Maibaum hat geschrieben:aber er hat des Ende dann doch zu stark verändert. Da hat er die Kompromisslosigkeit Moores dann doch etwas verwässert.
Ich verstehe nicht ganz, weshalb Snyder am Ende weniger kompromisslos sein soll als Moore. Snyder hat ja nur einen Aufhänger der Story, nämlich die Art der vorgetäuschten Bedrohung verändert. Die Geschichte des Monsters entwickelt sich in der GN ja aus Tales of the Black Freighters (bzw. dem Autoren Shea) und den Anhängen (Artikel über verschwunden Persönlichkeiten), wäre in dieser Form also unverfilmbar da die entsprechende Vorarbeit gezwungenermassen fehlt. Der vorgetäuschte Angriff durch Manhattan ist da für mich ein sehr guter Ersatz, schlüssig und passend. Und am Verlauf der Handlung ändert es ja kaum etwas.
Sehr stark im Film umgesetzt finde ich übrigens die Todesszene in der Antarktis. Zum einen weil der vorangehende Dialog zwischen Rorschach und Manhattan noch etwas länger ist, zum anderen weil Haley sich die Seele aus dem Leib spielt. Beim Satz
"What are you waiting for?" steht so unglaublich viel in seinem Gesicht geschrieben, der helle Wahnsinn.
Zu den anderen Moore-Verfilmungen (zu denen ich die Vorlagen noch nicht kenne):
Liga der Gentlemen ist in der ersten Hälfte nettes Blockbuster-Kino mit Stil und Charme des 19ten Jahrhunderts, die zweite Hälfte ist jedoch zu einem grossen Teil nahe am Prädikat unterirdisch.
From Hell war ein netter Thriller, schön düster. Konkret kann ich mich jedoch an keine einzige Szene erinnern, ich weiss nur noch, dass Coltrane und Flemyng dabei waren.
V for Vendetta ist Jahre her. Fand ihn damals ziemlich sperrig und mühsam, wenn auch mit guten Ansätzen.