichbedeutend mit Inhalt. Denn du hast vollkommen recht, eine Metaebene kann auch hinderlich für einen Film sein, wenn man darüber das große Ganze vernachlässigt. Und dann kommt auch noch die handwerkliche Komponente dazu. Und das ist der Schwachpunkt, den ich an QoS sehe. Hier wurde die Meta-Ebene übertrieben. Ja, das hektische Schnittgewitter bei den ersten Actionszenen steht für "Bonds Innenleben" und das mag ein inhaltliches Plus sein. Allerdings hat man darüber vergessen den Film noch "betrachtbar" zu machen. Wenn ein großer Teil der Kinozuschauer sagt, dass der Film zu hektisch geschnitten war, um alles mitzubekommen, wenn man Szenen 3, 4 mal schauen muss um zu erkennen, wer jetzt eigentlich was macht, dann hat man auf der handwerklichen Ebene versagt.
Möglicherweise sind SF und QOS auf inhaltlicher Ebene ebenbürtig, in handwerklicher Ebene sind sie es nicht.
Casino Hille hat geschrieben: Du siehst Qualität als etwas, dass man erlangen kann, in dem man bestimmte Voraussetzungen erfüllt, ich sehe Qualität als etwas, dass jeder in jedem Film für sich selbst entdecken muss. Der Unterschied ist, dass meine Definition nicht voraussetzt, sondern sogar ablehnt, dass irgendetwas dem persönlichen Geschmack widersprechend als perfekt anerkannt werden kann und deshalb weniger oberlehrerhaft versucht, Dinge festzulegen und anderen Tatsachen vorzusetzen, die dann als absolut akzeptiert werden müssen.
Ja, ich sehe Qualität so, wie du es beschreibst. Allerdings sind die Kriterien von Film zu Film und von Szene zu Szene unterschiedlich.
Allerdings versuchen weder ich, noch meine Definition oberlehrerhaft Tatsachen vorzusetzen, die als absolut akzeptiert werden müssen, da ich ja einräume, dass ich mich (und jeder andere der meine These unterstützt auch) sich auch irren kann.
Ich bin zwar der Meinung, dass es objektive Qualität gibt, aber die muss erst entdeckt werden und ich denke man wird es bei kaum einem Film zu 100% schaffen, aber es muss das Ziel sein, so nah wie möglich daran zu kommen. Deshalb kann eine begründete Meinung zur Qualität eines Filmes widerlegt werden mit noch besser begründeten Gegenargumenten.
Und da du deine Definition versucht hast in ein gutes Licht zu rücken, werde ich das jetzt selbstverständlich auch versuchen
Während deine Definition sehr egozentriert ist (wenn auch nicht im negativen Sinne), so ist meine das nur auf den ersten Blick. Denn dadurch, dass man Qualität als etwas objektives betrachtet macht man sich und seine Filmbewertungen angreifbar. Letztendlich dient eine Filmkritik/ ein Review das auf der Grundlage meiner Definition geschrieben wurde nur dazu, der wahren Qualität eines Filmes näher zu kommen und für andere neue Anhaltspunkte zu geben und behauptet nie, selbst das nonplusultra zu sein.