Na komm, nachdem du mich in deinem ersten Post defakto als unkundigen Schwätzer („Wer bei guten Ton immer nur von Krach und Bumm redet, hat offensichtlich noch nie den Vergleich gehört.“) und als jemanden, der keine Ahnung hat von was er schreibt („Du verwechselst da guten Ton mit Krach.“) hingestellt hast musst du ein bisschen Polemik schon ertragen können
Ich habe Dich zu keiner Zeit als „unkundigen Schwätzer“ bezeichnet. Sorry, aber „Krach Bumm aus allen Ecken“ klingt für mich eher nach Schwerstarbeit für die Tieftöner als nach Vogelgezwitscher oder Surren der Fliegen, die um King Kong schwirren.
Aber lass uns die Schärfe aus der Diskussion raushalten, das führt ja eh zu nix als nur Streitereien. Wir können ja gern unsere Argumente weiter auf sachlicher Ebene austauschen.
Gute Idee.
Warum halte ich also den Zugewinn bei höherer Audioauflösung bei Dialogen oder dialoglastigen Filmen für vernachlässigbar? Eine höhere Auflösung im Audiobereich bringt eine höhere Detailwiedergabe mit sich. Höhere Detailwiedergabe äußert sich im Audiobereich in einer größeren Dynamik und einem größeren bzw feiner wiedergegebenen Frequenzspektrum. Dialoge bestehen bekanntlich aus menschlichen Stimmen. Die menschliche Stimme ist in Bezug auf Dynamik und Frequenzspektrum innerhalb einer Film-Audiospur eine eher vernachlässigbare Größe, da sich die meisten Dialoge in etwa der gleichen Lautstärke und Frequenzbereich abspielen (wenn sich nicht gerade ein Sopran und ein Alt permanent anschreien und beflüstern).
Das kann ich so stehen lassen, auch wenn ich mich nie auf Dialoge bezogen habe.
Das gleiche gilt für leisere oder subtilere Geräuschkulisse. Von einer höheren Auflösung profitieren diese Passagen idR also nur dann merklich, wenn die Ausgangsbasis (also das Material mit dem die nun in der höheren Auflösung vorliegende Audiospur verglichen wird) qualitativ merklich unterlegen ist.
Die Ausgangsbasis ist doch der originale Soundtrack, also nicht irgendeine Synchronfassung bei der nachträglich im Tonstudio nochmal Hand angelegt wurde. Der ist doch die Basis für alle folgenden Tonspuren in DD, dts, PCM,… Und je weniger dieser Ton beschnitten wird, desto besser klingt der auch (entsprechende Hardware vorausgesetzt). Natürlich reden wir jetzt von neuen Tonspuren (in der Regel in Originalsprache), nicht von Synchronfassungen aus den 60ern. Und wir reden hier auch nicht davon, dass eine bereits vorhandene DD-Spur mal eben in dts-HD MA umgemodelt wird, was ja in letzter Zeit auch gerne mal gemacht wird.
Bei einem Vergleich von herkömmlichem 5.1-Ton mit DTS ist dies aber idR nicht der Fall, da die Kompression beim herkömmlichen 5.1 zwar tatsächlich höher ist als bei DTS, aber gerade in Bezug auf Sprache ist diese dennoch nur selten so hoch dass hörbare Artefakte und dadurch eine wahrnehmbare Verschlechterung entstehen.
Was ist denn herkömmlicher 5.1-Ton? Ich denke mal, Du meinst Dolby, oder? Klar ist der qualitative Unterschied zwischen DD und dts nicht so groß, wie er gerne gemacht wird (vor allem, in dem die dts-Spur einen Tick lauter ist). Letztendlich steht und fällt alles mit der Abmischung. Wird im Tonstudio Mist gebaut, ist es völlig egal, wie die Tonspur kodiert wird. Murks bleibt dann Murks. Ich kenne massig dts-Spuren, die schlechter klingen, als das Dolby-Pendant. Wobei es ja ein paar mehr Tonformate gibt, also nur DD und dts. Alleine die beiden Lager haben ja einiges im Angebot, jenseits von DD- und dts-Core.
Hat man also eine artefaktfreie 5.1-Audiospur, wird die höher aufgelöste DTS-Spur bei den subtileren Passagen nicht wirklich hörbar bessere Resultate hervorbringen. Die höhere Auflösung macht sich aber dann schon bemerkbar, wenn ein deutlich größeres Spektrum an Frequenzen und Dynamik abgebildet werden soll – hier wären wir wieder beim von mir etwas flapsig titulierten „Rummsen“, also den Passagen in denen durch Einsatz von zahlreichen Audioeffekten eine möglichst imposante Soundkulisse gezaubert werden soll.
Also, diverse Wörterbücher listen „rumsen“ als Synonym für „grollen“, „donnern“, „krachen“, … und das deckt sich auch mit meiner Definition. Daher war mir Deine Auslegung dieses Begriffes nicht ganz klar. Aber das soll hier kein Exkurs über die deutsche Sprache werden. Ich denke, ich verstehe, was Du meist.
Noch ein Hinweis: die alten deutschen (und auch englischen) Monospuren sind auf den BR durchaus nicht identisch mit denen auf den SE-DVDs.
Auf den BDs sind doch gar keine Monospuren, nur die Upmixe. Und diese dürften – kann es jetzt nicht nachprüfen – sich nicht oder nur marginal von den Upmixen der UE unterscheiden.
Gerade das Ausgangsmaterial bei den deutschen Spuren war hier von recht unterschiedlicher Qualität, so weissen einige ältere Filme ein leises niederfrequentes Brummen auf. Dieses Brummen stört im Prinzip nicht groß, da es sehr leise im Hintergrund ist. Auf den Surround-Spuren der neueren Veröffentlichungen ist dieses Brummen nicht mehr zu hören. Klasse, könnte man meinen. Aber Audiobereinigung funktioniert leider nur nach dem Prinzip, dass man unliebsame Frequenzen (also in diesem Fall das Brummen) dem Originalsignal „wegnimmt“, also es mittels Equalizer und Denoiser rausfiltert. Dummerweise filtert man damit auch immer einen Teil der Spur, die man eigentlich gar nicht raushaben möchte – weil sie sich mit den Frequenzen der Störgeräusche überlappen. Die Folge ist – gerade auch bei Dialogen – ein ausgedünntes Frequenzspektrum, was dem Ton einen „blechernen“ Charakter verleiht. Darüberhinaus hinterlassen Denoiser unschöne Artefakte, die an die Stelle des herausgefilterten Störgeräusches treten und idR wesentlich unschöner und präsenter wahrgenommen werden als das ursprüngliche Brummen oder Rauschen. Diese Artefakte werden bei höherer Auflösung dann eher sogar noch schlimmer wahrgenommen und unterm Strich führt die Audio-„Verschlimmbesserung“ dann idR eher zu schlechterer Soundqualität als in der störgeräuschbehafteten Originalspur. Wobei ich digitale Audiobereinigung nicht per se verdammen will, subtil eingesetzt ist auch diese sicher ein Segen. Leider ist die Versuchung bei vielen DVD- und BR-Veröffentlichungen von älteren Filmen auch noch den letzten Rest an Rauschen, Brummen oder ähnlichem rauszufiltern aufgrund der mittlerweile vorhandenen technischen Möglichkeiten wohl all zu groß.
Vollkommene Zustimmung. Wie ich schon sagte, käme es mir sehr entgegen, wenn man die Originalvorlage so lässt, wie sie ist. Das schließt auch ein, dass aus ursprünglichem Mono kein Mehrkanalton gemacht wird.
Wobei auch festzuhalten bleibt, dass bei den Veröffentlichungen der Bondfilme ab den UEs hier nicht wirklich drastisch vorgegangen wurde, ein ausgedünntes Frequenzspektrum innerhalb der Dialoge ist aber dennoch wahrnehmbar. Da man den Rest der Spuren komplett überarbeitet (Soundtrack) bzw ersetzt (Soundeffekte und Geräuschkulisse) hat, wirken diese notdürftig „aufgehübschten“ Dialoge wie ein Fremdkörper innerhalb der ansonsten State-Of-the-Art-Audiospur. Ob einem dies gefällt ist letztlich eine Geschmacksfrage. Viele Konsumenten bevorzugen die neuen Audiospuren schon deswegen, weil sie ihnen Surroundsound bieten (daher meine spöttische Bemerkung in meinem ersten Post), die verbesserte Soundqualität bei Soundtrack und Audioeffekten ist dann ein netter Bonus (bzw weiteres Plus, weil es so eben noch eindrucksvoller „rummst“). Als Filmliebhaber sieht man eine solche Entwicklung aber mit einem recht großen Maß an Unbehagen, da von einer homogenen Audiospur nicht wirklich die Rede sein kann. Im Prinzip bekommt man ein Stückwerk aus „alt“, „remastered“ und „neu“ – eine konsistente bzw originalgetreue Audiospur sieht aber anders aus. Da 5.1 und DTS aber echte Verkaufsargumente sind und Mono und Stereo dagegen mittlerweile sogar zum Verkaufshindernis geworden sind, befindet man sich mit einer solchen Meinung deutlich in der Minderheit. Mit diesem Wissen sollte man mir meine etwas flapsige Kommentierung im ersten Post als direkte Reaktion auf eine der zahlreichen Surround-Huldigungen bitte nachsehen.
Auch hier Zustimmung. Aber darum ging es mir auch gar nicht. Nochmal: Es steht für mich außer Frage, dass die Tonspur genauso auf die DVD oder BD gehört, wie sie im Original ist. Aber ebenso gehört auf die BD die Tonspur, wie sie im Original ist. Und im Original (wir reden hier von aktuellen Produktionen) ist die Tonspur nun mal verlustfrei. Das hat auch nichts mit Surround zu tun. Viele Filme haben, obwohl sie in 5.1 abgemischt sind, einen eher frontlastigen Klang, wo nur gelegentlich die Musik alle Kanäle nutzt. Ich will hier niemanden bekehren und wenn mir jemand sagt, dass ihm der Mehrwert einer HD-Tonspur nicht ersichtlich ist, ist das vollkommen o. k. Das kann ich akzeptieren. Aber diese generellen Aussagen, dass ein Unterschied nicht hörbar ist, ist schlicht falsch. Jeder muss für sich entscheiden, was ihm guter Ton und gutes Bild wert ist und wie viel er bereit ist, dafür zu investieren. Mir ist es wichtig und ich habe daher großen Wert auf die Auswahl meiner Hardware gelegt. Und ich genieße es jedes Mal, wenn ich eine BD in den Player werfe, die mit einer hochwertigen Tonspur ausgestattet ist. Nun sehe ich mir meine Filme auch meistens im Originalton an und komme daher auch öfter in den Genuss einer hochwertigen Tonspur. Gerade Anbieter wie Warner sind da ja etwas geizig, was die Synchronfassung angeht.
Ich lasse es jetzt dabei bewenden und werde mich jetzt der BD von "Die drei Musketiere" zuwenden. Ich ich hoffe, es rums aus allen Rohren...