Wie bewertet ihr "Der Hauch des Todes" ?

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2/10 - Sehr schlecht
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (1%)
3/10 - Schwach
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4/10 - Mässig
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (5%)
5/10 - Durchschnittlich
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7/10 - Recht Gut!
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8/10 - Gut!
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9/10 - Sehr gut!
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10/10 - Überragend!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32 (21%)
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

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DonRedhorse hat geschrieben: 28. Februar 2025 17:17 Hab ich auch neulich erst gesehen und wurde sehr gut unterhalten. Ich fand ja die mittlere Actionszene immer etwas durchwachsen (Lasergadged!), aber ich hatte diesen Mal richtig Spaß und mir gefällt Dalton als Bond immer besser. Der Plot ist clever, die Schauplätze gut eingefangen und in der Wüste kommt ein bisschen Lawrence von Arabien Feeling auf. Mit einem jungen Roger Moore wäre der Film locker in der Top 5, so reicht es für die Top 10.

Zur PTS: Es stirbt doch nur ein 00-Agent? Der andere wird doch durch einen Schuss mit einer Farbpatrone aus dem Spiel genommen?
Kann sein. Dann waren das bloß zwei weitere Soldaten bzw. Männer vom SAS, die die Anlage bewachen und von dem Killer ermordet werden.
Das macht die Bilanz für die Briten auch nicht besser: In diesem Film werden extrem viele Posten bei den brit. Spezialtruppen "frei".
Obiger 00-Agent, der eine SAS-Typ wird erschossen, der zweite mit dem Jeep überfahren, der nächste im Safehouse in der Küche ermordet, möglicherweise ein weiterer bei der Explosion im Treppenhaus, in Wien wird Saunders in die Luft gesprengt :( ... ich glaube das waren alle.

P.S. Das Lasergadget ist doch geil. "Rostkorrosion" :lol:

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

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James Bond 007 – Der Hauch des Todes (The Living Daylights), 1987
Regie: John Glen

Mit Timothy Dalton als neuem 007 schlug die Bond-Reihe 1987 einen spürbar ernsteren Ton an. Nachdem Roger Moore seinen Smoking an den Nagel gehängt hatte, übernahm der walisische Schauspieler die ikonische Rolle – und brachte eine rauere, emotional nuanciertere Interpretation auf die Leinwand. Dalton war bereits Jahre zuvor für Im Geheimdienst Ihrer Majestät im Gespräch gewesen und erwies sich nun als kluger Besetzungsgriff.

Regisseur John Glen, der bereits mehrere Bond-Abenteuer inszeniert hatte, liefert hier seine bis dato stärkste Arbeit ab. Die Handlung entspinnt sich rund um den KGB-General Koskov (Jeroen Krabbé), der angeblich überlaufen will. Bond soll ihn über die österreichisch-tschechoslowakische Grenze bringen, doch bereits beim ersten Einsatz überkommen ihn Zweifel – insbesondere angesichts des vermeintlichen Scharfschützen, der Koskov ausschalten soll. Als Koskov später entführt wird, beginnt Bond zu ermitteln. Rasch wird klar: Es sind mehrere Fraktionen im Spiel, nicht alle agieren mit offenen Karten – darunter auch der Waffenhändler Brad Whitaker (Joe Don Baker). Die Auflösung des Geflechts aus Verrat, Täuschung und verdeckten Interessen entfaltet sich spannend und dramaturgisch weitgehend schlüssig.

Timothy Dalton überzeugt in jeder Hinsicht. Seine Interpretation wirkt kantiger, introvertierter und realistischer als die seiner Vorgänger, ohne die ikonische Aura der Figur zu verlieren. Seine Präsenz ist durchweg glaubwürdig – sowohl in den Actionszenen als auch in den leiseren Momenten. Maryam d’Abo als Cellistin Kara Milovy ist optisch reizvoll und insgesamt solide, auch wenn manche Nahaufnahmen in emotionalen Szenen etwas hölzern wirken. Ihre Natürlichkeit hebt sie aber wohltuend von früheren Bondgirls ab. Caroline Bliss als neue Miss Moneypenny bleibt leider eher blass – keine Fehlbesetzung, aber auch keine mit Wiedererkennungswert. Die Antagonisten Krabbé und Baker liefern überzeugende Leistungen, wobei der Twist um Koskov dramaturgisch etwas früher kommt, als es dem Spannungsbogen gutgetan hätte.

Besonders hervorzuheben ist die erstklassige Action. Die Pretitlesequenz auf Gibraltar gehört zu den gelungensten Einstiegen der Reihe und führt Dalton effektiv als neuen Bond ein. Die Verfolgungsjagd durch Österreich – mit einem Aston Martin, der überaus stylisch mit Gadgets ausgestattet ist – zählt zu den absoluten Highlights des Films. Auch das Finale in Afghanistan (gedreht in Marokko) bietet hervorragende Action, spektakulär gefilmt und clever choreografiert. Der Luftkampf zwischen Bond und dem Henchman Necros ist ein echtes Highlight und visuell beeindruckend inszeniert. Das zusätzliche, etwas kompaktere "Finale" mit Whitaker in London wirkt im Vergleich zwar wie ein Epilog, verleiht dem Film aber eine nette letzte Wendung.

Ein besonderer Bonus ist der Soundtrack: John Barrys Score zählt zu seinen besten Arbeiten für die Reihe, und A-Ha liefern mit The Living Daylights einen kraftvollen, einprägsamen Titelsong, der auch geschickt in den Score eingearbeitet wurde. Klanglich wie atmosphärisch ein Volltreffer.

Ein bittersüßer Moment für Fans: Der Hauch des Todes markiert auch den Abschied von zwei langjährigen Nebenfiguren der Serie. Walter Gotell gibt hier zum letzten Mal den sowjetischen General Gogol, während Geoffrey Keen seinen letzten Auftritt als Verteidigungsminister Sir Frederick Gray hat – zwei Rollen, die über Jahre hinweg ein vertrautes Gesicht der Bondwelt prägten.

Fazit: Der Hauch des Todes ist ein temporeicher, stilistisch prägnanter Bondfilm mit einem starken Hauptdarsteller, großartigen Locations (u. a. Gibraltar, Österreich, Marokko) und hervorragend inszenierten Actionsequenzen. Daltons ernstere Auslegung der Figur bringt frischen Wind und eine willkommene neue Tiefe. Lediglich kleinere Längen und vereinzelte schauspielerische Schwächen verhindern die Höchstwertung.

9/10 – Ein harter, intelligenter und spannungsgeladener Neuanfang für 007.