Ich finde DAD gut Er ist nicht unter meinen Top10 aber auch nicht weit unten.Hier Ein(kurzer)Einblick aus meiner Sicht:
Brosnan spielt mal wieder gut vor allem die Szene mit dem Degenkampf(wenn es Degen wahrn)wahr hervorragend
Gustav Graves gefällt mir auch sehr gut er wird von Toby Stephens toll dagestellt und überzeugt(meistens)sehr
Miranda Frost ist ganz gut gefällt mir jedoch erst als sie ihre böse Seite zeigt
Jinx finde ich gut da sie(wie schon Anya und Wai Lin)Bond gleicht und so nicht nur son kleines zartes Mädchen ist
Zao ist einfach toll hinter Stamper und Beisser ein toller Handlanger
Der unsichtbare Wagen stört gar nicht immer nur als Bond hinter den Typen herfährt und sie ihn nicht hören können
Die Tatsache daß er sich unsichtbar machen kann wird kaum benutzt (Beim Kampf auf dem Eis ist ehr eh nicht unsichtbar).
Am Wagen stört mich mehr Die anderen Extras obwohl sie ganz gut gemacht sind
Alles im Allem ein guter Bond Film(aber Brosnans schlechtester)woh bei man die ein oder andere Szene ruhig rausnehmen könnte
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
107Jedem seine Meinung! Aber DAD scheint bei den meisten Fans wirklich als der schlechteste Bondfilm zu gelten. Auch die Umfrage hier im Forum, die ich letztens ausgewertet habe, bestätigt das. Der Film ist meiner Meinung nach sehr zwiegespalten. Ist die erste Hälfte noch wirklich gut gemacht, zieht die zweite Hälfte ihn total runter.
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
108Dein Humor ist echt grenzenlos.
Ich lache mit
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https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
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Re: Filmbesprechung " Die another Day "
109Falls Du den Eindruck hattest, ich würde mich über Dich lustig machen, dann hast Du mich falsch verstanden. Aber Du bist wirklich einer der wenigen, die sich hier sehr positiv und mit nur wenigen Vorbehalten zu DAD äußern. Nur das wollte ich kommentieren.
Re: Blöde Kommentare
110Trotz allem nervt mich ziemlich immer nur zu hören"DAD super schlecht der Aston Martin wahr nämlich unsichtbar"
Ich meine der Film hat noch ein paar andere Schwächen und alle ziehen den Film runter nur weil er ein unsichtbares
Auto beinhaltet
Ich meine der Film hat noch ein paar andere Schwächen und alle ziehen den Film runter nur weil er ein unsichtbares
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Re: Blöde Kommentare
111Nö ich halte den unsichtbaren Aston eher für einen der weniger schlimmen Patzer des Films...Casino Hille hat geschrieben:Trotz allem nervt mich ziemlich immer nur zu hören"DAD super schlecht der Aston Martin wahr nämlich unsichtbar"
Ich meine der Film hat noch ein paar andere Schwächen und alle ziehen den Film runter nur weil er ein unsichtbares
Auto beinhaltet
und "ein paar Schwächen" ist gut...
einige:
- Der Film macht mittendrin eine 180° Wendung was ton angeht. Vom wirklich guten und harten Agentenhriller um Verrat macht er die Wendung zu einem heiteren CGI-Bombast-Technolgie-Spektakel, das sich selber nicht ernst nimmt.
- Halle Berrys Vorstellung grenzt an Overacting hoch 10. Nicht nur die grenzdebile "Liebesszene" (samt Klischee-Obst!) mit Bond auf Kuba grenzt schon an eine Parodie, sondern auch der Rest ihres Charkters. Auch weitere Szenen ziehen ihren Charakter in lächerliche.
und weitere...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
Terence Young
Re: Blöde Kommentare
112So sehe ich das nicht. Wir haben in der ersten "harten Thriller"-Hälfte des Films:MX87 hat geschrieben:- Der Film macht mittendrin eine 180° Wendung was ton angeht. Vom wirklich guten und harten Agentenhriller um Verrat macht er die Wendung zu einem heiteren CGI-Bombast-Technolgie-Spektakel, das sich selber nicht ernst nimmt.
- Agenten, die mit Gadgetbrettern auf Riesenwellen zum Einsatzort surfen
- einen Bond, der durch reine Konzentration sein Herz zum Stillstand bringen kann und einen Moment später wieder topfit ist und mal eben durch die Hongkonger Bucht schwimmt
- gegen einen Mann mit Diamanten im Gesicht ausgetauscht wird
um nur ein paar Dinge zu nennen. Ich denke, sowas wird man in harten Agententhrillern eher weniger zu sehen bekommen. Auch das FRWL-Zitat mit der Kamera hinterm Spiegel und vieles andere zeigt für mich auch hier schon an, dass sich der Film selbst nicht ernstnimmt und als großes Spektakel verstanden werden will.
Die Mischung von Thriller-Elementen, die ihre Spannung aus einer realistischen Darstellung beziehen, und eher albernen Fantasy-Elementen sehe ich bei OP ehrlich gesagt mindestens ebenso ausgeprägt und problematisch wie bei DAD, nur dass das bei OP stärker durchmischt ist. Einen Bond, der einmal mit Tarzanschrei durch den Dschungel schwingt und dann als Agent durch Ostdeutschland hetzt, kann ich ebenso wenig ernstnehmen wie einen Bond, der einmal gefoltert und ausgetauscht wird, und dann auf Tsunamis rumsurft. Nur komischerweise hat OP bei vielen Fans den Status eines Klassikers aus der guten alten Zeit, während DAD als Super-GAU angesehen wird.
Bei Halle Berry muss ich jedoch leider zustimmen.
Re: Blöde Kommentare
113Die Sache mit dem beinahe-Herzstillstand war schon abgedreht... ein Vorzeichen was noch alles kommen mag...
Die Sache mit dem Surfen habe ich dem Film noch abgekauft, mal eine andere Methode um ein Kommando-Team an Land gehen zu lassen und der Diamanten-Kerl ist auch nicht viel lächerlicher als jemand mit einem Stahl-Gebiss
Allerdings muss ich zugeben dass DAD anzusehen durchaus spass macht, vor allem in Szenen wie im Hotel-Zimmer in Hongkong ist der Film eine sehr spaßige Pierce Brosnan-Show. Allerdings hat das wiederum wenig mit dem Bond zu tun den ich erwarte, naja mit CR und QOS wurde das zum Glück anders
OP finde ich auch nicht gut. Für mich gehört OP auch zu den Worst-5 der Reihe.
Die Sache mit dem Surfen habe ich dem Film noch abgekauft, mal eine andere Methode um ein Kommando-Team an Land gehen zu lassen und der Diamanten-Kerl ist auch nicht viel lächerlicher als jemand mit einem Stahl-Gebiss
Allerdings muss ich zugeben dass DAD anzusehen durchaus spass macht, vor allem in Szenen wie im Hotel-Zimmer in Hongkong ist der Film eine sehr spaßige Pierce Brosnan-Show. Allerdings hat das wiederum wenig mit dem Bond zu tun den ich erwarte, naja mit CR und QOS wurde das zum Glück anders
OP finde ich auch nicht gut. Für mich gehört OP auch zu den Worst-5 der Reihe.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
Terence Young
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
114BOND – MARATHON / DETAILLIERTE FILMANALYSE .20
DIE ANOTHER DAY
Die Story:
Bond im Jahre 2050. Vermutlich überkam den einen oder anderen Fan der ersten Stunde wohl ein derartiger Eindruck… Entwickelt man jedoch die Fähigkeit dazu DAD aus rein subjektiver Sicht zu betrachten, so erkennt man zweifellos, zumindest auf den Mikrokosmos – Bond bezogen, Innovation darin. Da lässt sich ein an sich klug arrangiertes Drehbuch ausmachen, durchaus innovative Ideen, wie auch ein Sammelsurium an liebevoll durchdachten Huldigungen an die Reihe selbst. Zusammenfassend würde ich behaupten dass man es „gut“ gemeint hatte und damit im Grunde auch gar nicht falsch gelegen hätte, hätte man das Konzept an sich nicht derart lieblos und berechnend in Szene gesetzt. Meiner Ansicht nach ist es weder die Idee an sich, noch das „unglaublich gute!“ Drehbuch hinter Dad, das den Film aufgesetzt und plastisch wirken lässt (zusammenfassend würde ich den ersten Eindruck den mit Sicherheit viele hatten eben als „plastisch“ beschreiben), die Bildsprache an sich ist verkrampft und engstirnig dem Zahn damaliger Zeit angeglichen und versucht eben auf diese Art quasi auf Nummer Sicher zu gehen. So werden die großen Stärken des Films gleichzeitig zu dessen gravierenden Schwächen. Dahingehend wäre die Bildsprache ein gutes Beispiel zumal diese im Eigentlichen Mittelpunkt steht und über weite Strecken auch meisterhaft verspielt atmosphärisch, abwechslungsreich und schrill daherkommt. Doch übertreibt man es einfach, überspannt diesen Bogen immer wieder bis man sich beginnt eben dadurch lächerlich zu machen. So werden aus großartig erdachten Bildern eben Schwächen.
Zu überschwänglich und zielgerichtet verließ man sich auf das Blockbuster Prinzip welches um Ende der 90er Jahre um sich griff. Diese Zielstrebigkeit, in eine an sich auf Effekte ausgelegte Richtung, ist so wie ich das sehe maßgeblich für den Verlust des vom Drehbuch verlangten Angelpunkts verantwortlich. Das Drehbuch ist als liebenswürdige Omage an die Reihe selbst gedacht die sich in modernem Gewand präsentiert.
Es folgt dem klassischsten Schema eines James Bond Films, bringt noch nicht da gewesenes ein, kultiges zurück und das in einer für junges Publikum aufgearbeiteten (doch etwas zu gewollt) trendigen Form. An sich ein totsicheres Erfolgsprinzip und absolut der richtige Schritt zu jener Zeit!
Doch macht es einem die beinahe mathematische Umsetzung des Ganzen unmöglich die gleiche Wärme zu empfinden wie einst die Klassiker sie erzeugt hatten, diesen Dad zu huldigen versucht.
Und das hat nichts mit einem, durch die sprichwörtliche“ rosa rote Brille“, gerichteten Blick auf die Klassiker der Reihe zu tun, sondern bloß mit lieblos kalkuliertem Abspulen jener zu DAD vorgelegener Idee. Alles in allem hatte das Drehbuch zu DAD alles was man sich für den 20ten James Bond anno 2000 nur hätte wünschen können. Und all das beginnt sich mit fortschreitender zweiten Hälfte des Films in naivem Hochglanz Look auf zu lösen. ( bzw. versuchtem Hochglanz Look! ).
Doch nun – von Anfang an… Die recht lang geratene PTS verspricht großartiges. so stellt diese die Weichen für den weiteren Verlauf des Plots, bietet eine spannende Situation bzw. Konfrontation, präsentiert einen interessanten Henchman, wartet mit einer Vielzahl an einfallsreichen und immens aufwendig arrangierten Action Szenen auf und zeigt enorme atmosphärische Wirkung. Die überaus bedrohlich dargestellten Charaktere des Colonel tan Sun Moon und Zao, sowie die Bedrohlichkeit der Lage selbst in der sich Bond befindet werden in deren Wirkung durch dunkle Farben und trostlose Bilder ergänzt, was die Szenen um Nordkorea bewusst sehr düster erscheinen lässt.
Die Titelsequenz selbst komplettiert schließlich einen gelungen düsteren Einstieg und wartet mit überraschend neuartigen Ideen und innovativer Bildsprache auf. Bilder die Eleganz, Bedrohlichkeit und Qual in sich vereinen.
Feuer, Eis, Skorpione deuten den im Kern der eingewobenen Handlung stehenden Folterprozess und die damit in Verbindung stehenden Qualen an wobei das Bond typische TS-Prinzip jedoch nicht zu kurz kommt und die unverzichtbaren weiblichen Formen nicht vergisst. Tolle Bilder, interessante Farbgebung und ungewöhnliche Ideen lassen diese TS zu eine der besten der Reihe werden. Wie der Song da jedoch rein passen sollte ist mir bis heute ein Rätsel.
Ebenso wie man bereits die Gunbarrell Sequenz mit zu aufdringlicher Drum and Bass Anleihe unterlegt hat und durch den Einbau der CGI Pistolenkugel bereits in diesen ersten Sekunden des Films(!) mit Effekthascherei begonnen hatte, so übertreibt man auch bezüglich des überzogen zeitgemäß anmaßenden Songs. Abgesehen davon dass keiner der Klänge auch nur an nährend etwas „bondiges“ versprüht wirkt das einfach zu gewollt modern, ist einfach zu viel des guten und geht auf Kosten der Idee an sich. Doch gleichen erwähnte positive Aspekte diese Schwächen vorläufig nicht nur aus, sondern befinden wir uns in dieser und den im Anschluss noch folgenden Phasen des Films sogar noch in einem der besten, seiner Art .
Anschließende Situation um Bonds Befreiung und das darauf folgende Debakel zwischen ihm und dem Mi-6 halten den Grad an Spannung. Bonds Auseinandersetzung mit M, die Flucht von der Krankenstation bzw. dem Schiff und der damit verbundene Alleingang des Agenten überraschen durch Originalität. Die abrupten Wendungen im Plot lassen den Film schon im ersten Drittel sehr rasant erscheinen. Langeweile kommt da garantiert nicht auf. Ein Brüller ist natürlich auch Bonds Auftreten in der Hotelhalle.
Von diesem Augenblick an ändert sich deutlich die generelle Farbgebung des Films, von recht düster und grau zu farbenprächtig – bunt könnte man meinen. Der Film geht nahtlos in die unverzichtbar exklusiveren Züge über und schafft damit einen erfrischenden Gegenpol zu bisher gezeigtem was ich als große Stärke der ersten Hälfte von DAD betrachte.
In Cuba angelangt packt uns Zuseher nicht bloß auf Grund der prächtigen Bilder das Fernweh sondern ist es mitunter auch Brosnans Leichtfüßigkeit und unverwechselbar bondige Darstellung die uns sofort an frühere Abenteuer der Reihe denken lässt. Viel Dr. No, und wie ich finde auch viel Sean Connery, lassen sich in den Szenen um Cuba ausmachen. Die Einführung des Bond Girls im Zuge einer augenzwinkernden Omage an den ersten Film der Reihe setzt dem Ganzen dann noch eins drauf und verdient meiner Ansicht nach bedenkenlosen Applaus. Großartig wie auch Brosnan in betreffender Szene selbst. („habe ich sie nass gespritzt? Mein Martini ist noch trocken.“) Überaschend finde ich auch in wie weit die Chemie zwischen Halle Berry und Brosnan stimmt und das trotz des Altersunterschieds. Anschließende Einführung eines Schlüsselelements wie der um die Klinik die es Patienten ermöglicht ihr Äußeres, durch die Veränderungen deren genetischer Merkmale, grundlegend zu verändern führt uns dann wieder ein Stück näher an die fantastischeren, fiktiveren Züge des Films heran. Ich persönlich empfinde diese Idee gerade auf Grund deren Phantasterei als äußerst unterhaltsam und einfallsreich.
Vor allem gefällt mir der Umstand dass sich hinter der klischeehaften Playboy Fassade des Gustav Graves in Wahrheit um den Extremisten Colonel Tan Sun Moon verbirgt. Diese Idee ist derart abgehoben märchenhaft dass ich sie wieder gut finde. Der Kampf mit Zao weiß übrigens ebenso zu gefallen. Sofort wird man auf Grund dessen bedrohlicher Ausstrahlung und dem unverkennbaren optischen Merkmal an frühere Auseinandersetzungen zwischen Bond und Jaws erinnert.
Es folgt die übliche Szene mit Q dieser erneut von John Cleese dargestellt wird, was mir sehr gut gefällt. Nach wie vor finde ich dass dieser sich in der Rolle sehr gut gemacht hat und einen würdigen Nachfolger seines von Kult umworbenen Vorgängers abgab. Doch beinhaltet jene Szene natürlich auch die allseits schockierende, oftmals disskutierte Einführung des unsichtbaren Bond Cars.
Auch hier ist man wieder einen Schritt zu weit gegangen, auch hier übertreibt man wieder und auch hier schadet die etwas zu überzogene Darstellung dem eigentlichen Gedanken hinter DAD. Gleiches gilt für die Virtual Reality Übungsszene in der ein fiktiver Überfall auf das Mi 6 Hauptquartier dem Training dient. Dies finde ich noch um vieles lächerlicher und einfach peinlich.
Getoppt wird das dann gegen Ende allerdings mit ähnlicher Szene um Moneypenny welche ich als die dümmste Szene die es je in einem James Bond Film zu sehen gab erachte. Doch dazu später.
War mit Ausnahme der neuerlichen Übertreibungen im Grunde alles bisher gezeigte jedoch unterhaltsam, originell und mitunter recht „bondig“, so geht es auch gleich zu einem weiteren absoluten, wenn nicht DEM Highlight von DAD weiter… dem Zusammentreffen mit Gustav Graves. Der Fechtclub versprüht klassisches James Bond Flair und das zynisch, stilvoll amüsante „Abtasten“ der beiden Titelfiguren weiß in gewohnter Manier pures Entertainment auf hohem Niveau und ausnahmsweise ganz ohne Effekte zu zelebrieren. Der Kampf ist großartig choreographiert, großartig gefilmt und lässt die beiden Charaktere mitunter schön zur Geltung kommen. Zusammenfassend:
eine der stärksten Szenen in der Geschichte der Reihe. Schließlich verlagert sich die Handlung nach Island, was anfänglich noch mit erneut gegensätzlicher, farbenprächtiger Optik und tollen Sets zu überzeugen weiß.
Die Präsentation von Ikarus empfinde ich nicht als maßlos übertrieben zumal es derartiges sogar in den 60er Jahre Filmen zu sehen gab. Das ganze beginnt schließlich erst mit Ideen wie der Traummaske, den Laserstrahlen (obgleich man diese als kleine Reminiszenz an Goldfinger betrachten könnte), dem unsichtbaren Bond Car in Action und letztendlich dem finalen Ausbruch schlechter CGI Effekte, zu kippen. Spätestens mit dem grottenschlecht animierten Wellenritt von Bond hat die Idee eines High Tech Agententhrillers sich selbst zu einem Schmierentheater verkommen lassen.
Es folgen weitere Peinlichkeiten wie der Roboterhafte Superanzug von Graves, das von Ikarus verursachte CGI Gewitter und ein völlig deplatzierter Michael Madsen. Kleines Trostpflaster ist der Kampf der beiden Bondgirls und gewisse Elemente der jedoch generell etwas unschlüssigen Autoverfolgungsjagt auf dem Eis.
Die Figuren, Darsteller:
Brosnan ist im Grunde rein gar nichts vorzuwerfen zumal er eine gewohnt charmante und auch in ernsthafteren Szenen überaus solide Leistung erbringt. Trotz des fortgeschrittenen Alters machen sich keinerlei Verschleiß Erscheinungen bemerkbar, wobei allerdings zu bemerken wäre dass sein Alter insofern ein Problem darstellt dass es sich mit ihm als Titelfigur nicht mit den übertrieben futuristischen Elementen deckt. Toby Stephens finde ich recht gut besetzt und auch überaus unterhaltsam da sich dessen Darstellung des Gustav Graves ja auch selbst nicht ernst nimmt. Diese Figur als Alter Ego des größenwahnsinnigen Tan Sun Moon ist im Film eine bewusste Zur Schau Stellung abgehalfterter Playboy Klischees und somit schlüssig in deren Trash Elementen. Zweifellos eine interessante Figur, wobei auch die Chemie mit Brosnan stimmt.
Auch Graves Henchman Zao ist als wandelnde omage an den Beißer zu verstehen und darin ebenso schlüssig, wobei mir vor allem die Bond typische Idee um dessen optisches Merkmal-den Diamantensplittern gut gefällt. Halle Berry war zu jener Zeit und vor allem bezüglich der Angestrebten Richtung von DAD sicherlich eine gute Wahl und ist im Film eben was sie sein soll. Ein typisches bond Girl. Mehr gibt es dazu wohl kaum zu sagen. Daran finde ich nichts verkehrt zumal sie in diversen Interviews selbst erwähnte dass sie sich der bewussten Schlichtheit ihrer Rolle im Klaren sei.
Äußerst gelungen finde ich die Darstellung von Rosamund Pike als fieses Bond Girl Miranda Frost. Sie versprüht einerseits Eleganz und Überheblichkeit und andererseits ein unschuldiges „klein Mädchen“ Klischee. Alles in Allem wirkt sie wie eine eingebildete boshafte, durch und durch falsche kleine Göre. Der Charakter an sich ist in jedem Fall um Längen komplexer angelegt als jener der Jinx. Die Nebenrollen nehmen sich alle samt nicht ernst und wissen je nach Betrachtungsweise zu unterhalten oder als Lächerlichkeit abgetan zu werden. Mr.Kill, Madonna, John Cleese, Michael Madsen oder Ho Yi als Mr. Chang…
Ernst lässt sich keiner dieser Charaktere nehmen. Als erneut lächerlich empfinde ich in jedem Fall die Darstellung der miss Moneypenny zumal bereits angesprochene Szene um ihren Virtuellen Liebesakt mit Bond wohl das absolute Maß aller Dummheit repräsentiert. Wer sollte das denn bitte animiert haben? Furchtbar!
Die Produktionswerte:
Auffällig gut bearbeitet ist das generelle Bild des Films vor allem bezüglich der Farben. DAD präsentiert sich als optisch sehr abwechslungsreicher Film was durch den enorm punktierten Einsatz intensiver Farben unterstrichen und damit heraus gearbeitet wird. Von düster, grau zu sonnig hell, bunt bis hin zu fantasievoll verträumt hat man zwar auch hierbei dick aufgetragen, doch schadet es dem Film nicht sondern trägt gelungen zu dessen optischen Reizen bei.
Ein Beweis für den enormen digitalen Aufwand der dahingehend betrieben wurde liefert das making of in welchem zu sehen ist dass es in den Szenen um Cuba in Wahrheit dunkel, dauerhaft verregnet und sehr kalt war.
Durch digitale Bildüberarbeitung konnte man schließlich sommerliches, exotisches und helles Flair erzeugen. Zweifellos sind derartige Effekte dem Film in diesem Punkt dienlich, was man von vielen der anderen nicht behaupten kann.
Erwähnt schlechte CGI Animationen wirken lachhaft und unfreiwillig surreal, komisch was mit den damit in Verbindung stehenden ebenso absurden Ideen das wohl größte und leider nicht zu ignorierende Manko des Films repräsentiert. Dahingegen ist allerdings die reale Action recht solide gemacht.
Die Luftkissen Aktion zu Beginn, der Fechtkampf, der Kampf mit Zao oder der beiden Bondgirls können sich durchaus sehen lassen.
Auch die Autoverfolgungsjagt weiß zumindest mit handfester Action zu bestechen.
Der Score zu DAD ist eine weitere maßlos übertrieben verkrampfte zur Schau Stellung zeitgemäßer Elemente die dauerhaft ins lächerliche abdriftet und der Titelsong an sich ist wie bereits erwähnt in keinster Weise James Bond.
Die Rolle welche DIE ANOTHER DAY im Kontext der Reihe spielt:
Alles in allem empfinde ich den Aufbau des Films als durchaus gelungen, phasenweise sogar als einen der punktiertesten der Serie. Auch die Idee ein klassisches James Bond Muster in futuristisches High Teck Prinzip zu verpacken verstehe ich im Grunde. Doch sind es eben die deutlich überzogenen Elemente dieses Prinzips welche die Idee an sich in den Schatten stellen, praktisch verreißen. Hätte man nicht derart dick aufgetragen so wäre dabei ein sicherlich schlüssiges Bild entstanden dass ganz in der Tradition von Moonraker und co. Gestanden hätte. Schade auch dass die gelungene Omage an sich von den Bergen überzogener Effekten quasi überlagert wird. Und genau so würde ich das Dilemma um DAD zusammenfassend beschreiben:
Ein durchaus interessantes Prinzip das eine Vielzahl an Sehenswerten Elementen beinhaltet wird durch den übertriebenen Einsatz von Effekten und Phantastereien überlagert, in den Schatten gestellt. Denn eigentlich handelt es sich bei dem Grundgerüst welches übrig bleibt, nimmt man die überzogenen Elemente heraus, um ein sehr solides und vor allem interessantes.
Somit stellt DAD ein zweischneidiges Schwert dar und wird den meisten bei genauer Betrachtung wohl als klassisches, augenzwinkerndes Bond Abenteuer in schrillem High Tech Gewand in Erinnerung bleiben. Das hat seine Vor und ebenso seine Nachteile. Somit meine leider bloß :
3 VON 6 PUNKTEN …. Für einen Film der an sich einer der besten hätte werden können.
Mein Wertesystem für folgende Kritiken bezüglich meines Marathons:
1 PUNKT – SCHLECHT
2 PUNKTE - unter dem durchschnitt
3 PUNKTE – Mittelmaß, Durchschnitt
4 PUNKTE – überdurchschnittlich
5 PUNKTE – SEHR GUT
6 PUNKTE - Perfektion
DIE ANOTHER DAY
Die Story:
Bond im Jahre 2050. Vermutlich überkam den einen oder anderen Fan der ersten Stunde wohl ein derartiger Eindruck… Entwickelt man jedoch die Fähigkeit dazu DAD aus rein subjektiver Sicht zu betrachten, so erkennt man zweifellos, zumindest auf den Mikrokosmos – Bond bezogen, Innovation darin. Da lässt sich ein an sich klug arrangiertes Drehbuch ausmachen, durchaus innovative Ideen, wie auch ein Sammelsurium an liebevoll durchdachten Huldigungen an die Reihe selbst. Zusammenfassend würde ich behaupten dass man es „gut“ gemeint hatte und damit im Grunde auch gar nicht falsch gelegen hätte, hätte man das Konzept an sich nicht derart lieblos und berechnend in Szene gesetzt. Meiner Ansicht nach ist es weder die Idee an sich, noch das „unglaublich gute!“ Drehbuch hinter Dad, das den Film aufgesetzt und plastisch wirken lässt (zusammenfassend würde ich den ersten Eindruck den mit Sicherheit viele hatten eben als „plastisch“ beschreiben), die Bildsprache an sich ist verkrampft und engstirnig dem Zahn damaliger Zeit angeglichen und versucht eben auf diese Art quasi auf Nummer Sicher zu gehen. So werden die großen Stärken des Films gleichzeitig zu dessen gravierenden Schwächen. Dahingehend wäre die Bildsprache ein gutes Beispiel zumal diese im Eigentlichen Mittelpunkt steht und über weite Strecken auch meisterhaft verspielt atmosphärisch, abwechslungsreich und schrill daherkommt. Doch übertreibt man es einfach, überspannt diesen Bogen immer wieder bis man sich beginnt eben dadurch lächerlich zu machen. So werden aus großartig erdachten Bildern eben Schwächen.
Zu überschwänglich und zielgerichtet verließ man sich auf das Blockbuster Prinzip welches um Ende der 90er Jahre um sich griff. Diese Zielstrebigkeit, in eine an sich auf Effekte ausgelegte Richtung, ist so wie ich das sehe maßgeblich für den Verlust des vom Drehbuch verlangten Angelpunkts verantwortlich. Das Drehbuch ist als liebenswürdige Omage an die Reihe selbst gedacht die sich in modernem Gewand präsentiert.
Es folgt dem klassischsten Schema eines James Bond Films, bringt noch nicht da gewesenes ein, kultiges zurück und das in einer für junges Publikum aufgearbeiteten (doch etwas zu gewollt) trendigen Form. An sich ein totsicheres Erfolgsprinzip und absolut der richtige Schritt zu jener Zeit!
Doch macht es einem die beinahe mathematische Umsetzung des Ganzen unmöglich die gleiche Wärme zu empfinden wie einst die Klassiker sie erzeugt hatten, diesen Dad zu huldigen versucht.
Und das hat nichts mit einem, durch die sprichwörtliche“ rosa rote Brille“, gerichteten Blick auf die Klassiker der Reihe zu tun, sondern bloß mit lieblos kalkuliertem Abspulen jener zu DAD vorgelegener Idee. Alles in allem hatte das Drehbuch zu DAD alles was man sich für den 20ten James Bond anno 2000 nur hätte wünschen können. Und all das beginnt sich mit fortschreitender zweiten Hälfte des Films in naivem Hochglanz Look auf zu lösen. ( bzw. versuchtem Hochglanz Look! ).
Doch nun – von Anfang an… Die recht lang geratene PTS verspricht großartiges. so stellt diese die Weichen für den weiteren Verlauf des Plots, bietet eine spannende Situation bzw. Konfrontation, präsentiert einen interessanten Henchman, wartet mit einer Vielzahl an einfallsreichen und immens aufwendig arrangierten Action Szenen auf und zeigt enorme atmosphärische Wirkung. Die überaus bedrohlich dargestellten Charaktere des Colonel tan Sun Moon und Zao, sowie die Bedrohlichkeit der Lage selbst in der sich Bond befindet werden in deren Wirkung durch dunkle Farben und trostlose Bilder ergänzt, was die Szenen um Nordkorea bewusst sehr düster erscheinen lässt.
Die Titelsequenz selbst komplettiert schließlich einen gelungen düsteren Einstieg und wartet mit überraschend neuartigen Ideen und innovativer Bildsprache auf. Bilder die Eleganz, Bedrohlichkeit und Qual in sich vereinen.
Feuer, Eis, Skorpione deuten den im Kern der eingewobenen Handlung stehenden Folterprozess und die damit in Verbindung stehenden Qualen an wobei das Bond typische TS-Prinzip jedoch nicht zu kurz kommt und die unverzichtbaren weiblichen Formen nicht vergisst. Tolle Bilder, interessante Farbgebung und ungewöhnliche Ideen lassen diese TS zu eine der besten der Reihe werden. Wie der Song da jedoch rein passen sollte ist mir bis heute ein Rätsel.
Ebenso wie man bereits die Gunbarrell Sequenz mit zu aufdringlicher Drum and Bass Anleihe unterlegt hat und durch den Einbau der CGI Pistolenkugel bereits in diesen ersten Sekunden des Films(!) mit Effekthascherei begonnen hatte, so übertreibt man auch bezüglich des überzogen zeitgemäß anmaßenden Songs. Abgesehen davon dass keiner der Klänge auch nur an nährend etwas „bondiges“ versprüht wirkt das einfach zu gewollt modern, ist einfach zu viel des guten und geht auf Kosten der Idee an sich. Doch gleichen erwähnte positive Aspekte diese Schwächen vorläufig nicht nur aus, sondern befinden wir uns in dieser und den im Anschluss noch folgenden Phasen des Films sogar noch in einem der besten, seiner Art .
Anschließende Situation um Bonds Befreiung und das darauf folgende Debakel zwischen ihm und dem Mi-6 halten den Grad an Spannung. Bonds Auseinandersetzung mit M, die Flucht von der Krankenstation bzw. dem Schiff und der damit verbundene Alleingang des Agenten überraschen durch Originalität. Die abrupten Wendungen im Plot lassen den Film schon im ersten Drittel sehr rasant erscheinen. Langeweile kommt da garantiert nicht auf. Ein Brüller ist natürlich auch Bonds Auftreten in der Hotelhalle.
Von diesem Augenblick an ändert sich deutlich die generelle Farbgebung des Films, von recht düster und grau zu farbenprächtig – bunt könnte man meinen. Der Film geht nahtlos in die unverzichtbar exklusiveren Züge über und schafft damit einen erfrischenden Gegenpol zu bisher gezeigtem was ich als große Stärke der ersten Hälfte von DAD betrachte.
In Cuba angelangt packt uns Zuseher nicht bloß auf Grund der prächtigen Bilder das Fernweh sondern ist es mitunter auch Brosnans Leichtfüßigkeit und unverwechselbar bondige Darstellung die uns sofort an frühere Abenteuer der Reihe denken lässt. Viel Dr. No, und wie ich finde auch viel Sean Connery, lassen sich in den Szenen um Cuba ausmachen. Die Einführung des Bond Girls im Zuge einer augenzwinkernden Omage an den ersten Film der Reihe setzt dem Ganzen dann noch eins drauf und verdient meiner Ansicht nach bedenkenlosen Applaus. Großartig wie auch Brosnan in betreffender Szene selbst. („habe ich sie nass gespritzt? Mein Martini ist noch trocken.“) Überaschend finde ich auch in wie weit die Chemie zwischen Halle Berry und Brosnan stimmt und das trotz des Altersunterschieds. Anschließende Einführung eines Schlüsselelements wie der um die Klinik die es Patienten ermöglicht ihr Äußeres, durch die Veränderungen deren genetischer Merkmale, grundlegend zu verändern führt uns dann wieder ein Stück näher an die fantastischeren, fiktiveren Züge des Films heran. Ich persönlich empfinde diese Idee gerade auf Grund deren Phantasterei als äußerst unterhaltsam und einfallsreich.
Vor allem gefällt mir der Umstand dass sich hinter der klischeehaften Playboy Fassade des Gustav Graves in Wahrheit um den Extremisten Colonel Tan Sun Moon verbirgt. Diese Idee ist derart abgehoben märchenhaft dass ich sie wieder gut finde. Der Kampf mit Zao weiß übrigens ebenso zu gefallen. Sofort wird man auf Grund dessen bedrohlicher Ausstrahlung und dem unverkennbaren optischen Merkmal an frühere Auseinandersetzungen zwischen Bond und Jaws erinnert.
Es folgt die übliche Szene mit Q dieser erneut von John Cleese dargestellt wird, was mir sehr gut gefällt. Nach wie vor finde ich dass dieser sich in der Rolle sehr gut gemacht hat und einen würdigen Nachfolger seines von Kult umworbenen Vorgängers abgab. Doch beinhaltet jene Szene natürlich auch die allseits schockierende, oftmals disskutierte Einführung des unsichtbaren Bond Cars.
Auch hier ist man wieder einen Schritt zu weit gegangen, auch hier übertreibt man wieder und auch hier schadet die etwas zu überzogene Darstellung dem eigentlichen Gedanken hinter DAD. Gleiches gilt für die Virtual Reality Übungsszene in der ein fiktiver Überfall auf das Mi 6 Hauptquartier dem Training dient. Dies finde ich noch um vieles lächerlicher und einfach peinlich.
Getoppt wird das dann gegen Ende allerdings mit ähnlicher Szene um Moneypenny welche ich als die dümmste Szene die es je in einem James Bond Film zu sehen gab erachte. Doch dazu später.
War mit Ausnahme der neuerlichen Übertreibungen im Grunde alles bisher gezeigte jedoch unterhaltsam, originell und mitunter recht „bondig“, so geht es auch gleich zu einem weiteren absoluten, wenn nicht DEM Highlight von DAD weiter… dem Zusammentreffen mit Gustav Graves. Der Fechtclub versprüht klassisches James Bond Flair und das zynisch, stilvoll amüsante „Abtasten“ der beiden Titelfiguren weiß in gewohnter Manier pures Entertainment auf hohem Niveau und ausnahmsweise ganz ohne Effekte zu zelebrieren. Der Kampf ist großartig choreographiert, großartig gefilmt und lässt die beiden Charaktere mitunter schön zur Geltung kommen. Zusammenfassend:
eine der stärksten Szenen in der Geschichte der Reihe. Schließlich verlagert sich die Handlung nach Island, was anfänglich noch mit erneut gegensätzlicher, farbenprächtiger Optik und tollen Sets zu überzeugen weiß.
Die Präsentation von Ikarus empfinde ich nicht als maßlos übertrieben zumal es derartiges sogar in den 60er Jahre Filmen zu sehen gab. Das ganze beginnt schließlich erst mit Ideen wie der Traummaske, den Laserstrahlen (obgleich man diese als kleine Reminiszenz an Goldfinger betrachten könnte), dem unsichtbaren Bond Car in Action und letztendlich dem finalen Ausbruch schlechter CGI Effekte, zu kippen. Spätestens mit dem grottenschlecht animierten Wellenritt von Bond hat die Idee eines High Tech Agententhrillers sich selbst zu einem Schmierentheater verkommen lassen.
Es folgen weitere Peinlichkeiten wie der Roboterhafte Superanzug von Graves, das von Ikarus verursachte CGI Gewitter und ein völlig deplatzierter Michael Madsen. Kleines Trostpflaster ist der Kampf der beiden Bondgirls und gewisse Elemente der jedoch generell etwas unschlüssigen Autoverfolgungsjagt auf dem Eis.
Die Figuren, Darsteller:
Brosnan ist im Grunde rein gar nichts vorzuwerfen zumal er eine gewohnt charmante und auch in ernsthafteren Szenen überaus solide Leistung erbringt. Trotz des fortgeschrittenen Alters machen sich keinerlei Verschleiß Erscheinungen bemerkbar, wobei allerdings zu bemerken wäre dass sein Alter insofern ein Problem darstellt dass es sich mit ihm als Titelfigur nicht mit den übertrieben futuristischen Elementen deckt. Toby Stephens finde ich recht gut besetzt und auch überaus unterhaltsam da sich dessen Darstellung des Gustav Graves ja auch selbst nicht ernst nimmt. Diese Figur als Alter Ego des größenwahnsinnigen Tan Sun Moon ist im Film eine bewusste Zur Schau Stellung abgehalfterter Playboy Klischees und somit schlüssig in deren Trash Elementen. Zweifellos eine interessante Figur, wobei auch die Chemie mit Brosnan stimmt.
Auch Graves Henchman Zao ist als wandelnde omage an den Beißer zu verstehen und darin ebenso schlüssig, wobei mir vor allem die Bond typische Idee um dessen optisches Merkmal-den Diamantensplittern gut gefällt. Halle Berry war zu jener Zeit und vor allem bezüglich der Angestrebten Richtung von DAD sicherlich eine gute Wahl und ist im Film eben was sie sein soll. Ein typisches bond Girl. Mehr gibt es dazu wohl kaum zu sagen. Daran finde ich nichts verkehrt zumal sie in diversen Interviews selbst erwähnte dass sie sich der bewussten Schlichtheit ihrer Rolle im Klaren sei.
Äußerst gelungen finde ich die Darstellung von Rosamund Pike als fieses Bond Girl Miranda Frost. Sie versprüht einerseits Eleganz und Überheblichkeit und andererseits ein unschuldiges „klein Mädchen“ Klischee. Alles in Allem wirkt sie wie eine eingebildete boshafte, durch und durch falsche kleine Göre. Der Charakter an sich ist in jedem Fall um Längen komplexer angelegt als jener der Jinx. Die Nebenrollen nehmen sich alle samt nicht ernst und wissen je nach Betrachtungsweise zu unterhalten oder als Lächerlichkeit abgetan zu werden. Mr.Kill, Madonna, John Cleese, Michael Madsen oder Ho Yi als Mr. Chang…
Ernst lässt sich keiner dieser Charaktere nehmen. Als erneut lächerlich empfinde ich in jedem Fall die Darstellung der miss Moneypenny zumal bereits angesprochene Szene um ihren Virtuellen Liebesakt mit Bond wohl das absolute Maß aller Dummheit repräsentiert. Wer sollte das denn bitte animiert haben? Furchtbar!
Die Produktionswerte:
Auffällig gut bearbeitet ist das generelle Bild des Films vor allem bezüglich der Farben. DAD präsentiert sich als optisch sehr abwechslungsreicher Film was durch den enorm punktierten Einsatz intensiver Farben unterstrichen und damit heraus gearbeitet wird. Von düster, grau zu sonnig hell, bunt bis hin zu fantasievoll verträumt hat man zwar auch hierbei dick aufgetragen, doch schadet es dem Film nicht sondern trägt gelungen zu dessen optischen Reizen bei.
Ein Beweis für den enormen digitalen Aufwand der dahingehend betrieben wurde liefert das making of in welchem zu sehen ist dass es in den Szenen um Cuba in Wahrheit dunkel, dauerhaft verregnet und sehr kalt war.
Durch digitale Bildüberarbeitung konnte man schließlich sommerliches, exotisches und helles Flair erzeugen. Zweifellos sind derartige Effekte dem Film in diesem Punkt dienlich, was man von vielen der anderen nicht behaupten kann.
Erwähnt schlechte CGI Animationen wirken lachhaft und unfreiwillig surreal, komisch was mit den damit in Verbindung stehenden ebenso absurden Ideen das wohl größte und leider nicht zu ignorierende Manko des Films repräsentiert. Dahingegen ist allerdings die reale Action recht solide gemacht.
Die Luftkissen Aktion zu Beginn, der Fechtkampf, der Kampf mit Zao oder der beiden Bondgirls können sich durchaus sehen lassen.
Auch die Autoverfolgungsjagt weiß zumindest mit handfester Action zu bestechen.
Der Score zu DAD ist eine weitere maßlos übertrieben verkrampfte zur Schau Stellung zeitgemäßer Elemente die dauerhaft ins lächerliche abdriftet und der Titelsong an sich ist wie bereits erwähnt in keinster Weise James Bond.
Die Rolle welche DIE ANOTHER DAY im Kontext der Reihe spielt:
Alles in allem empfinde ich den Aufbau des Films als durchaus gelungen, phasenweise sogar als einen der punktiertesten der Serie. Auch die Idee ein klassisches James Bond Muster in futuristisches High Teck Prinzip zu verpacken verstehe ich im Grunde. Doch sind es eben die deutlich überzogenen Elemente dieses Prinzips welche die Idee an sich in den Schatten stellen, praktisch verreißen. Hätte man nicht derart dick aufgetragen so wäre dabei ein sicherlich schlüssiges Bild entstanden dass ganz in der Tradition von Moonraker und co. Gestanden hätte. Schade auch dass die gelungene Omage an sich von den Bergen überzogener Effekten quasi überlagert wird. Und genau so würde ich das Dilemma um DAD zusammenfassend beschreiben:
Ein durchaus interessantes Prinzip das eine Vielzahl an Sehenswerten Elementen beinhaltet wird durch den übertriebenen Einsatz von Effekten und Phantastereien überlagert, in den Schatten gestellt. Denn eigentlich handelt es sich bei dem Grundgerüst welches übrig bleibt, nimmt man die überzogenen Elemente heraus, um ein sehr solides und vor allem interessantes.
Somit stellt DAD ein zweischneidiges Schwert dar und wird den meisten bei genauer Betrachtung wohl als klassisches, augenzwinkerndes Bond Abenteuer in schrillem High Tech Gewand in Erinnerung bleiben. Das hat seine Vor und ebenso seine Nachteile. Somit meine leider bloß :
3 VON 6 PUNKTEN …. Für einen Film der an sich einer der besten hätte werden können.
Mein Wertesystem für folgende Kritiken bezüglich meines Marathons:
1 PUNKT – SCHLECHT
2 PUNKTE - unter dem durchschnitt
3 PUNKTE – Mittelmaß, Durchschnitt
4 PUNKTE – überdurchschnittlich
5 PUNKTE – SEHR GUT
6 PUNKTE - Perfektion
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
115hmm, nunja, also ehrlich gesagt, deine Kritik ist über weite Strecken so geschrieben, dass ich die langen Sätze nur mit Mühe "deuten" kann Da macht sich die lange Pause bemerkbar
Also bitte wieder etwas verständlicher...
Die Note kann ich nachvollziehen, ansonsten ist mir das alles zu positiv. Scheint, als hast du so lange die positive erste Hälfte des Films beschrieben, dass du zum Schluss keine Lust mehr hattest.
DAD hat aber nicht nur ein gnadenlos schlechte zweite Hälfte, es sind doch wirklich grundsätzliche Dinge, die hier schief laufen. Die Story ist ein Scherz und wird eigentlich gar nicht entwickelt. Was ermittelt Bond eigentlich? und warum? Schmuggel? Diamanten? Gen-Manipulation? Falsche Identität? Icarus? Nordkorea Konflikt? Oder mag Bond Graves einfach nicht???
Graves nennt seinen reichlich flachen Plan nur in wenigen Nebensätzen am Ende. Er hat mehr mit seinem Vater zu tun als mit Bond. Auch war man sich bei DAD von vornherein scheinbar nie darüber klar, ob man eine nostaligische Homage oder einen modernen Hightech Actionfilm inszenieren wollte. So wirkt DAD alles in allem ziemlich planlos. Die offensichtlichen Schwächen hast du aufgezählt.
BRosnan hingegen ist wieder sehr gut, und der Fechtkampf gegen Graves in der Tat ein Highlight der Serie.
Also bitte wieder etwas verständlicher...
Die Note kann ich nachvollziehen, ansonsten ist mir das alles zu positiv. Scheint, als hast du so lange die positive erste Hälfte des Films beschrieben, dass du zum Schluss keine Lust mehr hattest.
DAD hat aber nicht nur ein gnadenlos schlechte zweite Hälfte, es sind doch wirklich grundsätzliche Dinge, die hier schief laufen. Die Story ist ein Scherz und wird eigentlich gar nicht entwickelt. Was ermittelt Bond eigentlich? und warum? Schmuggel? Diamanten? Gen-Manipulation? Falsche Identität? Icarus? Nordkorea Konflikt? Oder mag Bond Graves einfach nicht???
Graves nennt seinen reichlich flachen Plan nur in wenigen Nebensätzen am Ende. Er hat mehr mit seinem Vater zu tun als mit Bond. Auch war man sich bei DAD von vornherein scheinbar nie darüber klar, ob man eine nostaligische Homage oder einen modernen Hightech Actionfilm inszenieren wollte. So wirkt DAD alles in allem ziemlich planlos. Die offensichtlichen Schwächen hast du aufgezählt.
BRosnan hingegen ist wieder sehr gut, und der Fechtkampf gegen Graves in der Tat ein Highlight der Serie.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
116hm... zu unverständlich? findest du? kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen... was die von dir erwähnte offensichtliche planlosigkeit vor allem der zweiten hälfte betrifft so trifft es das auf den punkt wie ich finde.
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
117Also ich finde die Kritik sehr gut und kann mich im großen und ganzen auch anschließen.
Komischerweise kann ich mich mit dem Song mittlerweile sehr gut anfreunden. Wenn man bedenkt, dass die Titelsequenz die Zeit visualisiert, in der Bond gefangen ist und gefoltert wird, und sich gegen die erzwungene Preisgabe von Geheimnissen wehrt (also quasi gegen sich selbst), dann sind die Lyrics als Wiedergabe von Bonds Gedanken geradezu kongenial. "I'm gonna close my body now... Sigmund Freud - Analyse this... I guess I'll die another day... It's not my time to go"... Was an sich ziemlich gaga wirkt, macht als Gedankenwelt eines gefolterten und mit Psychodrogen malträtierten Agenten absolut Sinn. Dazu passt auch die Musik, und sogar das Musikvideo, in dem Madonna gegen ihr Alter Ego kämpft. Man kann Madonna auch zugute halten, dass sie komplett auf barry- und bassey-eske Elemente verzichtet (was selbst Arnold schwer fällt), und zudem einen Disko-kompatiblen Bondsong geschaffen hat.simon hat geschrieben:Feuer, Eis, Skorpione deuten den im Kern der eingewobenen Handlung stehenden Folterprozess und die damit in Verbindung stehenden Qualen an wobei das Bond typische TS-Prinzip jedoch nicht zu kurz kommt und die unverzichtbaren weiblichen Formen nicht vergisst. Tolle Bilder, interessante Farbgebung und ungewöhnliche Ideen lassen diese TS zu eine der besten der Reihe werden. Wie der Song da jedoch rein passen sollte ist mir bis heute ein Rätsel.
Mal abgesehen davon, dass DAD einer dieser Filme ist, die man in ihrer ganzen Qualität nur nach ab einem gewissen Alkoholpegel wirklich schätzen kann, denke ich, dass Bonds Antrieb hier ist, die Ursache für seinen Verrat zu finden, bzw. Zaos Auftraggeber zu identifizieren. Bond ermittelt sozusagen für sich selbst, um seinen Namen reinzuwaschen.danielcc hat geschrieben:DAD hat aber nicht nur ein gnadenlos schlechte zweite Hälfte, es sind doch wirklich grundsätzliche Dinge, die hier schief laufen. Die Story ist ein Scherz und wird eigentlich gar nicht entwickelt. Was ermittelt Bond eigentlich? und warum? Schmuggel? Diamanten? Gen-Manipulation? Falsche Identität? Icarus? Nordkorea Konflikt? Oder mag Bond Graves einfach nicht???
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
118Bezüglich „Bond ermittelt um sich rein zu waschen“ kann ich Shatterhand nur zustimmen. Ist doch eine recht auf den Punkt gebrachte Interpretation… ich denke mitunter dass DAD eben alles andere als ein Film sein wollte der zu einem Gedanken aller „ worum geht es eigentlich“ animiert. DAD ist bewusst leichte Unterhaltung, und genau das eben über weite Strecken etwas zu übersteuert am Puls der Zeit orientiert… Über diesen schießt DAD meiner Ansicht nach nämlich in all seiner Übertreibung sogar weit hinaus, und wirkt dadurch oftmals peinlich. Auch in 20 Jahren wird man angesichts der Ideen wohl bloß schmunzeln, und vielleicht ist das auch gut so. Ich muss offen zugeben Gefallen an dem Film gefunden zu haben. Vor allem jetzt nach beinahe 10 Jahren wirkt er auf mich wie ein interessantes und unverkennbar schrilles Kuriosum dass durchaus unterhält. Wenn auch auf fragwürdigem Niveau. Umso interessanter war die darauf folgende Entwicklung als direkter Gegenpol. Was den Song betrifft so fand ich bloß den Verzicht auf Bond übliche orchestrale Elemente, den Serie üblichen Flair, etwas zu kompromisslos. Überzogen den Geist der Zeit zur Schau zu stellen ist was DAD ausmacht. Doch finde ich das bezüglich des Songs weder angebracht noch marketingtechnisch klug... ich denke in 20 jahren wird man diesen Song bloß vorspulen wenn man eine weitere Zusammenstellung der Titelsongs hört. Man will ja Bond hören. Und im falle dieses Songs hört man bloß einen recht guten Disco Song der mit viel Fantasie ein wenig an Bond erinnert. bei jedem anderen Titelsong der reihe besteht auch wenn man den dazugehörigen Film nicht kennt, nicht der geringste Zweifel daran dass es sich um einen Bond Song handellt....
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
119Shatterhand hat geschrieben:
Mal abgesehen davon, dass DAD einer dieser Filme ist, die man in ihrer ganzen Qualität nur nach ab einem gewissen Alkoholpegel wirklich schätzen kann, denke ich, dass Bonds Antrieb hier ist, die Ursache für seinen Verrat zu finden, bzw. Zaos Auftraggeber zu identifizieren. Bond ermittelt sozusagen für sich selbst, um seinen Namen reinzuwaschen.
stimmt genau, das hatte ich so in meiner Kritik damals geschrieben. Die persönliche Komponente - also praktisch dass jemand Bonds Berufsehre genommen hat und damit seine Loyalität in Frage steht - ist sein Antrieb zumindest am Anfang. Leider wird diese persönliche Komponente überhaupt nicht weiterentwickelt und parallel keine "richtige" Story entwickelt. So kommt am Ende beides zu kurz.
Zum Song: Den finde ich inzwischen auch sehr gut. Man sollte bei allem Gerde um "bondige" Bondsongs nicht vergessen, dass zwei der beliebtesten eben seinerzeit alles andere als "typisch" waren nämlich LALD, AVTAK. Selbst Basseys Goldfinger hatte ja keine Vorgänger. Also, im Grunde ist es wie immer: Was uns heute als "typisch bondig" vorkommt, ist nur der Gesamteindruck aus über 40 Jahren Bond. Allemal gilt, dass Madonnas DAD perfekt zur PTS passt, und damit hundert mal wirksamer ist als Cornells YKMN, der nämlich als generischer Rocksong so gut zu den Retro Titles von CR passte, wie der Papst in ein Rockvideo
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung " Die another Day "
120Kürzlich gesehen und reviewt
OT: Die another day
Jahr: 2002
Produktionsland: Großbitannien, USA
Länge: 127 min.
FSK: 12
Regie: Lee Tamahori
Cast: Pierce Brosnan, Halle Berry, Rosamund Pike, Judi Dench, John Cleese u. a.
ACHTUNG GEFAHR VON SPOILERN!!!
Bei einer Mission in Nordkorea wird James Bond verraten und gerät in Gefangenschaft. Er wird gefoltert und soll zum Tode verurteilt werden. Einer der Gründe dafür: Der Sohn eines einflussreichen Generals starb durch Bonds Schuld im Kampf...
Mit Wehmut betrachte ich diesen Bond mal wieder. Eine Ära geht hier zuende. Dies ist der letzte Bond, der nach dem höher-schneller-weiter-Prinzip funktioniert und der Bond in der Form zelebriert, wie die Macher ihn über die letzten Jahre geschrieben haben und wie viele Fans in schätzen und lieben gelernt haben. Fangen wir an mit Miss Moneypenny - was war es immer erheiternd, wie sie mit Bond herumgeshakert hat, auch wenn der Zuschauer erahnen konnte, dass die beiden niemals zusammenkommen würden. Was wäre Bond ohne Q - oder nach Desmond Llewelyns Tod - R - richtig: längst mausetot. Und in den letzten zwanzig Jahren kam kein Bond aus ohne mindestens eine Szene, in der James Bond irgendeine total verrückte Stunt-Aktion machen durfte, begleitet vom klassischen Bond-Jingle...alles vorbei, aus...aber kommen wir nun noch einmal zum 20. Bond-Abenteuer.
Absolutes Highlight des 142 Millionen Dollar teuren Agenten-Actionspektakels ist die Eröffnungsszene, die selten so lang, selten so genüsslich zelebriert und noch dazu selten so explosiv und actiongeladen aufwartete. Nach kurzem Auftakt explodiert der Film geradezu, und bildschirmsprengende Feuerbälle breiten sich aus. Die Action rockt derbe, ist mit Sicherheit größtenteils echte Handarbeit und gipfelt in einer Luftkissenbootverfolgungsjagd, bei der erneut pulverisiert werden darf, bis der Arzt kommt. In einer Szene ballert Bonds Gegner dabei geradezu wie Rambo auf Droge, bis die rasante, todbringende Fahrt sich einem gefährlichen "Point of no return" nähert...
Kommen wir nochmal zu der für die Bond-Reihe wie ich finde todbringenden Veränderungen. Diese Änderungen (beginnend ab Bond Nr. 21) wären nicht nötig gewesen, um Bond neue Züge und Nuancen beizubringen. Schon „Die another day“ wartet mit einer verdammt guten Idee auf – erstmals in 40 Jahren Bond-Geschichte wird Bond gefangengenommen – und das zum einen nicht nur für kurze Zeit, nein, sein starker Bartwuchs und die im jetzt beginnenden (wieder mal äußerst gut gelungenen Vorspann zum Film) zeigen, dass es dieses Mal um Leben und Tod geht. Und genau das war die Sache, die den Film für mich bei der ersten Sichtung im Kino zu einem echten Spannungsspiel machte. Keine Gimmicks, keine Wunder, keine Fehler des Gegners helfen Bond in dieser Situation...was kann jetzt noch helfen...diese Szenerie ist unheimlich spannend gemacht, und ich möchte sie darum auch hier nicht weiter ausführen, um niemandem die Spannung zu nehmen.
Dass Bond nicht stirbt (der Film läuft ja gerade mal eine Viertelstunde), kann sich jeder denken, von daher setze ich hier weiter an. Bond ist irgendwann frei und wird von M hart zur Rede gestellt. Auch hier wieder eine Neuerung: Bisher kämpfte Bond für Königin und Vaterland – hier kämpft er, um seine Ehre wieder herzustellen, geradezu besessen davon, den Verräter, der ihn ans Messer geliefert hat, zu finden - um jeden Preis!
Eine Spur führt nach Kuba zu einer Genklinik. Dort kommt es nicht nur zu einem erneuten Gefecht, sondern auch zu einer ersten Begegnung mit der geheimnisvollen Jacintha Jinx Johnson (Halle Berry - Ich weiß nicht wirklich, was die Männer alle an dieser Frau finden, ich finde die eher Mittelmaß, aber egal...), – ich bin sicher, manchem Mann läuft allen beim Gedanken an diese an Dr. No erinnern sollende Szene, wie sie im Bikini aus dem Wasser steigt, das Wasser zusammen, bei mir hält sich das in Grenzen. Bis einschl. Kuba ist die Action übrigens absolut top inszeniert, knallt und kickt derbe und gibt zu KEINER Zeit irgendwelche Gründe zur Klage.
Fans der etwas härteren Action kommen übrigens auf ihre Kosten bei dem für einen FSK 12-Film knallharten Fechtduell auf Leben und Tod.
Optisches Highlight bei den Bond-Girls ist natürlich nicht Halle Berry, sondern die superhübsche Rosamund Pike.
Die größten Schwächen des Filmes sind meines Erachtens nach die ab Island zu sehr und zu schlampig eingesetzten CGI-Sequenzen, die den Spaß – gerade bei erneutem Ansehen – doch gehörig trüben. Sei es die Bond-Flucht-Szene auf dem Schneegleiter, die zum Teil sehr mageren Effekte bei der Autojagd oder die Showdown-Action, da hätte man sicher – auch ohne lebensgefährlichen Stunt-Einsatz – manches besser machen können. Was dagegen tierisch Laune macht, ist die Car-Crash-Jagd durch den Eispalast, da sieht man auch klar, da hat man mal wieder die Stuntleute machen lassen. Hier wird deutlich, wie stark sich Stunts und CGI voneinander unterscheiden.
Vor allem der Showdown vermag beim öfteren Ansehen des Films nicht mehr so zu fesseln, was vor allem an einigen sehr mäßigen, auch nicht immer druckvollen Computertricks liegt. Auch hier bin ich der Meinung, einiges hätte man da besser machen können. Dennoch, Bond Nr. 20 macht Spaß, ist spannend gemacht und beschreitet neue Wege. Brosnan smart wie immer, die Bond-Girls klasse und die Action groß und rasant, so soll es sein.
Hätte man genau dort weitergemacht und die CGI-Einsätze vielleicht ein wenig zurückgefahren, Bond hätte sich auch weiter zu einer spektakulären und packenden Agenten-Reihe entwickeln können. Mit den eher mäßigen Nachfolgern „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ ist dieser Traum jedoch ausgeträumt...alleine schon die Action kann nicht annähernd mit den Brosnan-Bonds mithalten, wirkt so, als hätte man alles einfach halten wollten, es gibt keine Überlebensgroßen Actionsequenzen, die den Bildschirm sprengen wie man es von Bond immer gewöhnt war, die neuen Bonds sind vielleicht keine Nullnummern, aber für Brosnan-Bond-Fans ein echter Schlag ins Gesicht...wer bitteschön will den größten Ladykiller und Mann mit der Lizenz zum Töten bitte eine komplette Stunde (!) Pokern sehen?!
Einige Hintergründe zum Film:
Dies ist nicht nur Bond Nr. 20, seit dem ersten Bond-Abenteuer Dr. No sind exakt 40 Jahre vergangen. Aus diesem Anlass ließen sich die Macher einige Hommagen an alte Bond-Filme einfallen:
-alte Q-Gadgets sind dessen Lager zu sehen, die in früheren Filmen zum Einsatz kamen oder von Gegnern benutzt worden (z. b. der Messerschuh aus "Liebesgrüße aus Moskau" oder der Acrojet aus "Feuerball".
-Bond und R unterhalten sich über Bonds Uhren und dass er nun schon die 20. bekommt
-An "Goldfinger" sollen die Laserstrahlen erinnern, mit der Jinx sterben soll
Weitere Infos:
-Für den kompletten Dreh der Verfolgungsjagd zweier Sportwagen, die im Eispalast ihren Höhepunkt findet, benötigte man drei Wochen Drehzeit
-Dieses ist der dritte Bond ohne direkten bezug zu Ian Fleming
-Stirb an einem anderen Tag war bis zu diesem Zeitpunkt der teuerste Bond-Film und spielte bei 142 Mio. Dollar Produktionskosten weltweit 430 Mio. Dollar ein
-für ihren Kurzauftritt erhielt Madonna, die übrigens auch den Titelsong zum Film sang, die Goldene Himbeere.
-Bei der Premiere des Filmes am 18. Nov. 2002 waren sämtliche bisherigen Bond-Darsteller zum 40-jährigen Jubiläum anwesend.
Bewertung: 8,5/9 Punkten...Brosnan hat einfach nen Bonus bei mir. Abzug für die mageren CGI-Sequenzen, die das Vergnügen trüben
OT: Die another day
Jahr: 2002
Produktionsland: Großbitannien, USA
Länge: 127 min.
FSK: 12
Regie: Lee Tamahori
Cast: Pierce Brosnan, Halle Berry, Rosamund Pike, Judi Dench, John Cleese u. a.
ACHTUNG GEFAHR VON SPOILERN!!!
Bei einer Mission in Nordkorea wird James Bond verraten und gerät in Gefangenschaft. Er wird gefoltert und soll zum Tode verurteilt werden. Einer der Gründe dafür: Der Sohn eines einflussreichen Generals starb durch Bonds Schuld im Kampf...
Mit Wehmut betrachte ich diesen Bond mal wieder. Eine Ära geht hier zuende. Dies ist der letzte Bond, der nach dem höher-schneller-weiter-Prinzip funktioniert und der Bond in der Form zelebriert, wie die Macher ihn über die letzten Jahre geschrieben haben und wie viele Fans in schätzen und lieben gelernt haben. Fangen wir an mit Miss Moneypenny - was war es immer erheiternd, wie sie mit Bond herumgeshakert hat, auch wenn der Zuschauer erahnen konnte, dass die beiden niemals zusammenkommen würden. Was wäre Bond ohne Q - oder nach Desmond Llewelyns Tod - R - richtig: längst mausetot. Und in den letzten zwanzig Jahren kam kein Bond aus ohne mindestens eine Szene, in der James Bond irgendeine total verrückte Stunt-Aktion machen durfte, begleitet vom klassischen Bond-Jingle...alles vorbei, aus...aber kommen wir nun noch einmal zum 20. Bond-Abenteuer.
Absolutes Highlight des 142 Millionen Dollar teuren Agenten-Actionspektakels ist die Eröffnungsszene, die selten so lang, selten so genüsslich zelebriert und noch dazu selten so explosiv und actiongeladen aufwartete. Nach kurzem Auftakt explodiert der Film geradezu, und bildschirmsprengende Feuerbälle breiten sich aus. Die Action rockt derbe, ist mit Sicherheit größtenteils echte Handarbeit und gipfelt in einer Luftkissenbootverfolgungsjagd, bei der erneut pulverisiert werden darf, bis der Arzt kommt. In einer Szene ballert Bonds Gegner dabei geradezu wie Rambo auf Droge, bis die rasante, todbringende Fahrt sich einem gefährlichen "Point of no return" nähert...
Kommen wir nochmal zu der für die Bond-Reihe wie ich finde todbringenden Veränderungen. Diese Änderungen (beginnend ab Bond Nr. 21) wären nicht nötig gewesen, um Bond neue Züge und Nuancen beizubringen. Schon „Die another day“ wartet mit einer verdammt guten Idee auf – erstmals in 40 Jahren Bond-Geschichte wird Bond gefangengenommen – und das zum einen nicht nur für kurze Zeit, nein, sein starker Bartwuchs und die im jetzt beginnenden (wieder mal äußerst gut gelungenen Vorspann zum Film) zeigen, dass es dieses Mal um Leben und Tod geht. Und genau das war die Sache, die den Film für mich bei der ersten Sichtung im Kino zu einem echten Spannungsspiel machte. Keine Gimmicks, keine Wunder, keine Fehler des Gegners helfen Bond in dieser Situation...was kann jetzt noch helfen...diese Szenerie ist unheimlich spannend gemacht, und ich möchte sie darum auch hier nicht weiter ausführen, um niemandem die Spannung zu nehmen.
Dass Bond nicht stirbt (der Film läuft ja gerade mal eine Viertelstunde), kann sich jeder denken, von daher setze ich hier weiter an. Bond ist irgendwann frei und wird von M hart zur Rede gestellt. Auch hier wieder eine Neuerung: Bisher kämpfte Bond für Königin und Vaterland – hier kämpft er, um seine Ehre wieder herzustellen, geradezu besessen davon, den Verräter, der ihn ans Messer geliefert hat, zu finden - um jeden Preis!
Eine Spur führt nach Kuba zu einer Genklinik. Dort kommt es nicht nur zu einem erneuten Gefecht, sondern auch zu einer ersten Begegnung mit der geheimnisvollen Jacintha Jinx Johnson (Halle Berry - Ich weiß nicht wirklich, was die Männer alle an dieser Frau finden, ich finde die eher Mittelmaß, aber egal...), – ich bin sicher, manchem Mann läuft allen beim Gedanken an diese an Dr. No erinnern sollende Szene, wie sie im Bikini aus dem Wasser steigt, das Wasser zusammen, bei mir hält sich das in Grenzen. Bis einschl. Kuba ist die Action übrigens absolut top inszeniert, knallt und kickt derbe und gibt zu KEINER Zeit irgendwelche Gründe zur Klage.
Fans der etwas härteren Action kommen übrigens auf ihre Kosten bei dem für einen FSK 12-Film knallharten Fechtduell auf Leben und Tod.
Optisches Highlight bei den Bond-Girls ist natürlich nicht Halle Berry, sondern die superhübsche Rosamund Pike.
Die größten Schwächen des Filmes sind meines Erachtens nach die ab Island zu sehr und zu schlampig eingesetzten CGI-Sequenzen, die den Spaß – gerade bei erneutem Ansehen – doch gehörig trüben. Sei es die Bond-Flucht-Szene auf dem Schneegleiter, die zum Teil sehr mageren Effekte bei der Autojagd oder die Showdown-Action, da hätte man sicher – auch ohne lebensgefährlichen Stunt-Einsatz – manches besser machen können. Was dagegen tierisch Laune macht, ist die Car-Crash-Jagd durch den Eispalast, da sieht man auch klar, da hat man mal wieder die Stuntleute machen lassen. Hier wird deutlich, wie stark sich Stunts und CGI voneinander unterscheiden.
Vor allem der Showdown vermag beim öfteren Ansehen des Films nicht mehr so zu fesseln, was vor allem an einigen sehr mäßigen, auch nicht immer druckvollen Computertricks liegt. Auch hier bin ich der Meinung, einiges hätte man da besser machen können. Dennoch, Bond Nr. 20 macht Spaß, ist spannend gemacht und beschreitet neue Wege. Brosnan smart wie immer, die Bond-Girls klasse und die Action groß und rasant, so soll es sein.
Hätte man genau dort weitergemacht und die CGI-Einsätze vielleicht ein wenig zurückgefahren, Bond hätte sich auch weiter zu einer spektakulären und packenden Agenten-Reihe entwickeln können. Mit den eher mäßigen Nachfolgern „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ ist dieser Traum jedoch ausgeträumt...alleine schon die Action kann nicht annähernd mit den Brosnan-Bonds mithalten, wirkt so, als hätte man alles einfach halten wollten, es gibt keine Überlebensgroßen Actionsequenzen, die den Bildschirm sprengen wie man es von Bond immer gewöhnt war, die neuen Bonds sind vielleicht keine Nullnummern, aber für Brosnan-Bond-Fans ein echter Schlag ins Gesicht...wer bitteschön will den größten Ladykiller und Mann mit der Lizenz zum Töten bitte eine komplette Stunde (!) Pokern sehen?!
Einige Hintergründe zum Film:
Dies ist nicht nur Bond Nr. 20, seit dem ersten Bond-Abenteuer Dr. No sind exakt 40 Jahre vergangen. Aus diesem Anlass ließen sich die Macher einige Hommagen an alte Bond-Filme einfallen:
-alte Q-Gadgets sind dessen Lager zu sehen, die in früheren Filmen zum Einsatz kamen oder von Gegnern benutzt worden (z. b. der Messerschuh aus "Liebesgrüße aus Moskau" oder der Acrojet aus "Feuerball".
-Bond und R unterhalten sich über Bonds Uhren und dass er nun schon die 20. bekommt
-An "Goldfinger" sollen die Laserstrahlen erinnern, mit der Jinx sterben soll
Weitere Infos:
-Für den kompletten Dreh der Verfolgungsjagd zweier Sportwagen, die im Eispalast ihren Höhepunkt findet, benötigte man drei Wochen Drehzeit
-Dieses ist der dritte Bond ohne direkten bezug zu Ian Fleming
-Stirb an einem anderen Tag war bis zu diesem Zeitpunkt der teuerste Bond-Film und spielte bei 142 Mio. Dollar Produktionskosten weltweit 430 Mio. Dollar ein
-für ihren Kurzauftritt erhielt Madonna, die übrigens auch den Titelsong zum Film sang, die Goldene Himbeere.
-Bei der Premiere des Filmes am 18. Nov. 2002 waren sämtliche bisherigen Bond-Darsteller zum 40-jährigen Jubiläum anwesend.
Bewertung: 8,5/9 Punkten...Brosnan hat einfach nen Bonus bei mir. Abzug für die mageren CGI-Sequenzen, die das Vergnügen trüben
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