Welches sind die drei besten Scorsese-Filme?

Who's that knocking at my door? (Keine Stimmen)
Boxcar Bertha (Keine Stimmen)
Mean Streets (Keine Stimmen)
Alice doesn't live here anymore (Keine Stimmen)
Taxi Driver
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
New York, New York (Keine Stimmen)
Raging Bull (Keine Stimmen)
The King of Comedy (Keine Stimmen)
After Hours (Keine Stimmen)
The Color of Money
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
The Last Temptation of Christ
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Life Lessons
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Goodfellas
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (14%)
Cape Fear (Keine Stimmen)
Age of Innocence (Keine Stimmen)
Casino
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
Kundun (Keine Stimmen)
Bringing out the Dead (Keine Stimmen)
Gangs of New York (Keine Stimmen)
Aviator (Keine Stimmen)
The Departed
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (19%)
Shutter Island
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
Hugo Cabret (Keine Stimmen)
The Wolf of Wall Street
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (10%)
Silence (Keine Stimmen)
The Irishman (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

Re: Die Filme des Martin Scorsese

91
Invincible1958 hat geschrieben: Wenn ein Big-Budget-Film, der als Sommerblockbuster geplant ist, an der Kinokasse fürchterlich floppt, dann ist das auch kein Mainstreamfilm, auch wenn man erhofft hatte, dass die Masse ihn annimmt.
Doch das ist er, denn er wurde auf den kleinsten gemeinsamen Nenner hin produziert (was bei fast allen "geplanten" Blockbustern der Fall ist). Auch wenn er floppt ist er purer Mainstream (wie z.b John Carter oder Lone Ranger). Dass das Publikum ausbleibt kann viele Gründe haben, Übersättigung am Genre und/oder Darsteller, ein dumm gewählter Starttermin etc.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Die Filme des Martin Scorsese

93
Mainstream sind am vermeintlichen Massengeschmack ausgerichtete Produkte. Im Bereich des Films sind das Filme die einfache Geschichten mit einfachen Charakteren einfach erzählen. Und die eher an Kasse als an Kunst interessiert sind. Die erzählerische und inhaltliche Klischees benutzen statt kreativ zu sein.
Wenn Mainstream nur am kommerziellen Erfolg ausgerichtet wird dann wäre der Begriff ja überflüssig, da er dann nur etwas beschreiben würde was andere Begriffe präziser ausdrücken.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

95
Maibaum hat geschrieben:Mainstream sind am vermeintlichen Massengeschmack ausgerichtete Produkte.
Der vermeintliche Massengeschmack kann sich aber über die Jahre ändern.
Während eine Schlaghose in den 70ern Mainstream war, würde man so eine Hose heute nicht mehr als Mainstream bezeichnen.
Und genauso kann die Masse mit ihrem Geschmack den Mainstream im Filmbereich ändern.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

97
Maibaum hat geschrieben:Und?
Klar kann sich das ändern, und der Underground kann auch zum Mainstream werden. Aber der Hollywood Mainstream hat sich gar nicht so sehr verändert in den letzten 100 Jahren. Nur modifiziert.
Jetzt könnte man sagen: warum bekommt ein Film wie "The Wolf of Wall Street" ein Budget von über $100 Mio, wenn es sich offensichtlich nicht um eine Mainstream-Produktion handelt?
Da kommt doch keiner an und sagt: "Hier hast du $100 Mio, mach damit mal deine Arthouse-Produktion, ist nicht schlimm, wenn das Geld dann nicht wieder reinkommt."

Scorsese ist spätestens seit "Gangs of New York" Mainstream, denn seit dem werden seine Filme (verglichen mit seinen frühen Filmen) zu Kassenschlagern und mit großen Budgets ausgestattet.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

98
Exakt, genauso wie Quentin Tarantino seit Pulp Fiction oder die Coen-Brüder seit The Big Lebowski auch längst Mainstream sind. Sehe da absolut keinen Widerspruch, aber auf diesen werde ich ja wahrscheinlich ohnehin gleich hingewiesen. :wink:
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

99
Gerne. Aber wenn du darin unbedingt Mainstream erblicken willst dann wird das ohnehin kaum zu ändern sein. Zumal der Begriff ja Auslegungssache bleibt.

Weil sie trotz des kommerziellen Erfolges ihre originelle Richtung beibehalten. Django Unchained ist jetzt sicherlich etwas konventioneller als die anderen QT Filme, aber richtigen Mainstream sehe ich da noch nicht. Die Coens sind überhaupt kein Mainstream, bzw sie waren es mal kurz mit Intolerable Cruelty und Ladykillers, aber da hat ja zum Glück nicht angehalten. A Serious Man oder Inside LLewyn Davis sind meilenweit vom Mainstream entfernt.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

100
Invincible1958 hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Und?
Klar kann sich das ändern, und der Underground kann auch zum Mainstream werden. Aber der Hollywood Mainstream hat sich gar nicht so sehr verändert in den letzten 100 Jahren. Nur modifiziert.
Jetzt könnte man sagen: warum bekommt ein Film wie "The Wolf of Wall Street" ein Budget von über $100 Mio, wenn es sich offensichtlich nicht um eine Mainstream-Produktion handelt?
Da kommt doch keiner an und sagt: "Hier hast du $100 Mio, mach damit mal deine Arthouse-Produktion, ist nicht schlimm, wenn das Geld dann nicht wieder reinkommt."

Scorsese ist spätestens seit "Gangs of New York" Mainstream, denn seit dem werden seine Filme (verglichen mit seinen frühen Filmen) zu Kassenschlagern und mit großen Budgets ausgestattet.
Scorsese ist definitiv mainstreamiger und glatter geworden seit Gangs. Aber es sind immer noch meist Außenseiterfilme die er macht. Das er jetzt einfacher an höhere Budgets rankommt ist da kein Widerspruch. Und wer sagt daß man mit Außenseiterfilmen keine Kassenerfolge erzielen kann? Es ist schwieriger, aber es geht. Hollywood mag ja jedes Jahr viel vorhersehbaren Schrott produzieren, aber es ist auch immer wieder Geld da für schwierige Filme.
Da kann man sich schon seinen Scorsese leisten, man hat ja auch noch seine Abrams', Whedons, Bays und Jacksons. Nur daß es bei denen auch nicht immer mit dem Gewinn so hinhaut wie es soll.

Wenn Wolf of Wall Street Mainstream ist, wie nenne ich dann Marvels Superheldenfilme?

Die meisten Hitchcocks waren ja auch Mainstream, einige aber gar nicht. Hawks war 100 % Mainstream und trotzdem sehr eigenwillig. Aus heutiger Sicht scheinen seine Filme unverwechselbar, aber tatsächlich hat lange Zeit keiner gemerkt wie eigenwillig sie waren.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

101
Scorsese macht nach wie vor keine klassischen Mainstream-Filme. Sein Kniff ist es momentan, sich bevorzugt mit Leo DiCaprio zusammen zu tun, der aktuell einer der zugkräftigsten Filmstars ist. Sein Name holt ordentlich Geld rein und damit sitzen im Vorfeld auch die Budgets lockerer.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Die Filme des Martin Scorsese

102
Maibaum hat geschrieben:Wenn Wolf of Wall Street Mainstream ist, wie nenne ich dann Marvels Superheldenfilme?
Das hängt ja immer von der jeweiligen Kultur ab.

In Deutschland steuert "The Wolf of Wall Street" auf 2,5 Mio Besucher zu, während "Iron Man 3" letztes Jahr "nur" 1,9 Mio erreicht hat.
In den USA spielt ein Marvel-Film das 3-fache eines Scorsese ein.

Ein Hong Kong Blockbuster, der in Asien pures Mainstream-Entertainment ist, wird in Europa nicht als Mainstream-Produktion behandelt.

In Deutschland gibt es keinen großen Beliebtheitsunterschied zwischen Marvel und Scorsese, in den USA schon. Dafür gibt es David O. Russel Filme, die in den USA um die $150 Mio einspielen, bei uns aber nichtmal 0,5 Mio Zuschauer haben.

Selbst die westliche Kultur ist nicht auf beiden Seiten des Atlantiks die selbe.

Aber im Großen und Ganzen sind sowohl Marvel als auch Scorsese Mainstream, auch wenn sie inhaltlich nichts miteinander zu tun haben. "Außenseiterfilm" heisst nicht gleich "kein Mainstream".

Es gibt qualitativ bessere Mainstreamproduktonen und schlechtere. Aber nur weil etwas mehr aufs Hirn zielt als aufs Herz, bleibt es trotzdem noch Mainstream, wenn es opulent und teuer produziert ist, und zudem die Masse ins Kino lockt.

Dass die Coen Brüder kein Mainstream sind, da stimme ich dir übrigens voll zu. :-)

Re: Die Filme des Martin Scorsese

103
vodkamartini hat geschrieben:Scorsese macht nach wie vor keine klassischen Mainstream-Filme. Sein Kniff ist es momentan, sich bevorzugt mit Leo DiCaprio zusammen zu tun, der aktuell einer der zugkräftigsten Filmstars ist. Sein Name holt ordentlich Geld rein und damit sitzen im Vorfeld auch die Budgets lockerer.
Ein zugkräftiger Filmstar reicht heute nicht, um einen Hit zu landen.
Da gibt es genügend Filme, die keine klassischen Mainstream-Filme sind, aber mit Brad Pitt, Will Smith oder Johnny Depp besetzt sind. Und trotzdem geht niemand ins Kino. "Die Legende von Bagger Vance", "Die Ermordnung des Jesse James ...", "The Rum Diary" und und und ...

Den Erfolg hat Scorsese, weil er Scorsese ist und gute Filme macht.
Und dadurch ist er im letzten Jahrzehnt zum Mainstream-Regisseur geworden. Das macht die Mischung aus Regie-Legende, Stoffauswahl und Besetzung. Aber da hätte er auch aus jedem anderen Star den neuen Scorsese-Hauptdarsteller machen können.

Re: Die Filme des Martin Scorsese

104
Ich finde dass er auf keinem Fall zu den Mainstream Regisseuren gehört.
Da gehört jemand für mich erst dazu, wenn Leute den Namen des Regisseurs auf dem Kinoplakat lesen und Sie dann deswegen ins Kino gehen, egal ob der Film nun ihrem Genre entspricht oder nicht.

Aus eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass es z.B. bei Tarantino eher zutrifft.
Als Django letztes Jahr anlief, habe ich von Freunden oder Arbeitskollegen Sachen wie "Hey hast du Django, den neuen Tarantino schon gesehen?" oft gehört.
Einmal sogar an einer Fußgängerampel.
Das ist darauf zu schließen, dass auch viel Werbung mit seinem Namen gemacht wird.
Ich kann mich noch an einen Zeitungsartikel über Tarantino inkl. Interview erinnern, als Django erschienen ist.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Die Filme des Martin Scorsese

105
Wenn ein Film mich einlädt mich mit einem skrupellosen Mistkerl, der nie erwachsen wird, zu indentifizieren, und der statt eines normalen Handlungs- oder Spannungsaufbaus mich nur 3 Stunden bei dessen Exzessen zusehen lässt dann ist das für mich kein Mainstream. Das ist, so wie es gemacht ist, nicht wirklich unkommerziell, aber auch meilenweit vom typischen Kommerzfilm entfernt. Das strömt vielleicht, aber es ist nicht main genug.

Und deine obigen Erklärungen zu kulturellen Unterschieden und daraus resultierenden Ungleichgewichten beim Einspiel tragen für mich rein gar nicht zu einer Definierung von Mainstream bei. Daß asiatischer Mainstream hier nicht so funktioniert wie in Asien besagt gar nichts für den Status eines asiatischen Films als Mainstream. dito für Superhelden hier und jenseits des Atlantik.

Filme wie Easy Rider oder 2001 werden nicht zum Mainstream aufgrund ihres überraschenden Erfolges. Laut deiner These wären dann ja die Twlight Filme kein Mainstream mehr wenn sie entgegen allen Erwartungen gefloppt wären.