Marc Forster plaudert ein wenig über BOND 22

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aus der new york times
http://www.nytimes.com/2007/12/09/movies/09raff.html

mit einigen interessanten passagen.

ich glaube forster hat definitiv das zeug dazu, einen großartigen bondfilm zu machen. obwohl er uns eine seite von 007 zeigen wird, die wir bisher noch nicht gesehen haben (oja, natürlich die ersten ansätze davon in CR), wird 007 mehr BOND sein, als viele, viele filme zuvor.

kurz zusammengefasst:
über daniel craig meinte forster:
“a completely new interpretation of the character … very isolated, a man who’s damaged in some way. This James Bond is darker, more tormented. He’s humanised, in a sense. ...
I’m not sure I could have found a way into Bond before Daniel Craig reinvented him.”
warum er bond menschlicher, verletzlicher darstellen will, hat auch seine gründe (und forster hat vollkommen recht damit):
“In the ’60s and ’70s, when Sean Connery and Roger Moore were playing the role, a large part of the appeal of the James Bond movies was the travel to exotic locations, but that’s not such an attraction anymore,” Forster said. “People travel a lot more now, and with the Internet they’re more aware of what the rest of the world is like. In a way the most interesting place for a James Bond movie to go is inward - deeper into Bond himself."
außerdem bestätigte forster nochmal die location Panama und merkte an, dass möglicherweise auch in Chile und/oder Brasilien gedreht würde.
Bond... JamesBond.de

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Martin007 hat geschrieben:Noch menschlicher und verletzlicher als in CR? Na dann gute Nacht! Langsam übertreiben es die Damen und Herren dort.
Nein! Wer zwischen den Zeilen liest sieht, dass er den in CR eingeschlagenen Weg nur fortführen will. Ihn also Menschlicher achen will als die Superbonds der 70er und 80er.

Er schreibt ebenso, dass er sich nicht vorstellen könnte einen Bond zu machen...bevor DC die Rolle neu angelegt hatte!

Wieder mal kein Grund in Panik oder Producer/Director/Daniel-Bashing zu verfallen!
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“
Erich Fried

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ich hab mich da oben vielleicht etwas schlecht ausgedrückt, forster hat - soweit ich das interview verstanden habe - nicht vor bond NOCH verletzlicher etc. zu machen, sondern - wie chris auch schon richtig geschrieben hat - er möchte die machart von CR fortführen und bond als vielschichtigen, menschlichen (= auch verletzlichen, nachdenklichen, hinterfragenden etc.) charakter darstellen, womit man eben schon mit DC in CR begonnen hat. die zeiten (und die ansprüche des publikums) haben sich in den letzten jahren/jahrzehnten geändert... dennoch wird es bei den bondfans wohl immer 2 lager geben (auch wenn sich die anteile in den letzten jahren etwas verschoben haben): die einen, für die die acton, schöne locations, girls etc. im vordergrund stehen und die anderen, die gerne mehr über bond erfahren wollen, die am warum und weshalb des agenten interessiert sind.
Bond... JamesBond.de

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Ich finde es gut, dass sie nun mehr auf Bond selbst eingehen werden.
Liegt wahrscheinlich auch daran dass ich mich nie so für die anderen Sachen interessiert hatte (Locations usw.) sondern eher mehr für die Person im Allgemeinen.

Da kann man dann ja mal gespannt sein was draus wird. 8)
Bild

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Trevelyan hat geschrieben:Da kann man dann ja mal gespannt sein was draus wird. 8)
ja das können wir. wie gut oder schlecht der film wird, werden wir erst... frühestens im mai/juni sehen, wenn der erste trailer erscheint...
Bond... JamesBond.de

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Ich weiss nicht, ob man das miteinander vergleichen kann...Allerdings fand auch ich den 3 M:I relativ misslungen.
Was die Lagerbildung angeht:
Ich bin mir garnicht sicher, ob ich überhaupt mehr über Bond erfahren möchte. Ihn menschlicher, verletzlicher usw zu zeigen nimmt ihm auch viel von seinem Nimbus eines "Helden im Staatsdienst" (sorry, eine bessere Formulierung fiel mir nicht ein).
Ich mochte Bond immer, nicht zuletzt auch wegen seiner Souveränität und Überlegenheit die er eigentlich darstellerunabhängig ausstrahlte. Außerdem gibt es für meinen Geschmack schon genug tiefschürfende Charakterstudien im Kino. Gerade bei Bond hatte man sowas nicht und das fand ich immer irgendwie wohltuend banal. Und schlussendlich bleiben einem ja auch immer noch die Romane von Fleming, die ja doch mehr auf den Charakter eingehen.

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@Chief

Es ist ja gerade nicht die Absicht, das Bild eines James Bond als Helden im Staatsdienst (gar keine so unpassende Formulierung im Übrigen) zu zerstören, sondern vielmehr die Entstehungsgeschichte dieses kaltschnäuzigen charmanten Gentleman zu zeigen. Und ich persönlich konnte die Ansätze dafür bereits in Casino Royale erkennen, die sich abzeichnende Entwicklung.

Und die Produzenten und Drehbuchautoren, nicht zuletzt aber natürlich der Darsteller, haben da ganz tolle Arbeit geleistet - denn mal im Ernst, man kann die Geschichte auch sehr platt erzählen. Aber gerade dass Bond so menschlich menschelt, sich seine raue Schale allmählich und nachvollziehbar bildet - gerade das hat meine Bondfaszination stark erhöht.

Ich freue mich, besonders durch Marc Forsters Teilnahme, sehr auf Bond 22 und bin sehr gespannt, was wir zu sehen bekommen werden.
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... und das ist ein super Weg! Filme ändern sich, Publikum ändert sich, Bond muss sich also auch ändern (ein DAD-Bond ist nicht mehr zeitgemäß)...
Forsters Äußerungen klingen für mich sehr vielversprechend!!

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chief hat geschrieben: Ich bin mir garnicht sicher, ob ich überhaupt mehr über Bond erfahren möchte. Ihn menschlicher, verletzlicher usw zu zeigen nimmt ihm auch viel von seinem Nimbus eines "Helden im Staatsdienst"
Und genau das will man nicht mehr darstellen bzw. weit einschrecken. Man wird Bond wohl mehr als das stumpfe Instroment seiner Regierung darstellen, was er im Grunde genommen in den Romanen ist und mehr oder weniger am Anfang der Reihe war.