Schätze deine ausführlichen Kritiken sehr. habe mal damit hier angefangen (alle ultimate editions chronologisch) und insbesondere der user simon hat vor kurzem das gleiche gemacht.
Wie viele von uns hast du auch die Trennung des Films in eine tolle erste Hälfte und eine zweifelhafte zweite Hälfte genannt. Dem kann ich voll zustimmen. Aber deine Kritik an den Nachfolgern im Vergleich zu DAD kann ich nicht nachvollziehen bzw. möchte dir konkret zwei Dinge entgegegnen:
- man hätte eben NICHT immer so weitermachen können, die Bondproduzenten haben das selbst gesagt. DAD war schon so teuer und so aufwendig, dass die stagnierend bis rückläufigen Einspielergebnisse der Zeit das kaum noch rechtfertigen konnten. Vor allem aber konnte man so hohle over-the-top action wie in DAD nicht mehr steigern. Die Action im Film macht ja auch größtenteils dramaturgisch NULL Sinn, wie etwa die dümmlich Verfolgung mit Ballerei auf dem Eis oder die Kite-Surf Szene.
- auf Q, Gadgets und Moneypenny zu verzichten war sicherlich sehr radikal in CR aber ohne diesen radikalten Schritt wäre es nicht möglich gewesen den Fokus endlich mal wieder auf BOND und nicht auf den ewig gleichen Ablauf der Story mit all ihren gängigen Stereotypen und Klischees zu legen. jeder wartete ja immer nur auf DIE Q-Szene, auf DIE moneypenny Szene, auf das briefing mit M, usw.. Die Reihe war in einer kreativen Sackgasse und kein Film zeigt das so deutlich wie DAD
- Erfolg und Reaktion des Publikums: Der finanzielle Erfolg aber auch die Abstimmung auf einschlägigen Filmseiten sowie die Kritikerrezensionen sprechen eine eindeutige Sprache: Die Leute LIEBEN Casino Royale während DAD nur durch ein immens aufgeblähtes Marketing auf Spur gehalten werden konnte.
- übrigens: ich habe mal gestoppt (ist lange her). ich glaube Bond spielt in CR ca. 10 Minuten am Pokertisch. Nix eine Stunde...
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
122das Pokerspiel (mit zwischendurch Schlägerei und Vergiftung) nimmt annähernd ne Stunde in Anspruch...ich bin kein Freund von nur-Schlägereien, ganz ohne Pyrotechnik ist Action langweilig.
ok, nehmen wir mal an das stimmt so, das mit dem zu hohen Budget und so, dann frage ich mich ernsthaft, was an dem Film so teuer war. ok, die Opening-Sequenz war explosiv, aber auch die dürfte kein komplettes Budget kosten. Die Autos werden meist - zumindest kenne ich das so von anderen Produktionen - im Eigeninteresse von den Firmen zur Verfügung gestellt, könnte also höchstens die Eispalast-Sache so teuer gewesen sein.
Überzeugen wirst du mich trotzdem nicht können, sorry, für mich ist CR alles andere, aber kein echter Bond. Da bleib ich auch bei.
PS. sichte auch im Moment nach und nach die Ultimate edt. - wollte aber nicht alle auf einmal gucken, weil dann hat man lange Zeit keine bonds mehr zu gucken. Wenn man sie zu schnell wieder guckt, kennt man sie zu gut. Vielleicht wird an meiner spätestens zum Ende der Woche folgenden Kritik über The living daylights etwas deutlicher, was ich damals besser fand. Gerade da fielen mir einige Sachen extrem auf.
ok, nehmen wir mal an das stimmt so, das mit dem zu hohen Budget und so, dann frage ich mich ernsthaft, was an dem Film so teuer war. ok, die Opening-Sequenz war explosiv, aber auch die dürfte kein komplettes Budget kosten. Die Autos werden meist - zumindest kenne ich das so von anderen Produktionen - im Eigeninteresse von den Firmen zur Verfügung gestellt, könnte also höchstens die Eispalast-Sache so teuer gewesen sein.
Überzeugen wirst du mich trotzdem nicht können, sorry, für mich ist CR alles andere, aber kein echter Bond. Da bleib ich auch bei.
PS. sichte auch im Moment nach und nach die Ultimate edt. - wollte aber nicht alle auf einmal gucken, weil dann hat man lange Zeit keine bonds mehr zu gucken. Wenn man sie zu schnell wieder guckt, kennt man sie zu gut. Vielleicht wird an meiner spätestens zum Ende der Woche folgenden Kritik über The living daylights etwas deutlicher, was ich damals besser fand. Gerade da fielen mir einige Sachen extrem auf.
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/
Re: Blöde Kommentare
123Das ist natürlich richtig aber du schreibst ja schon selbst:MX87 hat geschrieben: - Der Film macht mittendrin eine 180° Wendung was ton angeht.
Auch richtig aber eben wegen der ersten (wirklich genialen) Hälfte kann man doch nicht sagen dass DAD der schlechteste bond Film ist denn die erste Hälfte ist mit das beste was wir in 22 Bond-Filmen geboten kommen.Da die zweite Hälfte zwar wirklich schlecht war streite ich nicht ab aber wenn wir eine weltklasse erste und eine grottig schlechte haben komme ich immer noch auf durchschnitt.MX87 hat geschrieben: Vom wirklich guten und harten Agentenhriller um Verrat macht er die Wendung zu einem heiteren CGI-Bombast-Technolgie-Spektakel, das sich selber nicht ernst nimmt.
Zuletzt geändert von Casino Hille am 1. September 2010 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
124ich würde nicht mal sagen, schlecht, wären die vielen schlechten CGI-Fights nicht, wäre er um einiges besser.
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
125Nicht nur die CGI-Fights sondern die komplette Handlung kippt ins LächerlicheCinefreak hat geschrieben:ich würde nicht mal sagen, schlecht, wären die vielen schlechten CGI-Fights nicht, wäre er um einiges besser.
https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
126Äh, nein, neu ist das nicht....Schon „Die another day“ wartet mit einer verdammt guten Idee auf – erstmals in 40 Jahren Bond-Geschichte wird Bond gefangengenommen –
In DN - also dem ersten Bondfilm - wird Bond gefangen genommen. Ebenso in GF und in zich anderen Filmen der Reihe...
Zugegeben, dass Bond in eine Zelle geworfen und halb zu Tode gefoltert wird. Das ist halbwegs neu. Okay, wenn die Romane miteinbeziehen, so wurde Bond schon im allerersten gefoltert...
RichtigOptisches Highlight bei den Bond-Girls ist natürlich nicht Halle Berry, sondern die superhübsche Rosamund Pike.
Ich !!!!Mit den eher mäßigen Nachfolgern „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ ist dieser Traum jedoch ausgeträumt...alleine schon die Action kann nicht annähernd mit den Brosnan-Bonds mithalten, wirkt so, als hätte man alles einfach halten wollten, es gibt keine Überlebensgroßen Actionsequenzen, die den Bildschirm sprengen wie man es von Bond immer gewöhnt war, die neuen Bonds sind vielleicht keine Nullnummern, aber für Brosnan-Bond-Fans ein echter Schlag ins Gesicht...wer bitteschön will den größten Ladykiller und Mann mit der Lizenz zum Töten bitte eine komplette Stunde (!) Pokern sehen?!
Die Brosnan-Bonds (Ausnahme GE) waren im Sinne der Action typische Kinder der 90er Jahre. Vor allem DAD entfernte sich ab der zweiten Hälfte imer mehr von dem was Bond schon in den alten Connery-Filmen war: Agenten-Thriller. Natürlich ist Bond Larger-Than-Life, aber total unglaubwürdige (und schlecht getrickste) Action wie in DAD ist schlichtweg über kurz oder lang der kreative Bankrott der Serie.
Bei den Brosnan-Bonds und vor allem DAD sah man die Misere in der der Focus auf Action führt: Nach DAD konnte man nur schwer etwas noch größer und spektakulärer machen. Was wäre als nächstes gekommen wenn kein "Back-to-the-Roots" wie in CR?
Ein Superheld der droht den Erdballl in die Luft zu sprengen?
Action ist schön und unterhaltsam, wenn sie gut gemacht sind. Allerdings gibt es gigantische Actionfilme wie Sand am Meer. Vor allem aus den USA kommen zich solcher Filme. Jeder kann Action. Was nicht jeder kann ist ein Charakter, der einerseits Killer aber auch ein Gentleman sein kann, aber dennoch eigentlich in sich drin ein Macho ist. Gleichzeitig schätzt er die schönen Dinge des Lebens. Schöne Autos, Schöne Frauen, gute Drinks und die Leidenschaft zu spielen. Das ist Bond und in diesem Charakter steckt genug um damit die Kinosäle der Welt zu füllen.
CR war das beste was die Produzenten bringen konnten und der Film brachte Action mit, die man als Bond-Fan allensfalls zuletzt in GE, LTK oder TLD sah: Charakter-Action.
Diese Sorte Action ist mit Abstand die beste, die man sich denken kann. Mit CR wurde Bond zu mehr als einer Kult-Action-Reihe. Man brachte glaubhafte Charaktere in die Filme ein, eine tolle Charakterspannung (ein geradezu klassisches Duell Bond-LeChiffre). CR ist nicht nur ein Bondfilm, sondern auch nach üblichen Maßstäben ein grandioser Film vom Schlage eines "The Dark Knight"
Das Pokerspiel finde ich genial inszeniert und äußerst spannend. Die Darsteller tragen daran wesentlichen Anteil.
Interessanterweise ist der am meisten Präsente Bondfilm der letzten Jahrzehnte CR. Egal mit wem ich spreche. CR ist derjenige der am meisten "hängenblieb". Dabei blieb vor allem die Casino-Szene den Leuten im Gedächtnis. Wohlgemerkt im überaus positiven.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
Terence Young
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
127Mit Bond #20, dem Jubiläumsbond, stand ich lange Zeit auf Kriegsfuss. Der offensichtliche Mangel an Qualität, die wenig packende Story, das Fehlen wirklich interessanter Charaktere, die erschreckenden Computereffekte sowie die völlig realitätsfremden Fantasyelemente machten DAD in meinen Augen zum ersten wirklich schlechten Film der Serie bis dato. Im Laufe der Jahre habe ich meine Meinung zumindest in sofern revidiert, als das ich mittlerweile durchaus Teile des Films zu schätzen weiss und auch die Absicht der Filmemacher, innerhalb des Films durch zahlreiche Zitate und Anspielungen dem Jubiläum 40 Jahre Bondfilme Tribut zu zollen. Das macht aus DAD zwar immer noch keinen guten Film, aber meine tiefe Abneigung ist weitestgehend einer gütigen Akzeptanz gewichen.
Denn DAD hat durchaus einiges zu bieten. Die PTS ist packend inszeniert, die Idee Hovercrafts für eine Verfolgung zu verwenden war eine schöne Variation des alten Themas. Eigentlich alles wie immer, bis auf das Ende der Sequenz, Bond wird gestellt und monatelang gefoltert. Die Idee gefiel mir zunächst gar nicht, der verwahrloste langhaarige 007 passte so gar nicht zu meiner Vorstellung des kultivierten, immer siegreichen Agenten. Mittlerweile finde ich diesen Drehbucheinfall gar nicht mehr so schlecht, da es einen guten Ausgangspunkt für die Story darstellt. In den aktuellen Filmen hätte die Gefangenschaft 007s wohl Spuren im Charakter des Agenten hinterlassen, in Brosnans letztem Einsatz war dies überhaupt nicht der Fall. Bond kommt frei und alles geht weiter wie gehabt. Beim Gesamteindruck von DAD wäre alles andere auch nicht glaubhaft gewesen.
Die Szenen, die auf Cuba spielen zählen für mich zu den Höhepunkten des Films. Die Atmosphäre wurde perfekt getroffen, die Bilder sind toll und sorgen für die typische exotische Urlaubs-Stimmung im Stile von DN, TB oder auch LALD. Gerade wenn man die Hintergründe des Drehs in Cadiz kennt, kann man kaum glauben dass Halle Berry ihre Ursula-Andress-Hommage in 5 Grad kaltem Wasser gedreht hat. Das Thema DNA-Transplantation ist absolut hanebüchen, selbst für Bondverhältnisse. Mit diesem Abdriften der Story ins Reich der Fantasie hat man sich meiner Meinung keinen Gefallen getan, hier hätte es normale plastische Chirurgie genauso getan. Die Szenen in London sind stimmungsvoll inszeniert, die Fechtchoreographie ist schmissig und flott, die obligatorische Q-Szene bietet genügend Platz für Zitate aus den 19 Vorgänger-Filmen. Für die Idee mit dem unsichtbaren Aston Martin gilt das gleiche wie bei der Idee mit der DNA-Transplantation: way too much. Ich kann mich nur wiederholen: mit diesem Fantasy-Quatsch tat man dem Film keinen Gefallen. Von Science Fact kann hier keine Rede mehr sein.
Bis hierhin (ca. 75 Minuten) ist der Film trotz der störenden Fantasyelemente eigentlich ganz ok, leider sollte das für den Rest des Filmes nicht mehr gelten. Die auf Island spielenden Szenen in Graves Eispalast sind zwar optisch recht eindrucksvoll, dennoch will im Vergleich zu früheren Sethighlights wie Blofelds Krater in YOLT, Strombergs Tanker in TSWLM oder Draxs Raumstation in MR das Setting nicht so wirklich überzeugen. Ok, ein Hotel aus Eis, toll. Aber mehr auch nicht. Schade um die Mühe und den imensen Aufwand der in die Realisierung dieses Sets gesteckt wurde. Desweiteren leidet der Film ab Island darunter, das in der letzten dreiviertel Stunde des Films quasi ohne Luftholen eine Actionszene die andere ablöst. Leider vermitteln weder die Verfolgung auf dem Eissee, noch Bonds Surfeinlage zwischen den Eisbergen (mit den wohl miesesten Computereffekten, die je bei einem Film mit diesem Budget auf die Leinwand gebracht wurden) und auch nicht die Autoverfolgung samt Zerstörung des Eispalastes (sieht irgendwie aus, als ob Bond im Parkhaus auf der Suche nach nem freien Parkplatz ist) wirkliche Spannung. Der abschliessende Endkampf im Flugzeug inklusive Graves Star-Wars-mäßigem Kampfanzug ist ebenfalls dröge und spannungsarm, ich bin jedes Mal froh, wenn der Showdown endlich rum ist. Überraschenderweise wird der Film dann doch noch mit zwei positiven Szenen zu ende gebracht: der sehr witzigen Moneypenney-Szene sowie der stimmungsvollen Diamanten-Endszene (wobei die Kalauer hier schon hart an der Grenze sind, aber dafür ist die szene optisch wie musikalisch herrlich). Gleich danach wird man dann aber leider wieder durch den grottigen Madonna-Trash aus dieser versöhnlichen Stimmung rausgerissen.
An der Besetzung des Films ist an sich wirklich nichts auszusetzen, leider aber dafür an der Gestaltung der Charaktere um so mehr. Ich erwarte bei einem Bondfilm keine Charakterstudie im Stil von Der Pate, aber so platte und eindimensionale Figuren wie Graves/Moon und Jinx hatte man in keinem anderen Bondfilm. Die Figur der Miranda Frost bietet hier zumindest ansatzweise durch ihr zunächst undurchsichtiges Doppelspiel etwas mehr Potenzial, allerdings wird dies nicht wirklich genutzt (im Gegensatz zB zu der ähnlichen Figur der Elektra King im Vorgänger). Halle Berry hatte ich mir schon jahrelang als Bondgirl gewünscht, leider scheiterte die tatsächliche Umsetzung dann grandios. Ihre Figur wurde mit aller Gewalt zu einer Bond ebenbürtigen Agentin aufgeblasen, leider nimmt man ihr das zu keinem Zeitpunkt ab. Wenn sie durch die Sets und Kulissen sprintet und schiesst, sieht das nicht athletisch und gefährlich sondern nur ungelenk und unprofessionell aus. Traurig, eine gleichermaßen so fähige wie sexy Schauspielerin derart falsch besetzt und verheizt zu sehen.
Ich war begeistert, als ich von der Verpflichtung Lee Tamahoris für den 20. Bond erfuhr, da er mit Mullholland Falls und The Edge zwei meiner Lieblingsfilme der 90er Jahre gedreht hatte. Beide Filme hatten jeweils eine fantastische Atmosphäre, einen toll aufgebauten Spannungsbogen und erstklassig herausgearbeitete Charaktere. Leider ist davon bei DAD nicht viel zu spüren. Möglicherweise hat er durch die Größe des Films hier die Stärken seiner Vorgängerfilme etwas aus dem Auge verloren. Schade, wie schon bei Spottiswoode hatte ich wesentlich mehr erwartet gehabt.
Noch ein paar Worte zu David Arnolds Musik: sie ist bei DAD wie bei eigentlich allen Bondfilmen, für die er komponiert hat gekennzeichnet von Höhen und Tiefen. Die exzessive Verwendung von Computerdrumsbeats zur Untermalung von Actionszenen konnte noch nie mein Gefallen finden, so auch bei DAD nicht. Im Gegensatz dazu stehen dann aber wieder die sehr gefühl- und stimmungsvollen langsameren Stücke (Cuba, Schlußszene), die wirklich gelungen sind. Eines bleibt bei David Arnold aber immer gleich: seine Scores sind völlig austauschbar. Bei Barry war wirklich jeder Bondscore eigenständig: das dynamisch-treibende FRWL, das mondäne TB, das wehmütige YOLT, das epische MR etcetcetc. Bei Arnold könnte man die Scores ohne weiteres zwischen den Filmen tauschen, da sie keinen wirklichen Wiedererkennungswert liefern. Ich würde nicht so weit gehen seine Musik als Minuspunkt bei den Filmen anzuführen, ein wirklicher Pluspunkt wie zu Barrys Zeiten sind sie aber wahrlich nicht. Über den mieserablen Titelsong von Madonna hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Wer diesen übelsten Elektroschrott als Titelsong eines Bondfilms durchgewunken hat, sollte das Lied bis zu seinem Lebensende in einer Endlosschleife ertragen müssen…
Was bleibt also unterm Strich: der Jubiläumsbond zeigt viele sehr gute Ansätze, diverse gute Szenen, bricht aber spätestens nach 2/3 des Films fatal ein. Die Charaktere sind ein Witz, die Story schwankt unentschlossen zwischen aktuellen weltpolitischen Problemen (Koreakonflikt, Folter) und völlig abgehobenen Fantasygespinsten (DNA-Transplantation, unsichtbares Auto). Die Actionszenen sind zwar spektakulär, aber leider auch gegen Ende zu gehäuft und zu spannungsarm inszeniert. Die Computertricks wie der Titelsong sind Ausschuss. Das Spielen mit der filmischen Vergangenheit ist durch die Bank geglückt und wertet den Film erheblich auf. DAD ist nicht so schlecht, wie er auf den ersten Blick ausschaut, ein guter Bondfilm ist er dennoch nicht. Für mich dank der guten ersten Hälfte und den vielen gutgemeinten Ansätzen gerade noch 5 / 10.
Denn DAD hat durchaus einiges zu bieten. Die PTS ist packend inszeniert, die Idee Hovercrafts für eine Verfolgung zu verwenden war eine schöne Variation des alten Themas. Eigentlich alles wie immer, bis auf das Ende der Sequenz, Bond wird gestellt und monatelang gefoltert. Die Idee gefiel mir zunächst gar nicht, der verwahrloste langhaarige 007 passte so gar nicht zu meiner Vorstellung des kultivierten, immer siegreichen Agenten. Mittlerweile finde ich diesen Drehbucheinfall gar nicht mehr so schlecht, da es einen guten Ausgangspunkt für die Story darstellt. In den aktuellen Filmen hätte die Gefangenschaft 007s wohl Spuren im Charakter des Agenten hinterlassen, in Brosnans letztem Einsatz war dies überhaupt nicht der Fall. Bond kommt frei und alles geht weiter wie gehabt. Beim Gesamteindruck von DAD wäre alles andere auch nicht glaubhaft gewesen.
Die Szenen, die auf Cuba spielen zählen für mich zu den Höhepunkten des Films. Die Atmosphäre wurde perfekt getroffen, die Bilder sind toll und sorgen für die typische exotische Urlaubs-Stimmung im Stile von DN, TB oder auch LALD. Gerade wenn man die Hintergründe des Drehs in Cadiz kennt, kann man kaum glauben dass Halle Berry ihre Ursula-Andress-Hommage in 5 Grad kaltem Wasser gedreht hat. Das Thema DNA-Transplantation ist absolut hanebüchen, selbst für Bondverhältnisse. Mit diesem Abdriften der Story ins Reich der Fantasie hat man sich meiner Meinung keinen Gefallen getan, hier hätte es normale plastische Chirurgie genauso getan. Die Szenen in London sind stimmungsvoll inszeniert, die Fechtchoreographie ist schmissig und flott, die obligatorische Q-Szene bietet genügend Platz für Zitate aus den 19 Vorgänger-Filmen. Für die Idee mit dem unsichtbaren Aston Martin gilt das gleiche wie bei der Idee mit der DNA-Transplantation: way too much. Ich kann mich nur wiederholen: mit diesem Fantasy-Quatsch tat man dem Film keinen Gefallen. Von Science Fact kann hier keine Rede mehr sein.
Bis hierhin (ca. 75 Minuten) ist der Film trotz der störenden Fantasyelemente eigentlich ganz ok, leider sollte das für den Rest des Filmes nicht mehr gelten. Die auf Island spielenden Szenen in Graves Eispalast sind zwar optisch recht eindrucksvoll, dennoch will im Vergleich zu früheren Sethighlights wie Blofelds Krater in YOLT, Strombergs Tanker in TSWLM oder Draxs Raumstation in MR das Setting nicht so wirklich überzeugen. Ok, ein Hotel aus Eis, toll. Aber mehr auch nicht. Schade um die Mühe und den imensen Aufwand der in die Realisierung dieses Sets gesteckt wurde. Desweiteren leidet der Film ab Island darunter, das in der letzten dreiviertel Stunde des Films quasi ohne Luftholen eine Actionszene die andere ablöst. Leider vermitteln weder die Verfolgung auf dem Eissee, noch Bonds Surfeinlage zwischen den Eisbergen (mit den wohl miesesten Computereffekten, die je bei einem Film mit diesem Budget auf die Leinwand gebracht wurden) und auch nicht die Autoverfolgung samt Zerstörung des Eispalastes (sieht irgendwie aus, als ob Bond im Parkhaus auf der Suche nach nem freien Parkplatz ist) wirkliche Spannung. Der abschliessende Endkampf im Flugzeug inklusive Graves Star-Wars-mäßigem Kampfanzug ist ebenfalls dröge und spannungsarm, ich bin jedes Mal froh, wenn der Showdown endlich rum ist. Überraschenderweise wird der Film dann doch noch mit zwei positiven Szenen zu ende gebracht: der sehr witzigen Moneypenney-Szene sowie der stimmungsvollen Diamanten-Endszene (wobei die Kalauer hier schon hart an der Grenze sind, aber dafür ist die szene optisch wie musikalisch herrlich). Gleich danach wird man dann aber leider wieder durch den grottigen Madonna-Trash aus dieser versöhnlichen Stimmung rausgerissen.
An der Besetzung des Films ist an sich wirklich nichts auszusetzen, leider aber dafür an der Gestaltung der Charaktere um so mehr. Ich erwarte bei einem Bondfilm keine Charakterstudie im Stil von Der Pate, aber so platte und eindimensionale Figuren wie Graves/Moon und Jinx hatte man in keinem anderen Bondfilm. Die Figur der Miranda Frost bietet hier zumindest ansatzweise durch ihr zunächst undurchsichtiges Doppelspiel etwas mehr Potenzial, allerdings wird dies nicht wirklich genutzt (im Gegensatz zB zu der ähnlichen Figur der Elektra King im Vorgänger). Halle Berry hatte ich mir schon jahrelang als Bondgirl gewünscht, leider scheiterte die tatsächliche Umsetzung dann grandios. Ihre Figur wurde mit aller Gewalt zu einer Bond ebenbürtigen Agentin aufgeblasen, leider nimmt man ihr das zu keinem Zeitpunkt ab. Wenn sie durch die Sets und Kulissen sprintet und schiesst, sieht das nicht athletisch und gefährlich sondern nur ungelenk und unprofessionell aus. Traurig, eine gleichermaßen so fähige wie sexy Schauspielerin derart falsch besetzt und verheizt zu sehen.
Ich war begeistert, als ich von der Verpflichtung Lee Tamahoris für den 20. Bond erfuhr, da er mit Mullholland Falls und The Edge zwei meiner Lieblingsfilme der 90er Jahre gedreht hatte. Beide Filme hatten jeweils eine fantastische Atmosphäre, einen toll aufgebauten Spannungsbogen und erstklassig herausgearbeitete Charaktere. Leider ist davon bei DAD nicht viel zu spüren. Möglicherweise hat er durch die Größe des Films hier die Stärken seiner Vorgängerfilme etwas aus dem Auge verloren. Schade, wie schon bei Spottiswoode hatte ich wesentlich mehr erwartet gehabt.
Noch ein paar Worte zu David Arnolds Musik: sie ist bei DAD wie bei eigentlich allen Bondfilmen, für die er komponiert hat gekennzeichnet von Höhen und Tiefen. Die exzessive Verwendung von Computerdrumsbeats zur Untermalung von Actionszenen konnte noch nie mein Gefallen finden, so auch bei DAD nicht. Im Gegensatz dazu stehen dann aber wieder die sehr gefühl- und stimmungsvollen langsameren Stücke (Cuba, Schlußszene), die wirklich gelungen sind. Eines bleibt bei David Arnold aber immer gleich: seine Scores sind völlig austauschbar. Bei Barry war wirklich jeder Bondscore eigenständig: das dynamisch-treibende FRWL, das mondäne TB, das wehmütige YOLT, das epische MR etcetcetc. Bei Arnold könnte man die Scores ohne weiteres zwischen den Filmen tauschen, da sie keinen wirklichen Wiedererkennungswert liefern. Ich würde nicht so weit gehen seine Musik als Minuspunkt bei den Filmen anzuführen, ein wirklicher Pluspunkt wie zu Barrys Zeiten sind sie aber wahrlich nicht. Über den mieserablen Titelsong von Madonna hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Wer diesen übelsten Elektroschrott als Titelsong eines Bondfilms durchgewunken hat, sollte das Lied bis zu seinem Lebensende in einer Endlosschleife ertragen müssen…
Was bleibt also unterm Strich: der Jubiläumsbond zeigt viele sehr gute Ansätze, diverse gute Szenen, bricht aber spätestens nach 2/3 des Films fatal ein. Die Charaktere sind ein Witz, die Story schwankt unentschlossen zwischen aktuellen weltpolitischen Problemen (Koreakonflikt, Folter) und völlig abgehobenen Fantasygespinsten (DNA-Transplantation, unsichtbares Auto). Die Actionszenen sind zwar spektakulär, aber leider auch gegen Ende zu gehäuft und zu spannungsarm inszeniert. Die Computertricks wie der Titelsong sind Ausschuss. Das Spielen mit der filmischen Vergangenheit ist durch die Bank geglückt und wertet den Film erheblich auf. DAD ist nicht so schlecht, wie er auf den ersten Blick ausschaut, ein guter Bondfilm ist er dennoch nicht. Für mich dank der guten ersten Hälfte und den vielen gutgemeinten Ansätzen gerade noch 5 / 10.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
128sehr schöne Kritik, in der viel Mühe fürs Detail steckt!
Ich stimme auch bei fast allen Punkten zu und finde deine "Verbesserungsvorschläge" (plastische Chirurgie, nicht Halle Berry) ebenfalls gut. Man hätte Berry leicht gegen Michelle Yeoh austauschen können, die in der Action-Rolle sicher eine bessere Figur gemacht hätte.
Ich stimme nicht ganz zu, was Arnolds Arbeit angeht. Die Austauschbarkeit mag für TND-DAD gelten, ist bei CR aber definitiv nicht mehr gültig! Zudem haben zumindest TND und DAD einen ähnlichen Stil und sehr kühl gefilmt, technik-orientiert und actiongetrieben. Kein Wunder, dass da ein ähnlicher Soundtrack bei raus kommt. Dennoch gibt es in all seinen Filmen tolle, stimmungsvolle Melodien - wie du ja selbst sagst. Da die Brosnan Filme aber auch nicht mehr so stark Location-getrieben sind, wie die Connery Filme (Japan, Jamaika, Bahamas), hat es Arnold aber auch nicht so leicht wie Barry früher...
Ich stimme auch bei fast allen Punkten zu und finde deine "Verbesserungsvorschläge" (plastische Chirurgie, nicht Halle Berry) ebenfalls gut. Man hätte Berry leicht gegen Michelle Yeoh austauschen können, die in der Action-Rolle sicher eine bessere Figur gemacht hätte.
Ich stimme nicht ganz zu, was Arnolds Arbeit angeht. Die Austauschbarkeit mag für TND-DAD gelten, ist bei CR aber definitiv nicht mehr gültig! Zudem haben zumindest TND und DAD einen ähnlichen Stil und sehr kühl gefilmt, technik-orientiert und actiongetrieben. Kein Wunder, dass da ein ähnlicher Soundtrack bei raus kommt. Dennoch gibt es in all seinen Filmen tolle, stimmungsvolle Melodien - wie du ja selbst sagst. Da die Brosnan Filme aber auch nicht mehr so stark Location-getrieben sind, wie die Connery Filme (Japan, Jamaika, Bahamas), hat es Arnold aber auch nicht so leicht wie Barry früher...
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
129Danke für das Lob! Ich hätte mir aus mehrerlei Gründen gewünscht, dass DAD besser geworden wäre. Zum einen ist es schade, dass Pierce Brosnan ausgerechnet mit diesem doch ziemlich missglückten Film seinen Abschied gegeben hat. Zum anderen finde ich es sehr schade, dass die tollen Ansätze aus TWINE nicht fortgeführt wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass TWINE der Ausgangspunkt für weitere, stilistisch ähnliche Bondfilme mit Brosnan geworden wäre. Ähnlich wie bei Moore fand ich auch bei Brosnan, dass er erst mit seinem dritten Einsatz voll in der Rolle aufging. Leider führte DAD die Linie aus TWINE nicht fort. Der Film hätte aber trotzdem durch einige Veränderungen wesentlich besser werden können, schade drum.
Die Halle-Berry-Kritik hatte ich eigentlich eher so gemeint gehabt, dass man ihre Rolle anders anlegen hätte müssen, statt der toughen Agentin (in der Michelle Yeoh in TND wirklich Welten überzeugender wirkte) eher in Richtung sexy Bondgirl a la Ursula Andress oder Claudine Auger. Dann wäre Halle auch genau richtig gewesen. Ich hätte sie auch schon allein aus komerziellen Gründen heraus im Film gelassen (ich kenne nicht wenige Leute, die nur ihretwegen damals in den Film gegangen sind), mit Sicherheit war sie eines der zugkräftigsten Bondgirls aller Zeiten.
Ich fand übrigens auch, dass Arnolds Score in CR besser funktioniert hat als bei seinen übrigen vier Bondeinsätzen. Das lag wohl auch daran, dass ihm der Film durch seine Vielzahl an eher ruhigen Passagen auch wesentlich mehr Gelegenheit gab, seine Stärken (ausdrucksstarke, emotionale Stücke) auszuspielen. Wirklich einprägsam und charakteristisch empfand ich aber auch hier seine Arbeit nicht. Ohne Arnolds Arbeit schlecht machen zu wollen, aber ich denke er spielt doch in einer anderen Klasse als Ausnahmekomponisten wie Barry, Jerry Goldsmith oder John Williams und das merkt man seinen Arbeiten auch deutlich an. Vielleicht wäre es für ihn wie auch für die Serie gut, wenn ähnlich wie zu Barrys Zeiten auch mal zwischendurch ein anderer Komponist einen Bondscore schreiben dürfte. Ich empfand dies in den 70ern und 80ern eigentlich immer als erfrischende Bereicherung.
Die Halle-Berry-Kritik hatte ich eigentlich eher so gemeint gehabt, dass man ihre Rolle anders anlegen hätte müssen, statt der toughen Agentin (in der Michelle Yeoh in TND wirklich Welten überzeugender wirkte) eher in Richtung sexy Bondgirl a la Ursula Andress oder Claudine Auger. Dann wäre Halle auch genau richtig gewesen. Ich hätte sie auch schon allein aus komerziellen Gründen heraus im Film gelassen (ich kenne nicht wenige Leute, die nur ihretwegen damals in den Film gegangen sind), mit Sicherheit war sie eines der zugkräftigsten Bondgirls aller Zeiten.
Ich fand übrigens auch, dass Arnolds Score in CR besser funktioniert hat als bei seinen übrigen vier Bondeinsätzen. Das lag wohl auch daran, dass ihm der Film durch seine Vielzahl an eher ruhigen Passagen auch wesentlich mehr Gelegenheit gab, seine Stärken (ausdrucksstarke, emotionale Stücke) auszuspielen. Wirklich einprägsam und charakteristisch empfand ich aber auch hier seine Arbeit nicht. Ohne Arnolds Arbeit schlecht machen zu wollen, aber ich denke er spielt doch in einer anderen Klasse als Ausnahmekomponisten wie Barry, Jerry Goldsmith oder John Williams und das merkt man seinen Arbeiten auch deutlich an. Vielleicht wäre es für ihn wie auch für die Serie gut, wenn ähnlich wie zu Barrys Zeiten auch mal zwischendurch ein anderer Komponist einen Bondscore schreiben dürfte. Ich empfand dies in den 70ern und 80ern eigentlich immer als erfrischende Bereicherung.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
130Also um nicht falsch verstanden zu werden: iCh finde Arnolds Arbeit immer gut und freue mich, dass er neben Judi Dench die einzige Konstante im Bond-Universum zu sein scheint. Im Gegensatz zu Barry hat er doch deutlich mehr Actionszenen zu vertonen und das ist sicher auch nicht imme leichter, zumal Scores wie die zu Barrys Zeiten heute nicht mehr den Hörgewohnheiten entsprechen würden. Fande schon dass Barrys Musik in den späteren Moore Filmen eher unpassend wirkte. Ich bin in jedem Fall froh, dass sich seit TND die Bondfilme wie aus einem Guss anhören und dabei doch deutlich vom allgegenwärtigen Hans Zimmer Style abheben. Selbst Soundtrack-Götter wie Goldsmith, Zimmer oder Williams klingen oft - wenn man mal drauf achtet - selbst in unterschiedlichsten Filmen ähnlich.AnatolGogol hat geschrieben:Ich fand übrigens auch, dass Arnolds Score in CR besser funktioniert hat als bei seinen übrigen vier Bondeinsätzen. Das lag wohl auch daran, dass ihm der Film durch seine Vielzahl an eher ruhigen Passagen auch wesentlich mehr Gelegenheit gab, seine Stärken (ausdrucksstarke, emotionale Stücke) auszuspielen. Wirklich einprägsam und charakteristisch empfand ich aber auch hier seine Arbeit nicht. Ohne Arnolds Arbeit schlecht machen zu wollen, aber ich denke er spielt doch in einer anderen Klasse als Ausnahmekomponisten wie Barry, Jerry Goldsmith oder John Williams und das merkt man seinen Arbeiten auch deutlich an. Vielleicht wäre es für ihn wie auch für die Serie gut, wenn ähnlich wie zu Barrys Zeiten auch mal zwischendurch ein anderer Komponist einen Bondscore schreiben dürfte. Ich empfand dies in den 70ern und 80ern eigentlich immer als erfrischende Bereicherung.
Ich wünschte mir sogar, Arnold hätte schon den GE Sountrack gemacht! Der Film wäre sicher mit seiner Musik noch stimmiger.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
131ja, mich hat auch schon immer interessiert, wie david arnolds score zu goldeneye geklungen hätte...!!
Bond... JamesBond.de
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
132Wer hat eigentlich die Panzerverfolgung noch neu vertont? Schließlich ist sie im Film traditionell mit Bond-Thema, während Serra ja etwas techno-lastiges vorgesehen hatte, wie man auf der CD hören kann.Gernot hat geschrieben:ja, mich hat auch schon immer interessiert, wie david arnolds score zu goldeneye geklungen hätte...!!
EDIT: John Altman war es
Was die Stimmung des Films angeht, hätte GE bei Arnold wie eine Mischung aus TWINE und CR klingen müssen...
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
133Genau, Altman wurde ja damals in der Postproduction noch dazugeholt, da Serras Vorschlag zur Panzerszene kritisch aufgenommen wurde (um es mal vorsichtig zu formulieren). Ich fand die Wahl Serras immer schon merkwürdig, genau wie auch die Reaktionen der Produzenten darauf. Was hat man denn von ihm erwartet? Ich meine, er hat ja bei GE eigentlich genau die Art Score geliefert, die er die ganzen Jahre zuvor auch schon für Besson geschrieben hat. Wenn das den Filmemachern nicht gefallen hat, warum hat man ihn dann überhaupt ins Boot geholt? Merkwürdig. Wobei ich Serras Score gar nicht so schlecht finde, die Stärken liegen hier ähnlich wie bei Arnold auch bei den romantischeren, gefühlvollereren Stücken (gerade die Schlußszene ist durch seine Musik superb geworden). Dem gegenüber stehen Totalausfälle wie die Serpentinen-Verfolgung. Aber wie gesagt, das ist halt typisch Serra.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
134Serra war vielleicht Teil des Konzeptes, die Filme möglichst breit europäisch aufzustellen. Britischer Darsteller, Italienische Anzüge, Deutsche Autos...
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
135danielcc hat geschrieben:Serra war vielleicht Teil des Konzeptes, die Filme möglichst breit europäisch aufzustellen. Britischer Darsteller, Italienische Anzüge, Deutsche Autos...
das glaube ich auch, aber es muss sich doch vor seiner Verpflichtung mal jemand seine vorherigen Arbeiten angehört haben (die ja wahrlich nicht schlecht sind, aber eben nicht unbedingt dem entsprechen, was man sich so gemeinhin als klassischen Bond-Score vorstellt)...
Möglicherweise war er ja Campbells Wunschkandidat und die Produzenten waren von Anfang an nicht wirklich von Serra überzeugt. Ist aber nur eine Vermutung.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"