Re: Zuletzt gesehener Film

9452
Maibaum hat geschrieben: 22. Januar 2020 14:12 Knives Out habe ich bereits geschaut. Ein hübscher Film, aber sicher keine Großtat. So etwa um 7 oder 8/10 herum.

Außerdem noch kürzlich Queen & Slim. 7/10
Deine Notenvergabe werde ich nie verstehen. Ich dachte immer, dass du die Skala hauptsächlich positiv nutzt und der Durchschnitt deutlich unter 5,5 ist. Demnach müssten 8 Punkte bei dir aber umgerechnet in eine gleichverteilte Skala höher sein, eher so bei 9. Und 9/10 ist dann doch wesentlich mehr als nur ein hübscher Film. :?:
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Re: Zuletzt gesehener Film

9454
Na wenn du sagen wir den Durchschnitt bei dir bei 3 definierst, dann müssen doch 8 Punkte in einer 10er Skala rechnerisch höherwertig sein als in einer gleichverteilten 10er Skala, bei der der Durchschnitt bei 5,5 liegt. Oder noch anders gesagt: bei mir sind 8/10 schon ein richtig guter Film (mehr als nur hübsch, das wäre eher bei 7 Punkten), bei dir müsste ein 8er Film aber eigentlich dann ja ein noch besserer Film sein, da du ja viel mehr Noten-Teilschritte zwischen dem definierten Durchschnitt und dem Maximum hast.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9456
iHaveCNit: Viva The Underdogs – A Parkway Drive Film (2020)
22.01.2020


Im letzten Jahr als meine große Leidenschaft für Metal, die bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat, so langsam explodiert ist und auch tief unter die Oberfläche geht, war eine der Bands, die ich für mich im letzten Jahr entdeckt habe die australische Metalcore-Band „Parkway Drive“, die die wohl größte und erfolgreichste Metalcore-Band von Down Under ist. Und nun, ein paar Monate vor Ihrer großen Viva The Underdogs-Tour kam ein Dokumentarfilm für einen Tag in die Kinos, der für mich quasi Pflicht war. Neben der anstehenden Show im April in Frankfurt neben Bands wie Hatebreed, Stick To Your Guns und Venom Prison wird diese Dokumentation meine Erfahrung als Fan von „Parkway Drive“ veredeln und abschließen.

Bestandteil der Dokumentation über die Band ist im Großen und Ganzen ein Tourmitschnitt aus der letztjährigen Reverence-Tour mit Killswitch Engage, der vom Beginn der Tour bis hin zu der Festivalsaison als Headliner von den größten Musikfestivals Europas und dem Besteigen des Olymps der Metalszene – Headliner bei Wacken Open Air 2019. Dabei bekommen wir auch einen interessanten Einblick in die Geschichte der Band und Ihrer uneingeschränkten Leidenschaft und dem Streben nach Perfektion.

Was mir persönlich an der Band gefällt ist auch die Tatsache, dass sich hier 5 surfende und kickende Kerle vom kleinen Küstenort Byron Bay an der Ostküste Australiens im Jahre 2003 gefunden haben und seitdem konstant in dieser Besetzung geblieben sind – Wenn ich mir einige andere Bands ansehe mit ihren Personalwechseln, ist PWD da eine Seltenheit. Neben Anekdoten, Backstage-Aufnahmen und Interviews gibt es auch kleine Mitschnitte aus den Shows, bei denen es dann auch mal nicht rund gelaufen ist und die Band auch mit diesen Rückschlägen umgehen muss. Regisseur Allan Hardy macht aus dem Material eine 73 minütige Dokumentation, die für mich viel zu kurz war, weil ich dem Treiben der Band hätte ewig zusehen und zuhören können. Ich kann den 9.4.2020 in der Frankfurter Festhalle kaum noch abwarten, die Band endlich live zu sehen. Schade, dass ich die Band nicht früher entdeckt habe, so hätte ich durchaus bereits die Möglichkeit gehabt die Band in der Frankfurter Jahrhunderthalle zu sehen.

„Viva The Underdogs – A Parkway Drive Film“ - My First Look – Ohne Wertung
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Re: Zuletzt gesehener Film

9457
Am Ende war 1917 dann doch ein Film der teils beeindrucken konnte. Und das großartige Material wiegt die schwächeren Momente mehr als auf. Es gelingen Mendes hier auch öfters mal wirklich große Szenen, denen ich die Anstrengung groß zu wirken, dann nicht mehr anmerke. Zum Ende hin finden sich dann auch wieder konventionellere Momente, die eher in einen Ballerfilm passen, und klar, die Musik tischt dann wieder öfters den üblichen Hollywood Bombast auf, und des weiteren wirkt der ganze Dreck auch teils etwas zu arrangiert, ein Art Chic des Drecks. Aber die spektakulärsten der ungeschnittenen Momente, der Flugzeugabsturz und der Lauf durch den Artilleriehagel, das sah wirklich grandios aus. und natürlich das surreal wirkende Lichtspiel die die Ruinenlandschaft zum "Leben" erweckte. Und auch ein wenig die Deutung nahe legt das der Rest des Films nur die Fantasien eines Sterbenden sind, und auch erst danach kommen die unwahrscheinlicheren Szenen, jene in denen nur noch die göttliche Gnade der Filmemacher den Protagonisten zu retten vermag. Mendes bester Film seit American Beauty. 8/10

Übrigens, zumindest auf einer Ebene macht das 2-Szenen System keinen Sinn, denn die Beiden sollen ja laut Dialog 6 - 8 Stunden benötigen, also müsste der Film auch so lange laufen, aber er dauert nur 2 Stunden. Bei Birdman sind zwar auch ohne Schnitt einige Tage vergangen, aber in 1917 soll die Illusion natürlich genau in der direkten Kontinuität bestehen.

Eine Frage mal, direkt vor dem Zeitsprung, ist er da nicht getroffen worden, als er rückwärts die Treppe hinunter stürzt? Jedenfalls wirkte das für mich so.

Anatol und Vodka werden sich auf Jeden Fall über die Zeichnung der Deutschen beschweren, die etwas überflüssig , durchweg keine sehr netten Leute sind. Immerhin gibt uns 1917 einen klaren Hinweis warum die Deutschen den Krieg verloren haben, sie sind wirklich miese Schützen ...

Re: Zuletzt gesehener Film

9458
Maibaum hat geschrieben: 24. Januar 2020 09:53 Eine Frage mal, direkt vor dem Zeitsprung, ist er da nicht getroffen worden, als er rückwärts die Treppe hinunter stürzt?
Ja, ist er, aber am Helm. Die Szene sieht man in einem der Trailer und wer ganz genau hinschaut, der entdeckt das Aufblitzen durch den Einschlag der Kugel am Schutzhelm. Damit ist dieser Deutsche übrigens noch der kompetenteste Schütze des Films, der Rest fällt eher in die Stormtrooper-Kategorie.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9460
Maibaum hat geschrieben: 24. Januar 2020 09:53 Immerhin gibt uns 1917 einen klaren Hinweis warum die Deutschen den Krieg verloren haben, sie sind wirklich miese Schützen ...
Na klar, wieder mal historische Fakten verdrehen! Dabei sind die Deutschen erwiesenermaßen herausragende Schützen, schliesslich war ich beim Bund damals auch ein reiner Schützenkönig! 8)
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Re: Zuletzt gesehener Film

9461
Ich stimme Maibaum ansonsten zu, bin in Summe aber deutlich negativer. Die erste Hälfte fand ich richtig toll, aber nach dem einzigen sichtbaren Cut, der einen Zeitsprung einleitet, wurde es weniger toll. Das leicht surreale Element hat für mich nicht funktioniert und ab hier wird 1917 dann auch zu einem typischen Hollywood-Heldenmärchen, mit viel obligatorischem Pathos und einigen argen Klischees (Stichwort: Wasserfall). Davon ab sieht der Krieg hier etwas zu geleckt aus, selbst im Fluss schwimmende Leichen vermitteln irgendwie kein Grauen, sondern haben etwas präzises, gesetztes an sich. Ein interessanter Film, aber mitgerissen hat es mich nur die erste Stunde. Es aber gut sein, dass der Film bei der Zweitsichtung dazu gewinnt, da ich jetzt besser weiß, worauf ich mich insgesamt einstellen muss. Auf jeden Fall fand ich ihn sehr viel besser als Mendes Bondfilme und auch sehr viel besser als den prätentiösen Jarhead.

PS: Die Gastauftritte der versammelten britischen Schauspielgarde haben mich auch eher aus den Film gerissen - vor allem der Cumberbatch am Ende, der darstellerisch auch den schlechtesten Auftritt seiner Karriere hinlegt. Was bei 40 Sekunden Screentime eine kleine Meisterleistung ist.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9462
Le Gamin au Vélo (2011, Jean-Pierre & Luc Dardenne)

Ich wollte eigentlich einen anderen Film der Gebrüder Dardenne sehen (Deux jours, une nuit), der aber in der Schulvideothek nicht vorrätig war, und darum gab's als Ersatz diesen hier, über einen Jungen der von seinem Vater aufgegeben wird und sich zwingen muss, damit klarzukommen. Und es fing recht sperrig an, ausserdem nervte der Knirps wie sonst was und hätte ein paar hinter die Löffel verdient. Später wird es immer besser und funktioniert als eigenwilliger kleiner Selbstfindungstrip schliesslich doch noch richtig gut.

Wertung: 6 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

9464
Maibaum hat geschrieben: 24. Januar 2020 09:53 Am Ende war 1917 dann doch ein Film der teils beeindrucken konnte.
Den sehen wir dann doch recht ähnlich, bis auf die Szene im Artilleriehagel vielleicht, mit Neumann-Toms meterdickem Krawallscore - wie Hille sagt, Hollywood-Märchen. Schwach inszeniert war für mich vor allem die Szene mit dem einstürzenden Tunnel, sehr gelungen dagegen fand ich
Spoiler
die Sterbeszene des jüngeren L/Cpl
und überhaupt diesen gesamten Abschnitt, weil da die Handlung auch eine Weile am Ort verharrt und daher viel mehr Perspektiven erlaubt als nur "nach vorne", so sieht man weit im Bildhintergrund den Obstgarten, durch den die beiden eine Viertelstunde zuvor marschiert ist, und das ohne sichtbaren Schnitt in der Zwischenzeit, was das Konzept der One-Take-Illusion und die räumlichen Dimensionen des Geschehens einfach noch mal eine ganze Ecke mehr entfaltet. Ah ja, die Szenen mit den brennenden Ruinen gefielen mir auch.
Maibaum hat geschrieben: 24. Januar 2020 09:53 Übrigens, zumindest auf einer Ebene macht das 2-Szenen System keinen Sinn, denn die Beiden sollen ja laut Dialog 6 - 8 Stunden benötigen, also müsste der Film auch so lange laufen, aber er dauert nur 2 Stunden. Bei Birdman sind zwar auch ohne Schnitt einige Tage vergangen, aber in 1917 soll die Illusion natürlich genau in der direkten Kontinuität bestehen.
Spoiler
Hierzu kann man natürlich noch anmerken, dass L/Cpl Dingsbums unvorhergesehen bei Mark Strong mitfahren darf, auch wenn das gefühlt nur 300 Meter sind, wie überhaupt einige der Schauplätze gefühlt viel zu nahe aneinander liegen. Ausserdem wird das wieder relativiert durch den Zeitverlust im einstürzenden Tunnel und in der brennenden Stadt, wo L/Cpl Dingsbums sich im Keller versteckt und der Frau seinen Zwipf verschenkt. Also ja, so ganz Sinn macht es nicht, wobei ich es mir einfach so vorstelle, dass ein Teil der Strecke in der Filmkontinuität trotzdem ein wenig verdichtet wurde.
Casino Hille hat geschrieben: 24. Januar 2020 11:51 PS: Die Gastauftritte der versammelten britischen Schauspielgarde haben mich auch eher aus den Film gerissen - vor allem der Cumberbatch am Ende, der darstellerisch auch den schlechtesten Auftritt seiner Karriere hinlegt. Was bei 40 Sekunden Screentime eine kleine Meisterleistung ist.
Stimmt, das "British Historical Drama Starter Package" ist ziemlich verheizt, nennenswerte Akzente setzen konnte nur Andrew Scotts Auftritt, dieser zynische, desillusionierte und desillusionierende und irgendwie trotzdem auch saucoole Schützengraben-Lefty blieb hängen. Viel besser als sein letzter Auftritt unter Mendes... Cumberbatch war tatsächlich eine komische Besetzung, zumal diesmal er die Blofeld-Narbe am Auge tragen musste. :lol: Wir haben übrigens im Abspann auch scherzhaft die Screentime der "grossen" Schauspieler aufgezählt und kamen bei Benedict auch auf rund 40 Sekunden.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9465
Warum genau fuhren da eigentlich Wagen entlang? Andrew Scott und Co. haben vom Rückzug der Deutschen keine Ahnung, genauso wenig wie das Batallion, zu dem unsere zwei Helden wollen, aber in dem eigentlich von Deutschen besetzten Gebiet fahren britische Militärwagen durch?
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