M. Night Shyamalan dürfte Filmfans weltweit spätestens seit 1999 ein Begriff sein, als er für sein vielbeachtetes Drama "The Sixth Sense" u.a. Oscarnominierungen für den besten Film und die beste Regie einheimste und von Kritikern schnell auf ein Podest mit Alfred Hitchcock und Steven Spielberg gehoben wurde. Seitdem hat sich das Bild der öffentlichen Wahrnehmung von Shyamalan mehrfach gewandelt. Nur wenige Jahre später schienen die Vorschusslorbeeren in das krasse Gegenteil umzuschlagen. Jene Journalisten, die ihn für seine ersten Hollywoodfilme (neben "The Sixth Sense" auch "Unbreakable") zum Regie-Wunderkind erklärten, zerrissen seine neueren Werke mit derselben Leidenschaft - darunter auch Pullitzer-Preisträger Roger Ebert, der mehrere Filme von Shyamalan als Qual bezeichnete. Auch die großen Zuschauer-Zusprüche blieben aus, auch wenn Shyamalan dank seiner Vorliebe für gewagte Twist-Enden, die den vorherigen Plot in einem neuen Licht erscheinen lassen, unter Fans von Mindfuck-Filmen zu einem Synonym für überraschende, verwirrende Endszenen geworden ist. Nach zwei Blockbusterausflügen gelang Shyamalan 2015 und 2016 dann sein unerwartetes Comeback, nach dem er zuvor nur durch seine Beteiligung an der TV-Serie "Wayward Pines" aufgefallen war: Mit seinen deutlich kleineren Horror-Filmen "The Visit" und "Split" erschien er plötzlich in alter Stärke zurück auf der Bildfläche und konnte sich bei Publikum und Presse neu etablieren, nutzte die Erwartungen seiner Zuschauerschaft für Endtwists sogar für einen Seitenhieb auf die modernen Züge des US-Kinos, verschiedene Einzelfilme in großen Filmuniversen (z.B. das "Marvel Cinematic Universe" oder das "DC Expended Universe") zusammenzufassen. In "Split" überraschte der Regisseur seine Zuschauer ganz am Schluss mit einem Gastauftritt von Bruce Willis in seiner Rolle als David Dunn aus "Unbreakable" und entpuppte "Split" somit als Origingeschichte eines Schurken, die drei Jahre später im Januar 2019 in Shyamalans Film "Glass" mit den Charakteren aus "Unbreakable" kollidieren sollte.
Shyamalans Filmografie als Regisseur:
1992: Praying with Anger
1998: Wide Awake
1999: The Sixth Sense
2000: Unbreakable – Unzerbrechlich
2002: Signs – Zeichen
2004: The Village – Das Dorf
2006: Das Mädchen aus dem Wasser
2008: The Happening
2010: Die Legende von Aang
2013: After Earth
2015: The Visit
2016: Split
2019: Glass
2021: Old
2022: Knock at the Cabin
Wie steht ihr zu M. Night Shyamalan? Genie, Eintagsfliege oder doch irgendwas dazwischen?
Die Filmografie des M. Night Shyamalan
1https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
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