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von 00T
Agent
Im Angesicht des Todes(1985)
Früher war dieser Film mein Lieblingsbond. Heute hat sich das geändert, aber nicht dramatisch. Moore gefällt mir trotz seines Alters gut, es stört mich nicht im geringsten. Christopher Walken spielt einen genialen Bösewicht, neben Gert Fröbe und Curt Jürgens steht er bei mir bei den besten Gegenspielern der Bondfilme. Grace Jones als Henchwoman finde ich nicht schlecht, Tanya Roberts ist in der ersten Hälfte ihrer Auftritte gut, danach ruft sie eigentlich fast nur noch: "James!".
Die PTS ist solide, eigentlich gefällt sie mir sogar relativ gut. Den Beach Boy-Song hätte man sich sparen können. Der Titelsong gehört zu den besten der Reihe, ein großer Pluspunkt für diesen Film. Moneypenny und M, wie gehabt, dass Lois Maxwell in ihrem letzten Auftritt noch mehr Screentime als gewöhnlich hat, gefällt mir.
Paris und natürlich der Eiffelturm, die Verfolgungsjagd mag ich sehr, sowohl auf dem Turm sowie mit dem Taxi. Allerdings war es nicht gerade schön, hier schon wieder ein Klischee anzusprechen: Der Taxifahrer mit dem Glas Rotwein.
Die Ermittlungen auf dem Gestüt von Zorin gefallen mir wahnsinnig gut, Bond und Tippett liefern sich sehr schöne Dialoge. Zorins Mienenspiel, als er Bonds Identität aufdeckt, ist einzigartig und auch sonst klasse.
Die Story ist wirklich ein wenig undurchsichtig, aber nicht sehr. Am Ende geht es ja darum, Silicon Valley zu überfluten, um die größte Produktion von Mikrochips zu kontrollieren. Der Plan ähnelt teilweise dem aus GF, aber so schlimm ist das nicht. Dennoch gibt es auf jeden Fall bessere Pläne als diesen hier.
Bonds Ermittlungen bei Zorins Pipeline und die Flucht vor der Schraube sind gut gelungen, wogegen man sich die Szenen mit Pola Ivanova komplett hätte schenken können.
Der Kampf in Staceys Haus ist gut in Szene gesetzt, dass Bond kocht, empfinde ich als überhaupt ncht störend, warum sollte ein Meister im spionieren nicht auch kochen können?
Noch besser gefällt mir aber die Flucht vor dem Feuer in der City Hall. Erst die Konfrontation mit Zorin, dann das Klettern aus dem Aufzug und die Leiter vom Dach. Nun muss sich Bond aber wieder der Polizei stellen und flieht mit einem Feuerwehrauto vor der Polizei. Na ja, dass Bond sich mit der Polizei balgt, hatten wir früher ja auch schon, das geht irgendwie nicht gut, auch hier nicht, und dann noch in einem Feuerwehrauto. Aber auch diese Verfolgungsjagd kann ich mir gut ansehen.
Nun geht es in die Mine, mir gefallen sowohl das Set als auch die dort gedrehten Szenen. Hier wird richtig klar, was für ein Psychopath Zorin doch ist, als er mit sichtbarer Freude die ganzen Arbeiter niederschießt, sehr schön gespielt von Christopher Walken. Auch dass Mayday sich auf Bonds Seite schlägt kam überraschend (zumindest für mich) und es gefällt mir.
Theoretisch könnte der Film jetzt vorbei sein, aber es muss ja einen Endkampf geben, also gerät Stacey durch ihre eigene Dummheit in die Fänge Zorins und Bond folgt hinterher. Ich weiß nicht, das hätte man auch anders machen können.
Der Showdown auf der Golden Gate Bridge gefällt mir dann sehr gut.
Moore konnte sich gut verabschieden, der Titelsong, Christopher Walken und viele Actionszenen sind sehr gut, aber auch hier gibt es mehrere Dinge z bemängeln: der Plan ist nichts Großes, aber so schlecht ist er nicht, dann gibt es aber viele Szenen, die einfach unnötig sind und die man sich eher hätte sparen können. Dennoch gefällt der Film mir sehr gut und bekommt daher:
Punkte: (8/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)