Trapped - In der Falle
Aufgenommen hatte ich den Film schon vor langem, aber gestern abend bin ich erst dazu gekommen ihn anzusehen.
Die Story:
Die ist schnell beschrieben:
Ein Trupp französischer Soldaten ist auf einer Patrouille und gerät auch prompt in einen Hinterhalt. Die Soldaten werden beschossen, verlassen ihr Fahrzeug und versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Einer nach dem anderen wird getötet, bis nur noch 2 Soldaten übrig sind. Und hier beginnt die eigentlich Story. Alles vorher ist schnell erzählt und inszeniert, fast wie ein Film-Baustein für einen Kriegsfilm. Nachdem die Feinde, die den Hinterhalt gelegt hatten, getötet sind, erklimmen die beiden Überlebenden einen Hügel. Aber dann ist auf einmal jegliches Tempo raus, und die Story findet für einen von beiden ab hier nur noch im Stehen statt.
Oben auf dem Hügel stehen ein VW-Bus und ein LKW. Die beiden diskutieren über einen Vorfall, der wohl schon etwas zurückliegt, bei dem wohl ein anderer Kamerad ums Leben kam. Sie machen sich daran den Laster zu untersuchen und finden dabei jede Menge Drogenpäckchen. Einer will mit den Drogen verschwinden, aber der andere ist dagegen. Eine Geisel liegt ebenfalls auf der Pritsche des LKW, gefesselt und geknebelt. Der eine Soldat versucht mit dem Funkgerät Hilfe zu rufen, der andere ist dagegen, da er mit den Drogen verschwinden will. Er nimmt dem ersten das Funkgerät weg, und wirft es weg. Der andere geht es suchen und tritt dabei auf eine Mine, auf der er während des restlichen Films quasi gefangen ist. Einer der Feinde hat überlebt und schießt aus dem Hinterhalt auf die beiden. Der am Laster wird getroffen und ist scheinbar tot, während der andere mitten auf freiem Feld steht, nicht weg kann und am Arm getroffen wird. Es gelingt ihm dennoch den letzten Feind zu erschießen, was aber nichts an seiner Lage ändert. Da der Heckenschütze aber den Tank des VW getroffen hat, und Benzin ausläuft, entzündet sich dieses auch. Der Soldat wirft eine Handgranate unter den VW, was diesen nach der Explosion umwirft. Allerdings hat dadurch auch der LKW aufgehört zu brennen. Es stellt sich raus, daß der andere Soldat nur im Rücken getroffen wurde, aber noch lebt. Er versucht den Stehenden zu erschießen, allerdings versagt seine Waffe. Beim zweiten Versuch ist der Stehende schneller und erschießt ihn.
Dann kommen etliche Frauen mit Eseln den Hügel hoch um die Drogen abzuholen. Ein Junge, der bei den Frauen ist, findet das Handy des zweiten Soldaten. Der Stehende will es gegen seine Uhr tauschen, was der Junge auch macht. Er versucht verschiedene Leute anzurufen, aber es geht nur der AB ran. Irgendwann ruft dann seine Frau zurück, was in der Situation ziemlich bizarr wirkt, da er auf seiner Mine steht und sich mir ihr über alltägliche Probleme wie den dichten Verkehr daheim unterhält. Durch ein Funkgerät, welches er bei sich hat, hält er Kontakt zu seiner Basis. Diese wollen einen Hubschrauber zur Rettung schicken, aber man kann seine Position nicht orten. Also ist er allein da oben. Er unterhält sich am Funk noch mit einem Bombenentschärfer, der ihm sagt was es für eine Waffe ist, und daß man sie zu zweit ganz leicht entschärfen kann. Die Frauen sind bereits weg, aber der Junge ist noch da und bestaunt die Uhr. Der Soldat bittet ihn die Geisel zu befreien, vermutlich damit sie ihm hilft die Mine zu entschärfen. Der Junge will nicht, gibt ihm seine Uhr zurück und geht ebenfalls davon. Als der Junge weg ist, erscheint ein Pick-up mit einem bewaffneten Mann. Dieser telefoniert, und teilt mit, daß er sie gefunden hat, womit allem Anschein nach die Geisel gemeint ist. Und daß da noch ein Soldat ist. Er nimmt die Geisel vom LKW runter, und kniet sie vor dem Soldaten hin. Dann sagt er dem Soldaten, daß er zu ihm kommen soll. Dieser lächelt nur, sieht die Geisel an und sagt "Kreuzt die Schwerter". Die Geisel schüttelt entsetzt mit dem Kopf (sie ist immer noch gefesselt und geknebelt), doch der Soldat nickt und zieht den bewaffneten am Lauf der Waffe zu sich und hält ihn umschlungen, während die Geisel hinter den VW-Bus rennt. Dann atmet der Soldat stöhnend aus und läßt sich samt dem Bewaffneten nach hinten fallen, was die Mine zur Explosion bringt. Vermutlich hat er keinen Ausweg mehr gesehen, nicht nur in diesem Fall, sondern auch für seine Rückkehr in die Heimat. Er erzählte seinem Kameraden am LKW eine Geschichte, wonach er mit seiner Familie zu hause in einem Supermarkt einkaufen war. Dort war wohl ein kleiner Junge, der übermütig zwischen den Regalen rumhüpfte, und dabei plötzlich hinter einem dieser Regale hervorsprang. Der Soldat hielt ihn für einen Selbstmordattentäter, und hat ihn niedergeschlagen. Er meinte, daß er deshalb wieder in den Krieg gegangen ist. Man hat während der ganzen Zeit, seit der Bewaffnete im Pick-up ankam, nebenbei im Funk gehört, daß der Heli die Position des Soldaten geortet hat und unterwegs ist, um ihn abzuholen. Und als die Mine explodierte, und sich der Rauch fast gelegt hatte, da hörte man schon den Hubi landen. Also hat er wohl absichtlich den Tod gesucht, aus Angst davor nach hause zu kommen und dort nicht zurechtzukommen, obwohl er nur noch 2 Minuten hätte ausharren müssen.
Mein Fazit:
Der Film zeigt beklemmend, in was für absurde Situationen man gelangen kann, und wie jemand damit umgeht. Die Szenerie ist ruhig und eher langweilig. Aber da ist ja noch die Story. Es wird, zwar nicht überragend, aber dennoch überzeugend, dargestellt, wie Leute unter gewissen Umständen in gewissen Situationen reagieren (könnten). Zwar ist es überwiegend ein Soldaten-Jargon, in dem die Dialoge geführt werden, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht, da die Situation, mich jedenfalls, gefesselt hat. Der Film geht zwar nur knappe 70 Minuten, von denen die ersten 10 oder 20 Minuten den Hinterhalt und den Ausweg aus selbigem erzählen. Aber der Rest des Films war sehr spannend, obwohl die Story keine dramatischen Wendungen hat, und auch nichts wirklich Unvorhergesehenes passiert.
Ich kann den Film sehr empfehlen. Allerdings sollte man keinen klassischen Kriegsheldenfilm erwarten, da dieser hier nur eine ganz kleine absurde Gegebenheit in einem Krieg erzählt.